Eiskalter Engel – Tod im College

Blu-ray Review

Eiskalter Engel - Tod im College Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 03.12.2015

OT: Dead on Campus

 


Wahrheit oder Pflicht?

Natalies Wunsch, einer prominenten Studentenverbindung beizutreten führt zu einer Tragödie.

Inhalt

Natalie hat vor einiger Zeit ihre Mutter verloren und vor kurzem auch noch den Freund. Außerdem kann sie die neue Freundin ihres Vaters nicht wirklich leiden, weshalb es ihr gerade rechtkommt, dass sie mit dem College anfängt und damit auch einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Der startet sogar mit einer Einladung in eine angesehene Studentenverbindung voller überprivilegierter Kommilitoninnen. Natalie denkt sich nichts dabei, hat sie doch ein Ticket für die Verbindung geerbt, da ihre Mutter seinerzeit ebenfalls dort war. Was die junge Neustudentin nicht weiß: Die Präsidentin des Vereins, Alexa Cooper, hat höchstpersönlich dafür gesorgt, dass Natalie aufgenommen wird, denn die manipulative Schlange hat etwas ganz bestimmtes mit der Neuen vor: Als Aufnahmeritual soll sie einen harmlosen Nerd verführen. Dumm, dass der eigentlich echt nett ist und während der Auftragserfüllung durch das Nachhelfen ihrer Verbindungs-Oberen zu Tode kommt …

Ja, Eiskalter Engel (der sich in der deutschen Titelfindung etwas zu offensichtlich an einen Namensvetter anbiedert) ist ein College-Klischee-Aufnahmerituale-Geschwurbel. Macht aber nichts, wenn vor allem die Hauptdarstellerin so natürlich und sympathisch rüberkommt, wie in diesem Fall. Selbstredend werden hier sämtliche Subgenre-Konventionen abgespult als hätte man das Einmaleins jahrelang auswendig gelernt. Von der überheblich-skrupellosen Verbindungschefin über den Technik-Nerd bis hin zur naiven und gutgläubigen Hauptfigur. Gerade Katelyn Tarver gelingt es gut, den inneren Konflikt wiederzugeben, wenn ihr beispielsweise bewusst wird, dass nur die Wahrheit in der Lage wäre, ihr Gewissen zu erleichtern. Eiskalter Engel – Tod im College klingt brutaler als der Film ist, denn gestorben wird hier relativ unspektakulär. Ohnehin ist die Inszenierung relativ behäbig und Action sucht man hier ziemlich vergeblich. Dafür bleiben aber platte Dialoge sowie Unter-der-Gürtellinie-Sprüche vollständig aus. Mit ein bisschen Wohlwollen kann man den Film sogar eine gesellschaftskritische Widerspiegelung der oberflächlichen „Dazugehören-Gesellschaft“ unterstellen – immerhin hat man nach dem Anschauen nur noch bedingt Lust, in einer bescheuerten Studentenverbindung aktiv zu werden. Entgegen ähnlich gelagerter Genrefilme bleiben erotische Momente übrigens weitgehend aus – mit nackter Haut wird hier also glücklicherweise nicht kaschiert, was storybedingt nicht da ist.

Bild- und Tonqualität

Das 16:9-TV-Bild von Eiskalter Engel läuft beständig ruhig und ist fast frei von Korn oder Rauschen. Es könnte allerdings etwas dynamischer sein und wirkt ein wenig zu dunkel. Farben haben einen leichten Hang zum Braun, gehen aber noch als natürlich durch. Hin und wieder verwaschen die Oberflächen bei leichten Bewegungen etwas. Schärfe und Detailtiefe gehen in Ordnung, während der Close-ups erkennt man sogar das nur bedingt gelungene Make-up der Darsteller. Akustisch bleibt Eiskalter Engel relativ frontlastig und wenig dynamisch. Aus dem Geschehen ragt Sumners Autounfall heraus, der zwar nicht tieffrequent zuschlägt, dafür aber die Lautsprecher rundherum mit einem durchaus effektvollen Scheppern bedient. Stimmen kommen sowohl im Original als auch in der gelungen Synchronisation gut verständlich rüber und die Atmosphäre am College wirkt recht offen. Tonfehler sind nicht zu beklagen.

Bonusmaterial

Trailer und Programmtipps – mehr gibt’s im Bonusmaterial von Eiskalter Engel nicht zu finden.

Fazit

Eiskalter Engel – Tod im College erfindet weder das Genre neu, noch sitzt man gebannt vor dem Fernseher. Allerdings hat man das Thema auch schon weitgehend flacher und idiotischer verwurstet und hübsch anzusehen ist der Film allemal.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: CA 2014
Regie: Curtis Crawford
Darsteller: Katelyn Tarver, Tamara Duarte, Nicki Aycox, Cinthia Burke,
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 89
Codec: AVC
FSK: 16

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