Dumbo 4K UHD

Blu-ray Review

© 2019 Walt Disney Studios, 08.08.2019
© 2019 Walt Disney Studios, 08.08.2019

OT: Dumbo

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Leicht wie eine Feder

78 Jahre und immer noch ein kleiner verspielter Elefant.

Inhalt

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Mama Jumbo bekommt Nachwuchs © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Das Jahr 1919: Holt Farrier ist eigentlich Reitkünstler am Zirkus von Max Medici. Doch der Krieg trennte ihn für einige Zeit von seiner Profession und den Kindern Milly und Joe. Als er im Krieg einen Arm verliert, sendet man ihn nach Hause. Dort muss er allerdings hören, dass der Zirkus in finanzieller Schieflage ist und die Reitnummer seit dem Grippe-Tod von Holts Frau aus dem Programm genommen wurde. Kümmern soll der Heimkehrer sich deshalb um die schwangere Elefanten-Dame „Mrs. Jumbo“. Als die ihre kleine Kuh bekommt, soll sie die Attraktion in Medicis Zirkus werden. Wären da nicht diese riesigen Ohren. Das Publikum verspottet den Elefanten-Nachwuchs deshalb als „Dumbo“. Milly und Joe aber kümmern sich um das kleine Baby und entdecken Erstaunliches: Dumbo kann fliegen, wenn er mit seinen großen Ohren schlägt. Während ihr Vater das natürlich nicht glaubt, kommt es in der Manege bald zur Beinahe-Katastrophe, in deren Folge Dumbos Mama vom ursprünglichen Besitzer wieder abgeholt wird. Dumbo muss sich nun alleine durchschlagen und wird bald zum Star, als er erstmalig durch den Zirkus fliegt. Als der geldgierige Betreiber eines modernen Vergnügungsparks davon Wind bekommt, wittert er ein großes Geschäft. Doch zu welchem Preis …?

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Zirkusbesitzer Max Medici freut sich über Holts Rückkehr  © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Disney hat einen reichen Schatz an Zeichentrick- und Animationsfilmen. So reich, dass man sich 1994 und 1996 dachte: Warum nicht mal einen davon aufs Realfilm-Format adaptieren? Gedacht, getan. Heraus kamen Das Dschungelbuch und 101 Dalmatiner mit einer wunderbar bösen Glenn Close als Cruella De Vil. Für Letzteren standen am Ende weltweit über 300 Mio. Dollar Kinoeinspiel auf dem Konto – für 1996 wirklich hervorragende Zahlen. Warum das Studio mit der Maus damals diesen Prozess zunächst nicht weiter verfolgte, darüber kann nur spekuliert werden.
14 Jahre sollte es dauern, bis der nächste Animations-Klassiker mit realen Schauspielern umgesetzt wurde – von keinem geringeren als Tim Burton. Sein Alice im Wunderland profitierte 2010 massiv vom 3D-Boom, den Avatar ausgelöst hatte und erwirtschaftete über eine Mrd. Dollar.
Und er gab den Startschuss für eine Reihe von Real-Verfilmungen Disneys: Maleficent, Die Schöne und das Biest und Cinderella – um nur einige davon zu nennen. Neun Jahre nach „seiner“ Alice ließ man dann erneut Tim Burton ans Ruder. Er sollte sich eine weitere der buntesten Geschichten vorknöpfen. Eine, deren Optik wie gemacht war für den visuell so einfallsreichen Regisseur: Dumbo.

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Holt und Colette scheinen sich näher zu kommen  © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Dass Burton (und Disney) mit der Geschichte um den Zirkuselefanten, der fliegen kann am Ende ein wenig baden gingen (350 Mio. Dollar Einspiel sind heutzutage dann kein riesiger Erfolg mehr – vor allem in Anbetracht der 170 Mio. Dollar Produktionskosten), ist schade. Denn eigentlich versprüht Dumbo von der ersten bis zur letzten Sekunde das Flair der Burt’schen Filme. Schon die Eröffnungssequenz mit dem bunten Treiben am Standort des Zirkus ist typisch für den Regisseur. Überall entdeckt man Details und visuelle Ideen. Die Kostüme und der bunte Look sind prächtig und erinnern an Filme wie Charlie und die Schokoladenfabrik. Vielleicht lag es daran, dass das Original eine der ältesten Vorlagen ist (immerhin ist der Zeichentrickfilm Anno 1941), vielleicht aber auch daran, dass man die Story dann doch massiv abänderte und um Figuren ergänzte. Die Hauptdarsteller-Familie um Holt Farrier gibt’s in der Vorlage nicht und die Subplots der Realverfilmung lassen Dumbo ab und an etwas zerfasert wirken. Rein visuell aber kann man Burtons Adaption überhaupt nichts vorwerfen. Schon die Animation des Titelcharakters ist schlicht sensationell und wenn man sich einen Zirkus der damaligen Zeit vorstellt, dann genauso wie der Regisseur ihn umgesetzt hat. Mit den warmen Farben, die sich an einer Braun- und Orangepalette entlang hangeln, schmeichelt der Film zusätzlich dem Auge.
Dazu ist die Besetzung exquisit. Man kann Burton vielleicht vorwerfen, dass er stets auf Nummer sicher geht. Denn mit Michael Keaton ist einer dabei, mit dem Burton zuvor schon drei mal gedreht hatte. Auch Danny De Vito und Eva Green sind nicht das erste Mal am Burton-Set – nur eine fehlt: Helena Bonham Carter. Was allerdings an der privaten Trennung der beiden liegen mag.

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Dumbo hebt ab  © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Einziger Neuling an Bord: Colin Farrell. Der hatte sich schon seit Edward mit den Scherenhänden gewünscht, einmal mit dem Regisseur zusammen zu arbeiten. Dass sein Holt die am wenigsten extrovertierte Figur des Films ist, wirkt etwas undankbar für den irischen Darsteller. Neben den expressionistischen Darbietungen von Keaton, Green und vor allem Danny De Vito geht er ein wenig unter.
Ohnehin sind die erwachsenen Figuren nur schmückendes Beiwerk. Die Emotionen drehen sich klar um die beiden Kinder und Dumbo selbst. Und das funktioniert besser als so manch Kritiker es wahrhaben wollte. Wenn Dumbo zunächst gedemütigt wird und dann auf seine Art zurück schlägt, dann berührt das sehr wohl. Und wenn die beiden Kids die einzigen sind, die zunächst an den langohrigen Elefanten glauben, lädt auch das Dumbo emotional auf.
Vielleicht hätte man sich etwas auf das Innerfamiliäre konzentrieren sollen. Auf die Problematik, die durch den Tod der Mutter und die Versehrtheit des Vaters entsteht. Auf die Tatsache, dass Milly das Zirkusleben nicht führen möchte, sondern lieber eine Wissenschafterin werden würde. Und auf die Familie namens Zirkus. Eben jene Menschen, die irgendwie aus der Gesellschaft gefallen sind und nur unter sich glücklich zu sein scheinen. Der Nebenplot Tradition vs. Moderne (aka Wanderzirkus vs. technologisierter Vergnügungspark) wirkt für den Film zu viel und überfrachtet ihn. Es lenkt von Dumbo ab und von den großen Gefühlen, die das Animations-Original ausmachte. Es wäre vielleicht schöner gewesen, wenn man eine intimere und kleinere Geschichte erzählt hätte.
Was nicht heißt, dass Dumbo keine Freude bereitet. Visuell und in Sachen Dramatik ist Burtons Film ein Feuerwerk. Alleine für die famose Ausstattung des Films lohnt sich die Anschaffung einer der Disks. In den Szenen rund um den Wanderzirkus oder auch in Dreamland gibt es so viel zu entdecken, dass auch ein mehrfaches Anschauen lohnt.

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Dreamland ist die Zukunft des Entertainment  © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Bild- und Tonqualität BD

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Ein Glück, dass ein Netz drunter war   © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved..

Dumbo ist komplett digital aufgezeichnet worden und besticht vor allem durch seine auf zwei Meter Entfernung extrem beeindruckende Laufruhe. Kein Körnchen und kein Rauschen scheint den Eindruck zu trüben. Geht man etwas näher heran, wird deutlich, dass der Film durchgängig rauscht. Allerdings derart fein und auf gleichem Niveau, dass es einem im laufenden Film nicht mehr auffällt. Die Farbstimmung ist ganz typisch Burton mit kräftigen, aber gleichzeitig warmen Tönen und einer ab und an fast künstlich wirkenden Dreidimensionalität. Hauttöne sind sehr braun gehalten und die Farbe Rot hat es dem Regisseur schon immer angetan. In Close-ups ist die Schärfe und Detailauflösung hervorragend, Halbtotale wirken hingegen softer. Die Details auf Dumbos Körper werden indes sehr prägnant wiedergegeben und kommen für einen vollständig am Rechner entstandenen Charakter sehr plastisch rüber.

Mr. Vandevere sucht neue Attraktionen für seinen Vergnügungspark  © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Beim Ton muss man Disney leider erneut kritisieren. Und das betrifft nicht nur die Tatsache, dass der Anbieter sich offenbar dauerhaft auf ein komprimiertes Dolby Digital Plus für die deutsche Fassung beschränkt hat (hier mit einer Datenrate von 0.8 Mbps). Vielmehr geht es um die erneut etwas zu leise eingepegelte Disk sowie vor allem einen hörbaren Mangel an Tiefbass und Dynamik. Selbst wenn man den Subwoofer mal komplett alleine laufen lässt, meldet er sich nur selten – und wenn, dann ziemlich unmotiviert zu Wort. Schon die eigentlich dynamische Eröffnung mit der Zugfahrt rumpelt eher vor sich hin und klingt durch das fehlende Sub-Spektrum aufgeregt und krachig. Exemplarisch wird das noch deutlicher, wenn Mrs. Jumbo wütend ins Zelt stampft und das Konstrukt kurz darauf zum Einsturz bringt. Immer wieder trampelt sie wuchtig auf die Erde, bringt große Holzbalken zum Bersten und zum Einsturz. Und gefühlt klingt das wie eine TV-Sendung am Nachmittag – ohne jedes Fundament.
Und oft tönt es auch noch undifferenziert wie bspw. beim Seifenblasen-Spiel nach 60 Minuten, bei dem die innovativen Sounds völlig im viel zu laut eingepegelten Score von Burtons Haus- und Hof-Komponist Danny Elfman untergehen.
Um aber mal eine Lanze für eine Dolby-Digital-Plus-Spur zu brechen, da es ja häufig die Meinung gibt, alleine aufgrund einer komprimierten Tonspur den Sound abstrafen zu müssen: An der DD+-Fassung der deutschen Version liegt es gar nicht, dass es hier so undynamisch zugeht. Die englische Fassung hat es gar noch schlimmer getroffen, denn sie tönt in der Szene mit dem von Mrs. Jumbo zum Einsturz gebrachten Zelt noch weniger druckvoll. Und hier reden wir über unkomprimiertes dts-HD-Master. Schuld ist hier also nicht die Datenrate/Komprimierung, sondern schlicht der Entschluss, die Disney-Filme ohne jede Dynamik abzumischen als höre man im Mitternachts-Modus des Receivers. Selbst wenn beim ersten echten Flug von Dumbo (und auch während seiner späteren Fliegereien) ein wenig mehr los ist, so ist das Ganze ziemlich unbefriedigend.
Was akustisch am Ende bleibt sind gut verständliche Dialoge und eine leidlich aktive Surround-Szenerie. Vor allem vom Score profitieren die Rears und öffnen durch ihn immer wieder den Raum. Dennoch kann man nicht anders, als die Tonspur als Enttäuschung zu bezeichnen, die ihr Potenzial fast komplett ungenutzt liegen lässt.

Bild- und Tonqualität UHD

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Dumbo wird zum Star   © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Dumbo wurde mit drei unterschiedlichen ARRI-Kameras digital aufgenommen. Zum Einsatz kamen neben einer Alexa Mini und einer Alexa SXT auch eine Alexa 65 mit Vollformat-Sensor. Da Tim Burton ohnehin ein Fan von regulärem 16:9 ist, liegt der Film mit 1,85:1 (fast) im 16:9-Vollformat vor.
Leider wurde trotz einer teils in 5K vorliegenden Auflösung des Ausgangsmaterials nur ein 2K-Digital-Intermediate angefertigt, was dann für die UHD wieder hochskaliert wurde. Davon ab integrierte man einen im Rahmen von Rec.2020
Betrachten wir das Live-Bild der UHD, so ist es zunächst wesentlich dunkler abgestimmt. Zuletzt war es bei Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks von der Stimmung her sehr ähnlich. Soll heißen: Wo es bei der Blu-ray beispielsweise Mittagszeit-Atmosphäre hat, ist der Tag bei der UHD schon fortgeschrittener. Die Sonne scheint dann bereits untergehen zu wollen und es wirkt eher wie eine frühabendliche Stimmung.
Wechselt die Szenerie in die wenig ausgeleuchteten Zugwaggons, sollte es deshalb während des Schauens durchaus recht gut abgedunkelt sein, um die Details ausnahmslos erkennen zu können. Verschluckt wird zwar nichts, aber hohe Restlicht-Anteile könnten hier störend sein und bisweilen werden Gesichter dann arg überdramatisch rot. Spitzlichter wie das Funkeln in den Augen sind etwas besser als bei Friedhof der Kuscheltiere, wenngleich der echte Wow-Effekt ausbleibt. Leider lässt sich in diesem Zusammenhang die maximale Lichtstärke nicht auslesen. Gemastert wurde die UHD von Dumbo allerdings bei 4000 Nit.
Was sichtbar besser ist, ist die Bildruhe an sich. Während man über die Blu-ray das ganz feine Rauschen noch wahrnahm, fällt das über die dunkler abgestimmte UHD praktisch gar nicht mehr auf. Auch die Auflösung kann trotz nur 2K-DI mehr aus dem Film holen. Beispielsweise ist der feine Zwirn von Vandeveres Anzugjacke bei genauem Hinschauen detaillierter, zeigt das Gewebe feiner und die Struktur klarer.
Leider büßt HDR10 – wie zuletzt bei einigen Disks – in den dunklen Szenen an Punch und Kontrastdynamik ein. Farben wirken in solchen Momenten eher schwächer und ausgewaschener als über die Blu-ray, die hier mehr Dynamikspreizung zeigt (97’09). Auf der anderen Seite überstrahlen helle Bildbereiche praktisch gar nicht mehr, die über die BD noch etwas zum Ausreißen neigten (Hand 74’47). Die UHD empfiehlt sich also primär für jene, die nicht das letzte Quäntchen Schwarz suchen, sondern vornehmlich auf harmonischere und noch stärker burton’eske Farbgebung setzen.

Blu-ray (99’41): (Slider ganz nach rechts): Schon die BD ist relativ warm abgestimmt.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD intensiviert das nochmals, was in einigen Einstellungen überdramatisch wirkt.

Blu-ray (67’18): (Slider ganz nach rechts): In neutraleren Szenen liegen BD und UHD näher beieinander.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier ist die UHD etwas kontrastreicher. Der graue Boden wechselt etwas von leicht grünlich zu leicht rötlich.

Blu-ray (3’17): (Slider ganz nach rechts): Über die Blu-ray ist es auf dem Zirkusplatz zu Beginn eher Mittags.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Über die UHD kommt es einem stimmungstechnisch eher vor wie am Spätnachmittag.

Blu-ray (48’52): (Slider ganz nach rechts): In Close-ups sind BD und UHD beide sehr detailliert und scharf.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die dunklere Abstimmung der UHD bewirkt bei näherer Betrachtung weniger Körnung.

Blu-ray (48’52): (Slider ganz nach rechts): Gehen wir näher ran, lässt die Blu-ray im direkten Vergleich etwas nach.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet mehr Glanz in den Augen, definiertere Falten und weniger Neigung zum Farbrauschen.

Blu-ray (48’52): (Slider ganz nach rechts): Auf der anderen Seite von Keatons Hals zeigt die BD das (Farb)Rauschen deutlich.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist hier sichtbar feiner gekörnt.

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Colette tritt gemeinsam mit Dumbo auf   © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Während bei der deutschen Tonspur alles beim Alten bleibt, erhält die UHD fürs Englische eine Dolby-Atmos-Fassung. Deren reguläre Ebene klingt leider ebenso schwach wie die dts-HD-MA-Spur der Blu-ray, zeigt ebenso kaum Aktivität im LFE-Bereich und ist maximal einen Hauch dynamischer. Das kann aber auch ein wenig Einbildung und Goodwill sein.
Bezieht man die Höhen-Ebene mit hinzu, eröffnet sich zumindest eine gewisse Immersion. So läuft der Score zu gewissen Anteilen über die Heights mit. Allerdings hat man sich hier durchaus Gedanken gemacht. Denn nicht die volle Instrumentierung ist von oben zu hören, sondern lediglich einige ausgewählte Instrumente. Leichte Harfenklänge, perkussive Momente oder ähnliches.
Mit echten 3D-Sounds allerdings spart Dumbo längere Zeit. Abgesehen von etwas Stimmenhall gibt es nach etwas über 20 Minuten ein Ausschalt-Geräusch des Zirkus-Lichts (20’23) – allerdings klingt auch das relativ leise. Ganz anders verhält sich die Sache, wenn das Zelt zusammen bricht und vor allem, wenn Dumbo erstmalig über der Kamera fliegt. Wuchtig wirbelt er Staub auf und seine Ohrenbewegungen sind deutlich zu hören (ab 33’30). Auch sein Tröten während der Nummer über dem Feuer hört man dediziert aus den Heights. Während der späteren Szenen gibt’s dann mal klingende Glöckchen sowie immer wieder die Fluggeräusche Dumbos. Insgesamt mag das nicht sonderlich viel sein, passt aber letztlich zum Geschehen, das eben auch nicht permanent Anlass für 3D-Sounds liefert.
Was nicht heißt, dass es abseits von Dumbos Flugeinlagen nichts gäbe. Das Spiel auf den Seifenblasen lässt die Töne und das Blubbern der Blasen sehr deutlich und mit innovativen Geräuschen aus den Heights kommen – sicher der coolste 3D-Soundeffekt des Films (60’48).
Nach gut 90 Minuten gibt es dann noch mal Unterstützung von oben, wenn nach und nach alles in Flammen aufgeht und Alarmsignale aus der Dreamland-Zentrale zu hören sind. Zwar hätte hier noch etwas mehr Feuergeknister aus den Heights kommen dürfen und auch das von Dumbo versprühte Wasser hätte man nach oben leben können, doch dafür sorgt der dramatische Score für ein paar Akzente.

Bonusmaterial

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Holt hat’s nicht so mit der Kindererziehung, aber das Herz dann doch am rechten Fleck   ©2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Das Bonusmaterial von Dumbo findet sich komplett auf der Blu-ray. Hier warten zum einen neun zusätzliche Szenen, Gags und Pannen vom Dreh sowie das Musikvideo „Baby Mine“ von Arcade Fire. Außerdem werden einige Easter Eggs preisgegeben, in denen auf die Querverweise des Realfilms auf den Animationsfilm eingegangen wird. Drei richtige Featurettes gibt es aber auch noch. In „Ein spektakulärer Cast“ geht es natürlich um das hochkarätige Ensemble des Films. Burton erzählt aber auch, was seine Auffassung des Films ist. „Ein besonderer Elefant“ fokussiert sich dann auf die Ursprünge der Geschichte und auf die Emotionen, die das Original bei den Beteiligten auch heute noch auslöst. In „Atemberaubende Sets und Kostüme“ wird dann die Arbeit der Setdesigner und Künstler hinter den fantastischen Kostümen gezeigt – oscarwürdig sind diese allemal.

Fazit

Dumbo ist vielleicht nicht beste aller bisherigen Real-Verfilmungen von klassischen Zeichentrickhits des Maus-Studios. Tricktechnisch und visuell überzeugt Burtons Film aber durchaus. Und die Szenen mit Dumbo und den Kids sind emotional genug, um die junge Zielgruppe vor den Bildschirm zu fesseln. Die Mamas und die Papas erfreuen sich an tollen Darstellern und einem sehr guten Bild, während sie sich leider über den unzureichenden Ton ärgern müssen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 65%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 60%
Film: 70%

Anbieter: The Walt Disney Company (Germany)
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Tim Burton
Darsteller: Colin Farrell, Eva Green, Danny DeVito, Michael Keaton, Nico Parker, Finley Hobbins, Alan Arkin
Tonformate BD: dts HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 112
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 6

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Walt Disney Company)

Trailer zu Dumbo/span>

DUMBO - Offizieller Trailer (deutsch/german) | Disney HD

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5 Kommentare
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Daniel S.

Danke für die Reviews.
Hier Mal wieder ein 3D Film, der wie so oft schlecht umgesetzt wurde. Hier auf der UHD fehlt die komplette Stimmung, die den Film ausgemacht hat. Ich habe immer öfter das Gefühl, die UHD Versionen würden immer mehr in die Richtung der Standart Bild Preset eines TVs gegradet, und die obligatorische natürliche Filmwiedergabe im Film Modus ist Out. Gefällt mir Mal gar nicht.

heimkinofreak

Ich kann Rüdiger Petersen Meinung voll nachvollziehen.

Es ist eine SCHANDE, was sich Disney immer wieder und vermehrter leistet.
Aus heutiger Sicht glaube ich, das die UHD AVENGER Endgame (ab 5.September im Handel) eine technische Schande werden wird, obwohl dieser Film eigentlich eine REFERENZ Scheibe werden müsste.

Verstehe es nicht, das man immer mehr auf den „undynamischen“ Abmisch Trend geht.
Hab heute per Zufall (und aus Frust) mal nen „alten“ Sony Titel aus meinem Archiv geholt.
Der Film „PIXELS“, der EIGENTLICH nur in einer DTS-HD 5.1. Abmischung vorliegt, aber
sowas von dynamisch knallt in den Aktion Szenen, das man sich frägt, wann kommen mal
wieder „dynamische“ neue Titel…es scheint nämlich ein Trend der Labels zu werden undynamisch
und zu leise abzumischen. (Anmerkung am Rande: Mein Yamaha Amp kann anzeigen, wie weit
eine Abmischung vom NORMPEGEL abweicht. Bei ASTERIX letztens waren es rekordverdächtige 7dB zu leise gegenüber Norm!)

Ist da ne Taktik dahinter? Will man, das die Leute keine Scheiben mehr kaufen und
nur noch streamen?!?!? ein Schelm, wer Böses denkt…

Finde diesen neuen Veröffentlichungstrend sehr bedenklich….

P.S. mit Ironie: Meine Frau freut sich, denn ich gebe weniger Geld für neue Titel aus…
die ich schlicht und einfach nicht kaufe…

Rüdiger Petersen

Danke das du mir zustimmst. Immer wieder Ärger ich mich über diesen Trend mit diesen minderwertigen Tonspuren. Gestern die Blu-ray Friedhof der Kuscheltiere geliefert bekommen und siehe da………Deutsche Tonspur wiedermal nur in DD 5.1 abgemischt. Englische Fassung in Dolby Atmos. Ich als Kunde komme mir da doch veräppelt vor. Habe dann sofort die Blu-ray zurückgeschickt. Das müssten viel mehr machen. Oder die Filme in den Regalen liegen lassen bis sich da mal was ändert. Ich mache das nicht mehr mit.

Rüdiger Petersen

Der Tonsektor ist mal wieder eine Frechheit. Am besten den ganzen Schritt zurückgehen und auf Mono umsteigen. Da kann man wirklich nur die Rübe schütteln. Ich werde mir die Scheibe nicht kaufen.