Der Untergang 4K UHD

Blu-ray Review

Constantin/Highlight, 26.09.2024

OT: –

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Die letzten Tage

Oliver Hirschbiegels viel beachtetes Drama über die letzten Tage Adolf Hitlers bekommt ein 4K-Update.

Inhalt

„Wie sollen wir ihn denn nennen?“

Berlin, November 1942: Adolf Hitler sucht unter einigen Bewerberinnen die junge Traudl Humps als eine seiner neuen Sekretärinnen aus. Zweieinhalb Jahre später ist sie immer noch Teil seines inneren Kreises, während die Rote Armee Berlin erreicht und die letzten Tage des Dritten Reiches gezählt sind. Adolf Hitler hat sich mit treuen Gefährten in den Führerbunker zurückgezogen. Die Stimmung ist düster, doch während draußen das Ende naht, träumt er immer noch vom Endsieg …

Hitler weiß noch nicht, was er von Traudls Schreibkünsten halten soll

Oliver Hirschbiegels Der Untergang aus dem Jahr 2004 zählt zu den prägendsten filmischen Auseinandersetzungen mit dem Ende des Dritten Reiches. Der Film basiert auf den Erinnerungen von Traudl Junge, Hitlers letzter Sekretärin, sowie den historischen Recherchen von Joachim Fest. Mit einer fesselnden Inszenierung, herausragenden schauspielerischen Leistungen und einer bedrückenden Atmosphäre gelingt es Hirschbiegel, die letzten Tage im Bunker eindringlich darzustellen. Dennoch gibt es neben der künstlerischen Stärke auch einige kritische Punkte, insbesondere in der historischen Genauigkeit und der Darstellung der Hauptfiguren. Dazu später mehr. Was Regisseur Hirschbiegel und Produzent Eichinger hier vor 20 Jahren realisiert haben, war eines der größten Filmprojekte, die hierzulande je umgesetzt wurden. Als drittteuerster Film (gedreht in St. Petersburg und München) verschlang das Projekt 13,5 Mio. Euro. Ganz ohne Vorbehalte von außen ging man allerdings nicht in die Dreharbeiten. Eine der Fragen vorab war, ob man den Diktator nicht zu menschlich erscheinen lassen würde. Ein weiterer Kritikpunkt im Nachhinein ist die zentrale Rolle, die Traudl Junge im Film einnimmt, ohne ihre Perspektive ausreichend zu hinterfragen. Alexandra Maria Lara spielt die Figur der jungen, etwas naiven Sekretärin hervorragend und vermittelt glaubhaft die Zerrissenheit einer Frau, die erst viel später im Leben zu erkennen scheint, in welchen Strukturen sie einst tätig war. Doch genau hier setzt die Kritik an: Der Film übernimmt weitgehend die Perspektive Junges, ohne Ihre moralische Schuld zu thematisieren. Für den Zuschauer wird sie bisweilen gar zur Identifikationsfigur – was sicherlich auch an den einführenden Ausschnitten aus der Doku Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin liegt, in denen die 80-jährige Junge einige Worte spricht. Ebenfalls im Nachhinein darf und kann man kritisieren, dass sich Eichinger größtmögliche Authentizität auf die Fahne geschrieben hatte, dem Film aber doch einige auffallende Fehler passiert sind. Ein Beispiel ist der Tod der Goebbels, die im Film durch Erschießung und nicht, wie in Wahrheit, durch Blausäure sterben. Sollten (Gnaden)Schüsse gefallen sein, dann nicht, wie im Film, durch Joseph, sondern durch das Verbrennungskommando, das die Leichen in Brand setzte.

Wir müssen „eiskalt“ bleiben

Davon ab ist Der Untergang aber auf vielen Ebenen ein großartiges Werk. Und Bruno Ganz’ Darstellung von Adolf Hitler ist zweifellos das Herzstück des Films. Ganz gelingt es, eine perfekte Gratwanderung zwischen Menschlichkeit und Wahnsinn darzustellen. Er zeigt Hitler nicht als dämonischen Bösewicht, sondern als zunehmend isolierten, psychisch zerfallenden Mann, der bis zuletzt an seinem wahnsinnigen Glauben an den Endsieg festhält. Diese Darstellung wirkt auf eine gespenstische Weise verstörend – Ganz’ Performance lässt es dem Zuschauer immer wieder kalt den Rücken herunterlaufen. Hitlers Wutausbrüche, seine irrationalen Befehle und seine zunehmende Paranoia werden vom 2019 verstorbenen Schweizer Schauspieler mit einer beängstigenden Intensität gespielt. Besonders in den Szenen, in denen er seinen Generälen gegenübersteht und ihre vermeintliche Realitätsferne zur Schau stellt, wirkt er gleichzeitig wie ein gebrochener Mann und ein Tyrann, der unfähig ist, seine Ideologie loszulassen. Aber auch der restliche Cast von Der Untergang glänzt. Neben Alexandra Maria Lara ist es Ulrich Matthes, der als Joseph Goebbels die fanatische Seite des NS-Regimes verkörpert. Juliane Köhler als Eva Braun bringt eine tragische Leichtigkeit in die düsteren Bunkerszenen, während die restlichen Darsteller, darunter Heino Ferch als Albert Speer und Thomas Kretschmann als Hermann Fegelein, die Vielschichtigkeit des NS-Regimes und seiner Figuren deutlich machen. Der Untergang beleuchtet ausführlich die Differenzen zwischen Hitler und seinem Gefolge. Während die Generäle versuchen, die katastrophale Lage Berlins realistisch einzuschätzen, hält Hitler verbissen an seiner kruden Vorstellung vom Sieg fest. Diese Spannungen verstärken die klaustrophobische und beklemmende Atmosphäre im Bunker, in dem sich die Führungsriege des NS-Regimes zunehmend isoliert und in einer selbstzerstörerischen Ideologie gefangen sieht.

Die Rote Armee rückt näher

Diese Atmosphäre ist dann auch ein weiterer Punkt, der während der rund zweieinhalb Stunden des Films herausragt. Die Enge und Dunkelheit der Räume, kombiniert mit den Bombeneinschlägen über der Erde, erzeugen eine fast unerträgliche Spannung, die sich in jeder Szene bemerkbar macht. Diese beklemmende Stimmung fängt das Gefühl des Zusammenbruchs einer Welt ein, die von Wahnsinn und Gewalt geprägt ist. Die Kameraarbeit von Rainer Klausmann verstärkt das durch enge, oft handgeführte Aufnahmen, die den Zuschauer direkt ins Geschehen versetzen. Man spürt die Ausweglosigkeit und das zunehmend irrationale Verhalten der Figuren. Besonders stark sind die Szenen, in denen die letzten fanatischen Anhänger des Regimes weiterhin von einer Erlösung durch den „Endsieg“ träumen, während der Rest der Welt um sie herum zusammenbricht. Ich stelle mich im Übrigen auf die Seite der Kritiker, die finden, dass man den Tod von Hitler und dem Ehepaar Goebbels nicht hätte ausblenden sollen. Wim Wenders hat dies als viel zu gnädig für diese Hauptverantwortlichen gescholten und dem schließe ich mich an.

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Bild- und Tonqualität BD

Hitlers Generäle haben wenig erfreuliche Nachrichten

Die bisherige Blu-ray im (falschen) Bildseitenformat von 1,78:1 stammt noch aus dem Jahr 2009. Und sie sieht gar nicht gut aus. Nicht so furchtbar, wie es zuletzt bei Der Name der Rose der Fall gewesen ist, aber eben auch alles andere als gut. Im Prinzip trifft auf Der Untergang aber fast das Gleiche zu, nur eben weniger drastisch ausgeprägt. Die Originalkörnung hat man weitgehend versucht, aus dem Film zu tilgen, was zu einem teils deutlichen Wachseffekt auf Gesichtern gesorgt hat. Dazu haben praktisch alle Objekte Doppelkonturen, die aufgrund der zusätzlichen Nachschärfung entstanden sind. Der daraus resultierende Effekt ist eine sichtbare Künstlichkeit, gerade bei den Gesichtern. Und da Hirschbiegels Film zu einem großen Teil Gesichter fokussiert, ist diese Problematik beständig zu sehen. Der Kontrast ist zudem nicht wirklich Herr über die Lage. Viele dunklere Bereiche verlieren an Zeichnung und helle Stellen überstrahlen sichtbar. Die Farbgebung driftet außerdem sehr deutlich ins Grün, was über weite Strecken für eine sehr eintönige Farbgebung ohne große Differenzierung sorgt. Die jetzt im Set enthaltene Blu-ray ist identisch mit jener von 2009, also keine remastered Blu-ray an Bord.

Hermann Fegelein ist Opportunist erster Stunde und will Hitler zum Weggang aus Berlin überreden

So mies das Bild der Blu-ray von Der Untergang ist, so grandios war und ist der Ton – und das (Achtung, dezenter Sarkasmus) trotz „nur“ DTS-HD-High-Resolution-Kodierung. Constantin/Highlight hielten seit jeher die Fahne für den leicht verlustbehafteten Codec hoch. Doch, wie schon oft erklärt: Der Codec macht nicht die Qualität, sondern die Abmischung. Und die ist von vorn bis hinten sensationell. Nimmt man sich die herannahenden Artilleriegeschosse nach 6’30 und noch einmal kurz darauf, ist fraglich, ob deutsche Tonabmischungen zuvor und danach jemals derart dynamisch und wuchtig sowie zeitgleich räumlich offen waren. Wie das bei Referenzlautstärke knallt, während die abgesprengten Schuttteile über die Rears herunterrieseln, ist Gänsehautakustik. Auch das dumpfe Donnern der Kampfhandlungen im Hintergrund wird authentisch und bedrohlich ins Heimkino befördert, während in den Besprechungszimmern immer noch von der „großen Vision“ geredet wird. Apropos Reden: ab und an wirken Dialoge ganz dezent asynchron (bspw. Kretschmann bei 15’59). Davon ab kann man dem Ton aber praktisch keine Vorwürfe machen, denn seine Dynamik und Räumlichkeit suchen ihresgleichen.

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Bild- und Tonqualität UHD

Die Familie Goebbels

Der Untergang wurde mit Kameras vom Typ Arricam LT, ST und Arriflex 435 analog gedreht. Fürs Kino wurde ein Bildformat von 1,85:1 angelegt, das (nach dem falschen 1,78:1 der Blu-ray) nun wieder restauriert wurde. Entsprechend ist der Bildausschnitt eine wenig anders. Meist sieht man links und rechts noch etwas mehr vom Bild als bei der Blu-ray. Es ist anzunehmen, dass man, wo man schon das alte Bildformat wiederhergestellt hat, zuvor auch einen neuen Scan in 4K vom Negativ vorgenommen hat. Andernfalls hätte das bedeuten müssen, dass der HD-Scan, der für die alte Blu-ray erstellt wurde, das Originalformat hergegeben und man ihn jetzt als 4K-Upscale genutzt hätte, während man der alten BD davon damals aber ein in 1,78:1 beschnittenes Bildformat “geschenkt” hätte – ein eher unrealistisches Szenario. Zudem bei vielen Einstellungen nicht einfach nur links und rechts mehr Bildinhalt zu sehen ist (was für ein gezoomtes 1,78:1-Bild der alten BD spricht), sondern hier und da auch oben und unten, bzw. wirken einige Details etwas gestauchter als über die alte BD. Trotzdem das Indizien für einen neuen Scan in 4K sind, war es nicht gesichert/offiziell herauszubekommen. Für die UHD Blu-ray wurde das Material dann noch mit HDR10 und einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum gegradet. Das fertige Endprodukt ist allerdings eine Gemischtwarentüte mit guten, aber auch einigen schlechten Seiten. Teils ist die 4K-Scheibe der Blu-ray sichtbar überlegen, teils leidet sie unter anderen Problemen. Das Gute vorweg: sie kommt ohne Nachschärfungen aus. Die ganzen Doppelkonturen sind Geschichte, was den Film wesentlich angenehmer werden lässt. Auch die drastische Filterung ist passé. Allerdings gibt es immer noch Momente, in denen (vornehmlich) Gesichter zu soft und fast frei von Körnung daherkommen. Ganz ohne Filter scheint man hier nicht ausgekommen zu sein. Insbesondere auf helleren Bereichen in dunkler Umgebung ist das erkennbar. Mitunter liegt das aber auch am Encoding selbst, das wirklich nicht gut geworden ist – Kunststück, bei einer Datenrate, die selten über Blu-ray-Niveau hinaus kommt und mit den 155 Minuten auf einem 66er-Rohling nicht mal den vollen Platz in Anspruch nimmt. Komprimiert man 4K-HDR-Signale eines zweieinhalbstündigen Films im H.265-Codec auf rund 55 GB Daten, dann sind selbst bei großer Sorgfalt Probleme garantiert. Und wirkliche Sorgfalt hat man hier nicht walten lassen. Immer wieder verklumpt die Körnung und es sind deutliche Muster von moskitoartigem Rauschen zu erkennen. Dazu gibt’s ein weiteres Manko, das die Kontrastdynamik betrifft. Zwar sind helle Bereiche positiverweise nun nicht mehr derart überstrahlt und man hat plötzlich Zeichnung in den Lampen/Lichtquellen, aber im Dunkeln säuft es zwischendurch ab. Gerade in den Bunkern bleiben die Schattenbereiche von Uniformen oft fast ohne Zeichnung. Zwar ist der Schwarzwert dadurch in einigen Szenen besser (Kerzenleuchter zu Beginn von Kapitel 8), doch die Kontrastflanken wirken in vielen Momenten zu steil. Schön hingegen: die deutliche Grüntendenz weicht neutralerer Farbgebung, was auch sichtbar mehr Farbdifferenzierung ermöglicht. Brauntöne heben sich von den grünen Farben jetzt deutlicher ab, was das Bild in Summe plastischer erscheinen lässt. Das Plus an Auflösung sieht man vornehmlich an Details wie den Rangabzeichen oder im Perlenschmuck. Dort werden die Einzelheiten sichtbar besser abgebildet. Auch die Musterung von Kleidung erscheint in den gut fokussierten und gut encodierten Shots besser aufgelöst. In Summe, wie gesagt, eine Gemischtwarentüte mit Positivem, aber leider auch Negativem und sicher nicht das Beste, das man aus dem Material herausholen konnte.
Im Folgenden ein Screenshotvergleich, bei dem nicht alle Bilder kommentiert sind. Es beginnt mit solchen Screenshotvergleichen, die zeigen, dass auch die UHD-BD noch zu glatte Gesichter zeigt.

Blu-ray (38’23): (Slider ganz nach rechts): Gut zu erkennen, das im Vergleich sehr grünliche Grading.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Soft sind beide Scheiben auf Kretschmanns Gesicht. Die UHD-BD kommt aber ohne Nachschärfungsartefakte aus.

Blu-ray (38’24): (Slider ganz nach rechts): Ähnliches Bild direkt im Anschluss.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD dürfte mehr Körnung haben und filmischer erscheinen. Dafür zeichnet sie in den Leuchtquellen deutlich besser durch.

Blu-ray (38’24): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (40’04): (Slider ganz nach rechts): Bruno Ganz’ Stirn wirkt auf beiden Disks …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zu artifiziell und wachsig.

Blu-ray (3’07): (Slider ganz nach rechts): Wer sich diese beiden Bilder mal in Originalgröße in ein neues Tab legt, erkennt die massiven Nachschärfungsprobleme der alten Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD sieht in dem Bezug sehr viel souveräner aus und hat nicht mehr die überstrahlenden Randbereiche.

Blu-ray (22’03): (Slider ganz nach rechts): Erneut gut erkennbar: die Differenz im Grading.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe ist neutraler und differenziert die Farben besser.

Blu-ray (22’03): (Slider ganz nach rechts): Schaut man näher hin, sieht man, wie deutlich die alte BD überschärft hat.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Bei dieser Einstellung überzeugt die UHD-BD nicht nur durch die fehlenden Nachschärfungsartefakte, sondern auch (fast) im Encoding.

Blu-ray (80’23): (Slider ganz nach rechts): Kommen wir zum Vergleich der Auflösung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (80’23): (Slider ganz nach rechts): Zeiger, Zahlen und Randmarkierungen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind etwas klarer. Der Hersteller lässt sich besser lesen.

Blu-ray (14’41): (Slider ganz nach rechts): Grünes Gesicht …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gegenüber rötlicherem.

Blu-ray (14’41): (Slider ganz nach rechts): Auch hier ein Blick aufs Detail.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die einzelnen Details in den Blättern werden sichtbar deutlicher.

Blu-ray (47’11): (Slider ganz nach rechts): Für meinen Geschmack …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist auch hier die Farbgebung der 4K-Disk harmonischer.

Blu-ray (47’11): (Slider ganz nach rechts): Man beachte die Blume auf dem roten Kleid und die Struktur des grünen Mantels.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Am besten in einem neuen Tab in Originalgröße anschauen. Die Blume und das Getreide um sie herum sind sichtbar schärfer, auch die Struktur im grünen Mantel wird wieder deutlicher.

Blu-ray (108’02): (Slider ganz nach rechts): Und noch ein Blick in die Tiefe.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (108’02): (Slider ganz nach rechts): Die BD ist auf Laras Gesicht ein einziger Matschhaufen, die Lichter überstrahlen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD bringt Leben ins Gesicht zurück (man beachte die Ohr-Details) und die Leuchten sind satt und ohne Überstrahlungen.

Beim Ton bleibt glücklicherweise alles beim Alten. Glücklicherweise, weil die Tonspur von Der Untergang unabhängig vom „nur“ DTS-HD-High-Resolution-Codec wirklich großartig klingt.
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Bonusmaterial

Der Führer ist tot!

Das Bonusmaterial ist, da die Blu-ray identisch mit jener von 2009 ist, jenes, das wir bereits kennen. Die UHD Blu-ray enthält lediglich den Audiokommentar mit Eichinger. Auf der BD sind dann folgende Featurettes:
„Making-of Hitlers letzte Tage“, „Melissa Müller über Traudl Junge“, „Melissa Müller kommentiert Filmszenen“, „Melissa Müller liest aus dem Buch „Bis zur letzten Stunde“, „Virtueller Bunker-Rundgang“, „Bunkerarchäologe Dietmar Arnold über den Führerbunker“, „Dreharbeiten in Russland mit Audiokommentar von Christine Rothe (Herstellungsleiterin) und Bernd Lepel (Szenenbildner)“, „Blick hinter die Kulissen mit Kommentar von Oliver Hirschbiegel“, „Storyboard mit Oliver Hirschbiegel“, „Interviews“, „Die historischen Figuren und ihre Darsteller“.

Fazit

Trotz einiger sachlicher Mankos und der Kontroverse rund um die Darstellung Hitlers ist Oliver Hirschbiegels Der Untergang auch 20 Jahre nach seinem Erscheinen ein unglaublich spannender, höchst atmosphärischer und oft beklemmender Film, der lange im Gedächtnis bleibt. Bruno Ganz hat sich damit in die absolute A-Liga gespielt und erzeugt mit seiner Darstellung Adolf Hitlers ein ums andere Mal Gänsehaut. Während die UHD Blu-ray mit dem gleichen, hervorragenden Sound kommt, den man von der Blu-ray bereits kannte, ist die UHD Blu-ray zwar die bisher beste Möglichkeit, den Film im Heimkino zu schauen (vor allem im Vergleich zur gruseligen alten Blu-ray), aber leider nicht frei von neuen und vor allem vermeidbaren Problemen. Die Bewertung verharrte einige Tage bei 50% für die UHD-BD-Bildqualität. Da aber in Summe doch einige Dinge wirklich besser funktionieren als bei der alten BD gab es eine leichte Anhebung. Je nach Präferenz könnte dem einen oder anderen die UHD-BD sogar noch besser gefallen – vor allem, wenn man nicht so sensibel auf Encoding-Schwierigkeiten reagiert. Denn Farbgebung und Detailauflösung sowie nicht mehr vorhandene Nachschärfung sind durchaus ein Argument für die 4K-Disk.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 45%
Bildqualität UHD: 55%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%
Bonusmaterial: 90%
Film: 90%

Anbieter: Constantin Film / Highlight
Land/Jahr: Deutschland 2004
Regie: Oliver Hirschbiegel
Darsteller: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Noethen, Heino Ferch, Thomas Kretschmann
Tonformate BD/UHD: dts-HD High Resolution 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat (Blu-ray): 1,78:1
Bildformat (UHD Blu-ray): 1,85:1
Laufzeit: 155
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K-DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke:
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Constantin)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.

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13 Kommentare
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Neo Ferin

Schönes Review, danke dafür.
Ich gehöre auf jeden Fall zu denjenigen, die die UHD der Blu-ray für deutlich überlegen halten. Wobei ich die UHD jetzt nicht als grandios erachte, sondern die 45% für die alte BD als ziemlich “geschönt” – für mich ist das eine der schlechtesten BDs im Portfolio.
Würde eher zu 40% vs. 60% tendieren.
Am meisten stört mich aber, wie viele andere Leser hier, dass der Extended Cut es nicht mit auf die Disk geschafft hat. Damit hätte ich die Probleme der UHD noch mehr verzeihen können.

Der Lokator

Also Punkte, die gegen den Extended Cut sprechen könnten:

– Ton:
Der alte Extended Cut auf DVD hat nur Dolby Surround und keinen 5.1-Ton.
Die Version aus Holland war auf 2 Discs mit DD5.1 und DTS 5.
Der Verleih aus Holland existiert allerdings nicht mehr.
Es könnte also sein, dass eine 5.1-Tonspur gar nicht existiert und aufwendig neu abgemischt werden müsste.

– 2 Discs:
Die deutsche Version war nur auf einer Disc, 2 Discs wären aber sinnvoll (Oder eine 100 GB-Disc). Bei Constantin ist man ja eher knausrig und die Frage wär, ob das wirtschaftlich realisierbar ist, da physische Medien eh auf dem absteigenden Ast sind.

Uli

Natürlich zeigt man Hitler am liebsten siegergeschichtlich korrekt als halbwahnsinnigen Diktator. Was sehr schade ist, denn es erklärt in keinster Weise seine Erfolge als deutscher Staatslenker bis zum Ausbruch des Krieges und vor allem seine große Beliebtheit beim Volk. Adolf war damals ein echter Superstar und Deutschland erlebte einige wenige Jahre der wirtschaftlichen und sozialen Blüte. Das wird heute meist totgeschwiegen. Meine Oma war jedenfalls selbst nach dem verlorenen Krieg noch ein großer Fan und hatte sogar ein Autogramm von ihm.

Technisch bleibe ich erstmal bei meiner TV Langfassung auf DVD. Hoffentlich kommt nochmal eine bessere Version.

Der Lokator

Ich bleibe bei den zwei gebraucht gekauften holländischen DVDs der Extended Edition mit 5.1-Ton, bei der das Bild an einer Stelle hängen bleibt.

Die UHD hat mich nicht überzeugt und ich habe lieber eine stimmige Version der DVD, wo der filmische Look gut rüberkommt, die Blu-Ray war ein komplett anderer Film vom Optischen her.

Markus_K

Danke für das tolle Review, Timo 😉

Ich kenne den Film, weiß aber in der Tat nicht, ob ich ihn schon mal komplett gesehen habe. Die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz kennen wir hier alle. Ich glaube, nur wenige Jahrzehnte zuvor hätte sich vermutlich kein Schauspieler getraut, diese Rolle so zu spielen. Hut ab!

Nun überlege ich mir tatsächlich, ob ich irgendwann mal zuschlagen soll, da die 4K Scheibe sich anscheinend deutlich von der Blu-ray abhebt.

Dir, Timo, weiterhin viel Spaß beim Erstellen deine Reviews und liebe Grüße
Markus

Geier79

Es ist eine Schande in meinen Augen, dass es die Extended Fassung nach wie vor nur auf DVD gibt. Wie bei der Herr der Ringe Reihe ist das für mich die einzige wahre Fassung des Films und ich kann den anders auch nicht gucken. Das ärgert mich immens, dass ich diesen großartigen Film noch immer nur auf DVD schauen kann.

Tommi

Ich besitze die Extended Version auf DVD. Ich hatte gehofft das sie die Extended Version als 4K-Version veröffentlichen, warum sie das nicht getan haben, ich weiß es nicht. Ich werde mir trotzdem die 4K-Version zulegen, der Film ist in meinen Augen ein Meisterwerk, was deutsche Filme angeht platziere ich ihn hinter “Das Boot” auf Platz 2.

Oliver A.

Finde ich auch sehr ärgerlich, dass man (wieder mal) die Extended außen vor gelassen hat. Ich besitze zwar auch betr. DVD, war im Mediabook von Müller dabei, aber leider merkt man dieser ihr Alter überdeutlich an. Die Bildqualität selbst für DVD-Verhältnisse (und erstrecht nach heutigen Maßstäben) absolut unterirdisch und nahezu unschaubar. Es krisselt und rauscht den ganzen Film über dermaßen hart, das macht einfach keinen Spaß – die hätte eine Restaurierung dringend nötig gehabt. Sehr schade…
Holen werde ich mir die UHD trotzdem irgendwann, um wenigstens die Kinofassung in bestmöglicher Form zu haben.

David Z.

Sehr cool! Danke dir! Wird sofort über deinen Link bestellt.

Ich hatte nur die Blu-ray aus dem Ausland – mit fest eingebrannten Untertiteln.

Sieht auf jeden Fall besser aus, als die Blu-ray. Und hat eben keine Untertitel. 🙂

Last edited 4 Monate zuvor by David Z.
MooMooMooMooMoo

Ugh, warum fabriziert Constantin beim Bild immer nur Mittelmaß bis Schrott? Außer Capelight und Turbine taugen die alle nix. Hoffe der Film wird von einem UK oder US Boutique Label veröffentlicht.

Kisi

Danke für dein super Intro. Bruno Ganz als Adolf Hitler hat mich regelrecht umgehauen. Wenn man nur Original Aufnahmen kennt und dann der erste Auftritt von ihm . Puh da war mir anders. Werde den Film Upgraden.

Hans-Ingo Trompeter

Ich würde zwar eher zu 70% in Sachen Bildqualität neigen, da die beschriebenen Kompressionsprobleme zwar hin und wieder in der Tat sichtbar werden aber in weiten Strecken doch die positiven Aspekte überwiegen. Zu Anfang der Spielfilmszenen hatte ich noch eine Wachskatastrophe befürchtet, aber zum Glück hat sich das rasch gegeben. Für mich eine ordentliche UHD, allerdings mit Luft nach oben. Beim Ton befürchte ich allerdings, dass den Disney-Leuten vor Schreck das Glas Hafermilch aus der Hand fällt. So geht Dynamik!