Fargo 4K UHD

4K Blu-ray Review

Capelight Pictures, 07.03.2025

OT: Fargo

Unterstützt die Arbeit an meinem Blog, indem ihr den Film bei Capelight im Shop bestellt. *

Jesses

Schneetreiben in Minnesota – jetzt in 4K-Auflösung.

Inhalt

Jerry braucht Geld. Dringend.

Da kann er noch so Mitarbeiter des Monats sein, Jerry Lundegaard ist deprimiert und vor allem in einer finanziellen Notlage. Da kommt ihm die Idee, seine Frau entführen und das Lösegeld vom griesgrämigen, aber schwerreichen Schwiegervater zahlen zu lassen. Dumm, dass zwar die Entführung durch die eigens angeheuerten Verbrecher klappt, doch infolgedessen ein State Trooper und zwei Touristen tot am verschneiten Wegesrand liegen. Das wiederum ruft die hochschwangere Polizeichefin Gunderson auf den Plan, die dem Vorhaben Lundegaards bald gefährlich nahe auf die Spur kommt …

Die beiden Herren sollen’s richten

Die Coen-Brüder. Wenn ein Satz aus gerade einmal drei Wörtern besteht und man diese als Film”kritik” eigentlich isoliert stehen lassen könnte, dann ist nahezu alles gesagt. Es gibt zwar einige Regie-Brüderpaare in der Filmgeschichte und noch einige Regie-Duos mehr, die nicht verschwipschwägerbrüdert sind, aber dennoch immer zusammenarbeiten – doch in einer derartigen Frequenz liefert kein anderes Zweiergespann kleinere und größere Meisterwerke ab. An dieser Stelle auch nur die Hälfte der Filme zu nennen, die schlicht großartig sind, würde den Rahmen sprengen. Vielleicht ist es aber auch nur meine persönliche und höchst subjektive Meinung – immerhin befinden sich gut fünf Coen-Filme in meiner erweiterten Alltime-Favoritenlisten. Und dazu gehört auch Fargo. Der im winterlichen Umfeld mitten in Minnesota angesiedelte Film vereint auf einzigartige Weise den lakonisch-trockenen, ja geradezu nihilistischen, aber für viele wohl sehr speziellen Humor der Coens mit einem Entführungs-Komplott-Mordfall, in dem eine hochschwangere! Polizeichefin die Ermittlungen übernimmt. Fargo war für mich seinerzeit der zweite Film der Brüder, den ich im Kino sehen konnte, nachdem ich Tim Robbins in The Hudsucker Proxy bereits lieben gelernt hatte. Doch während Hudsucker eher Screwball-Komödie war, kommt in Fargo weit mehr schwarzer Humor zum Einsatz. Schon die Entführungsszene ist derart absurd inszeniert und mit dem typischen coen’schen Humor geprägt, dass man aus dem Grinsen nicht rauskommt. Wenn Steve Buscemi am helllichten Tag mit Sturmhaube maskiert durch die Fenster der Veranda reinschaut, sein Entführungsopfer allerdings nicht zu sehen scheint, sie ihn aber sehr wohl; wenn Peter Stormare die Coolness in Person gibt und erst einmal nach Salbe sucht, anstelle seinem Kumpel beim Fangen der Zielperson zu helfen; wenn diese daraufhin eingehüllt in den Duschvorhang wie ein panischer Geist durch das Haus stolpert – ganz ehrlich, wer hier nicht ein Dauergrinsen im Gesicht hat, der sollte seinen Puls fühlen.

Stellt sich die Frage …

Davon ab etablieren die Coens hier auch einen Zweig ihrer Stammbesetzung. Waren es später auch John Goodman (6 Filme), John Turturro (4 Filme) oder George Clooney (4 Filme), mit denen die beiden oft zusammen arbeiteten, sind es hier Frances McDormand (9 Filme), Peter Stormare (2 Filme) und vor allem Steve Buscemi (5 Filme), die für die Akzente sorgen. Buscemi, sicher einer der größten und unverwechselbarsten Charakterdarsteller, den die USA zu bieten haben, und Stormare sind ein herrlich schräges Gaunerpaar. Ihre ständigen gegenseitigen Zickereien sorgen immer wieder für Lacher. Vor allem dieser Gegensatz aus stoisch-ruhigem, aber stets zur Explosion neigenden Gaear Grumsrud und nervös-hysterischem Carl zündet immer wieder. Ohnehin gibt es reichlich schräge Charaktere. Und wenn einer spätestens seit der US-Version von Shameless das Schräge gepachtet hat, dann William H. Macy. Der mittlerweile in der Rolle als asozialer Familienvater ohne jede Verantwortung berühmt gewordene Darsteller probt in Fargo sichtbar bereits für die Rolle als permanenter Verlierer, der von einer Fehlentscheidung in die nächste und von einer Lüge zur anderen stolpert. Und mittendrin ist eine unfassbar coole Frances McDorman, die als hochschwangerer Cop taffer ist als sämtliche ihrer Kollegen zusammengenommen. Zuckersüß zudem die Szenen, in denen Filmgatte Norm ihr die geschmierten Brote zur Arbeit bringt. Ohnehin steht die Überlegtheit der Figur der Marge; ihre ruhige und durchdachte Art im starken Kontrast zu den impulsiven und oft planlosen Handlungen der Kriminellen. Im Übrigen ist hier die deutsche Synchro einmal lobend zu erwähnen. Denn auch wenn der coen’sche Humor nicht immer gut ins Deutsche transportierbar ist, gelingt das hier mit einem klugen Dialogdrehbuch sehr gut. Beispielhaft dient die Szene kurz vor dem Finale, wenn Marge mit ihrem etwas einfältigen Kollegen per Funk Infos austauscht. Sein etwas fragend-langgezogenes “Jaaa” und ihr antwortendes “Jesses” demonstrieren, mit welch einfachen Mitteln man manchmal ein cooles Ergebnis erreicht.

… ob sie die Richtigen sind

Neben den genannten Aspekten und den Motiven von Dummheit und Gier (die hier ganz deutlich zum Tragen kommen) sind es aber auch die Kameraarbeit von Roger Deakins sowie das Setting im verschneite Minnesota und der kongenial-melancholische Score, die den Film so besonders machen. Die winterliche Landschaft wird in Fargo als eine eigene, feindliche Kraft dargestellt, die das Verhalten der Menschen beeinflusst und die Handlung vorantreibt. Die eisige, unbarmherzige Natur symbolisiert deutlich spürbar die Isolation und Entfremdung der Menschen, sowohl emotional als auch physisch. Deakins nutzt derweil weite, weiche Totalen, die eine karge, leere Welt präsentieren und die Figuren als kleine, hilflose Punkte in einem unendlichen, kalten Raum zeigen – großartige Bildkompositionen. Der Score von Carter Burwell trägt derweil maßgeblich zur einzigartigen Atmosphäre von Fargo bei. Die Musik ist oft minimalistisch und zurückhaltend, was die Kühle und den stillen Horror der Geschehnisse unterstreicht. Die Melodien sind eher einfach, aber meist melancholisch, manchmal auch dissonant gehalten, was die Absurdität der Ereignisse und die Tragik nur noch mehr unterstreicht. Beide Elemente arbeiten subtil zusammen, um eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl düster als auch eigenartig komisch ist, und sie verstärken die Themen des Films auf visuelle und akustische Weise.

Bild- und Tonqualität BD

Marge hält die Fäden überall zusammen

Fargo erschien bereits 2009 (sowie mit identischem Master im Rahmen des Cineprojekts noch einmal 2011) auf Blu-ray und sah dort wahrlich nicht gut aus. Das lag zum einen an den deutlich vorhandenen Defekten, Störstreifen, Verschmutzungen und Blitzern, zum anderen aber vor allem an einer Filterung inkl. teils deutlicher Nachschärfung. Letzteres führte zu sichtbaren Artefakten an Objekträndern. 2014 entschied man sich seitens Fox, dem Coen-Brüder-Film eine Frischzellenkur auf Basis eines 4K-Transfers zukommen zu lassen. Und das Ergebnis war hervorragend. Für eine Blu-ray von vor zehn Jahren hält die Qualität auch heutigen Maßstäben (in Bezug auf Filme aus den 90ern) noch stand. Die Filterungen der alten Blu-ray waren Geschichte, die üblen Nachschärfungen hatte man sein lassen und man gekam eine im besten Sinne filmische Blu-ray, die nur in solchen Einstellungen schwächelte, wo es aufnahmeseitig bereits nicht perfekt war (bspw. 30’12). Das Korn präsentiert sich angenehm, ohne Rauschfilterung und gleichzeitig wurden Defekte, Störstreifen und Blitzer massiv reduziert. Zu Beginn von Kapitel zwei, wenn die beiden Fahrzeuge durchs Bild gefahren sind, schwankte die Helligkeit bei der alten Fassung noch sichtbar, auch dies ist jetzt ausgemerzt. Einzig das Encoding hätte noch etwas besser sein dürfen. Ab und an wirkt es etwas grob – bspw., wenn bei monochromen Einstellungen vor weiß-nebligem Hintergrund (35’45). Capelight packte der 4K UHD Blu-ray selbstverständlich auch noch eine eigens encodierte neue Blu-ray bei, die sich farblich nicht allzu sehr von der bisherigen Disk unterscheidet. Allerdings ist sie in allen Belangen besser. Sie ist schärfer, im Encoding sichtbar feiner, etwas harmonischer im Kontrast und insgesamt am oberen Level dessen, was eine Blu-ray kann.

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Blu-ray (2014) (1’26): (Slider ganz nach rechts): Zunächst ist (abgesehen von der unterschiedlichen Helligkeit) …
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): … nur wenig Differenz zu erkennen.

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Schaut man näher hin …
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): … sieht man bereits Unterschiede im Encoding.

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Blu-ray (2014) (9’31): (Slider ganz nach rechts): Auch hier:
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): Zunächst Unterschiede in der Helligkeit.

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Doch jetzt wird’s deutlich …
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): … Die Auflösung ist deutlich besser als bei der alten Blu-ray (obwohl beide auf einem 4K-Master beruhen).

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Blu-ray (2014) (31’55): (Slider ganz nach rechts): Farbauflösung war nicht das Ding der alten Blu-ray.
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): Kann die neue das besser? Schauen wir näher hin:

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Die alte BD matscht hier sichtbar.
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): Die neue BD ist besser. Nicht perfekt, aber besser.

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Blu-ray (2014) (38’06): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Nee, so richtig knackig scharf war die alte BD nicht.
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): Das kann die neue Blu-ray sichtbar besser. Man schaue einfach mal auf den Reißverschluss.

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Blu-ray (2014) (46’05): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Auch hier ist das Encoding der alten Blu-ray nicht gut.
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): Die Körnung kommt über die neue BD sichtbar feiner rüber.

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Blu-ray (2014) (54’19): (Slider ganz nach rechts): Hier geht’s um das Muster auf dem Anzug.
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Hier war die alte BD in Ordnung.
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): Die neue ist dennoch noch etwas besser.

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Blu-ray (2014) (77’54): (Slider ganz nach rechts): Das etwas orangefarbene Blut …
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): … ist jetzt etwas roter.

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Blu-ray (2014): (Slider ganz nach rechts): Körnung, Barthaare, Gesichtsporen …
Blu-ray (2025) (Slider ganz nach links): … all das wird von der neuen Blu-ray feiner abgebildet.

Schuld sind immer nur die anderen

Die alte Blu-ray von Fargo kam mit einer deutschen dts-5.1-Tonspur, die vermutlich in der Vergangenheit mal als Upmix erstellt wurde. Insgesamt kann man sich diese noch relativ gut anhören. Soll heißen: Sie ist erträglich. Dialoge sind verständlich und auch nicht ganz ohne Akzentuierung bei lauter gesprochenen Stimmen. Allerdings klingen sie oft verhallt (erstmalig bspw. bei Buscemis ersten Dialogen in der Bar) und meist etwas belegt. Nicht komplett muffig, aber belegt. Auch wenn der Wagen nach 8’42 von hinten anrauscht, klingt das über die deutsche Fassung etwas tunnelartig-verhallter als im O-Ton. Noch übertriebener ist das dann beim von hinten einfahrenden Polizeiwagen bei 35’51, der über den O-Ton realistisch verhallt, über die Synchro aber eher wie ein vorbeifliegender Düsenjet klingt. In den wenigen echten Surroundmomenten (bspw. beim Score während der Entführung nach 18’48) langt die deutsche Fassung gegenüber dem authentischer klingenden O-Ton stärker zu, aktiviert die Subs mehr, klingt aber auf den Surrounds ebenfalls halliger und mehr nach Phasenschweinerei. Nimmt man den Schuss bei 32’50, so klingt dieser eher danach, als hätte man ihn in einer riesigen Turnhalle abgefeuert, nicht in freier Wildnis. Die neue 5.1-Fassung wurde zwar noch einmal angefasst, ist aber insgesamt nicht allzu weit von der bisherigen entfernt. Ein wenig mehr Dynamik kann man bei den Stimmen raushören, der Nachhall allerdings ist geblieben. Und die etwas dumpfere Sprachqualität auch. Von den beiden deutschen Tonspuren klingt die für die Neuveröffentlichung entdeckte 2.0-PCM-Fassung im Vergleich hörbar frischer und vor allem dynamischer. Wenn der aufgeregte Kunde von Lundegard nach etwas über zehn Minuten immer lauter wird, erkennt man dann doch, WIE deutlich der Dynamikunterschied zum bisherigen 5.1-Ton ist und wie viel freier die neue 2.0-Fassung atmet. Da liegen durchaus kleinere Welten dazwischen. Dazu ist sie frei von Schwankungen im Score und lässt die Filmmusik stets angenehm zum Ohr gelangen. Während der ganz wenigen “Actionszenen”, okay, während der EINEN Actionszene, in der ein Holzhäcksler zu hören ist, werden die Surrounds dann mal etwas mehr in die Pflicht genommen, was das sägende Geräusch durchaus effektvoll ins Heimkino transportiert.

Bild- und Tonqualität UHD

Wenn sie sich nicht hätten …

Fargo wurde mit der Arriflex 35 BL4 auf 35-mm-Film analog gedreht. Für die eigene 4K-Blu-ray von 2023 ließ das US-Label Shout Factory eine komplett neue 4K-Restaurierung vom Original-Kameranegativ vornehmen – und zwar unter Überwachung von Kameramann Roger A. Deakins. Capelight Pictures hat das Material als Basis für ein eigenes Encoding verwendet, das nun mit HDR10 und Dolby Vision auf die 4K-Blu-ray gekommen ist. Gegenüber dem Look der alten Blu-ray sind die Farben etwas zurückgenommener. Es werden nun mehr Brauntöne genutzt, wo es zuvor etwas rötlicher gewesen ist. Teilweise ist die alte Blu-ray im direkten Vergleich auf neutralen Oberflächen dezent magentabetont, das ist über die HDR-Scheibe nicht mehr der Fall. Die generelle Abstimmung ist farblich etwas unspektakulärer und weniger poppig, was meiner Meinung nach wesentlich besser zur verschneiten und etwas schmuddeligen Szenerie passt. Der generelle Kontrastumfang ist sehr angenehm, liefert gute Schwarzwerte, bleibt aber sowohl im Schwarz als auch im Weiß sehr gut durchzeichnet. Was hier aber besonders hervorzuheben ist, ist die Natürlichkeit und die absolut filmische Reproduktion des Bildes. Es ist schon fantastisch, was die letzten Capelight-Titel (RoboCop, Misery, Carrie) und jetzt auch Fargo an herausragend authentischer Bildqualität lieferten. Die Körnung des Filmmaterials kommt absolut homogen und angenehm rüber. Das Encoding ist fabelhaft und sogar die wenigen, sehr schwierigen Szenen, die platt vor eine weiße Wand aus Schnee und Nebel fotografiert wurden, kommen noch mal gleichmäßiger zum Betrachter als über die bereits gute alte Blu-ray. Und dann ist da noch die Schärfe, die in fast jeder Einstellung über alle Zweifel erhaben ist. Wunderbar, wie detailreich die Gesichter in Close-ups sind, wie viel man hier an Poren, Härchen und kleinen Fältchen erkennen kann. Und wenn man sich Jerrys Karomuster-Sakko bei 54’20 anschaut, weiß man (vor allem im Vergleich mit der alten Blu-ray), was es heißt, unangenehm feine Muster dennoch praktisch perfekt umzusetzen. Ich wage zu bezweifeln, ob das jemals so gut aufgelöst zu sehen war. Selbst die ganz feinen Linien bleiben differenziert und erkennbar. Und das ist in Summe auch noch einmal sichtbar besser als es die neue Blu-ray kann. Selbst in der Auflösung sieht man Feinheiten, die die neue Blu-ray nicht schafft. Seien es Muster auf Anzügen, feine Haare, Poren auf dem Gesicht, Oberflächenstrukturen oder der Sheriff-Badge von Marge.

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Blu-ray (1’26): (Slider ganz nach rechts): Der etwas helle Look Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … weicht bei der UHD Blu-ray einem etwas abgedunkelteren, der aber sichtbar besser durchzeichnet.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die gräulichen Bereiche auf der Straße und die Pfosten mittig im Bild …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht man eigentlich erst auf der 4K-Disk.

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Blu-ray (9’31): (Slider ganz nach rechts): Auch hier ist die Helligkeit bei der BD etwas zu hoch.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Disk ist nicht zu dunkel, sondern genau richtig.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): … und …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sie ist noch mal sichtbar besser aufgelöst in den Schriften.

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Blu-ray (31’55): (Slider ganz nach rechts): Kommen wir zur Farbauflösung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Und auch wenn das die maximal schwierige Szene ist …

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): … man erkennt, dass …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die 4K-Disk sichtbar besser die Farben auflöst und encodiert.

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Blu-ray (38’06): (Slider ganz nach rechts): Bei den Außenszenen ist die Blu-ray etwas farbkräftiger.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray kommt etwas blasser rüber.

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Im Close-up erneut:
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Feineres Encoding und sichtbar mehr Auflösung. Man beachte die Feinheiten am Stern auf der Mütze.

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Blu-ray (46’05): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Auch hier schlägt die UHD Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die Blu-ray im Encoding und der Auflösung.

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Blu-ray (54’19): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Und auch das Muster auf dem Anzug …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt in den feinen Linien mehr Auflösung.

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Blu-ray (77’54): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Eine wunderbar-beispielhafte Szene, in der man Differenzen im Encoding erkennen kann.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Links von Buscemis Kopf sieht man über die wahrlich nicht schlechte Blu-ray die Körnung grober. Die 4K-Disk ist sichtbar feiner.

Keine Änderung beim Ton. Auch die UHD Blu-ray liefert die identischen Tonspuren wie die Blu-ray.

Bonusmaterial

Das limitierte Mediabook enthält zunächst ein 24-seitiges Booklet mit einem Text von Kathrin Horster. Dazu gesellt sich der Audiokommentar von Kameramann Roger A. Deakins. Des Weiteren gibt’s fünf Featurettes, bzw. Interviews: “Minnesota ist nett zu jedem”, “Die Macher über Fargo” und “Hinter den Kulissen”. Von der Interviewseite her gibt es “Die Coen-Brüder und Frances McDormand im Gespräch mit Charlie Rose” sowie Ausschnitte aus Interviews mit Ethan Coen, Joel Coen, Frances McDormand, William H. Macy, Steve Buscemi und Peter Stormare. Trailer und TV-Spots ergänzen das Ganze.

Fazit

Fargo gehört für mich zu den Top-5 der Coen-Filme. Und das hat sich auch fast 30 Jahre nach dem Kinostart nicht geändert. Ein zeitloser Klassiker, der nihilistischen Humor mit blutigen Ausbrühen, großartigen Landschaftsaufnahmen, toller Kameraführung und Warmherzigkeit kombiniert. Capelight liefert das Paket nun mit der bestmöglichen Bild- und (auf Basis der vorhandenen Möglichkeiten) Tonqualität ab. Klare Empfehlung von mir.
Schaut auch im Screenshot-Vergleich auf YouTube vorbei, der noch weitere Bildvergleiche zeigt. Über ein Like, Kommentar und Abo würde ich mich freuen.
KlickMichAlsWürdetIhrDenHäckslerMitLetzterNotAusstellenKönnen (Videolink ist ab 04.03.25 um 17:00 aktiv).
Timo Wolters

 

 


Bewertung

Bildqualität BD (2014): 70%
Bildqualität BD (2024): 80%
Bildqualität UHD: 85%

Tonqualität BD (2014) (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD (2025) (dt. Fassung 2.0): 85%
Tonqualität BD/UHD (2025) (dt. Fassung 5.1): 70%

Tonqualität BD (2014) (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD (2025) (Originalversion): 85%
Tonqualität BD/UHD (2025) (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 70%
Film: 100%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 2024
Regie: Joel & Ethan Coen
Darsteller: Frances McDormand, William H. Macy, Steve Buscemi, Peter Stormare, Harve Presnell, Bruce Campbell
Tonformate BD (2014): dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Tonformate BD/UHD (2025): dts-HD-Master 5.1: de, en // PCM 2.0 surround: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 98
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.

Trailer zu Fargo

FARGO | Best of Cinema | Trailer (Deutsch)


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.

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Johannes

Ich hab’ “Fargo” erst diese Woche in der Best Of Cienma-reihe im Kino gesehen – das war bereits die remasterte 4k-Version. “Sieben” lief in der Reihe 2 Monate davor (immer am ersten Dienstag jeden Monats). Ich hab’ das Gefühl, das die Auswahl/austrahlung der Filme mit der 4k-Veröffentlichung korreliert.

Marc Prey

Ich kann die tolle Bildqualität nur bestätigen. Habe seit geraumer Zeit die US 4K von Shout Factory. Lohnt sich unbedingt.

Stefan

Toller Film und auch lange genug nicht mehr gesehen, dass der sich für zuhause als UHD nochmal für ein “Heimkinoerlebnis” lohnt.
Danke auch von mir für das informative Review. Die Disk kommt auf meine Wunschliste.

Thor

Vielen Dank für dein tolles Review.
Die UHD wird gekauft!

Michael Krummeck

Vielen Dank für Deine Arbeit Timo…ich habe mir die 4K Version ebenfalls bestellt und die alte Blu-ray verkauft ( die wird ja wirklich teuer gehandelt…jedoch habe ich sie trotzdem sehr günstig verkauft…..
Ja, da bin ich mal gespannt….freue mich auf eine erneute Sichtung – jetzt in 4K.
Obwohl ich immer noch auf Plasma schaue und das auch solange mache, wie der TV ( Panasonic 50 Zoll ) ein gutes Bild liefert – also trotz Full HD TV komme ich in den Genuss, 4K Scheiben in besseren Farben, Kontrast etc. zu genießen…natürlich kann ich HDR etc. und 4K Auflösung nicht nutzen…jedoch all die anderen Verbesserungen einer 4K Disk genießen.
Wahrscheinlich bin ich einer der wenigen, welche 4K über einen Plama Full HD schauen

Markus_K

Danke für das interessante Review, Timo 🙂

Es kommt bei Capelight häufig vor, dass der 2.0 Ton deutlich besser ist als der 5.1 Mix. Ist allerdings überhaupt nicht schlimm, wenn man es weiß.

Die Disc wird gekauft, sobald sie in einer normalen Verpackung raus kommt 😉

Danke und liebe Grüße
Markus

hartmut

ich hoffe doch mal, dass die 2.0 Spur in puncto Frequenzabtimmung und Dynamik an das Heimkino angepasst wurde, und dass sie nicht den Kinomix 1:1 übernommen haben , mit X-Kurve und 85 dB Ziellautstärke wäre das sonst ein Problem.

Stephan

Hallo Timo,

danke für das tolle Review. Da hat sich die Vorbestellung ja richtig gelohnt, vor allem das Bild scheint zu überzeugen.

Eine Frage bzw. Anregung zu deinen Reviews: Könntest du am Beginn des Textes Sprungmarken in Form eines Inhaltsverzeichnisses einfügen? Das würde das Scrollen etwas vereinfachen, wenn man eine bestimmte Info sucht.

Weiter so!

Tommi68

Vielen Dank für das Review, der Film läuft morgen noch einmal im Kino, freue mich den Film endlich mal im Kino sehen zu können.

David

Ich freu mich richtig drauf! Habe den Film blind auf 4K vorbestellt vor ein paar Wochen – und noch nie gesehen. Kann ja nur gut werden!

Jacob

Klasse!

Jörg

Tolle Review.

Ich finde die letzten Veröffentlichungen von Capelight super.

Mich freut am meisten, dass Capelight bei Veröffentlichungen von alten Filmen zuletzt immer den Original Kinoton beigefügt hat. Ich schaue diese Filme immer direkt über den Fernseher. Ein 5.1 System o.ä. habe ich nicht. Da ist der Original Kinoton genau das richtige.

Auch finde ich es super, dass Capelight das HDR nicht völlig ausreist, also das Weiß nicht mit der höchst möglichen Nits Einstellung wiedergibt. Andere Firmen sind da schmerzfreier (z.B. die ersten Einstellungen bei Alien UHD, bei der die Kamera durch das Raumschiff fährt und die an den Wänden befestigten Leuchten extrem weiß strahlen oder aber die Studiocanal Produktion von John Carpenter – Die Klapperschlange; m.E. auch die Einstellung bei der Weiße Hai – Besprechung nach einem Opfer im Innenraum; das Fenster mit dem Sonnenschein und den Bäumen strahlt extrem hell – so hell strahlt es eigentlich nur, wenn ich frontal durch das Fenster schaue, nicht, wenn das Fenster seitlich betrachtet wird). Wäre schön, wenn man noch einen direkten Bildvergleich mit dem analogen Kinofilm hätte, dann müsste es eigentlich auffallen. Ich war früher häufig im Kino. An dieses extreme Weiß habe ich jedoch keine Erinnerung.

Ich bin froh, dass Capelight versucht, das Bild möglichst orginaltreu wiederzugeben, auch wenn andere dies teilweise als Fake HDR o.ä. bezeichnen (erinnert mich irgendwie an den Pixelwahn von Kameras – demnächst gibt es evtl. TV-Geräte die 10.000 nits darstellen können – Ist dann jeder HDR-Film, der diesen Wert nicht erreicht, Fake HDR?).

Nein, ich bleibe dabei. Capelight ist genau auf dem richtigen Weg und ich freue mich über jede Veröffentlichung, die dieses Label derzeit produziert.

G W

Bez. des authentischen/originalgetreuen Bildes könnte man jetzt so manches Fass aufmachen.

Bei 35-mm Kopien fürs Kino kann es schon beim Herstellungs-/Vervielfältigungsprozess zu deutlichen Unterschieden kommen.
Und dann muss der Filmvorführer seine Arbeit richtig machen.
Und nach x Jahren spielt die Erinnerung vielleicht auch so manchen Streich.

Also bevor man jetzt irgendwelche schlecht gelagerten 35-mm Kopien einscannt und diese dann, gegen die dagegen deutlich unterschiedlich aussehenden neuen UHD-Veröffentlichungen in Stellung bringt (ja, die Bewegung gibt es in der Tat im Internet), sollte man sich über vom Quellmaterial kommenden neuen 4k-Scheiben freuen. Welche im Idealfall auch noch vom Regisseur und/oder Kameramann abgesegnet werden.
Also so wie hier.

Es gibt wirklich Cineasten, welche sich von Cameron, Fincher usw. hinters Licht geführt fühlen und jetzt fast schon im irrationalen Ausmaß “überkorrigieren” wollen.

PS: Großartiger Film, locker unter den besten fünf Coen Werken und war auch die Vorlage für eine herausragende Serie.

Jörg

Das mit dem Vergleich mit dem Kinofilm war ja auch nicht ernst gemeint.

Ich war nur in der Zeitvon ca. 1994 – 2004 ca. 2-3 mal/Woche im Kino (alles Analogfilme) und mir ist eben aus der Erinnerung nicht bekannt, dass in den Filmen einzelne Objekte den Rest des Bildes so hell weiß überstrahlt haben. Es ist aber schon verdammt lange her.

Bei Capelight habe ich so etwas bisher nicht festgestellt. Wenn ich jedoch den Eindruck habe, dass bei der Wiedergabe über HDR etwas zu grell ist (insbesondere einzelne helle Objekte bei dunkler Umgebung), ich dies durch Wahl des Wiedergabeverfahrens HDR10 / Dolby Vision nicht beseitigen kann und mich dies dauerhaft stört, kann es schon mal sein, dass ich beim Panasonic UHD Player auf HDR10 umschalte und den HDR‑Optimizer einschalte (Begrenzung auf 500 nits) und mir mit diesen Einstellungen den Film anschaue (mein LED Fernseher schafft nur 600 nits).

Umgekehrt gibt es auch User, die sich daran stören, dass ein HDR Film mit wenig Nits gemastert wurde und diesen dann als Fake-HDR Film bezeichnen (z.B. Tenet/Christopher Nolan).

Also dass ist alles mein eigenes Gefühl und wie ich darauf reagiere. Andere haben vielleicht nicht diese Empfindungen und schauen den Film ohne Korrektur mit den Originalwerten an (wobei man bei OLED Fernsehern noch zusätzlich berücksichtigen muss, dass diese nicht großflächig weiß darstellen können und nach bestimmter Zeit automatisch herunterregeln).

G W

War jetzt auch nicht als persönliche Attacke gedacht, da wir uns, glaube ich, eh zu 90 % einig sind.
Ich fand nur die Diskussion die sich mittlerweile unter Filmfreunden im 4k-Zeitalter entbrannt hat, ziemlich interessant.

Was HDR und Spritzlichter angeht, so darf es bei Sci-fi und manchen Horrorfilmen gern etwas poppiger als bei einem naturalistischen Drama sein. Ebenso sei aber auch gesagt, dass “Escape from NY” mir jetzt nicht negativ in der Hinsicht aufgefallen wäre.

Jens A aus N

Danke für das, wie immer, sehr vorzügliche Review. Ist ebenfalls einer meiner All Time Favs.

Direkt bestellt.