Blu-ray Review
OT: Fear the Walking Dead
Ursprünge
Das lang erwartete Spin-off von The Walking Dead hat viele gute aber auch ein paar weniger gute Eigenschaften.
Inhalt
Als Nick aufwacht, sucht er zunächst vergeblich nach seiner Freundin. Vom Delirium des Drogenrausches der vorherigen Nacht noch benebelt, stolpert er die Treppen der alten Kirche hinunter und folgt seltsamen Schmatzgeräuschen, bis er seine Partnerin zu erkennen glaubt. Doch als die sich umdreht, gleicht sie einem Monster, das noch dazu voller Fleischeslust an einem toten Körper zugange ist. Auf der Flucht vor ihr wird Nick von einem Auto erfasst und landet im Krankenhaus. Dort vertraut er sich zunächst dem neuen Partner seiner Mutter Madison an, da er annimmt, er würde seiner Geschichte als erstes glauben. Und tatsächlich, Travis versucht Nick die Story von der monströsen Veränderung des Mädchens abzunehmen. Den Beweis dafür bekommen er und Madison am späten Tag, als sie Nicks Drogendealer gleich mehrfach überfahren, ohne dass dieser dadurch stirbt. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht in Los Angeles, das zunehmend im Chaos und in Plünderungen versinkt und das außerdem von Menschen bevölkert wird, die sich krank und seltsam benehmen. Als feststeht, dass die öffentliche Ordnung zusammenbrechen wird, wollen Madison, Travis, Nick und dessen Schwester Alicia LA verlassen. Doch dann werden sie zunächst getrennt. Kaum hat man sich wieder zusammengefunden und will sich auf dem Weg machen, hält das Militär Einzug und sorgt scheinbar für Sicherheit in der Siedlung – eine trügerische Ruhe …
Bild- und Tonqualität
Im Gegensatz zum Look von The Walking Dead nutzt Fear the Walking Dead ein etwas weniger körniges Bild, lässt es gerade in den Innenraumaufnahmen ruhiger zugehen, wobei die Schärfe durchweg nur mittelprächtig bleibt. Farblich orientiert sich die Serie dann allerdings wieder am Show-Nachbar und nutzt vor allem Brauntöne und eine warme Filterung. Weniger schön sind die Kontrastausreißer auf hellen Oberflächen in Gesichtern – hier überstrahlen Bereiche bisweilen. In gut beleuchteten Außenaufnahmen gefallen Kontrastgebung und Auflösung. So bieten Vogelperspektiven von L.A. eine schöne räumliche Tiefe und Strands schwarzer Anzug hebt sich platisch von seinem weißen Hemd ab.
Abgesehen von den wenigen Actionsequenzen während der ersten drei Episoden, bleibt es es akustisch ansonsten meist eher unspektakulär und frontal. Die Dialoge bestimmen das Geschehen, sind dafür aber sehr gut eingefügt und ebenso verständlich. Wenn dann in den letzten beiden Episoden die Dramatik zunimmt und die Actionanteile größer werden, zeigt Fear the Walking Dead durchaus, dass es auch anders kann. Dann hört man einen Hubschrauber entfernt über den Köpfen kreisen und Schüsse während des Übergriffs auf die Kaserne gelangen mit direktionalen Effekten auf die Rearspeaker. Detonationen beliefern sogar den Subwoofer mit Informationen und das Gekreische der Untoten füllt den Raum mit gänsehauterregenden Sounds
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial der Blu-ray von Fear the Walking Dead finden sich insgesamt drei Featurettes: In „Greetings from the Set“ begleiten wir die Darsteller und Serienschöpfer hinter die Kamera. „Die Charaktere“ kümmert sich, dem Namen entsprechend, um die einzelnen Figuren und ihre Eigenschaften. Zu guter Letzt gibt’s noch „Ein Blick auf die Serie“ mit weiteren Infos über das Spin-off von The Walking Dead. In Letzterem wird kurz angerissen, welche Grundidee die Serie bewegt – leider sind die Featurettes mit knapp über zwei Minuten nicht gerade üppig ausgefallen,
Fazit
Fear the Walking Dead hat ein schweres Erbe anzutreten. Fans der Urserie wird unter Umständen die anfängliche Blutarmut stören. Aufgeschlossene Serienschauer freuen sich hingegen über die von Beginn an starken Charaktere, die weitgehend klischeefrei agieren. Dass speziell die letzte der sechs Episoden stark an die Stimmung von The Walking Dead erinnert, lässt das Finale zu einem Erlebnis mit gemischten Gefühlen werden. Man wird also noch abwarten müssen, wohin die Reise geht …
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 30%
Serie: 70%
Anbieter: Splendid Film/WVG Medien
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Adam Davidson, Kari Skogland, Stefan Schwartz
Darsteller: Kim Dickens, Cliff Curtis, Frank Dillane, Alycia Debnam-Carey, Mercedes Mason, Lorenzo James Henrie, Rubén Blades, Elizabeth Rodriguez, Colman Domingo
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en // dts HD-Master 2.0: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 287
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)