Blu-ray Review
OT: Devil’s Due
Überschrift
Devil’s Due lässt sich viiiiel Zeit, um so etwas wie Atmosphäre zu entwickeln …
Inhalt
Samantha und Zach sind frisch verheiratet und genießen ihre Flitterwochen auf Santa Domingo. Ihr letzter Abend soll eigentlich nach dem Besuch eines Straßenfests vorbei sein, doch ihr Taxifahrer überredet sie zu einem Besuch in einer Disko. Der endet feuchtfröhlich und irgendwie seltsam. Doch am nächsten Tag habe beide einen Kater und erinnern sich an nichts. Ein paar Wochen später ist Samantha schwanger – ziemlich überraschend, da sie die Pille eigentlich nicht vernachlässigt hatte. Sei’s drum: Gemeinsam freut man sich, geht zu den Untersuchungen und nimmt, wie während der Flitterwochen auch, jeden Schritt auf Video auf. Der Kamera entgeht somit auch nicht, dass die Mutter in spe zunehmend seltsames Verhalten an den Tag legt. Dass ihre Nase spontan zu bluten beginnt, ist da noch die harmloseste Ausprägung, der Verzehr von rohem Hackfleisch im Supermarkt direkt aus der Verpackung gerät da schon merkwürdiger. Fortan werden ihre Anfälle häufiger und kündigen an, dass Sam kein gewöhnliches Kind empfangen wird. Vielmehr hat sich der Teufel eingenistest und mit dem war noch nie gut Kirschen essen …
Rosemaries Baby ist im GoPro-Zeitalter angekommen und hantiert nun mit wackeliger Kamera rum – so jedenfalls die kurze Zusammenfassung von Devil’s Due – Teufelsbrut. Das Regisseur-Duo Bettinelli-Olpin und Gillett hat sich das berühmte Vorbild gut angeschaut und mindestens sämtliche Teile von Paranormal Activity studiert. Allerdings nicht so gut, um zu wissen, dass man dem Zuschauer auch schon vor der 60. Minute von insgesamt 90 ein wenig Spannung vermitteln dürfte. Bis dahin plätschert Devil’s Due (der in den US-Kinos übrigens immerhin 15 Mio. Dollar eingespielt hat) wie ein x-beliebiges Amateur-Urlaubsvideo vor sich hin und beschert wohl nur hochschwangeren Frauen/Eltern das eine oder andere unangenehme Empfinden. Wie bei vielen ähnlich gearteten Genrewerken gelingen die im Nachtmodus aufgenommenen Sequenzen noch am besten und bewirken tatsächlich den einen oder anderen Schockeffekt. Und wenn Devil’s Due in typischer Manier Menschen durch die Gegend schleudert, gibt’s sogar die (einzige) innovative Idee. Von da an regiert dann für ca. 20 Minuten der Terror, was halbwegs rasant ist und sogar etwas Spannung generiert.
Bild- und Tonqualität
Die Bilder der wackeligen Handkamera in Devil’s Due – Teufelsbrut gelangen nur in den gut ausgeleuchteten Szenen kontraststark und scharf ans Auge des Betrachters. Häufig ist’s (bewusst) unscharf geahlten und die ständigen Zooms und das ruckartige Herumreißen sind nicht gerade Garant für einen ruhigen und flüssigen Bildaufbau. Noch schlimmer (natürlich ebenfalls bewusst) sind die von den Überwachungskameras gefilmten Momente, sowie von den später installierten Cams im Haus.
AKustisch nutzt Devil’s Due fast ausschließlich in Schockmomenten ein paar Soundeffekte und bleibt ansonsten größtenteils frontbezogen. In der Disko zu Beginn rumpelt’s mal ein wenig und die folgende Dämonenankunft gerät abrupt räumlich und effektvoll. Das schon aus der Paranormal-Activity-Reihe bekannte tieffrequente Brummeln während der nächtlichen Kameraaufnahmen sorgt später auch in Devil’s Due für ein wenig Atmosphäre.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Devil’s Due enthält neben einem Audiokommentar der Regisseure und Produzenten sowie neun deleted Scenes (von denen eine ein erweitertes und etwas blutigeres Ende präsentiert) insgesamt sechs Featurettes, die aus Interviews mit den Filmemachern, einem Fotoalbum des Regisseurs, oder weiteren Kurzfilmen bestehen, die den Found-Footage-Charakter des Films unterstreichen. Am witzigsten ist sicher „Roommate Alien Prank Goes Bad“, in dem die beiden Regisseure ihrem Produzenten immer wieder Alien-Streiche spielen.
Fazit
Devil’s Due – Teufelsbrut bemüht einige bekannte Vorbilder und addiert den Found-Footage-Look hinzu – leider reicht das alleine nicht, um einen spannenden Film zu erzeugen, da können die Regisseure, wie es sich im Bonusmaterial darstellt, noch so charmant und witzig sein.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 50%
Tonqualität (deutsche Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 50%
Film: 50%
Anbieter: 20th Century Fox
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Darsteller: Allison Miller, Zach Gilford, Steffie Grote, Robert Belushi, Catherine Kresge, Sam Anderson
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 91
Codec: AVC
FSK: 16