Ende

Blu-ray Review

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Alamode Film, 17.04.2014

OT: Fin

 


In weiser Voraussicht

Spanien bereichert das Genre des Endzeitfilms um einen Beitrag, der zum miträtseln animiert.

Inhalt

Félix und seine extra gemietete Hostess „Eva“ nehmen gemeinsam an einem Treffen seiner alten Freunde teil. Nach der anfänglichen Wiedersehensfreude entladen sich einige Spannungen am nicht erscheinenden Angel, den all nur „den Propheten“ nennen und dem die Gruppe seinerzeit einen gefährlichen Streich gespielt hat. Doch das tritt mehr und mehr in den Hintergrund, nachdem ein Meteor des Nachts den Himmel erhellt, woraufhin der Strom und die Autos den Geist aufgeben. Gruselig wird’s, als der erste der Gruppe scheinbar spurlos verschwindet. Um nicht untätig zu bleiben, begibt man sich geschlossen zu Fuß auf den Weg, um Hilfe zu holen, doch das Ziel werden nicht alle erreichen …

Etwas bizarr ist’s schon, wenn ein Film nach knapp vier Minuten das Wort „Ende“ einblendet. Doch während der folgenden 90 Minuten bleibt noch genug Zeit, sich zu verabschieden, denn im spanischen Beitrag zum Genre der Endzeitfilme geht es um nicht weniger als die Apokalypse. Und die nimmt erfrischend gemächlich ihren Lauf. Wo sonst geklotzt wird, geht Regisseur Torregrossa den dezenten Weg, lässt das Grauen schleichend zur Tür hinein und streut seine geheimnisvollen Brotkrumen spärlich. Gerade so spärlich, dass man als Zuschauer dran bleibt und bei den unerklärlichen Phänomenen miträtselt. Denn genau daraus bezieht der Film seinen Reiz – man will einfach wissen, was da „am Ende“ bei rauskommt. Dass das so gut funktioniert und man trotzt der gemächlichen Inszenierung bei der Stange bleibt, liegt auch an den gut ausgearbeiteten Figuren und deren Darstellern. Die heraufbeschworenen Streitigkeiten der Freunde werden authentisch geschildert, sind nicht an den Haaren herbeigezogen und dienen der Dynamik innerhalb der Gruppe. Erstaunlich und sehr lobenswert: Die (wenigen) visuellen Effekte von Ende brauchen sich nicht vor Multimillionen-Dollar-Projekten aus Hollywood zu verstecken und tun ihr Übriges zum Gelingen des Films dazu.

Bild- und Tonqualität

Warme, leicht gelb-braun gefilterte Farben empfangen den Zuschauer von Ende und lassen die Hitze der Berggegend spürbar werden. Der Kontrastumfang ist hoch, dennoch sind dunkle Szenen gut durchzeichnet. Die Bildruhe ist extrem hoch, die Schärfe gefällt in Nahaufnahmen und Halbtotalen. Entgegen anderer Genrebeiträge ist die Kameraführung hier wenig hektisch und so spiegelt sich auch hier der ruhige Eindruck wider.
Ein wenig akustische Atmosphäre entwickelt sich schon zu Beginn, wenn sich der Kohlestift über die sich im Wind bewegenden Blätter bewegt. Nach gut 20 dialogbestimmten Minuten reißt das Aufleuchten des Wetterphänomens die kurzzeitig inaktiven Surroundlautsprecher mitsamt dem Subwoofer wieder aus ihrem Schlaf. von Zeit zu Zeit gibt es dann immer wieder mal Anlass für den Sound, den Zuschauer mitten ins Geschehen zu versetzen – alles in allem ein Tonsektor, der den Film sehr gut unterstützt.

Bonusmaterial

Im enthaltenen Making-of von Ende wird nicht nur kurz geschildert, wie es zur Idee des Films kam, es wird auch auf die enthaltenen Spezialeffekte eingegangen und gezeigt, dass für die Actionaufnahmen in der Schlucht eine 1:1-Kopie aus Styropor gebaut wurde.

Fazit

Ende ist ein Endzeitdrama, das durch seine Geschichte und Figuren überzeugt, nicht nur überladenen Effektereichtum. Die Spannung wird durch das große Rätstel „dahinter“ erzeugt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 30%
Film: 75%

Anbieter: Alamode Film/AL!VE AG
Land/Jahr: Spanien 2012
Regie: Jorge Torregrossa
Darsteller: Maribel Verdú, Daniel Grao, Clara Lago, Andrés Velencoso
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, sp
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 89
Codec: AVC
FSK: 16

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