Blu-ray Review
OT: Dune: Part Two
Känguru-Maus
Lang erwartet, endlich da: Teil zwei des großen Kinoepos von Denis Villeneuve.
Inhalt
Das Jahr 10199: Die Schlacht um Arrakis ist vorbei, die Harkonnen hatten die Atreidis praktisch ausgelöscht und den Planeten zurückerobert. Paul und seine Mutter Lady Jessica sind dem Überfall der Harkonnen entkommen, während Pauls Vater Leto beim Versuch, den Baron zu vergiften, in einem letzten Akt der Aufopferung starb. Um in der Wüste zu überleben, hat sich Paul den Fremen angeschlossen, nachdem er ein Duell mit Jamis gewonnen hatte. Stilgar sieht in Paul gar den „Lisan al-Gaib“, den lang erhofften Messias. Nach einem Initiationsritual, bei dem Paul auf einem Sandwurm reitet, wird er vollständig in das Volk der Fremen aufgenommen. Lady Jessica ersetzt derweil durch ein weiteres Ritual die bisherige Bene-Gesserit-Mutter. Paul jedoch hat schlimme Visionen von einem Heiligen Krieg auf Arrakis. Gemeinsam mit den Fremen macht er sich daran, die nun wieder von den Harkonnen betriebenen Spice-Anlagen zu sabotieren. Immer wieder gelingen ihnen dabei Erfolge. Doch der Baron lässt diese Verluste nicht auf sich sitzen und holt mit na-Baron Feyd-Rautha seinen besonders sadistischen potenziellen Nachfolger, um sich ein für alle Mal der Fremen zu entledigen …
Es hatte lange gedauert, bevor man sich ein zweites Mal an eine Kinoadaption von Frank Herberts Wüstenplanet gewagt hatte. 37 Jahre, um genau zu sein. Fast vier Jahrzehnte, in denen man das Wagnis, noch einmal so in die Falle eines kolossalen Flops zu treten, wie es damals bei Lynchs Dune der Fall gewesen war, nicht mehr eingehen wollte. Doch eines Tages war’s dann so weit. 2017 bekam der Franko-Kanadier Denis Villeneuve den Auftrag für eine Neuverfilmung, die er in zwei Teilen angehen wollte. Das war in etwa zur gleichen Zeit, in der Villeneuve sich an die Fortsetzung eines weiteren SciFi-Kultklassikers gewagt hatte: Blade Runner 2049. Trotz des zweifelsfreien Talents des Regisseurs, der schon zuvor mit Prisoners, Enemy und Sicario gezeigt hatte, was in ihm steckt, war’s weiterhin kein Selbstläufer. Und so ist es kein Wunder, dass man außerdem die Nachwirkungen von Covid-19 abwarten wollte und Dune Part I verzögert ins Kino brachte. Villeneuves Version des Wüstenplaneten war DAS große Kinoereignis im auslaufenden Jahr 2021 und wurde sehnlichst erwartet, nachdem man die Dreharbeiten bereits zwei Jahre zuvor abgeschlossen hatte. Ich erinnere mich allerdings an das Wackelspiel bezüglich der Einnahmen. So wollte man offiziell erst grünes Licht für die Fortsetzung geben, wenn der erste Teil seine Kosten inkl. Marketing wieder eingespielt hatte. Fans, die der Film von der ersten Sekunde im Kino an gewann, mussten also bangen, ob das offene Ende überhaupt abgeschlossen werden würde und man vor allem die Sandwürmer und den Kampf um Arrakis noch auf der Leinwand würde erleben können. Als es schließlich feststand (Dune hatte mit 400 Mio. Dollar rund 100 Mio. Dollar mehr eingespielt als unbedingt nötig), hörte man weltweit Steine von Fanherzen plumpsen. Die Fans dankten es mit einem noch zahlreicheren Besuch der Fortsetzung (selten genug) und das Einspiel für Dune: Part Two summierte sich auf weltweit 700 Mio. Dollar.
Und das zu Recht! Was Villeneuve gemeinsam mit Kameramann Greig Fraser hier an atemberaubenden Bildern erzeugt, sucht seinesgleichen. Da der zweite Teil maßgeblich auf Arrakis spielt, bekommt man unglaublich viel Weite zu. Dazu gesellen sich grandiose Raumschiff- und Technikdesigns sowie atemberaubende Aufnahmen der Sandwürmer. Inhaltlich war der erste Teil so etwas wie eine Hinführung zum großen Kampf zwischen den Fremen und den Harkonnen. Während die Kämpfe des ersten Teils bestimmt werden durch den Hinterhalt und den Aufmarsch der imperialen Kampftruppen, beginnt Dune: Part Two seine kriegerischen Szenen im Stile einer Guerilla. Die Fremen können den Verteidigungslinien der Harkonnen aufgrund ihrer Gebietskenntnis und der Fähigkeiten, praktisch aus dem Nichts heraus aufzutauchen, immer wieder schmerzhafte Nadelstiche versetzen. Dieser Kampf des David vs. Goliath zeigt bereits biblische Ausmaße, deren religiöse Untertöne noch durch die Messias-Prophezeiungen und -Analogien Paul betreffend untermauert werden. Dune: Part Two ist mehr noch als der Vorgänger ein auf Religions-Motiven fußender Film, der allerdings auch auf die Gefahren des religiösen Fanatismus hinweist. Wir bekommen es mit Begriffen wie „Schöpfer“, „Heiliger Krieg“ und „Messias“ zu tun, während selbst die Feinde die Macht des Glaubens erkennen. Als der Imperator davon ausgeht, dass er die Fremen und ihren Propheten mit seinen gewaltigen Armeen vernichten könnte, bekommt er von seiner Tochter zu hören, dass er die Macht des Glaubens nicht unterschätzen solle. Bei den Fremen in den südlichen Regionen herrscht gar der Grundsatz, dass dort „… nichts ohne Glauben überleben kann“. Die Hoffnung dieser seit Jahrzehnten unterdrückten und an die Prophezeiung glaubenden Fremen basiert einzig auf ihrem Glauben an einen neuen Messias; einen Erlöser, der sie einst erretten und ins Paradies führen würde. Etwas klischeehaft wird’s allerdings, wenn man bedenkt, dass der Glauben an die Prophezeiung von den Bene Gesserit in die Welt gesetzt wurde, um die Menschen auf Arrakis zu manipulieren und kontrollieren können. In Chani und den skeptischen Fremen des Nordens stellt Dune: Part Two den Gegenpart gegenüber, wenn Chani an einer Stelle sagt, dass, wenn man die Menschen kontrollieren will, man ihnen einen Messias geben muss – frei nach Lenins Uminterpretation des marx’schen Originalspruchs: „Religion ist Opium fürs Volk“.
Und bevor man mir an dieser Stelle vorwirft, ich reite bei einem Unterhaltungsfilm auf dem Thema Religion rum – Religiosität, Spiritualität und Esoterik lugen fast bei jedem Dialog des Films um die Ecke. Mehr noch, ja deutlich mehr noch als im Vorgänger. Während der ersten 30 Minuten geht’s um praktisch nichts anderes als Erlösung, Errettung, das Beten der religiös verquasten Süd-Fremen und das Esoterisch-Spirituelle von Lady Jessica. Die kann nach dem Genuss des Gifts nun auch noch mit ihrer ungeborenen Frucht kommunizieren und scheint darüber fast wahnsinnig zu werden. Das spannende Gegengewicht ist dabei, dass der Film schildert, wie unkritische Heldenverehrung dazu führen kann, dass wir etwas werden, was wir hassen. ACHTUNG SPOILER:
Erzählerisch ist Dune: Part Two über nicht gerade kurze Strecken noch ruhiger und dialogzentrierter als sein Vorgänger. Das führt mal zu wirklich bewegenden Momenten, wenn Paul und Chani sich näherkommen, mal wirkt der Esoterikanteil aber auch ein wenig anstrengend.
Dass Villeneuve abseits davon nicht vergessen hat, wie man Action inszeniert, zeigt er während der eingestreuten Attacken auf die Spice-Harvester. Was er hier abfackelt, macht auch aufgrund des grandiosen Sounddesigns unheimlich viel Spaß. Gut, man sollte die Logik nicht strapazieren und sich fragen, ACHTUNG SPOILER:
Bild- und Tonqualität BD
Wie im Kapitel Bildqualität UHD erklärt, nutzten Denis Villeneuve und sein Kameramann Greig Fraser die gleiche Technik, um einen analogeren Look zu erzeugen. Man hat allerdings den subjektiven Eindruck, dass die feine Körnung hier noch einmal weniger auffällig ist. Was man dem Bild der Blu-ray von Dune: Part Two durchweg attestieren kann, ist ein super filmisches Erlebnis, das dennoch scharfe Close-ups zeigt und gut aufgelöst ist. Gehen wir aber zunächst auf das möglicherweise größte Problem der Disk ein, das Encoding. Meist geht es in Ordnung. Allerdings zeigen sich in besonders schwierigen Momenten (Sonnenfinsternis über Arrakis) ganz leichte Ungleichmäßigkeiten in der feinen Körnung des Materials und es kommt gelegentlich zu Kompressionsproblemen. Auch dezentes Banding ist zu erkennen, wenn man während der Embryoszenen genau hinschaut. Grund hierfür könnte sein, dass man aufgrund des stattlichen Bonusmaterials, das mit auf der Single-Blu-ray gelandet ist, die Komprimierung etwas drastischer einstellen musste. Zwar nimmt der Filmstream immer noch gut 34 GB an Material ein, ist aber eben 166 Minuten lang. In Anbetracht dieser Tatsache und auch jener, dass hier permanent zwischen Wüstensand, Sandwüste, Staubsand und … ähm … Sandstaub differenziert werden muss, ist das Encoding allerdings erstaunlich gut umgesetzt worden. Wie gut die BD bis in die Tiefe hinein auflöst und wie gut das Encoding da durchaus noch funktioniert, sieht man im feinen Netzmuster der losen Kopftücher bei 5’03. Kaum einmal, dass die feinen Verwebungen ineinander schmieren. Was überdies hervorragend rüberkommt, sind die Farben. Die Blu-ray ist nie zu gelblich oder orangelastig und bleibt im Wüstenszenario stets Herr über die Situation. Selbst die bewusst stark überbelichteten Oberflächen unter voller Sonneneinstrahlung gelangen noch fast vollständig differenziert zum Betrachter.
Dune: Part Two macht dort weiter, wo der erste Teil aufhörte und setzt noch einen drauf: vor allem im Frequenzkeller. Was der Tiefbass hier beim ersten Auftauchen eines Sandwurms erzeugt, geht ganz tief in den Basskeller hinab und sorgt dort für seismische Aktivitäten. Besitzer der Disk, die mit potenter Anlage in Mietshäusern leben, seien vorgewarnt oder laden am besten direkt die umliegenden Nachbarn zum gemeinsamen Genuss ein. Das Gleiche gilt für die Sequenz nach rund 26 Minuten, wenn die Visionen präsent werden und der Score dermaßen dynamisch anschwillt, dass einem Angst und Bange wird oder auch für die Szene, in welcher der Harvester seine Arbeit zu verrichten beginnt. Beim Besteigen und Reiten des Sandwurms nach gut 55 Minuten setzt der Bass dann endgültig zur Attacke an. Was hier fast eine Minute lang an tieffrequenten Signalen auf den Zuhörer losgelassen wird, grenzt an Körperverletzung. Gänsehaut_Moment in puncto Räumlichkeit beim Schlachtruf der Zehntausend Harkonnen (2’15), der über alle Lautsprecher für eine unglaubliche Weite sorgt. Mitunter sensationell sind die Soundeffekte, die anders sind als alles, was man bisher zuweilen hörte. Wenn aus den Ornithoptern MG-Salven abgefeuert werden, ist das bohrende Geräusch, das die Waffe erzeugt, absolut einzigartig. Geht ein Harvester nieder, wird das von fulminanter Dynamik begleitet und die donnernd-nachwabernden Sounds der Plumpser sind ebenfalls innovativ. Auf der regulären Ebene wäre weniger als die volle Punktzahl hier Frevel. Konzentrieren wir uns auf die Höhen-Ebene und lassen wir noch einmal kurz den ersten Teil wirken, so bot dieser zwar auf der regulären Ebene eine fantastische Leistung, verlor allerdings auf den Heights etwas an schierer Quantität – es gab schlicht nicht allzu viel Gelegenheiten, in denen die obere Ebene mit Signalen versorgt wurde. Wie sieht es hier beim zweiten Teil aus?
Dune: Part Two fängt auf den Heights direkt mit der Beimischung des voluminösen Scores an, der noch einmal stark dynamisch anschwillt, sobald der Filmtitel eingeblendet wird. Nach etwas über fünf Minuten meldet sich erneut ein satter Soundeffekt, bevor der Angriff beginnt. Das sägende Musikgeräusch beim Emporschweben der Schergen nach sechseinhalb Minuten wird ebenfalls prägnant von oben wiedergeben. Und so geht’s mit der Integration der dramatischeren Scoreelemente dauerhaft weiter. Immer dann, wenn es sich visuell und/oder erzählerisch zuspitzt, gibt es satte und dynamische Score-Sounds von oben. Außerdem gesellen sich immer wieder Choräle während der Messias-/Bene-Gesserit-Szenen hinzu. Und nach 34 Minuten kommt das Flüstern gänsehauterregend von oben. Bei 37’18 gibt’s dann den ersten 3D-Sound außerhalb vom immer wieder zu hörenden Score. Das Rattern und Krachen des Harvesters, wenn die Fremen unter ihm hindurch rennen, wurde akustisch korrekt auf die Heights platziert. Nach 55 Minuten, beim Erklimmen des Sandwurms hört man dann sehr aktiv Windgeräusche aus den Höhenspeakern, während der Tiefbass in der unteren Etage alles wegballert, was im akustischen Weg steht. Nach 64 Minuten hört man dann erstmals Ornithopter-Geräusche von oben, die man während der Flugformation aber auch noch etwas hinzumischen können. Denn dort bleibt’s still. Abgewechselt wird es dann erneut von Choralgesängen und Score, denn auch während der Kampfszenen in den Fluggeräten hört man keine 3D-Sounds. Bei 101’46 hört man dann mal ein leises Wuschen, das auf eine Traumsequenz hindeutet. Und so ist es auch akustisch im Prinzip ähnlich wie beim ersten Teil, was die Integration der Höhen-Ebene angeht: Es gibt nur wenige, dedizierte 3D-Sounds, dafür sehr viel Einbindung des Scores. Letzteres dafür umso dynamischer und für Heights schon fast an der Grenze dessen, was die kleineren unter ihnen zu leisten imstande sind. Nach 135 Minuten gibt es noch einmal einen expliziten 3D-Sound, wenn die Explosion Rauschen und knisternden Sand über die Höhenspeaker schickt.
Bild- und Tonqualität UHD
Dune: Part Two wurde mit der ARRI Alexa Mini LF, aber vor allem auch mit der ARRI Alexa 65 aufgezeichnet. Sowohl die LF als vor allem auch die 65er sind IMAX-zertifiziert, was für die entsprechend vollformatigen Bilder in den IMAX-Sälen sorgte. Denn der zweite Teil wurde tatsächlich komplett im IMAX-Format gedreht, wobei er später (je nach IMAX-Kino) in den Bildseitenverhältnissen von 1.43:1 oder 1.90:1 projiziert wurde. Davon ist auf Disk (wie schon beim ersten Teil, nichts übrig geblieben), da er hier mit dem üblichen Widescreen-Format von 2.39:1 vorliegt. Wie schon beim Vorgänger hat man sich auch bei Dune: Part Two dazu entschlossen, den „film out und scan back“-Prozess zu nutzen, bei dem das digital gedrehte Material auf Film ausbelichtet und dann erneut digitalisiert wird. Dies, um dem Wunsch von Villeneuve zu entsprechen, den Film nicht zu digital-glatt aussehen zu lassen, aber auch nicht zu traditionell-analog. Die Kollaboration fand hier erneut mit Fotokem statt, die für diesen Prozess auch einen Namen definiert haben: SHIFTai (wobei das „ai“ für „analogue intermediate“ steht). Regisseur Villeneuve und Kameramann Greig Fraser sind beide absolut begeistert von dem Look, da er ihrer Auffassung nach dem Film genau die Textur verleiht, die er benötigt; genau die Highlights und Schatten, die man sich gewünscht hatte. Fraser sagt in einem Video-Interview, dass es nicht um „Korn“ ginge, da dieser Prozess ohnehin nicht viel Korn produzieren würde (Fraser spricht von gerade einmal einem Schritt ASA Filmempfindlichkeit). Ein weiterer besonderer Prozess kam dieses Mal noch hinzu, um den speziellen Giedi-Prime-Look zu erzeugen. Die Herausforderung war: Wie macht man es anders, wenn man doch unter den gleichen Bedingungen dreht: tagsüber, draußen und bei Sonnenlicht? Wie sollte man also bewerkstelligen, dass es nicht wie Arrakis aussah?
Die ersten Überlegungen gingen dahin, das Ganze schwarzweiß zu drehen. Doch Fraser experimentierte schon lange mit Infrarot und schlug Villeneuve eine andere Technik vor. Da reine Infrarotkameras zum einen jedoch nicht die notwendige Auflösung bieten und zum anderen Personen, die im Dunkeln aufgenommen werden, immer, wie Fraser sagt, etwas „goulish“ aussähen, wandte der Kameramann einen speziellen Kniff an, um die regulären Alexa-Kameras zu nutzen. Diese haben in aller Regel einen Infrarotfilter, um eben jenes Licht auszuschließen, das bisweilen in die regulären Farben einblutet. Fraser nahm nun diesen Filter wieder heraus, nutzte dafür aber einen, der sichtbares Licht ausschließt (einen Infrarot-Bandpassfilter). Rausgefiltert werden so die ganzen Rot-, Blau- und Grüntöne – also alles, was wir normalerweise mit unseren Augen sehen. Übrig blieben die Infrarot-Frequenzen. So ließ sich der Giedi-Prime-Look mit einer herkömmlichen Kamera erreichen. Man muss zwar die Empfindlichkeit erhöhen, da die Kameras so konzipiert sind, dass sie das meiste Infrarotlicht zurückhalten, aber das ließ sich im Prozess leicht lösen. Die Aufnahmen wurden also bei vollem Tageslicht in Ungarn aufgenommen und wiesen am Ende diesen Infrarot-Look auf, ohne dass die Darsteller wie „Ghouls“ aussehen.
Ausgehend von dem genannten Material wurde Dune: Part Two über ein 4K-DI gemastert und für die Scheibe mit HDR10, Dolby Vision und einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum versehen. In der Praxis zeigt sich die UHD Blu-ray an eben jenen Stellen souveräner, wo die Blu-ray noch leichte Patzer offenbarte. Das Encoding ist durchweg sauberer und löst die ganz feinen Nuancen in der Bildtiefe besser auf. So werden feine Wellen im Sand auch noch dort sichtbar, wo die Blu-ray sie eher verwischt hat (50’39). Auch die Holzstreben oben bei 69’53 sind über die 4K-Disk einzeln erkennbar, während die Blu-ray dort nicht sauber differenziert.
Sieht man davon ab, dass die UHD Blu-ray dezent dunkler gemastert ist, unterscheidet sich das Grading zwischen den beiden Scheiben vor allem während der Sonnenfinsternis zu Beginn. Die 4K-Scheibe bleibt dort eher im Ockerfarbenen, während die Blu-ray ins Rötliche driftet. Während der heller ausgeleuchteten Szenen weist die HDR-Disk wiederum mehr Braunanteile auf und ist noch weniger gelblich als die BD ohnehin schon. Die monochromen Szenen auf Giedi Primus profitieren von der besseren Durchzeichnung auf hellen Oberflächen und sorgen dort für mehr Kontrastdynamik.
In der Folge eine Reihe Screenshotvergleiche zur Verdeutlichung der Unterschiede in Auflösung und Color Grading. Nicht alle sind kommentiert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … holt die HDR-Disk diese wieder zurück.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … liefert über die UHD Blu-ray mehr erkennbare Poren.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Man sieht deutlich mehr Feinheiten auf der Haut von Zendaya.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind die Unterschiede etwas weniger auffällig.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt die Einzelheiten sichtbar klarer und dreidimensionaler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray arbeitet die Farben kräftiger heraus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … werden von der HDR-Scheibe kontrastreicher und besser durchzeichnet abgeliefert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … nimmt die UHD BD eine Art Schleier vom Bild.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dennoch erscheint die 4K-Disk etwas detaillierter – wenn auch nur aufgrund der besseren Kontrastdynamik.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird von der UHD Blu-ray tiefer rot wiedergegeben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk ist hier souveräner im Encoding.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray zeigt Wellenlinien im Sand noch, wo die BD sie verschwimmen lässt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk löst hier noch sehr gut auf und zeigt die Abstände zwischen den Latten.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Kugel zeichnet sich wesentlich deutlicher vorm Hintergrund ab.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … werden die Unterschiede ebenfalls mehr als deutlich. Die HDR-Scheibe ist in der Durchzeichnung von Lichtern wesentlich souveräner.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial enthält insgesamt acht Featurettes, mit denen man tief in die Produktion eintauchen kann. Von den verschiedenen Sprachen, die von den Kulturen gesprochen werden, über das Set-Design und die neuen Ornithopter bis hin zu den Locations und die Beschreibung der Umsetzung, wie man auf den Würmern reitet, bleiben hier kaum Fragen offen.
Fazit
Dune: Part Two bietet zweifelsohne spektakuläre Bilder. Man muss sich aber durchaus auf den unterliegenden religiösen Tenor einlassen, denn beinahe jede Handlung und Motivation resultiert aus diesem heraus. Dabei gelingt Villeneuve eine erstaunlich konsequente Erzählweise des Herbert-Motivs: „Don’t trust your leaders to always be right“. Ein wenig mehr Action hätte es zum Ende durchaus sein dürfen und für mich persönlich funktioniert die Rolle des Paul einfach nicht. Was allerdings maßgeblich daran liegt, dass ich Timothée Chalamet in der Rolle durchweg schwach finde. Gut, dass vor allem der zweite Teil mit starken Nebenrollen glänzen kann, von denen man im Falle von Austin Butler als Feyd-Rautha gerne noch mehr gesehen hätte.
Visuell gefällt die Blu-ray schon sehr gut, wird von der UHD Blu-ray aber in der Durchzeichnung sowie in den Farbkontrasten übertroffen. Der Atmos-Sound ist auf der regulären Ebene absolute Referenz, macht auf den Heights mit viel dynamischem Score Druck, liefert aber kaum dedizierte 3D-Sounds.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 100%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 100%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 65%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 90%
Bonusmaterial: 80%
Film: 85%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2023
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Zendaya, Oscar Isaac, Florence Pugh, Austin Butler, Stellan Skarsgård, Josh Brolin, Dave Bautista, Javier Bardem
Tonformate BD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de // Dolby Atmos (DD+-Kern): en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 164
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 763 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Bros.)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Diese 4k Disk ist für mich ein absolutes highlight dieses Jahr!
Danke für dieses tolle UHD Review!
Ich kann mich glücklich schätzen ein Heimkino (120 Zoll Leinwand, 7.1 Sound mit Sony 4k HDR Projektor) zu besitzen.
Wir haben freunde eingeladen, guten Wein genossen und Dune Part 2 angesehen.
Alle waren völlig aus dem Häuschen über die Bild und Tonqualität, und dann ist der Film auch noch so ein Meisterwerk geworden.
Nach der Vorstellung dachte ich mir, dafür habe ich das Heimkino gebaut.
Danke Denis Villeneuve für diesen unvergesslichen Abend.
Gute Nachrichten- Warner bereitet jetzt auchTerminator 1 als UHD vor. Ich schätze, da hat JC keine Zugriffsrechte auf das Master. Könnte dann der einzige brauchbare Cameron-Katalogtitel werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die sehr gute deutsche BD kommt ja auch mittlerweile von Warner, da gibt es dann die 4K bestimmt im limitierten Steelbook, mit 5-minütigem Bestellfenster… Nachtigall, ick hör dir trapsen.
Vielen Dank für die, wie immer, sehr informative Rezension, lieber Timo.
Es war mal wieder Zeit für etwas, was den Namen Blockbuster auch verdient.
Mit Deiner Kritik gehe ich fast zu 100% mit.
Das Bild fand ich, wie schon im ersten Teil, sehr sehr gut – ich mag diesen Stil, mit mal mehr und mal weniger Tiefenschärfe sehr. Fand es wirklich – auch zu Hause im Kleinen – wieder bombastisch. Der Ton, 2D, war echt der Hammer.
Das nenne ich mal Bass. Meine Nachbarn fanden das auch – sie haben passiv mitgehört aber waren vorgewarnt. Die Musik von Hans Zimmer hat zwar die bekannten Motive des ersten Teils behalten, aber was wäre Star Wars ohne seine wiederkennender Musik? Für mich auch wieder eine 100.
Da meine Frau gleich beim ersten Rutsch dabei war, konnten wir sogar direkt auf dem Sofa feststellen, wie unterschiedlich wir ab und an bei Filmen sind. Sie kann auf Action total verzichten, fand den Film aber – so wie den ersten Teil – richtig gut. Schlimmer in unserer Beziehung ist aber, sie würde auch noch Röhrenfernseher mit TV-Ton gucken – und das ohne Probleme. Für mich hätte es etwas mehr sein können – hoffen wir mal, dass das kein Ridley Scott Ding wird (Directors Cut, mit 80 Minuten mehr Film, möglichst auf einer 66er UHD mit neuem Grading von Leonie und Disney. Neu gescannt und von James Cameron überwacht und freigegeben).
Ich finde aber, dass der junge Hauptdarsteller perfekt in die Rolle passt. In seinem Spiel finde ich für mich auch sehr gut, die zum Teil extreme Unentschlossenheit neben der klaren Zielsetzung und Herrschsucht. Die Visionen (ich will auch Spice für mich und meine Kleine) bringt er gut rüber – und, naja, Vin Diesel war wohl, trotz seines überragenden Talents, nicht mehr bereit, ohne Autos in einem Film mitzuspielen. Der Antagonist hatte meiner Meinung nach ebenfalls genug Screentime. Mehr wäre zu viel gewesen und hätte eher abgelenkt. Es muss für den Regisseur, Cutter und den Produzenten eh der Horror sein, Dinge rauszuschneiden.
Bei den Atomwaffen habe ich auch kurz ob der Begrifflichkeit gestutzt, aber ich denke auch, da der Roman aus den 60ern kommt, dass das einfach sprachlich reinpasste. Man muss wirklich nicht immer neue Laser-Krabumms-Dinge erfinden.
Wobei – vielleicht dreht ja der von mir überaus geschätzte und sehr talentierte Regisseur – die Geschichte im 3. oder 12. Teil – und alles spielt dann doch weit vor unserer Zeit….
Fand den Film, bis auf ein paar Schwächen, sehr beeindruckend. Bin ein sehr großer Fan vom Macher, da er, genauso wie Nolan, alles irgendwie „roh, echt und handmade“ aussehen und krachen lässt.
Die vielen, sehr lesenswerten Kommentare hier machen wirklich Spaß. Daher auch ein Danke an alle.
Da die Länge meines Textes dann doch etwas ausgeufert ist, mache ich jetzt erstmal Pause…
Schönes Wochenende.
Da bin ich mal genau Deiner Meinung. Prinzipiell wären die Filme nicht schlecht, aber Chalamet spielt die Rolle dermaßen flach… 1x gesehen und das reicht. Schade.
Das sehe ich ähnlich, aber ich fand zu meiner Überraschung Zendaya bemerkenswert gut. Dafür haben mich einige Änderungen gegenüber der Buchvorlage gestört (Stichwort: Alia), die bei Lynch noch korrekt übernommen worden waren. Aber insgesamt fand ich den Film doch recht gelungen, allerdings mit den typischen Villeneuve-Schwächen. Hätte schlimmer kommen können…
Moin Zusammen,
finde diesen religiösen Ansatz auch höchst interessant, da er selten so deutlich ad absurdum dargestellt wird wie hier. Grade die sinnvollen Erklärungen für Paul’s Fähigkeiten und woher dieser Messias-Glaube kommt machen es für mich deutlich erträglicher, nix mit „Gottgegeben“ oder so.
Darüber hinaus gigantischer Film! Hab beide hintereinander weggeguckt, bietet ein ähnlich intensives Erlebnis wie der jährliche Tag in Mittelerde (HdR!), nur nicht ganz so ausdauernd 😉 Hoffentlich kommt der dritte Teil, ist noch nicht bestätigt, oder?
@Timo: du hast mit keinem Wort erwähnt, wie sich DV gegen HDR10 schlägt. Gibts da für dich keine relevanten Unterschiede? Finde doch, ähnlich wie bei Teil 1, DV sieht nochmal diesen Tick brillianter aus… trotzdem ein klasse Review mal wieder, v.A. die technischen Erklärungen sind hier sehr interessant, Danke dafür!!
Gruß,
Marv
Moin Marv,
bezüglich Dolby Vision: Ich habe während der letzten Wechsel meiner TVs und auch beim Schauen auf Geräten in anderen Haushalten vor allem eins festgestellt: Dolby Vision sieht überall anders aus. Im Gegensatz zu HDR10 (wenn das Gerät kalibriert ist). Dolby allerdings lässt sich kaum in die Karten schauen und gewährt vor allem kaum bis gar keine Eingriffe in puncto Kalibrierung. Deshalb tue ich mich sehr schwer, eine Aussage zu treffen. Meine LGs tendieren mitunter recht gut sichtbar ins Grünliche. Viel Justage erlauben sie nicht. Ich weiß aber, dass es auf anderen Geräten anders aussieht. Und weil man kaum eingreifen kann, würde eine Aussage meinerseits nicht mal annähernd anwendbar sein. Deshalb liest du nur noch bedingt etwas über DV in den Reviews.
Ahh gut zu wissen. Dann weiß ich für die Zukunft ja bescheid.
Hattest ja schon an diversen stellen auf die Grün-Tendenz hingewiesen. Da ich aufm LG C1 gucke konnte ich deine Eindrücke trotzdem immer gut nachvollziehen.
Die Arbeit am dritten Teil ist seitens des Studios (Legendary) bestätigt, aber kein Startdatum. Denis Villeneuve arbeitet auch schon am Drehbuch, will aber erst einen anderen Film realisieren, bevor er die Trilogie vollendet. Theoretisch kann er sich auch ziemlich viel Zeit damit lassen, denn in der Vorlage ist da schon einige Zeit zwischen Dune und Dune Messiah vergangen.
Naja, mit der Argumentation hätte James Cameron 50 Jahre mehr Zeit für Aliens gehabt…
Ich hoffe mal, dass Villeneuve uns nicht so ewig hinhält.
Dann hätte er aber Sirgourney Weaver einfrieren müssen
Ach die ist immer noch klasse. 😀 😀 😀
Aber im Ernst: Darin sehe ich auch bei Dune ein Problem. Sind in 5-8 Jahren Chalamet, Zendaya, Bardem, Ferguson, Pugh, … verfügbar, gesund, motiviert, ..?
(Walken ist am kritischsten, wird aber wohl nicht mehr gebraucht 😉 )
… kräht noch ein Hahn nach Zendaya oder Chalamet …? 😛
DAS ist genau die Frage, die ich nicht gestellt habe.
Einerseits „ziehen“ dann vermutlich die Namen nicht mehr. Andererseits werden Fans der ersten beiden Teile vermutlich vergrätzt sein, wenn die Figuren von anderen Darstellern gespielt werden.
(zumal in den ersten beiden Teilen auch schon „die alten Paul & Chani“ von Chalamet & Zendaya gespielt werden)
Ich persönlich bin da nicht so empfindlich, aber es gibt da so Leute …
Eine Hollywood-Produktion mit dem Aufwand braucht zwei bis zweieinhalb Jahre, um einen Film in die Kinos zu bringen. Wird Denis Villeneuve erstmal einen anderen Film dazwischen schieben (oder zwei), dann sind 5-8 Jahre realistisch, stimmt.
Motiviert werden aber denke ich alle sein (und vertraglich verpflichtet eventuell auch) und bei Alter / Gesundheit fällt mir vom Cast Charlotte Rampling ein, die 78 Jahre ist…
Ich hoffe auf eine großartige Trilogie aus einem Guss, bei der nicht umbesetzt werden musste.
Mal eine Frage an alle, die die „religiöse Überfrachtung“ stört: ich steh da auf dem Schlauch, was genau meint ihr damit? Einfach den inhaltlichen Schwerpunkt, den die Religion im Film einnimmt? Ok, ist dann Geschmackssache. Oder geht es um den ganzen metaphysischen Aspekt mit Pauls Fähigkeiten, Visionen etc.? Das ist ja nicht Religion, sondern Science Fiction, es geht ja um weit fortgeschrittene genetische Manipulation plus Drogeneinfluss. Kann man Quark finden, ist aber so religiös wie Superkräfte durch radioaktiv verseuchte Spinne. Religion spielt ja nur bzgl der Erlöserreligion der Fremen eine Rolle, die macht sich der Film ja nicht zu eigen , im Gegenteil; nicht nur der Missbrauch und die Gefahren einer Messiasreligion, sondern sogar die Erfindung dieser Religion in ferner Vergangenheit zu Manipulationszwecken werden ja deutlich thematisiert. Antireligiöser geht es eigentlich gar nicht
Ich kann ja nur für mich sprechen und ich sehe das durchaus wie du auch. Sprich: Es gibt reichlich Kritik an religiösem Fanatismus und Übereifer sowie dem Zweck der religiösen Manipulation. Für mich war der Film auch keine religiöse Propaganda, aber er ist eben voll mit religiösen/spirituellen/esoterischen Motiven – trotzdem er diese kritisiert. Und darauf muss man sich meiner Meinung nach auch etwas einlassen können, um der Story vor allem im zweiten Teil etwas abgewinnen zu können. Ich kann und könnte durchaus verstehen, wenn sich da einige genervt abwenden, weil es über nicht geringe Strecken fast ausschließlich Thema ist.
Vermutlich dann gerade wegen der Ernsthaftigkeit mit der das Thema behandelt wird. Sonst müsste man bei Star Wars deutlich mehr Probleme haben. Aber der ganze „metaphysische “ Teil ist ja im Prinzip nur fortgeschrittene Technologie, weil das ganze so weit in der Zukunft liegt, dass es uns wie Magie erscheint. Die Navigatoren, die soweit mutiert sind, dass sie per Gedanken die Raumzeit falten können, kommen in den Filmen ja noch nicht mal richtig vor.
Ich hab Dune 1 und 2 nun doch wieder verkauft. Wir waren sehr enttäuscht von Part 2. Mit keinem Charakter wollten wir wirklich war werden, es wird geredet, geredet und geredet. Die kurze Aktion zum Schluss fühlte sich schon wie eine Art Fremdkörper an oder ein kurzer Trailer innerhalb des Films! Nein, Dune kommt beeindruckend daher, bei der Sichtung aber stellt sich Ernüchterung ein. Dann noch solch eine Lauflänge. Part 3 werden wir uns nicht mehr geben. Das Dune Universum ist absolut nicht mein/unser Fall. Schade.
Heimcineasten bekommen schon wieder eine minderwertige bzw. bildinhaltlich gekürzte Version auf Bluray und die meisten scheint es kaum zu stören. Für mich unverständlich warum dieses ignorante Verhalten der Studios nicht ganz deutlich abgestraft wird, sowohl durch Testmedien als auch durch Käufer. Kein Wunder, dass immer mehr Fans auf Streaming Angebote zugreifen bzw. fast gar keine andere Wahl mehr haben, falls sie die beste Version eines Films sehen wollen – siehe z.B. Disney Imax Veröffentlichungen. Traurig!
Hier sollte und muss man differenzieren.
Viele Heimcineasten (ich würde es tatsächlich auf 50/50 schätzen) können mit einem Formatwechsel nichts anfangen. Jetzt ist es so, dass DUNE immerhin durchgängig in IMAX-Formaten gedreht wurde und kein Formatwechsel notwendig wäre, sodass zumindest die 1,90:1-Fassung hätte realisiert werden dürfen. Wenn man aber konsequent wäre und bildinhaltlich NICHTS gekürzt hätte, dann hätte es die 1,43:1-Fassung sein müssen. Und das sieht in den allermeisten Heimkinos dann doch sehr schmal und klein aus. Hat ja nicht jeder eine 50qm Leinwand Zuhause im Heimkino, auf der auch ein Quasi-4:3-Bild beeindruckend aussieht. Und im Falle von Zack Snyders Justice League gab’s doch mindestens genauso viel Gegenwind wie Befürworter der offenen 4:3-Fassung.
Naja ich behaupte mal der Großteil der Heimcineasten nutzt 16:9 Fernseher oder Leinwände. Dem sollten die Studios Rechnung zollen. Außerdem könnte man ja auch eine Edition rausbringen, die alle Bildformate enthält oder vielleicht einen Formatwechsel möglich macht. Keine Ahnung, ob das technisch geht. Ich bin jedenfalls sauer, einen so bildgenialen Film daheim nicht in voller Pracht genießen zu dürfen.
Eine Zwei-Versionen-Fassung wäre cool, in der Tat. Und auch die Lösung für solche Fälle.
Ich kann dir aber zumindest sagen, dass eine große Anzahl an dedizierten, eingerichteten Heimkinos eine 21:9-Leinwand installiert hat (weil die allermeisten relevanten Kinofilme – Dramen und Komödien ausgenommen – seit Jahrzehnten in diesem Format produziert werden). Diese müssen den Projektor dann bei 16:9-Material entsprechend rauszoomen und schauen dann mit einem relativ geringen Füllfaktor sowie schwarzen Balken rechts und links. Ich lehne mich aus dem Fenster, dass in gut der Hälfte aller dedizierten Heimkinos mit Beamer eine 21:9-Leinwand hängt.
Ich muss gestehen mir ist ein durchgehendes Bildformat durchaus lieber als ständiges gewechsel. Ja, das Bild sieht offen gut aus, aber es nervt mich JEDES Mal wenn die Balken wieder zurück kommen. Nebenbei bemerkt, 16:9 Leinwand hier im dedizierten Heimkino. Ich muss allerdings Timo recht geben, würde ich nochmal neu bauen würde ich inzwischen auch eine 21:9 Leinwand nehmen.
Ich besitze eine UCI-Unlimited-Card, habe mir den Film deshalb vier Mal im Kino angesehen. Ein Mal im ISense und drei Mal im Imax, ich bin der Meinung das er im Imax mehr Wucht entwickelt, sei es beim Bild oder auch beim Ton. Es gjbt bei Youtube einige Videos wo der Unterschied vom „normalen“ Format zum Imax-Format genau zu erkennen ist. In den USA war der Andrang bei den Imax-Vorstellungen so enorm, das es dort auch nachts Vorstellungen gab. Das man jetzt bei den Blu-Ray’s oben und unten einen Balken hat finde ich sehr schade. Inhaltlich gefiel mir der erste Teil besser, im zweiten Teil sind die Szenen mit Austin Butler zu erwähnen, welche für mich persönlich den zweiten Teil trotz des für mich zu religiösen Inhalts sehenswert machen. . Was die Besetzung betrifft, Zendaya ist für mich persönlich eine Fehlbesetzung, wenn ich ihre Leistung dann noch mit der von Rebecca Ferguson vergleiche, für mich ist Zendaya keine gute Schauspielerin, sorry. Gut das es noch einen dritten Teil geben wird, dann ist das Thema abgeschlossen, bei all der Kritik, insgesamt bin ich von den zwei bisherigen Teilen begeistert. Ich habe mir die beiden Teile jetzt nochmal zuhause angeschaut, ich kann nur sagen für solche Filme wurde das Kino geschaffen, sollte man meiner Meinung nach definitiv im Kino gesehen haben.
Vielen Dank für deine ausführliche Revie, auch diese habe ich mir komplett durchgelesen, wie der Film ist auch die Review ganz großes Kino für betrachten.
Lohnt es sich eigentlich IMAX in 1,43:1 zu gucken? Das ist doch wie Fehrnsehen in den 90er.
Hab den in Düsseldorf UCI 1,90:1 gesehen und einmal im Cinedome 2,39:1.
Der Unterschied fällt nicht wirklich auf. Aber IMAX war vom Bild her weit besser.
Die s/w Szenen waren sogar etwas zu grell. Cinedome Laser sah gegen aus, als wäre ein schwarzer Schleier über dem Bild und trübe Farben. Hat aber halb soviel gekostet (28/14,50€)
Der Ton im Imax hat weit aus mehr Bass, der Sitz vebriert sogar unterm Popo.
Leicht lauter ohne das die Höhen verzeren.
Wollte dennoch mal das extremere 1,43 sehen, nur habe ich es nicht nach Karlsruhe geschaft.
Normal ziehe ich aber das breitere Bild für Filme vor.
1.43 im Heimkino ist für diesen Film sicher witzlos. Hängt halt von der Größe ab, ich hab in den 90ern einige von den klassischen IMAX Dokus im analogen Kino gesehen (bevor es in Bochum in eine Spielothek verwandeltwurde), bei einer Leinwandgröße eines mittleren Bürogebäudes. Da saß man dann vor dem Zentrum des Bildes und nahm den Bildrand kaum noch in der Peripherie wahr. Das machte schon Eindruck
Ich habe Dune 2 in Karlsruhe in 1,43:1 gesehen und das hat mich komplett geflasht, der Mehrwert ist enorm und gepaart mit dem fantastischen Sound und vibrierenden Sitzen war das vielleicht mein bestes Kinoerlebnis überhaupt, hab nun zu Hause das Gefühl es fehlt die Hälfte vom Film, was ja auch leider so ist, hab ihn auch nochmal in Leonberg in 1,90:1 gesehen, war auch klasse aber lange nicht so gut wie in Karlsruhe.
Zu Chalamet kann ich noch sagen das die deutsche Stimme recht schwach ist und er im Original deutlich besser rüber kommt.
Zum Zitat von Timo: „Man muss sich aber durchaus auf den unterliegenden religiösen Tenor einlassen…“
Die Religion wird im Buch auch etwas anders dargestellt als im Film. Aber ich will jetzt eigentlich nichts spoilern.
Wieder eine grandiose Kritik! Danke.
Ich hatte nach der gestrigen Erstssichtung so meine Probleme mit der religösen Überfrachtung, auch wenn das den Film thematisch tiefgründiger und zentrale Charaktere ambivalenter macht. Davon abgesehen ist auch Teil 2 ein bombastisches Kinoerlebnis, das sich angemessen Zeit zum Erzählen nimmt. Im letzten Drittel hätte ich mir sogar 15-20min mehr vorstellen können. Die Besetzung finde ich insgesamt stark. (Léa Seydoux würde ich persönlich ja nie besetzen, aber in dieser Rolle passt das schon.)
Bild und Ton waren wieder eine Freude. Der Post-Processing-Ansatz von Regisseur und Kameramann trifft genau meinen Nerv und das Ergebnis hinterlässt einen wunderbar filmischen Eindruck.
Der englische Atmos-Ton ist eine Wucht. Beim Wurmritt hat sogar unsere Katze kurz die Couch verlassen. 🙂
LG
PS: Kleiner Tippfehler bei: „Die 4K-Scheibe bleibt dort eher im Ockerfarbenen, während die UHD Blu-ray ins Rötliche driftet.“ 😉
Hi Chris,
hast Recht, Léa Seydoux ist in der Rolle tatsächlich gut gecastet.
Was genau meinst du beim Tippfehler? Ich stehe gerade auf dem Schlauch.
4K-Scheibe = UHD Bluray
Aaaah, jetzt fällt der Groschen. Ich hab’s gestern zehn Mal gecheckt und mir ist es nicht aufgefallen 🙂
Klasse und sehr informative Review wie immer, um es kurz zufassen…
Wenn man Qualität sucht, ist man bei Dir definitiv richtig!
Ich hatte bei meiner ersten Dune 2 Uhd tatsächlich ein technisches Problem,
der Film blieb bei 1:05:45 stehen mit Bildzusammenbruch ,
ich denke mal beim Layersprung.
Am Player, Panasonic DP-UB 9004 liegt es nicht, da das zweite nachbestellte Exemplar problemlos läuft…..
Meine beiden Panasonic UHD Player sind sehr sehr empfindlich, wenn es um Fingerabdrücke oder Schlieren auf den Discs geht. Auch längere Pausestände mögen die bei UHDs nicht. Ansonsten sind die wunderbar.
Ausgepackt und reingelegt….
Da war nix drauf…. Wahrscheinlich Fertigungstoleranzen….
Hatte ich auch gerade bei Ocean‘s 11 und 12 aus der französischen UHD Box. War aber nicht so schlimm. Der Oppo Player ist da etwas robuster unterwegs als mein Panasonic.
Danke wieder mal für ein tolles und informatives Review und schön, dass du auch mal wieder einen Major-Titel empfehlen kannst. Hat mich jedenfalls zum betätigen des Links motiviert, obwohl ich nach dem Kinobesuch eigentlich länger warten wollte. Nur schade dass es das Imax Format nicht auf Scheibe geschafft hat hat im Kino wirklich Eindruck gemacht. Mit Timothee Chalamet hatte ich übrigens keine Probleme, fand ihn sogar ideal besetzt gerade weil man bei ihm auch noch mitkriegte, dass da jemand quasi noch als Kind in diese Situation katapultiert wurde (was damals bei Kyle Maclachlan gar nicht rüberkam). Das Problem ist glaub ich aber auch, dass schon im Roman die Figur nicht wirklich zur Identifikation einlädt. Zendaya hat da die Rolle, die mehr Identifikation anbietet, aber schauspielerisch fand ich sie eigentlich eindimensionaler. Musst du dann halt mit einer weiteren Trilogie leben, bei der du ein Frodo- Problem hast; Hauptsache das verdirbt dir den Genuss nicht!
Danke für das sehr interessante Review!
Den Begleittext oben hab ich nicht gelesen, weil ich beide Filme (noch) nicht gesehen habe. Aber interessant, was du da alles über den (Infrarot-) Look geschrieben hast. Schon faszinierend, was die Filmemacher alles anstellen, um einen bestimmten Look zu erzeugen 🙂
Du schreibst, der Film wurde in 1,43:1 und 1,9:1 gedreht. Wechselt im Imax Theater dann auch das Format zwischen diesen beiden? Bei Nolan war es ja 2,2:1 und 1,43:1 zuletzt.
Ansonsten danke für das Review
und liebe Grüße
Markus
Hab den Film im Imax Kino gesehen, Format blieb konstant bei etwa 1.9:1 (so etwa, hatte mein Maßband nicht dabei, jedenfalls nie Scope Format und durchgehend nach oben und unten geöffnet)
Es gibt schlicht unterschiedliche IMAX-Vorführgrößen.
Dazu der Verleih: „You can see the movie in 1.43:1 in IMAX 70mm film venues or GT venues (1.43:1 screen) equipped with dual laser projection. All other IMAX venues will be 1.90:1.“
Ich hab’s im Review aber falsch formuliert. Habe das entsprechend geändert.
Ok, danke euch. Das heißt dann im Klartext: der Film wurde komplett in 1,43:1 gedreht und bei Projektionen in 1,9;1 oder 2,39:1 dann oben und unten beschnitten?
Es würde mich ja schon mal interessieren, wie die das beim Drehen machen (auch Nolan). Denn beim Drehen müssen sie ja mindestens 2 Formate gleichzeitig im Blick haben: 2,39:1 und 1,43:1. Alles andere kann man dann ja noch in der Post „einrichten“.
Im 1.43:1 IMAX (in Deutschland Karlsruhe und Sinsheim) wechselt er zwischen 1.43 und 1.9 je nach Szene oder Shot, er also ist nicht durchgängig in 1.43. Er wurde für Scope auch nicht einfach beschnitten, da hat es stellenweise links und rechts mehr Bild als im IMAX.
Das ist schon eine Wissenschaft für sich 😀
Hi, danke für das wie immer tolle und ausführliche Review.
Teil 1 hat Spaß gemacht, hatte aber auf der Tonspur im Heimkino nicht ganz das liefern können, was er im Kino versprochen hatte. Schön, dass du hier mal wieder die 100 % gezückt hast. Dann freue ich mich umso mehr drauf, das Sofa beben zu lassen. Steelbooks liegt schon hier. Jetzt fehlen nur noch 5+ Stunden Zeit für das Double Feature. VG Bernd
Danke für deine Review. Habe den Film im IMAX in Leonberg gesehen und es war Bombastisch. Schade das der Film nicht im IMAX Format kommt das würde klasse Rüberkommen. Wird gekauft.
Danke für das hervorragende Review! Auch bzgl. es Inhalts des Films bin ich ganz deiner Meinung. Mich hat aber weniger das Religiöse/Spirtuelle gestört, mir hat einfach Spannung und emotionales Mitreißen gefehlt so wie Nolan es (zumindest bei mir) mit seinen Filmen hinbekommt. Auch der Soundtrack sorgt nicht für zusätzliche Spannung (z.B. Szene auf dem Pier in Dunkirk); sowas fehlt mir hier in diesem Film komplett. Auch in Villeneuves Filmen gibt es viele solcher Szenen (z.B. in Sicario u.a. die Szene an der Grenze). Daher von mir 8/10.
Zu den Lasern und den Harvestern: die Harvester haben keine Schilde, die Ornithopter aber schon – vielleicht werden diese deshalb nicht mit den Lasern angegriffen.
Hi Dominik,
das mit den Ornithoptern stimmt natürlich. Erklärt, zumindest für mich, noch nicht, warum man nicht direkt nach dem Absetzen der Harvester die Laser nutzt, um das Ding plattzumachen. Warum die Sache mit dem Einbuddeln? Es geht ja „nur“ darum die Spice-Ernte zu sabotieren.
In-Universe-Antwort (wird AFAIK in den Filmen nie direkt erwähnt): Wenn ein Laserstrahl mit dem Holtzman-Feld des Schilds in ”Berührung” kommt, kommt es zu einer thermonuklearen Reaktion (die Verwendung ist ebenso geächtet wie die „normaler“ Atomwaffen).
Auf Arrakis werden zudem in der Wüste keine Schildgeneratoren verwendet, da der Effekt die Sandwürmer anlockt und aggressiv macht (noch stärker als durch regelmäßige Vibrationen).
Ich kommme jetztn icht so ganz mit. Erklärt das die Frage, warum nicht direkt mit den Lasern auf die Harvester geschossen wurde? Bzw. was es für einen Sinn hatte, zunächst mit „Bodentruppen“ loszustürmen und sich in Gefahr zu begeben? *grübel*
Bei dem Terrain (keine Felsen, nur Sand, ergo keine Deckung) den Standort der Lasguns preiszugeben noch während mit Schilden geschützte Ornithopter in der Luft sind, die zurück feuern können, würde zum Verlust der Lasguns führen (und bei Interaktion Lasgun+Schild eventuell zu der oben schon erwähnten Reaktion, die nicht berechenbar ist, aber potentiell alles zerstört).
Ohne Lasguns wird es schwierig auch zukünftig Harvester zu zerstören. Deswegen war der Plan in diesem Fall:
1. Mit Bodentruppen nah ran an den Harvester, damit der als Deckung genutzt werden kann.
2. Gegner beschäftigen, damit der Thopter mit Raketenwerfer ins Visier genommen werden kann.
3. Ornithopter wird vom Himmel geholt, damit der nicht die Lasgun-Crews angreifen kann.
4. Die Lasguns zerstören den Harvester.
Danke für das Review, Timo.
Da ich’s genau wissen möchte: Ist das deine Interpretation (die ja durchaus Sinn macht) oder wurde diese Strategie an irgendeiner Stelle erklärt und ich hab’s verpasst.
Es wurde nicht explizit erklärt. Villeneuve stürzt uns ins Geschehen. Das macht er häufiger so – nicht nur bei Actionszenen.
Wir entdecken die Story gemeinsam mit den Charakteren und tappen dabei oft lange im Dunkeln. Mrs. und Mr. Exposition, die uns die Rahmenbedingungen der Handlung erstmal vorkauen, bevor es losgeht, gibt es bei Villeneuve eher weniger (und bei Nolan um so mehr).
Deswegen fand ich den ersten Part von Dune auch so elegant gelöst. Es gab so viel in dieser Welt vorzustellen, aber es war nie sperrig.
Im Prolog von Teil Eins sah man ja übrigens auch schon einen Angriff auf einen Harvester. Da konnten die Fremen aus der Deckung der Felsen angreifen und sich nach heftiger Gegenwehr auch dahin zurückziehen.
Was den Einsatz von Atomwaffen und den möglichen Fallout angeht, so ist eine Atomwaffe aus dem 20. Jahrhundert wahrscheinlich nicht vergleichbar mit Atomwaffen aus einer technisch fortgeschrittenen Gesellschaft über 20 000 Jahre in der Zukunft (das Jahr 10191 ist die Zeitrechnung seit Gründung der Raumgilde). Der Fallout ist im Buch kein Thema und dementsprechend im Film auch nicht.
Zeitrechnung etc. ist mir bewusst. Und ich empfinde die Filme von Villeneuve auch gerade deshalb so sehenswert, weil er genau das tut, was du beschrieben hast.
Aber ich bin dann in Teilen doch ein bisschen zu sehr rational veranlagt, als dass ich mir mit „ist halt Zukunfts-SciFi“ erklären wollte, dass man in der fernen Zukunft schon auch das Thema mit nuklearem Fallout einer Kernwaffe gelöst hat. Um ehrlich zu sein (und das gilt natürlich dann auch fürs Buch in gleichem Maße), finde ich es in der Idee schon grenzwertig, dass man in einem Film, der über 20.000 Jahre in der Zukunft spielt, noch mit Atomwaffen hantiert und nicht irgendwas abgefahrenes anderes nutzt. DAS wäre mir sehr viel lieber gewesen, als so „olle verstaubte“ Atompsprengköpfe in einem Lager. Und dann hätte man mir auch erzählen können, was man will – von wegen Sicherheit in einem dann nicht vorhandenen Fallout.
Ich kenne, wie gesagt, die Romanvorlage nicht und will auch niemandem zu Nahe treten. Für mich waren und sind das zwei Szenen, die inneres Stirnrunzeln hervorgerufen haben und die mich aus dem Moment rausgerissen haben. Was sich ja am Ende gar nicht so dramatisch auswirkt, weil ich den Film insgesamt immer noch richtig gut finde.
Habe Dune als Teenager gelesen (und Villeneuve‘s Dune Part 1 und 2 sind die Verfilmungen, auf die ich ein halbes Leben lang gewartet habe), aber da trittst du denke ich niemanden zu nahe.
Wenn man jemanden die Herr der Ringe Trilogie anschauen lässt, der das Buch nicht kennt, ergeben sich sicher hier und da auch so Momente. „Äh, tolle Filme, aber warum haben die Adler Frodo und den Ring nicht direkt nach Mordor fliegen können?“ Hi hi, der Klassiker.
Bleibt halt nicht aus bei mit fiktivem Hintergrundwissen so überfrachteten Buchvorlagen. Am besten die Filme wieder und immer wieder anschauen, dann stört es nicht mehr. 😉
Die beschriebene Reaktion zerstört in einer Rückkopplung immer auch den Laser in einer sehr unkontrollierten und starken Explosion.
Laser sind teuer und auf Arrakis wohl auch relativ selten. Daher wollen die Fremen diese nicht ohne guten Grund verlieren.
Im Buch setzten sie einmal einen Laser ferngesteuert gegen einen Schild ein, wenn ich mich recht entsinne.
In Grunde ist Denis Villeneuve ja ein Vulkanier. -:) Emotional mitreissend waren seine Filme noch nie; auch Dune Part One stand eher auf der steril-langweiligen Seite der Dinge. Ich hätte mich mehr gefreut, hätte Peter Jackson sich „Dune“ angenommen. Mal gucken, wie Part Two heute Abend bei mir einschlägt…
Nun, sagen wir mal so: Denis Villeneuve‘s Filme sind bestimmt nicht für jeden was – visuelle Dichtungen, die sich Zeit lassen, zum Nachdenken herausfordern und weitgehend humorfrei sind. Steril und langweilig bringe ich mit ihm nicht in Verbindung. Er wäre aber der falsche Regisseur für Herr der Ringe gewesen, genauso wie Peter Jackson der falsche Regisseur für eine Dune-Verfilmung ist.
Eine streckenweise distanziert wirkende und kühle Erzählweise hat er schon. Aber es gab in den letzten Jahren wenige Filme, bei denen mich das, was die Charaktere erleben, emotional so abgeholt hat wie bei Arrival, Sicario oder auch Blade Runner 2049. Dune hat einen anderen Fokus. Aber auch da passt meiner Meinung die Stimmung prima.
Kann ich im Prinzip so unterschreiben. Aber schon interessant, wenn seine Erzählweise so ist, dass er es schafft uns so mitzunehmen. Die Fahrt nach Juárez in Sicario hat im Kino ein dermaßen mulmiges Gefühl bei mir in der Magengrube aufgebaut… puuuh. Das ist nicht steril-langweilig-emotionslos. Und dann der darauf folgende Verkehrsstau an der mexikanischen Grenze (der spannendste in der Filmgeschichte, denke ich).
Und Blade Runner 2049 ist einer meiner absoluten Favoriten.
Ich kann da nur zustimmen. Villeneuve´s Erzählweise wirkt schon etwas distanziert, aber er hat es immer wieder geschafft, auch mich emotional abzuholen.
Bei Arrival war ich durch Timo´s Review eigentlich „vorgewarnt“, als er von einem Finale schrieb, dessen emotionale Wucht einen in den Kinosessel drückt. Als ich den Film dann gesehen habe, hat er meine Erwartungen noch weit übertroffen. Er gehört inzwischen zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, gerade weil er mich in so unerwarteter Weise emotional derart tief berühren konnte, wie das selten einem Film gelungen ist.
Auch Blade Runner 2049 ist für mich herausragend, nicht nur vermittelt er trotz seiner Eigenständigkeit dieses besondere Feeling des Originals, auch hat er für mein Empfinden sehr starke emotionale Momente und ein großartiges berührendes Ende.
Bei Dune hat die David Lynch Verfilmung für mich als Jugenderinnerung einen besonderen Stellenwert und ich war etwas „vorgeprägt“. Ich war aber insbesondere nach dem so gelungenen Blade Runner 2049 auch sehr gespannt auf die Herangehensweise von Villeneuve und Teil 1 hat mich dann wirklich begeistert, sein Stil passt zu Dune sehr gut, das sehe ich auch so….
„… Emotional mitreissend waren seine Filme noch nie…“
-> Da kann ich mal Prisoners in die Runde werfen. Für mich einer der emotionalsten Filme überhaupt (besonders, wenn man selbst Kinder hat). 😉
(Arrival allerdings auch)
Wo ich aber zustimme: Er macht oft seine Figuren nicht „sympathisch“ oder „easy relatable“. Das kann bei manchen dazu führen, dass sie auch an den Film selbst emotional nicht so andocken können.
(Fincher kann man das auch vorwerfen)
Ich weiß, ich mache das wahrlich oft genug. Aber auch hier mal wieder ein ganz großes DANKE für die Art und Weise, wie hier untereinander bei unterschiedlichen Meinungen diskutiert und miteinander umgegangen wird. Ich finde, man muss im Netz lange in Foren oder Kommentarspalten suchen, um solch einen respektvollen Umgang miteinander zu finden!
Das war für mich (zusammen mit der Qualität deiner Rezensionen, die ich so nirgends sonst im Netz auch nur annähernd finden kann) auch ein maßgeblicher Grund, hier nach längerem stillem Mitlesen jetzt auch einmal ein wenig etwas beizutragen. Dieser respektvolle Umgang miteinander ist etwas sehr Schönes und mittlerweile auch Besonderes, da es leider offenbar wirklich eher die Ausnahme im Netz geworden ist. Schön, dass es diese „Insel“ hier gibt.. auch wenn das jetzt vielleicht etwas kitschig klingen mag….