Blu-ray Review
OT: Bron/Broen
Champagner-Skandal
Die finale Staffel der Kultserie.
Inhalt
Die Direktorin der dänischen Ausländerbehörde wurde gesteinigt. Brutal und ohne die Chance, sich zu wehren. Henrik Sabroe übernimmt die Ermittlungen, hat aber eine differenziertere Auffassung zur neutralen Polizeiarbeit als sein homophober Kollege Jonas, der schnell den Iraner Taariq für die Tat in Betracht zieht. Immerhin hatte der sein Abschiebungs-Urteil der Politik der Ausländerbehörde zu verdanken und die hatte sich im Nachgang einen kleinen Skandal geleistet als sie die Beschlüsse feierte. Zur gleichen Zeit wartet Saga Norén in U-Haft auf das Urteil, ob sie des Mordes an ihrer Mutter für schuldig befunden wird. Der Ex-Polizistin setzt die Zeit im Gefängnis sichtlich zu, wo ihr Asperger-Syndrom eher für Konflikte denn für Verständnis sorgt. Sabroe, der erneut auf beiden Seiten der Brücke ermitteln muss, dringt nach und nach tiefer in den Fall ein, was ihn immer öfter auch wieder mit dem Verschwinden seiner Kinder beschäftigt. Er würde sich wünschen, dass Saga ihn unterstützen kann, doch dann passiert etwas Unvorhergesehenes …
Während die vergangene Season vor allem das Thema moderner Familiengestaltung vermittelte, reflektiert das lang ersehnte Finale der schwedisch-dänischen Serie Die Brücke zunächst ganz bewusst die aktuelle Stimmung in Europa nach der Flüchtlingskrise der letzten Jahre. Der erste Verdächtige im Mordfall einer Beamtin der Ausländerbehörde ist (natürlich) ein Iraner, der abgeschoben werden sollte. Sorgas Kollege Henrik hat dabei von Beginn an mit einem latent rassistischen und homophoben Kollegen zu tun und die Stimmung bleibt so düster und grau wie man das aus den ersten drei Staffeln kennt. Wirklich sonnig ist es an der Grenze der beiden Länder offenbar nie (was natürlich Unsinn ist, wenn man Dänemark und Schweden mal bereist hat). Aber egal: Für die Stimmung passt es, denn Die Brücke nutzte von Beginn an vor allem das Drama zwischen den Figuren und ermittelte auf der düsteren Seite der Menschen.
Wie man es außerdem von der Serie kennt, eröffnen sich schon in der ersten Folge mehrere Handlungsstränge, die unabhängig voneinander scheinen, aber womöglich doch miteinander zu tun haben.
Bild- und Tonqualität
Die Blu-ray von Die Brücke hat ein erstaunlich sauberes Bild. Erstaunlich deshalb, weil bspw. auf der ersten der zwei BD-50-Scheiben fünf Folgen mit einer Spielzeit von etwa 290 Minuten untergebracht sind. Das erfordert alleine aufgrund der Datenmenge eine Reduktion des Datendurchsatzes, der im Schnitt bei 15-17Mbit/s liegt. Dennoch bleiben Artefakte im 1080i/50-Bild weitgehend aus. Auch die Auflösung ist in Close-ups hervorragend geraten. Man sieht viele Details in Gesichtern oder Wollpullovern – selbst in dunkleren Szenen bleibt diese Qualität fast durchweg erhalten, wenngleich sich hier schon mal etwas Rauschen hinzugesellt und bei Auf- und Abblendungen auch schon mal leichtes Banding auftritt.
Beim Sound von Die Brücke muss oder sollte man keine raumakustischen Wunder erwarten. Die Sprachverständlichkeit ist allerdings sehr gut und in den wenigen Actionszenen kommt durchaus etwas Dynamik auf. Der Titelsong legt sich zudem recht räumlich über alle Speaker und auch die Außenszenen warten schon mal mit natürlicher Atmosphäre auf.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Die Brücke – Season 4 finden sich auf Disk zwei insgesamt drei Interviews mit den beiden Hauptdarstellern sowie dem Autoren der Buchvorlage.
Fazit
Über alle vier Staffeln hinweg lieferte Die Brücke absolut herausragende TV-Unterhaltung mit ebenso außergewöhnlichen Darsteller-Leistungen und packenden Fällen. Die vierte Season macht da keine Ausnahme und liefert einen ebenso spannenden wie etwas wehmütigen Abschluss der Serie.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 40%
Film: 90%
Anbieter: Edel:Motion
Land/Jahr: SW/DK/D 2018
Regie: Henrik Georgsson, Rumle Hammerich
Darsteller: Sofia Helin, Rafael Pettersson, Sarah Boberg, Thure Lindhardt, Gabriel Flores Jair, Mikael Birkkjaer, Sandra Yi Sencindiver, Elliott Crosset Hove
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, dä/sw
Bildformat: 1,78:1 (1080i/50)
Laufzeit: 460
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Edel:Motion)