Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft

Blu-ray Review

Die Jupiter Apokalypse Flucht in die Zukunft Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 10.03.2016

OT: Earthfall

 


Operation S.A.F.E.

Nachschub aus dem Hause SyFy.

Inhalt

Als ein Meteoritenschwarm an der Erde vorbeizieht, spalten sich Teile davon ab und regnen auf den blauen Planeten nieder. Daraufhin gerät die Erde aus dem Tritt und während die eine Hälfte komplett im Licht der Sonne bleibt, ist es auf der anderen dauerhaft stockfinster. Während Regierung und Militär den Notstand ausrufen aber keinerlei Antwort auf die Geschehnisse haben, verursacht das neue Gefüge weitere Naturkatastrophen. Steve, der von den Geschehnissen zuhause überrumpelt wurde, während er gerade mit seiner Frau und Tochter per Videochat kommunizierte, versucht nun mithilfe seines Kumpels Vince beide Teile der Familie wieder zusammenzuführen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, weil die Tochter irgendwo mit Freunden in der Wildnis unterwegs ist und die Frau als Mitarbeiterin eines wichtigen Regierungsauftrags ebenfalls in der Klemme steckt. Doch selbst das scheint nur ein kleineres Problem zu sein, denn die Erde verlässt ihre originäre Umlaufbahn und droht mitten im Meteoritengürtel zu landen – das Ende wäre besiegelt …

Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft ist ein weiterer Beitrag aus dem Hause SyFy, der nach beliebtem Muster (Katastrophe droht, Familie muss zusammenfinden) funktioniert und dabei kaum ein Genreklischee auslässt. Da es hier aber bisweilen recht ruppig zugeht (Aktionen der beiden Rednecks) kann man auch über über die stereotypen Figurenzeichnungen etwas hinwegsehen. Darstellerisch liegt das Ganze auf akzeptablem Niveau ohne großartige Ausreißer nach oben oder unten. Prominentester Vertreter ist Mark Rolston (Dan Erickson aus SAW V und SAW VI) als Regierungsmitarbeiter Keeley, der schon einen Plan B in der Tasche hat. Die Krone für den nervigsten Schauspieler bekommt Andrew Elvis Miller (Tracers). Der fing mal als einer der Original Blue Man der gleichnamigen Gruppe an und konnte tatsächlich schon mehrere Auszeichnungen als Theaterdarsteller ergattern. Leider merkt man davon in der Rolle des dämlich-infantilen Vince eher nichts. Ein bisschen ärgerlich ist die Auflösung des Regierungsgeheimnisse, das Nancy viel früher hätte erraten müssen. Aber da das meiste Geld für die Effektmaschinerie und die Darsteller investiert wurde, musste man in Sachen Drehbuch eben sparsamer sein. Auch die Schauplätze in Jupiter Apokalypse bleiben wenig aufregend. So rennen die Protagonisten hauptsächlich auf Wiesen und leeren Feldern umher oder verstecken sich in einem dunklen Luftschutzbunker. Technisch gesehen kann man über Jupiter Apokalypse dann allerdings in der Tat gar nicht groß meckern. Im Zeitalter verfügbarer Datenmengen und leistungsfähiger Grafikprogramme bekommt es sogar ein billig produzierter Sci-Fi-TV-Film hin, respektable Szenen vorbeifliegender Meteoritenkolosse hinzuzaubern. Sogar die nächtliche Zerstörung von Paris sieht gut aus. Hier funktioniert noch, was bei Tageslicht in den USA eher mau aussieht, denn Feuereffekte scheinen immer noch mit das Schwierigste zu sein. Recht akzeptabel nimmt sich dafür der schwarze Rauch im Anschluss an die Zerstörung aus. Was nun am Ende noch zu klären wäre: Woher kommt der deutsche Verleihtitel? Weder spielen in dem (im Orginal schlicht „Earthfall“ betitelten) Film Experimente mit Zeitreisen eine Rolle, noch findet die Apokalypse auf oder vom Jupiter aus statt …

Bild- und Tonqualität

Dem Bild von Jupiter Apokalypse fehl’s dauerhaft an Kontrastumfang. Gerade die Außenaufnahmen wirken mausgrau und dürften zudem schärfer sein. Der Look ist insgesamt ziemlich weich, was sich andererseits wieder gut dem soften CGI-Spektakel anpasst. Farben sind ein wenig entsättigt und dürften kräftiger sein. Die Bildruhe geht in Ordnung, gerade in dunklen Szenen gesellt sich aber ein leichtes Rauschen hinzu.
Für einen günstig produzierten Film aus dem Hause Syfy kann der Ton während des Meteoritenschauers durchaus Akzente setzen. Klar, hier wird kein Dynamikfeuerwerk abgefackelt, aber der Subwoofer bekommt trotzdem ganz gut zu tun und obwohl die Effektlautsprecher nicht ausgiebig mit direktionalen Sounds belegt werden, rauschen die Brocken zumindest von links nach rechts gut ortbar durchs Heimkino. Die deutschen Stimmen von Jupiter Apokalypse sind gut gecastet worden, klingen aber etwas dünner abgemischt als in der homogeneren Originalfassung.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Die Jupiter Apokalypse wartet lediglich mit den Originaltrailern und einigen Programmtipps auf.

Fazit

Wenn schon Weltuntergang, dann mit wehenden Fahnen – Jupiter Apokalypse summiert gleich mehrere Katastropheneinwirkungen zu einem tosenden Ganzen, das man an einem lauen Sonntagnachmittag durchaus mal gucken kann.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 50%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA/CA 2015
Regie: Steven Daniels
Darsteller: Joe Lando, Michelle Stafford, Denyse Tontz, Mark Rolston, Andrew Elvis Miller, Brendan McCarthy, Diana Hopper
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 89
Codec: AVC
FSK: 12

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