Blu-ray Review
OT: Daniel Isn’t Real
Der Abgrund
Erstaunlich ungewöhnlicher Horrorthriller mit Anleihen bei Fight Club.
Inhalt
Luke hat die Streitereien seiner Eltern irgendwann satt. Als er das Haus fluchtartig verlässt, wird der kleine Junge Zeuge eines erschossenen Mannes und erleidet ein Trauma. Fortan bildet er sich den etwas älteren Daniel als Freund ein. Daniel schafft es, Lukes Alltag abwechslungsreicher zu machen. Er lenkt ihn von den Problemen der Eltern und seinem schweren Trauma ab. Als er ihm jedoch befielt, die Mutter zu verletzen, bewirkt diese, dass Luke den imaginären Freund einsperrt. Etwas über zehn Jahre später ist Luke Student und seine Mutter ein nervliches Wrack. Als ihn die Uni zu stressen beginnt, melden sich die Dämonen aus der Kindheit zurück. Und da ihm sein Therapeut rät, diesen imaginären Freund wieder herein zu lassen, schließt Luke die Tür wieder auf, die er als kleiner Junge hinter sich zugemacht hatte. Daniel ist wieder da. Und er verfolgt einen finsteren Plan …
Der Killer in mir beginnt mit einem ziemlichen Paukenschlag und blendet dann in die Vergangenheit zurück. Mit wenigen Bildern und einer ebenso kurzen wie nachvollziehbaren Story weiß der Zuschauer, welches Trauma Luke bewältigen muss und warum er sich Daniel eingebildet hat. Diese Basis nutzt der Film von Adam Egypt Mortimer (Some Kind of Hate), um ein Szenario zu entfachen, dessen psychologischer Hintergrund nachvollziehbar und dessen Hauptdarstellergespann absolut überzeugend agiert. Man mag Patrick Schwarzenegger herausstellen, weil er die extrovertiertere Rolle hat und wie ein junger Patrick Bateman aus American Psycho aus sich herausgeht. Tatsächlich sollte man Miles Robbins‘ Leistung aber nicht unter den Tisch fallen lassen. Denn während Schwarzenegger zwar mutig agiert, aber in seiner Rolle ein gelacktes, unsympathisches Arschloch sein muss, ist es an Robbins, den Zuschauer auf seine Seite zu ziehen. Wäre es nicht seine nuancierte und (zunächst) zurückgenommene Darstellung, so wären einem die Figuren bald herzlich egal. So aber kann man sich erstaunlich gut in den jungen Studenten mit mieser Vergangenheit einfühlen. Und dank einer erneut natürlich und erfrischend aufspielenden Sasha Lane funktionieren auch die romantischen Szenen ziemlich gut.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bild- und Tonqualität
Der Killer in mir ist zwar digital gefilmt, im Nachhinein aber mit einer gewissen Filmkörnung versehen worden. Dem Look des Horrorthrillers passt sich das so etwas schmuddelig wirkende Bild entsprechend an. Ab und an allerdings wirkt das Wuseln etwas übertrieben und sorgt für unschöne Unruhen (Backsteingebäude bei 10’22) Schwarzwerte dürften dauerhaft besser sein. Immer wieder sind dunkle Szenen eher gräulich. Während des Öffnens der Tür bei 21’19 setzt es außerdem sichtbares Banding auf dem dunkelbraunen Holz. Die Schärfe gelingt immerhin recht ansprechend. Close-ups sind knackig und die Farben (wenngleich etwas reduziert) wirken natürlich.
Der Ton wartet mit zwei unkomprimierten DTS-HD-Master-Spuren fürs Deutsche und Englische auf, die durchweg überzeugen können. Räumlichkeit gibt’s beispielsweise genug, in Der Killer in mir. Schon das Pochen des eingesperrten Daniel nach etwa neun Minuten gerät sehr griffig und beschäftigt die Rearspeaker sehr ordentlich. Erstaunlich dünn (vielleicht absichtlich) hat man die Disko-Szene nach 13’25 abgemischt. Noch bevor Luke seinen Zusammenbruch hat, der wiederum von dynamischen Sounds unterlegt ist, bleiben Bass und Dynamik eher verhalten. Sehr schön hingegen die räumliche Atmosphäre in den Tunnels nach 48 Minuten. Die Schritte verhallen authentisch und die gedämpften Stimmen passen ebenfalls gut. Apropos Stimmen: Die verzerrte Dämonenstimme nach 78 Minuten kommt schön schaurig aus den Surround-Lautsprechern.
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Bonusmaterial
Außer den beiden Trailern gibt’s hier nichts zu finden.
Fazit
Der Killer in mir ist zwar nicht zum Bersten spannend, visuell und darstellerisch allerdings erfrischend anders als der übliche Teenhorror-Streifen. Wer gerne mal abseits vom Standard-Killer-Ding schaut, der ist hier bestens bedient.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 10%
Film: 75%
Anbieter: Ascot Elite Home Entertainment AG
Land/Jahr: USA 2019
Regie: Adam Egypt Mortimer
Darsteller: Miles Robbins, Patrick Schwarzenegger, Sasha Lane, Mary Stuart Masterson, Hannah Marks, Chukwudi Iwuji
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 100
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Ascot Elite Home Entertainment AG)
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Ist seit gestern in meiner Sammlung ( Gekauft bei Amazon ) und lasse mich echt Überraschen. Zitierte Filme wie Last Summer und Urban Legends fande ich sehr gut und stehen selbstverständlich in meinem Regal.