F.F.C. – Female Fight Club

Blu-ray Review

Female Fight Club Blu-ray Review Cover-min
Tiberius Film, 04.01.2017

OT: Female Fight Squad

 


Die Hundeflüsterin

Kampfkunst mal als weibliche Variante.

Inhalt

Becca war mal Straßenkämpferin und bestritt ihren Lebensunterhalt damit, andere Fighter-Mädels zu vermöbeln. Doch seit einigen Jahren hat sie sich zurückgezogen und arbeitet ein ruhiges Leben in einer Hunde-Auffangstation. Als dort zwei Rüpel auftauchen, die sie kurzerhand per Kick aus dem Hundeheim befördert, landet ein Video davon im Netz und kurz darauf klopft Schwester Kate an die Tür. Die wiederum hat ziemliche Schulden und sieht in Beccas Kampfkunst die Chance auf das Geld. Obwohl Becca schlicht keine Lust hat, ein Turnier zu bestreiten (weder aktiv, noch als Trainerin), um ständig dafür zu sorgen, dass ihre Schwester nicht von Schurken behelligt wird, ist Blut halt doch dicker als Wasser. Sie fährt nach Las Vegas und trifft neben Kate dort noch auf drei andere Mädels. In kurzer Zeit muss sie aus den nicht gerade flinken Kämpferinnen ein Gewinner-Team machen. Dennoch kommt beim ersten Kampf einzig Kate eine Runde weiter und könnte dann selbst dafür sorgen, schuldenfrei zu werden. KÖNNTE, denn kurz darauf wird sie brutal zusammen geschlagen. Die Sache scheint gefährlicher zu sein als gedacht und jetzt ist nur noch Becca selbst übrig …

Mädels, die sich mit Anlauf so richtig auf die Zwölf hauen – der feuchte Jungmännertraum. Aber warum auch nicht? Während es gefühlt 57.687 WWE/WWF/WWC-Filme gibt, in denen die Herren der Schöpfung sich gegenseitig die Nasen blutig und die Rippen brüchig kloppen, kann man die Anzahl an Film mit weiblichen Protagonistinnen wohl an zwei Händen abzählen. Miguel A. Ferrer (nicht zu verwechseln mit dem Schauspieler ohne „A“ in der Mitte) gibt sein Langfilmdebüt mit Female Fight Club und lässt mit Amy Johnston eine verdiente Stunt-Aktrice (unter anderem Deadpool oder Suicide Squad) in der Hauptrolle auftreten, die schon gemeinsam mit Zoe Bell im Fight-Modus war (Raze – Fight or Die). Die erweist sich als verdammt schnell und wendig und ist ihren Kampf-Mitstreiterinnen immer einen Schritt voraus. Ist aber auch kein Kunststück, denn die anderen Mädels sind größtenteils (durchaus fitte) Schauspielerinnen ohne Kampfkunst-Hintergrund. Cortney Palm, die als Schwester Kate die Story in Gang bringt, kennt man vornehmlich mit (halb)nacktem Körper, denn sie war schon das Sushi Girl im gleichnamigen Film und gab auch dem Zombiber eine schmackhafte Zwischenmahlzeit mit wenig Textil. Obwohl man es in Female Fight Club mit einer feminineren Variante der Kampfkunst zu tun hat, kommt man natürlich auch hier nicht ohne markige Sprüche aus, für die Folake Olowofoyeku als Winter zuständig ist. Dolph Lundgren, der für ein paar Momente sein berühmtes Antlitz in die Kamera hält, ist sicherlich zum einen gut für die Vermarktung des Films, zeigt sich aber äußerst entspannt, wenn er mal nicht selbst die Hüfte schwingen muss. Dass er eben auch nicht mehr der Schnellste ist, sieht man den nicht ganz so gut getimten Kampfszenen an, die er nach knapp 70 Minuten abliefern muss.

Bild- und Tonqualität

Während der gut ausgeleuchteten Szenen hat Female Fight Club ein recht kontraststarkes Bild, das in Naheinstellung dann ruhig und recht knackig ist. Wird es dunkler, werden Gesichter weicher und es gesellt sich Korn hinzu. Außerdem werden Details im Schwarz ein wenig verschluckt. Die Schärfe ist allerdings recht homogen über den gesamten Bildschirm verteilt – lediglich am unteren Bildrand lässt sie bisweilen etwas nach.
Für einen Actionfilm ist der Ton von Female Fight Club ziemlich frontlastig geworden. Filmmusik gibt’s kaum, lediglich während der Kampfszenen gesellt sich Score hinzu. Ansonsten bleibt es erstaunlich oft reduziert auf die Dialoge und ganz dezente Umgebungsgeräusche. Immerhin klingt das Gym authentisch hallig, wenn Becca mit Verve ihren Sandsack bearbeitet. Die Fight selbst hätte man allerdings mit wesentlich mehr Druck ausstatten können. Hier fehlt’s den Schlägen und Tritten dann doch an Punch.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Female Fight Club enthält außer den Trailern zum Film und den Programmtipps keine weiteren Features.

Fazit

Female Fight Club bemüht sich vor allem in der Darstellung der Becca um eine gleichzeitig taffe und halbwegs tiefgründige Darstellung, die von Amy Johnston überzeugend dargebracht wird. Die Kampfszenen gehen okay, setzen aber keine Maßstäbe. Dennoch ist’s natürlich schon mal ganz cool, wenn man sieht wie eine 1,63 Meter kleine Frau den Zwei-Meter-Kerlen ordentlich die Visage poliert.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Miguel A. Ferrer
Darsteller: Amy Johnston, Cortney Palm, Dolph Lundgren, Sean Faris, Rey Goyos, Shaun Brown, Folake Olowofoyeku
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 90
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Female Fight Club

F.F.C. - Female Fight Club (HD Trailer Deutsch)