Die Sex-Wette – The Winner Takes It All

Blu-ray Review

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Tiberius Film, ab 06.10.2016

OT: The Opposite Sex

 


Ihre größte Herausforderung

Hier kommt etwas seichte Geschlechterkampf-Unterhaltung.

Inhalt

Vince ist Rechtsverdreher in Ehestreitigkeiten und plädiert im einen Moment auf die Unschuld ihrer Klientin in Sachen Untreue und vögelt sie im nächsten. Als er den Fall erneut erfolgreich abschließt und diesen Anlass gemeinsam mit ein paar Freunden in einer Bar feiert, taucht dort die hübsche Jane auf. Vince will sie mal kurz „klarmachen“ und … trifft auf eine Frau, die ihm absolut ebenbürtig ist. Sie frisst bisweilen Männer und geht dabei skrupellos über Leichen. Noch dazu zockt sie gerne und wettet auch schon mal um herzhafte Einsätze. Vince ist mehr als angetan und nachdem Jane ihn ein wenig aufs Kreuz gelegt hat, nimmt er die Herausforderung an. Jane, zusätzlich angestachelt von ihrer Freundin Stephanie, tut dies ihrerseits und es kommt zum Kampf der Geschlechter. Immer wieder fordern sich die beiden heraus und immer wieder zieht Vince den Kürzeren. Doch die ganzen Wetten führen zu gegenseitigem Respekt und noch ein bisschen mehr …

Der Grundton von Sex-Wette ist von der ersten Sekunde an übertrieben und damit zu keiner Zeit ernst zu nehmen. Der Wortwitz variiert dabei von schlüpfrig über ganz gelungen bis hin zu vorhersehbar. Allzu albern wird’s nicht, was auch an den halbwegs sympathischen Darstellern liegt. Allerdings fragt man sich dennoch, was Mena Suvari nach American Beauty nur falsch gemacht hat, dass sie ausschließlich in B- und Z-Movies mitspielen muss. Egal, hier spielt sie wohltuend souverän und ihre männlichen Kollegen (zunächst) an die Wand. Nett sind aber vor allem die skurril gezeichneten Nebenfiguren wie bspw. Vince‘ Bürokraft Stacy, Josh Cooke als „Penisprinz“ Kendrick oder ein überraschend gut aufgelegter Eric Roberts. Hauptdarsteller Geoff Stults gibt sich Mühe, ein Arsch zu sein, bleibt dabei aber im Grund so charmant, dass man kein Prophet sein muss, um zu wissen, dass er geläutert werden wird. Die Art, wie Vince sehenden Auges von einer in die nächste Niederlage schlittert, ist fast sympathisch – gerade am Schießstand gerät das richtig nett. Bisweilen ist Die Sex-Wette sogar richtig gut anzuschauen, wenn nämlich mal nicht die Unter-der-Gürtellinie-Witze ausgepackt werden und schlagfertige Sprüche durchaus zünden. Seicht ist das Ganze natürlich dennoch und die Grimassen von Josh Hopkins Cougar Town als Vince‘ Freund Kenny sind bisweilen unerträglich, doch eine Geschlechterkomödie um Männer, die niemals erwachsen werden, hat man auch schon niveauloser gesehen. Sicherlich: Sämtliche Figuren sind klischeehaft, das Drehbuch hat der Verantwortliche in der Mittagspause auf eine Serviette geschrieben und die Schauplätze entstammen einer Vorabend-Sitcom. Außerdem ist der Auftritt von Vince und Kenny im Gay-Club ziemlich peinlich. Aber wenn am Ende auf jeden Topf ein Deckel passt, ist die Moral wieder dort, wo sie us-typisch hingehört und aus einem infantilen Typ ist ein verantwortungsvoller Mann geworden – wenngleich Jane es ihm ein wenig leicht macht. Hier war dann wohl doch etwas der Wunsch der Vater des Gedanken des Drehbuchautoren.

Bild- und Tonqualität

Das relativ flache und zweidimensionale Bild von Die Sex-Wette hätte deutlich mehr Kontrast vertragen können und ist auch nur bedingt scharf. Außenaufnahmen wirken etwas grünstichig und helle Bereiche auf Gesichtern überstrahlen etwas. Auch die Ruhe auf Hauttönen dürfte noch etwas besser sein. Zusätzlich ist auch der dunkle Bart Kennys nicht so schwarz, wie er sein sollte, sondern leidet etwas unter dezentem grünen Look. Die Tatsache, dass es verhältnismäßig ruhig und rauscharm ist, entschädigt etwas für die ansonsten eher durchschnittlichen Parameter.
Akustisch tut sich dauerhaft kaum etwas auf den Rearspeakern – selbst Filmmusik bleibt meist auf die beiden Frontlautsprecher bezogen und der Subwoofer meldet sich bisweilen gar nicht zu Wort, bleibt im Standby-Modus. Die Dialoge gelangen allerdings gut verständlich zum Ohr und sind auch in Sachen Lautstärke adäquat angepasst. Weder sind sie im Gegensatz zum Filmscore zu leise, noch zu laut. Was die Nutzung der Lautsprecher angeht, hätte aber eine 3.0-Spur vollkommen ausgereicht.

Bonusmaterial

Mal abgesehen von ein paar Programmtipps und den Originaltrailern gibt’s im Bonusmaterial von Die Sex-Wette nichts weiter zu entdecken.

Fazit

Die Sex-Wette – The Winner Takes it all ist harmlose Sonntagnachmittagsunterhaltung mit verhältnismäßig charmanten Darstellern und nicht allzu schlüpfrigen Zoten – die 16er Freigabe kommt vermutlich von der einzigen Szene, in der mal eine entblösste Brust zu sehen ist. Ansonsten ist der Film uneingeschränkt auch schon für zwölfjährige Zuschauer geeignet.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 10%
Film: 50%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Jennifer Finnigan, Jonathan Silverman
Darsteller: Mena Suvari, Kristin Chenoweth, Geoff Stults, Eric Roberts, Josh Hopkins, Kenan Thompson
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

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