4K Technik-Review
OT: North By Northwest
Klassiker in 13K
Einer der beliebtesten Hitchcock-Filme erblickte vor Kurzem in limitierter 4K-Fassung das Licht der Welt.
Inhalt
Eigentlich ist die Tech-Check-Kategorie ja dafür integriert worden, dass Reviews etwas weniger Zeit in Anspruch nehmen, sodass ich mir meine Filmkritik an dieser Stelle spare. Allerdings spalten mich Hitchcocks Werke immer wieder und trotzdem es gerade Weihnachten ist und damit eine versöhnlich-besinnliche Stimmung in der Luft hängt, kann ich mir ein Worte nicht ganz verkneifen. Die Rezension fand auf Wunsch des treuen Lesers Markus statt, der mir netterweise auch die Disks zur Verfügung stellte. Denn Der unsichtbare Dritte gehört für mich nicht zu den besseren Filmen Hitchcocks und ich hatte eigentlich nicht vor, ein Review zu schreiben. Bevor jetzt aber alle mit den Mistgabeln ausrücken, die Fackeln anzünden und sich auf den Weg nach Idstein machen, ein paar kurze Worte der Erklärung: Ich halte den britischen Regisseur, der allgemein als einer der besten aller Zeiten beschrieben wird, für einen grandiosen Schöpfer von Spektakeln; von spannenden Unterhaltungsfilmen, die er mit visueller Wucht versehen hat. Ich erkenne an, dass viele Details, die er in seine Filme integrierte, wegweisend und bahnbrechend gewesen sind – obwohl ich schon als Teenager speziell seine Art und Weise der Rückprojektion bei Auto-Szenen immer etwas seltsam fand. Warum drehen diese Kerle fast 360° am Lenkrad, das Auto bewegt sich aber maximal sanft in eine Kurve? Na ja, geschenkt. Was ich aber bei einigen seiner Filme tatsächlich ärgerlich finde, ist die Logik der Charaktere und die widersinnige Handlung. Hitchcock war bei seinen erfolgreichsten Filmen (nehmen wir hierfür die Phase zwischen 1951 – Der Fremde im Zug und 1972 – Frenzy) nie fürs Drehbuch verantwortlich, hatte aber einen großen Einfluss auf deren Schreiben. Vielleicht wären Filme wie Der unsichtbare Dritte etwas tiefschürfender geworden, wenn Sir Alfred sie selbst zu Papier gebracht hätte. Vielleicht ging es ihm aber auch „nur“ um die reine Unterhaltung.
In North by Northwest, wie der Film im Original heißt, scheint die Handlung aber von einem unlogischen Verhalten zum nächsten gereicht zu werden, einzig, um die Handlung überhaupt voranzutreiben. Nehmen wir mal die Szene im Gebäude der UN. Da wird einem Typen ein Messer in den Rücken geworfen und unsere Hauptfigur greift danach, zieht es heraus. Wer dieses Verhalten logisch findet, kann vielleicht besser in den Film eintauchen. Für mich ist das ein großer Augenbrauen-Hochzieh-Moment. Niemand würde genau das in der Situation tun. Wirklich niemand. Für Hitchcocks Film ist das aber das Motiv, um sicherzustellen, dass Thornhill weiter fälschlicherweise verdächtigt wird. Sorry, aber das hätte man sich wirklich smarter ausdenken können. In Der unsichtbare Dritte wirken viele Ereignisse zusammenhanglos, bzw. wie eine Aneinanderreihung von Episoden. Und dazu gehört auch die Maisfeld-Szene, in der man unseren Protagonisten per Flugzeug jagt. Ist das spektakulär umgesetzt? Natürlich, keine Frage. Aber logisch? Ich bitte euch. Hätte es nicht 735 andere und wesentlich effektivere Möglichkeiten gegeben, Thornhill aus dem Weg zu schaffen, als mit einem Düngemittelflugzeug, dessen MG-Salven auf eine einzelne, sich bewegende und im Maisfeld versteckende Person so zielgenau sind wie ein Biathlet mit 2,0 Promille? Alles, was hier geschieht, wirkt wie ein Vorwand, die nächste Szene in Gang zu bringen.
Und so sehr, wie sie von vielen als legendär beschrieben wird und so sehr wie Hitchcock mit seinem Schlussbild des tunnelnden Zuges das ihm (in der prüden damaligen Zeit) maximal mögliche in Bezug auf Sexualität integrieren konnte, so unglücklich finde ich den Schnitt zwischen der Szene am Mt. Rushmore und im Zug. Ich mag Der unsichtbare Dritte für seinen Unterhaltungswert, auch wenn er mir gut 20 Minuten zu lang ist. Aber ich halte ihn nicht für ein Meisterwerk. Da hat Hitchcock andere Kaliber inszeniert, die nicht so fragmentarisch und teils hanebüchen unlogisch daherkommen. Hitchcock war ein grandioser Schöpfer von Kinoerlebnissen und Bildersprache. Einer, der vollkommen zu Recht Generationen von Filmemachern inspiriert und beeinflusst hat. Aber komplexe Erzählstrukturen oder thematische Tiefe sowie wirklich qualitativ hochwertige Drehbücher sind nicht das, was ihn auszeichnet.
Bild- und Tonqualität BD
Die bisherige Blu-ray von Der unsichtbare Dritte war aus dem Jahr 2009. Eine (identische) Neuauflage kam dann noch einmal 2015. Beide sind noch im veralteten VC-1-Codec umgesetzt und kein großes Ruhmesblatt ihrer Zeit, wenngleich auch kein Totalausfall. Bevor es aber in die Bildbeschreibung geht, sei kurz gesagt, dass der UHD Blu-ray eben jene alte Blu-ray noch beiliegt, keine neu remasterte. Was die Bildqualität angeht, wirkt die Blu-ray zunächst noch relativ filmisch, offenbart das ursprüngliche Korn zu Beginn durchaus. Doch spätestens während der Whiskey-Einflöß-Szene beginnt das Ganze zu verschmieren. Sobald Roger mit seiner Mutter ins Hotel kommt, werden Gesichter zunehmend wachsig. Clara Thornhill hat fast keine Zeichnung auf Wangen und Stirn. Steht die Kamera zwischendurch still, ist die Körnung im Hintergrund fast weg, bewegt sie sich, bewegt sich auch das Korn – und das auf sehr unorganische Art und Weise. In anderen Halbtotalen wirkt die Körnung, als würde sie wie eine zweite Schicht auf dem Bild liegen, das untendrunter allerdings soft und unscharf ist. Noch dazu erzeugen schwaches Encoding und das Postprozessing dann unschöne Matschflecken auf Grants Gesicht (ab 36’50). Dass bei den Aufnahmen von Eva Maria Saint ein Weichzeichner verwendet wurde, gehört zum damaligen Usus und ist kein Problem des Masterings der Blu-ray. Die Farbstimmung ist sehr warm gehalten, selbst die für gewöhnlich eher blasser geschminkten Damen (Clara ausgenommen) haben einen gebräunten Teint. Cary Grants Gesicht sieht nach mindestens drei Wochen Sonnenurlaub aus. Während die Kontrastierung im Allgemeinen recht harmonisch ist und Schwarzwerte durchaus überzeugen, hapert’s auf hellen Flächen schon mal etwas mit der Durchzeichnung. Ganz zum Schluss bleibt es im Dunkeln dann auch mal etwas verborgener und Details versumpfen etwas (114’50).
Beim Ton bekam man bisher eine deutsche 1.0-Mono-Tonspur in Dolby-Digital-Kodierung, während der O-Ton als 5.1-Fassung in Dolby True HD vorlag. Hört man sich die deutsche Fassung an, so hat man schon schwächere Umsetzungen von Filmen gehört, die bereits ein paar Heimkino-Generationen hinter sich gebracht haben. Sie ist nur wenig muffig, sondern in den Stimmen verhältnismäßig offen. Allerdings sind diese dünn und wirken nicht sehr präsent. Dafür ist die Filmmusik bisweilen etwas schrill. Auf Referenzlautstärke klingt das mitunter anstrengend, sodass man freiwillig etwas Volumen reduziert. Gerade die Musik könnte aber etwas mehr Bühne haben, ein wenig breiter klingen (selbstverständlich im Rahmen ihrer Mono-Ton-Eigenschaften). Die englische Fassung ist souveräner und ausgewogener – vor allem bei den Dialogen. Aber auch sie kommt nicht ohne dezent schrille Sequenzen aus.
Bild- und Tonqualität UHD
Der unsichtbare Dritte wurde analog auf 35-mm-Filmmaterial aufgenommen. Zum Einsatz kam hier das Vista-Vision-Material, bei dem durch die spezielle, horizontale Bildlauf-Technik ein annähernd zweieinhalbmal größeres Bild als im herkömmlichen Verfahren erreichbar war. Zugleich zeichnete sich das Vista-Vision-Bild durch eine im Vergleich deutlich feinere Körnung und hohe Brillanz aus. Das war auch der Grund, warum Hitchcock auf Vista Vision setze, das er insgesamt fünfmal verwendete. Für die 4K UHD Blu-ray hat Warners Motion Picture Imaging das originale 35-mm-Vista-Vision-Negativ mit einer Auflösung von 13K gescannt und sämtliche Restaurierungsarbeiten in 6.5K vorgenommen. Dies hat den Hintergrund, dass das Bild bei VistaVision aus zwei Teilen besteht, die je in 6.5K gescannt und dann digital zusammengefügt wurden. Laut Coloristin Shari Eisenberg entsteht durch diesen Prozess leider eine Art Filmern, da jedes Bild für sich auf eine bestimmte Art und Weise altere. Außerdem gibt es Schichten von optischen Effekten, praktischen Effekten und Kunstwerken, die mit der realen Aktion gemischt sind. Alle diese verschiedenen Elemente sind auf unterschiedliche Weise unterschiedlich verblasst. Für Eisenberg war aber die größte Herausforderung, dass die Farben im Originalnegativ erheblich verblasst waren – vorrangig im Blau-Gelb-Kanal. Um einen Referenzpunkt für die Farben des Films zu bekommen, wie sie bei der ursprünglichen Veröffentlichung ausgesehen hätten, wurde eine Kopie genutzt, die Eisenberg von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ausgeliehen hatte. Diese Kopie hatte zwar physische Abnutzungserscheinungen, aber die Farben waren intakt, weil sie in IB Technicolor gedruckt war, das nicht verblasst. Das gab Eisenberg einen Ausgangspunkt für eine neue HDR-Farbkorrektur. Ein großer Aufwand, der betrieben werden musst und der ein wirklich tolles Ergebnis ermöglichte – allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen. Zunächst fällt die deutlich andere Farbgebung auf, wenn man es mit der bisherigen Blu-ray vergleicht. Die geht nun deutlich ins Magenta, was bspw. einen sichtbaren Kupferton im blonden Haar von Eva Maria Saint bewirkt. Hautfarben sind nun noch deutlich gebräunter, tendieren in einigen Einstellungen fast ins Sonnenbrandrot. Das muss man schon umarmen. Ebenfalls auffallend: Highlights und Spitzlichter poppen wirklich heraus. Selbst bei Szenen, die schon farblich bedingt nicht unbedingt den Maximalkontrast bieten können, fällt das auf (Blick auf die abgeernteten Felder bei 67’00). Öffnet Cary Grant bei 70’12 seine Anzugjacke, springt einen das Weiß des Hemdes förmlich an – gerade eben noch gut durchzeichnet, aber kurz vor dem Clipping. Je nach Display und Einstellungen könnte das an dieser Stelle durchaus passieren. Heftig ist auch das Glitzern in Eves Augen bei 89’50. In der zweiten Hälfte muss man zudem ein paar Abstriche im Helligkeits- und Kontrastverhalten machen. Ab der Flugzeug-Sequenz wirkt das Bild etwas zu hell gemastert – primär beim Anblick von Mt. Rushmoore und in den Waldszenen rund um die Minuten 105 bis 110, was zu weniger Zeichnung führt. Diese Waldszenen fallen auch noch dadurch auf, dass dort die Körnung fast nicht mehr zu sehen ist, wo sie zuvor und auch danach vollkommen intakt ist. Schwer zu sagen, ob ausgerechnet hier gefiltert wurde oder doch auf einen Teil Film zurückgegriffen werden musste, der (ausgehend vom Negativ) ein paar Kopiergenerationen mehr aufwies. Das macht die Restauration lange nicht zu einer schlechten, aber es gibt eben Dinge, die man wissen sollte, bevor man mit den höchsten Erwartungen an die Sache geht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wie deutlich unterschiedlich das Grading geworden ist. Von sichtbarer Grün-Tendenz auf dem Bürgersteig in ein neutraleres Grau mit allerdings deutlichem rosarotem Gesicht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ganz anders bei der 4K Blu-ray, die das Korn wunderbar einfängt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Und die sind durchaus deutlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Da holt die 4K-Disk natürlich nicht wirklich mehr raus. Aber auch hier: Wunderbar filmische Körnung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt die 4K-Disk satteres Schwarz.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Mehr Auflösung, mehr feine Körnung, besseres Encoding.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … weicht einem sichtbar dynamischeren Bild.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk löst hier sämtliche Oberflächen besser auf.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gegen authentische Reproduktion der Körnung über die 4K-Disk.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … könnten kaum größer sein.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ebenfalls nicht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ah, jetzt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk lässt das Schwarz-Rote-Kleid absolut herausstechen. Als wäre es plötzlich 3D-Rosen auf dem Kleid.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wurden allerdings etwas zu hell gegradet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … mehr Zeichnung drin gewesen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind ebenfalls sichtbar heller …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … als einzige Szenen des Films möglicherweise gefiltert (wenn’s nicht am Filmmaterial lag) und ohne Körnung.
Die deutsche Mono-Tonspur der alten Blu-ray ist auch auf der UHD Blu-ray enthalten. Die englische Fassung erhält allerdings ein Upgrade von Dolby True HD auf Dolby Atmos. Wer jetzt denkt, dass man auf der Basis des alten True-HD-Kerns gearbeitet hat und einfach noch Höhen-Kanäle daraus extrahiert hat, der irrt. Die Atmos-Fassung ist ein komplett neuer Mix. Auf dem Center ist sie hörbar dynamischer abgemischt, geht bisweilen an die Dynamikgrenze. Während der lauteren Dialoge (oder späteren Schreie) kann das auch schon mal etwas zu viel des Guten sein. Interessanterweise ist der LFE-Kanal, also der Tiefbass, über weite Strecken etwas fetter als über die bisherige True-HD-Fassung – mit der Ausnahme der größten Actionszene. Die Explosion, die durch den Zusammenstoß zwischen Flugzeug und LKW entsteht, war über die alte Tonspur noch einmal dicker auf dem Subwoofer. Hier nimmt sich die Atmos-Fassung etwas zurück. Leider tut sie das nicht bei den Dialogen, die mitunter auf die Frontspeaker übersprechen, während sie über die alte Tonspur exklusiv auf dem Center blieben. Außerdem klingt’s auf den Mainspeakern gelegentlich auch etwas nach Phasenverdreherei. Auf der Habenseite steht allerdings ein insgesamt offener und luftiger klingender Ton. Vor allem der Soundtrack profitiert ungemein von der Atmos-Fassung, die hier deutlich präsenter agiert. Auf der Höhen-Ebene wird von Beginn an Atmosphäre erzeugt: Stimmengewirr in der Halle des Unternehmens, Hup- und Verkehrsgeräusche auf den Straßen, erneute Stimmen in der Bar – dazu immer wieder Einsätze des Soundtracks, der nicht nur auf die Main-Speaker beschränkt bleibt. Vor allem beim Score funktioniert das auch meist mit guter Kanaltrennung, während die Umgebungsgeräusche hin und wieder akustisch etwas verschwimmen. Die Lautsprecher-Ansagen im UN-Gebäude hingegen kommen klar und deutlich von oben (36’47). Die Atmosphäre auf dem Bahnhof nach etwa einer Stunde ist auch passend, wohingegen die Zuggeräusche einige Minuten zuvor nicht unbedingt auf die Heights gemusst hätten. Ebenso wie die doch sehr deutlichen Autogeräusche auf dem offenen Feld nach 68 Minuten. Das ist dann schon sehr wohlwollend „Atmosphäre“. Was in geschlossenen Räumen ja durchaus Sinn macht, weil der Schall von Wänden und Decken widerhallt, ist in offener Umgebung ein bisschen drüber. Drüber ist ein gutes Stichwort, denn natürlich ist es absolut logisch und akustisch korrekt, dass der Doppeldecker kurz darauf von oben zu hören ist, während der immer wieder über Cary Grant fliegt. Im Auktionsraum hört man dann die Stimme des Moderators dauerhaft von oben.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Der unsichtbare Dritte ist reichhaltig gefüllt. Zunächst wäre da der Kommentar von Drehbuchautor Ernest Lehman, dazu gibt’s fünf Featurettes, die teilweise neu erstellt wurden. So etwa das 23-minütige „North by Northwest“, das sich um die Kameraarbeit, den Score und den Schnitt kümmert. Das 40-minütige „Destination Hitchcock“ ist hingegen schon älter und bekannt. „Hitchcock’s Signature Style“ ist auch schon ein älteres Feature, läuft 60 Minuten und lässt zahlreiche zeitgenössische Regisseure zu Wort kommen. „One for the Ages“ geht noch einmal 25 Minuten. Auch hier ziehen zeitgenössische Filmemacher den Hut vor Hitchcock und speziell vor dem (ihrer Meinung nach) Meisterwerk „Der unsichtbare Dritte“. Bis auf den Audiokommentar sind die Featurettes untertitelt.
Fazit
Alfred Hitchcock gehört zu den einflussreichsten, meist verehrten und respektierten Regisseuren der Filmgeschichte. Einige seiner Filme haben mich gefesselt, andere finde ich leicht überbewertet. Und auch wenn ich damit eine unpopuläre Meinung vertrete und ein wenig von der heiligen Kuh schlachte: Der unsichtbare Dritte gehört für mich nicht zu seinen Meisterwerken, auch wenn er amüsant und über weite Strecken unterhaltsam ist. Gegenüber der alten Blu-ray erscheint Hitchcocks Film nun in einer wesentlich besser aufgelösten, nicht mehr rauschreduzierten (sieht man von einer sehr rauscharmen Sequenz ab) Version, deren Grading allerdings auch stark vom zuletzt gewohnten abweicht und die in der zweiten Hälfte ab und an etwas zu hell erscheint. Dennoch: ein klares Upgrade gegenüber der alten Disk.
KlickMichAlsWollteDichEinFlugzeugNiederschießen (Link funktioniert ab 29.12.24 um 18h)
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 60%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 80%
Film: 70%
Anbieter: Warner Home
Land/Jahr: USA 1959
Regie: Sir Alfred Hitchcock
Darsteller: Cary Grant, Eva Marie Saint, James Mason, Leo G. Carroll, Clara Thornhill, Martin Landau
Tonformate BD: Dolby True-HD : en // Dolby Digital 1.0 Mono: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 1.0 Mono: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,78:1 (BD) // 1,85:1 (UHD-BD)
Laufzeit: 136
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K-DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1788 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
Ich habe hier zwar schon paar Beiträge geschrieben, aber ich habe mir gestern Abend nochmal die normale Blu-ray angeschaut. Zum ersten Mal auf 65 Zoll, davor hatte ich 42 und 10 Jahre lang einen mit 55 Zoll.
Und ich finde das Bild immer noch sehr anschauchlich. Klar habe ich in letzter Zeit einige Titel von BD auf UHD upgegraded, gerade viele Filme aus den 90ern und frühen 2000 boten auf den ersten BDs ein eher grausames Bild.
Sprich, als Beispiele: Forrest Gump, Die Verurteilten oder auch Auf der Flucht mussten die neuen Master/UHD her.
Worauf ich hinaus wollte, lieber Timo, weil du hier für die Blu-ray 60 % vergibst, dann müsste man für die alte Blu-ray von Auf der Flucht nur 20-30 % vergeben. Habe ich letztens nämlich auch erst mit der UHD verglichen. Absolut grausam. Und ganz ehrlich, ich finde sogar das Bild der BD von Der unsichtbare Dritte angenehmer als die UHD von Auf der Flucht.
Das liegt freilich auch am Ausgangsmaterial. Fast alle Filme der 1950er und 1960er empfinde ich vom Bild her als sehr schön anzuschauen.
Nun freue ich mich dennoch auf die UHD von Der unsichtbare Dritte 🙂
Ps: eine guten und gesunden Übergang ins Jahr 2025 an alle.
Nur gut, dass ich AUF DER FLUCHT bisher nicht gemacht habe, dann kann ich die 30% ja eventuell rausholen 😉
Im Grunde rechtfertigt der Einsatz der Filter bei der alten BD die Bewertung aber schon. Wobei sie, wie beschrieben, nicht zu den Totalausfällen gehört. Absolut richtig.
Geschmäcker sind verschieden, Hitchcock hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass “North by Northwest” eine riesige Gaudi sein soll, ein Abenteuer, pure Fiktion. Die Handlung? Eigentlich auch egal, deshalb wurde ein Macguffin eingeführt.
Ich muss jedoch bei der Szene mit dem Messer vehement widersprechen, ich weiß ja nicht, wieso du für die gesamte Menschheit sprichst, aber Menschen können sogar noch größere Idioten sein, als du denkst. Jeder Mensch hat schon töricht gehandelt…überleg mal.
Ansonsten hast du den trotz der für dich gegebenen Macken mit 70 % noch eine gute Wertung abgegeben.
Für mich ist es Hitchs bester und sogar in meiner all time top 10 oder 15.
Zum Bild:
Ich habe noch die Blu-ray und war bisher immer sehr zufrieden. Nachdem ich die Blu-ray 2011 kaufte, schaute ich den Film ca. alle zwei Jahre und dachte sogar, der ist für einen Film von 1959 Referenz.
Ich sah aber auch schon das Video bei hd numerique und war dann baff.
Die UHD ist klarer Sieger und wird dann mal gekauft.
Sieht man hier natürlich ebenfalls 🙂
Eben. Und die 70% hat er ja auch verdient. Weil, wie ich schreibe, es ja ein wirklich spektakulärer Ritt ist. Meine Kritik bezieht sich auch ausschließlich auf die für mich wirklich teils hanebüchenen Handlungen. Und da ist ja nicht nur das mit dem Messer, sondern auch das mit dem Flugzeug.
Hat das zu wirklich ikonischen Sequenzen geführt? Absolut. Ist es deshalb logisch? Nein. Kann man damit Spaß haben: Natürlich. Aber ich muss ihn deshalb nicht für ein Meisterwerk halten. Das ist in DIESEN Aspekten meine Meinung, zu der ich stehe. Für mich gibt’s bessere Hitchcocks.
Mein Review hätte die dreifache Länge haben können, wenn ich explizit noch auf die Vorzüge des Films hätte eingehen wollen. Für dieses “Kurz”-Review war es mir aber ein Anliegen, mal ein wenig Kritik zu äußern. Auch, wie es hier auf wunderbare Art geschieht, um eine Diskussion in Gang zu bringen und nicht immer nur den allgemeinen Tenor wiederzukäuen.
Weshalb sich Hitchcock zu der Szene mit dem Flugzeug entschied, hat auch satirische Hintergründe. Die “Suspense” wird durch ihn eigentlich meist in engen, dunklen Abschnitten visualisiert. Hier hat er dieses Konzept auf den Kopf gestellt. Das Unlogische daran ist in satirischer Betrachtung so zu sagen das Konzept.
Es gibt hier eine recht interessante Unterhaltung mit vielen guten Informationen:
https://youtu.be/E4d_6OR4cTg
Ich möchte auch gar nicht bestreiten, dass ein wenig Absicht dahintersteckte. Aber ich schaue mir ja Filme nicht immer mit einer vorherigen wissenschaftlichen Analyse unter Einbezug sämtlicher Quellen an. Und ich möchte, wenn mir etwas negativ auffällt, das auch entsprechend benennen können. Manchmal stoßen dem Rezipienten ja Unlogiken mehr und mal weniger auf – auch wenn’s eventuell ähnliche Unlogiken sind. Beim Unsichtbaren Dritten hat mich das aber vor 30 Jahren schon gestört und das bin ich bis heute auch nicht losgeworden.
Wie gesagt: Ich finde, das viel von Rogers Verhalten vor allem deshalb so unlogisch ist, weil man irgendwie erklären musste, wie man von Schauplatz zu Schauplatz kam. Und das ist MIR einfach ein bisschen zu wenig, um bei dem Film von einem Meisterwerk zu sprechen. Und so richtig mag ich nicht daran glauben, dass die Drehbuchautoren die Flugzeug-Szene als Quasi-Antithese zu Hitchcocks sonstiger “Suspense der Enge” geschrieben haben.
Es ist ja weniger Rogers “unlogisches” Handeln, dass er da an der staubigen Straße steht, als das der Bösewichte 🙂
Und nochmal zum Messer, auch ich denke mir jedesmal “Herrje”, aber Menschen sind wirklich nicht so schlau, wie behauptet 😀
Jetzt wirste spitzfindig 😉
Aber klar: Es ist im Fall der Flugzeugszene natürlich! das unlogische Verhalten der Bösewichte. Nichts anderes habe ich damit gemeint, wenn im Text steht, dass es 753 (oder so) einfachere Möglichkeiten gegeben hätte, Roger zu beseitigen 😉
Das verstehe ich alles. Gleichermaßen versuche ich’s ja auch nur zu erläutern. Es ist und bleibt subjektiv. 😉
Aber das macht ja auch Film aus – gepflegt darüber streiten. 🙂
So ist es. Und ich mag, dass wir das hier nicht in einem Ton tun, der überall anders angeschlagen wird!
🙂
Ich mochte den Film immer, so wie sehr viele von Alfred (ich darf Du zu ihm sagen, da ich eben einige seiner Filme auf einem Schwarz-Weiß TV gesehen habe, obwohl sie schon in Farbe vorlagen). Ich empfinde es ebenfalls eher als Agenten-Satire mit einem herrlich aufgelegten Cary (ich darf Du zu ihm…..). Allerdings finde ich Deine Kritik mit dem Messer im Rücken nicht so ganz gerechtfertigt! Ich habe erst letzte Woche 2 Stück aus jeweiligen Rücken gezogen – diese Woche waren es 2 Messer aus einem Rücken. War nix dabei….
Guten Rutsch allen.
Ich ziehe meinen Hut vor dir. Habe mir (von einem Freund) sagen lassen, dass es gar nicht soooooo easy ist, Messer aus Rücken zu ziehen …
:o) Hmm… Jetzt wo Du das so schreibst, klingt es echt gruselig….
Hab ich beim Schreiben auch gedacht 😀
Für mich ist es einer der besten Hitchcocks überhaupt, ein prototypischer Agentenfilm mit Augenzwinkern. Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass Du den Film hier so herunterschreibst; ich liebe ihn seit dem ersten Schauen vor Jahrzehnten. Drum habe ich ich auch keine Sekunde gezögert, die Sammleredition zu bestellen und habe den Kauf nicht bereut. Die Disc ist klasse; der Film ein Meisterwerk. Punkt.
Muss du auch nicht nachvollziehen können 😉
Vielen Dank für die ausführliche Review, auch an Markus fürs Bereitstellen, und für deine ehrlich subjektive, kurze Auseinandersetzung mit dem Film selbst.
Zu den erwähnten Stichworten “komplexe Erzählstrukturen oder thematische Tiefe sowie wirklich qualitativ hochwertige Drehbücher” seien nicht, was Hitchcock auzeichnete, möchte ich unbedingt Rear Window und Vertigo ins Felde führen. Diese stellen meines Erachtens grandiose Gegenbeispiele dar, welche eben genau jene Komplexität und Thematiktiefe birgen. Wenngleich Hitchcock hier ebenso nicht für das Drehbuch verantwortlich war, sondern John Michael Hayes und Samuel A. Taylor.
Das Fragmentarische und Hanebüchene ließe sich sich folgendermaßen erklären:
Nach Vertigo mit James Stewart, der zwar von Kritikern äußerst wohlwollend aufgenommen wurde, jedoch am Box-Office scheiterte, wollte Hitchcock einen kontrastierenden Film für die leichte Unterhaltung machen, einen Popcorn-Film, der an den Kinokassen sehr erfolgreich sein wird. Genau das ist auch eingetreten.
Ich selbst habe bei Der Unsichtbare Dritte auch immer wieder den Eindruck, dass Hitchcock schlicht Spaß haben wollte. Er habe selbst gesagt, es sei “ein einziger großer Jux” und Grant meinte während des Drehs, er habe keine Ahnung, worum es eigentlich ginge, das Drehbuch sei viel zu verworren. Ursprünglich sollte wieder James Stewart die Hauprolle übernehmen, Hitchcock empfand Stewart jedoch zu ernst für die spaßige Rolle und Grant leichtfüßiger. Hier sind die Überzeichnungen, die teils dümmlichen Entscheidungen, die vielen Zufälle, der MacGuffin der Filmrolle in einer Statue, das etappenhafte Zusammenwürfeln eines Mordes bei der UN bis zu einer Verfolgungsjagd am Mount Rushmore und auch die nicht zu übersehenden kleinen Versatzstücke früherer Hitchcock-Werke, deren Motive und Genres ein einziges großes Augenzwinkern, wie es eben auch die Schlussszene ist.
Damit es aus meiner Sicht eher als eine Art Satire auf Spionage-/Krimi-/Agenten-Thriller zu sehen, mit der man sehr viel Spaß haben kann.
Das unterschreibe ich vollends. Man sollte ihn auch genau unter diesen Aspekten sehen.
Was VERTIGO und REAR WINDOW angeht, bin ich ebenfalls bei dir.
@Alex:
Ich halte Cary Grant für diesen Film auch für geeigneter, er kam ja von der “leichten” Schule und überzeugte in den ganzem Screwball Comedy Klassikern.
Wir wollen aber nicht vergessen, dass ein James Stewart auch die leichten Töne beherrschte, z.B. “Der große Bluff”, “Die Nacht vor der Hochzeit” an Seite von Katharine Hepburn und Cary Grant, “Mein Freund Harvey”, im Mix mit Dramatik in “Ist das Leben nicht schön?” oder später in “Mr. Hobby macht Ferien”.
Für mich konnte James Stewart fast alles spielen, siehe auch die wirklich sehr guten Anthony Mann Western mit James Stewart oder “Der Flug der Phoenix”.
@Oliver E.
Da gebe ich dir völlig recht. Es ist sicher auch etwas sehr Subjektives bei der Entscheidung Hitchcocks gegen James Stewart dabeigewesen, weil er gerade erst die Arbeit an Vertigo mit ihm beendete und das ernste Thema vielleicht haften blieb.
Ich denke Eva Marie Saints Charakter spielte bei den Überlegungen wen man als Hauptdarsteller nimmt, auch eine Rolle. Cary Grant war nun mal der schneidige Typ.
Und Eva Marie Saint war eigentlich die Anti-Hitchcock-Typus-Dame. 😉
Dafür ist Sie in diesem Film besonders lasziv, verführerisch. Meistens spielte Sie eine brave Dame…aber hier finde ich sie extrem sinnlich.
Wahnsinn, Sie lebt ja auch noch und ist bereits 100 Jahre alt.
Keine Sorge, Mistgabel bleibt im Stall, rein sachlich hast du ja auch recht, besonders beim Thema Messer/UNO. Allein die Prämisse ist ja schon hanebüchen.Für mich ist das aber gerade einer der Filme, bei denen es mir nichts ausmacht und ich mich jedesmal wieder auf die nächste ikonische Szene freue, vielleicht vergleichbar mit Jäger des verlorenen Schatzes, wo viele Szenen nur um ihrer selbst willen drin sind (und wie wir seit Big Bang Theory wissen, die Hauptfigur für den Ausgang der Geschichte völlig unerheblich ist). Hitchcock hat sich selbst immer als kommerziellen Regisseur betrachtet, und hier soll der Film einfach nur Spaß machen, das “Sch… auf die Logik, wenn ich ein Finale auf dem Mount Rushmore haben kann” empfinde ich fast als augenzwinkernd. Er hat natürlich deutlich komplexere Filme wie Vertigo gedreht, aber das hier ist für mich einfach perfekt inszeniertes Hirn-aus- Kino. Ein ebenso als leichte Unterhaltung konzipierter “Über den Dächern von Nizza” ist für mich dagegen schick fotografiertes, aber über weite Strecken langatmiges Starkino (hoffentlich richten sich die Mistgabeln jetzt nicht auf mich)
Meine Mistgabel bleibt im Stall 😉
Über den Dächern von Nizza tendiert in der Tat zur edel inszenierten Langeweile. Sicher nicht Hitchcocks bestes Werk, dennoch für mich auch ein kleiner Klassiker, der in jede gut sortierte Filmsammlung gehört. Gibt auch hier auch eine schön restaurierte UHD, die übrigens jede Zwischenbildberechnung zur Verzweiflung treibt…
Der Bilder von Monaco und einzelner Szenen wegen schau ich ihn auch immer mal wieder ganz gerne. Ich bin bisher bei der Paramount Erstauflage geblieben, weil die “Paramount Presents” Neuauflage kräftig rauschgefiltert wurde, und nach den Screenshots bei caps und einigen Reviews auch die UHD. Die älteste Blu ray scheint noch am meisten Detail zu zeigen. Bei diesen großformatigen Filmen wie Vistavision ist das Korn so fein, daß das Filtern eigentlich gar keinen Sinn macht, bin froh, dass North by northwest nicht bei Paramount liegt.
Bei der UHD konnte ich keine Rauschfilterung erkennen, das VistaVision Filmkorn ist aber auch naturgemäss sehr fein. Die berüchtigte Paramounts Presents Fassung habe ich auch vermieden. Die neue UHD, bzw. Cary Grant‘s horizontal gestreifter Pullover ist aber nichts für die Zwischenbildberechnung meines JVC Beamers, aber abgesehen davon sieht die UHD wirklich gut aus.
Der Pullover war schon in HD/24p herausfordernd. Auf jeden Fall danke, vielleicht wage ich doch noch mal ein Upgrade..
“Über den Dächern von Nizza” finde ich schon alleine wegen den spritzigen Dialogen nicht langweilig.
Ich besitze auch noch die Blu-ray Erstauflage und nicht das verschlimmbesserte Remastered.
Wäre aber fein, wenn man zu diesem Film hier auch einen Vergleich machen würde.
Blu-ray Erstauflagen/Blu-ray Remastered/4k UHD
Cool, Timo hat eine heilige Kuh geschlachtet ^^
Ich denke, sie ist mit einem blauen Auge davongekommen 😉
Hallo Timo,
und danke dir für dein sehr interessantes Review, in dem du die technischen Details, wie üblich, auf den Punkt gebracht hast. Habe ich das richtig verstanden, dass die rauschgefilterten Szenen in der 4K Scheibe eher die Minderheit sind?
Danke und Gruß
Markus
Wenn es wirklich eine Rauschfilterung gewesen ist (und nicht bspw. schlechteres Filmmaterial, das zur Verfügung stand), dann ist es ausschließlich die Szene im Wald gegen Ende des Films.