Blu-ray Review
OT: Free Guy
C:\> Reboot
Wenn eine Videospielfigur plötzlich ein eigenes Bewusstsein entwickelt …
Inhalt
Aufstehen, wachrütteln, den Goldfisch begrüßen, blaues Hemd, beigefarbene Hose, Frühstücks-Cerealien – Guy lebt das perfekte Leben in Free City. Jeder Tag ist gleich. Aber das kümmert ihn nicht. Und dass die Bank ebenso an jedem Tag aufs Neue überfallen wird, daran hat er sich schon lange gewöhnt. Überhaupt scheinen die Menschen, die in der Stadt ihrem regulären Geschäft nachgehen, kaum darüber erbost zu sein, wenn sie ständig überfallen oder von außergewöhnlichen Ereignissen aus ihrem Trott gerissen werden. Das einzige, das Guy fehlt, ist eine attraktive Frau an seiner Seite. Und da er täglich dieser Lady in der weinroten Lederhose begegnet, hat er sie auserkoren. Dumm nur, dass sie eine Sonnenbrille trägt. Denn Sonnenbrillen tragen nur die Helden und Heldinnen. All jene, die für die Normalos in Free City eigentlich tabu sind. Nicht ansprechbar. Und schon gar nicht mit der Perspektive auf gegenseitige Kommunikation. Doch Guy fasst sich ein Herz und läuft ihr nach. Nachdem er von einem Zug erfasst wird und am nächsten Tag irgendetwas anders ist, beginnt er, seine Routinen zu hinterfragen. Nicht ohne Folgen. Dass er statt einem Kaffee einen Cappuccino bestellt, bringt beispielsweise das komplette Restaurant durcheinander. Alle sind völlig entgeistert. Und während Guy das erste Mal genervt auf die Bankkunden und den Überfall reagiert, schnappt er sich (auf schmerzhafte Art und Weise) auch eine Sonnenbrille. Und als er sie aufsetzt, sieht er Free City plötzlich mit anderen Augen – im wahrsten Sinne des Wortes. Lauter bunte Icons, Power-ups und unbekannte Vehikel sind unterwegs. Und als er nach einem Verbandskasten greift, fühlt er sich plötzlich richtig erfrischt und unbesiegbar. Noch besser: Nachdem er ein Bündel Geldscheine greift, weist sein Kontostand ein echtes Vermögen auf, sodass er sich endlich die tollen Jump Shoes kaufen kann. Was Guy noch nicht weiß: Er ist ein NPC. Ein „non player character“ in einem Videospiel. Also einer, der die Spielwelt lediglich bevölkert, aber nicht in sie eingreifen kann. Dass er es nun doch tut, stellt das Spiel und deren Entwickler vor eine große Herausforderung. Auch deshalb, weil diese Frau in der weinroten Hose etwas ganz Bestimmtes in der Spielwelt sucht. Und dabei könnte ihr „Blue Shirt“ Guy helfen …
Zunächst lege ich ein Geständnis ab: Ich mag Ryan Reynolds. Ziemlich sogar. Ich schätze sein Engagement im privaten, aber auch professionellen Bereich und halte ihn für einen der wenigen echten Superstars Hollywoods, die gleichzeitig auf dem Boden geblieben sind. Die Art und Weise, wie er mit seinen Filmflops umgegangen ist (vor allem jenem als Green Lantern), zeugt von größtmöglicher Selbstironie und dass er gegen sämtliche Widerstände die Verfilmung von Deadpool durchgesetzt hat, ist ihm gar nicht hoch genug anzurechnen. Allerdings gibt’s eine ganze Menge Filmfans da draußen, die mit ihm (und seiner aktuell etwas omnipräsenten Art) nichts anfangen können. Das wären dann vermutlich auch diejenigen, für die Free Guy nichts ist. Denn der Videogame-Virtual-Reality-Spaß ist (fast) eine Reynolds-One-Man-Show. Shawn Levy hatte das Skript schon vor einigen Jahren gelesen, kam aber erst wieder dazu, nachdem Hugh Jackman ihn mit Reynolds bekannt gemacht hatte. Gemeinsam ging man das Drehbuch noch mal durch und Reynolds hatte ohnehin vor, den Film zu produzieren.
Herausgekommen ist nun eine wirklich abgefahrene Mischung aus Truman Show, … und täglich grüßt das Murmeltier, Ready Player One und Ralph reicht’s. Und das Ganze wird garniert mit einer derartigen Vielzahl an Querverweisen auf Videogames und Popkultur, dass man alleine darüber eine Abhandlung schreiben könnte. Obwohl Regisseur Levy im Bonusmaterial zugibt, dass seine Spielerfahrungen praktisch aus Games aus der grauen Vorzeit resultiert, hat er sich ganz offenbar hingesetzt und eine Menge recherchiert. Denn selten wurde das Szenario eines Open-World-Spiels derart authentisch in einem Film verarbeitet. Dabei macht es gar nichts, dass hier zum Teil oldschool-Elemente wie bunt leuchtende Power-ups auf denjenigen warten, der sie einfach „überläuft“, während auf den Straßen eine Map aufgebaut ist, die doch SEHR nach GTA aussieht (und damit die moderneren Spiele repräsentiert). Denn hier wird einfach wild und bunt gemixt, um den Unterhaltungswert und die Verbindung zur Gaming-Szene herzustellen (Auftritte von echten Twitchern inklusive). Reynolds als Guy ist derweil absolut erstklassig besetzt. Gerade, WEIL er ansonsten den coolen und über den Dingen stehenden Actionhelden gibt, macht es so viel Spaß, ihm als naiven NPC zuzuschauen. Wenn er sich von Level-195-Molotov-Girl erklären lässt, wie er selbst höher levelt (damit er schicke Handgranaten verwenden kann), kommt man um ein Dauerschmunzeln nicht herum. Nur mit einem halben Ohr zuhörend greift er nach mehreren ihrer Waffen und wird von Molotov-Girl glatt abgebügelt. Sein Gesichtsausdruck in diesen Momenten: Unbezahlbar. Wenn er anfängt, sein Leben als „guter Junge“ zu begehen und dabei gerne mal Schiffbruch erleidet, um sein Level zu erhöhen, merkt man Reynolds die wahre Spielfreude an.
Absolut witzig ist auch der Tonfall, den Reynolds im Original und auch sein Synchronsprecher Dennis Schmidt-Foß anschlagen. Es ist diese Mischung aus notorischer Gutmütigkeit gepaart mit einem etwas leiernden Abgang, der verdeutlicht, dass das hier alles irgendwie nicht so ganz real scheint und er seit gefühlten Jahren denselben Tag erlebt. Und weil Reynolds nach wie vor ein physischer Typ ist, hat man ihm ein paar ziemlich coole Kampfchoreografien auf den Leib geschneidert, die anders sind als alles, was man bisher gesehen hat. Klasse auch die Harmonie zwischen ihm und Molotov-Girl-Darstellerin Jodie Comer (Star Wars Episode IX). Möchte man hier Kritik ansetzen, dann sicherlich an der arg überdrehten Figur des von Taika Waititi (Regisseur von Jojo Rabbit oder Thor: Tag der Entscheidung) dargestellten Publishers Antwan. Klar, dass man hier möglichst übertrieben charakterisieren wollte, aber Waititi tut genau das, wovon er im Bonusmaterial spricht: Er ertrinkt in seiner Figur. Darstellerisch macht er das gut, aber es nervt halt auch ein bisschen.
Erzählerisch wird im Vordergrund eine Geschichte von freiem Willen und dem Recht auf Selbstverwirklichung erzählt, während die reale Welt eine Computer-Crime-Story bereithält, nach der zwei fähige Entwickler von einem Publisher übers Ohr gehauen wurden. Beide Ebenen funktionieren für sich erstaunlich gut, sodass der Wechsel in die Realwelt nicht allzu sehr aus dem Fluss reißt. Dass die Spielwelt nach knapp 80 Minuten sogar ein Stück weit politisch wird und in ihr ein flammendes Plädoyer für systemrelevante Berufe gehalten wird, steht dem Ganzen gut – ausgelassen feiernde NPCs im Coffeeshop inklusive. Wenn’s dann im Finale auch noch Querverweise auf das MCU gibt (inkl. sensationellem Gastauftritt eines Marvel-Helden), kann man Free Guy eigentlich nur noch feiern.
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Bild- und Tonqualität BD
Free Guy kommt über die Blu-ray nahezu mit einem Maximum dessen, was man von dem Medium innerhalb einer digitalen Produktionskette erwarten darf: Absolute Laufruhe – egal, wie hell oder dunkel das Bild gerade ist. Dazu satte Farben und weitgehend fantastische Kontraste, die vor allem dann zu Buche schlagen, wenn die Spielwelt durch die Brille sichtbar wird – und Guys hellblaues Longsleeve ist da noch die moderateste Form von Farbintensität. Die gelben Taxis, die purpurfarbenen Power-ups, die roten, blauen und gelben Flitzer nach 35’40 – das sieht alles wirklich klasse aus. Und dazu ist die Auflösung in Close-ups wirklich hervorragend. Auch der Schwarzwert rockt (um mal in der Sprache des Films zu bleiben). Nein, wirklich viel besser geht’s nicht.
Mittlerweile kennen wir’s ja bei den Disney-Titeln: Dolby Digital Plus fürs Deutsche, DTS HD-Master fürs Englische (der Blu-ray). Und wir kennen es auch, dass die Disney-Titel in ihrer Dynamik beschränkt sind – und das im englischen O-Ton oft sogar noch mehr als in der deutschen Synchro. Das Positive vorweg: Free Guy gehört zu den besseren Titeln des Labels. Er liefert bedeutend mehr Dynamik als zuletzt der wirklich schwache Black Widow. Schon die Anfangsszene setzt eine Marke. Wenn der von Shanning Tatum gespielte Revenjamin Buttons im futuristischen Supercar durch die Stadt heizt und kurz darauf drei Granaten abfeuert, pumpt der Tiefbass erstaunlich gut ins Heimkino. Und auch hier erneut kräftiger als im O-Ton. Die deutsche DD+-Fassung ist gegenüber der unkomprimierten, aber stärker beschnittenen DTS HD-Master-Version der Originalsprache die bessere Wahl.
Was beide Sprachfassungen hervorragend machen, ist die Integration von Raumeffekten. Free City ist, sobald die Spieler unterwegs sind, ein Ort, der von derart vielen Soundeffekten bevölkert wird, wie es in der Stadt vor Figuren und verrückten Aktionen wimmelt. Ständig wuselt, zischt und kracht es um den Zuschauer herum. Die Schusswechsel bei 25’25 sind fabelhaft räumlich und Querschläger zischen einem nur so um den Kopf. Währenddessen sind die Dialoge dauerhaft sehr gut eingebettet und kommen nie zu leise rüber.
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Bild- und Tonqualität UHD
Free Guy wurde mit unterschiedlichen Digitalkameras gedreht, wobei die hochwertige und großformatige ARRI Alexa 65 in den Free-City-Szenen zum Einsatz kam. Dies vor allem, um die Größe des Spielwelt zu verdeutlichen. Hinzu kamen Alexa Minis und Alexa SXTs. Die Aufzeichnungs-Auflösung lag demnach zwischen 2.8K und 6.5K, was über ein 4K-Digital-Intermediate auf die Disk gelangte. Hinzu kam ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum sowie HDR10 als Kontrastdynamik. Disney mastert seine Titel allerdings noch etwas konservativ im HDR. Das ist bekannt. Allerdings hat man es bei Free Guy etwas übertrieben, da die UHD Blu-ray dauerhaft sichtbar dunkler erscheint als die Blu-ray. Glücklicherweise spielt der Film sehr oft in sehr hellen Umgebungen. Entsprechend leidet die Bildqualität nicht allzu sehr darunter. Allerdings sehen deshalb Szenen, die bei vollem Tageslicht spielen, schon mal etwas nach einem Nachmittag aus. Und wenn’s mal etwas dunkler wird, ist die Blu-ray hier tatsächlich im Vorteil. Nicht im Vorteil, aber auf sehr ähnlichem Niveau ist die Full-HD-Scheibe bei der Auflösung. Selbst bei sehr feinen Details wie den fast nur angedeutet zu erkennenden Rollladen-Lamellen (75’32) ist die Blu-ray im Vergleich nicht wesentlich schwächer. Der Vorteil der UHD Blu-ray liegt hier im besseren Encoding, das Oberflächen homogener und polierter sowie mit weniger Neigung zu leichter Artefaktbildung zeigt. Ob man diesen Vorteil aber gewichtiger empfindet als das dunklere Bild, ist sicherlich individuelle Geschmackssache.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … während die UHD Blu-ray besser abbildet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Während die UHD Blu-ray zu dunkel erscheint.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier kann man der HDR-Scheibe wohlwollend unterstellen, dass sie die Bücher besser abbildet, die von der Blu-ray scheinbar arg hell wiedergegeben werden.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier erscheint die UHD BD dynamischer. Allerdings täuscht das nicht über die teils schlicht zu dunklen Bilder hinweg.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Differenz ist hier eher im Encoding zu suchen, der Details etwas sauberer abbildet.
Auch das ist typisch für Disney-Outputs: Nur die 4K-Scheibe erhält eine Atmos-Fassung (für den O-Ton). Der wirkt gegenüber der DTS-HD-Master-Fassung allerdings nur bedingt besser. In puncto Tiefbass gefühlt sogar etwas schwächer. Was schade ist, da die Atmos-Fassung durchaus ein paar sehr coole Sounds aus der Höhe liefert. Schon während der Introsequenz rattern die Helikopter gleich mehrfach über die Köpfe und auch die Maschinengewehrsalven kommen knackig von oben. Auch die Schuss-Salven in der Bank hallen richtig klasse von oben wider, wenn die Räuber in die Decke ballern. Super authentisch und einem Videogame entsprechend funktionieren die Sounds, sobald Guy die Brille aufsetzt und all die Power-ups, Icons und Spieler zu Gesicht bekommt. Plötzlich sind die Heights angefüllt mit coolen Signalen und Geräuschen, die den Zuschauer mitten ins Spiel hinein versetzen. Wenn Guy dann vom Cop-Hasen-Gespann verfolgt wird, splittert Glas effektvoll um ihn herum und die sich daran anschließenden Geräusche der sich verschiebenden Ebenen sind richtig fein. Richtig fett wird’s dann bei 28’30, wenn der Helikopter vom Himmel und in die Häuser kracht. Während der zahlreichen Actionszenen, die innerhalb der Spielwelt vonstatten gehen, ist die Höhen-Ebene dauerhaft sehr aktiv. Das nimmt zwar nicht die dynamische Qualität eines Ready Player One an, geht aber in die Richtung – und ist für eine Disney-Produktion aller Ehren wert.
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Bonusmaterial
Das Bonusmaterial beginnt mit entfernten Szenen und Outtakes und bietet zudem vier Featurettes. Auch hier geht‘s witzig zu, denn Regisseur Levy führt unterhaltsam (und ziemlich hyperaktiv) durch die Hintergrundberichte. Erstaunlich, wie viel Aufwand betrieben wurde, um Guy gegen Dude kämpfen zu lassen. Außerdem sind es nicht nur kurze Fünfminüter, sondern bis zu 15-minütige Featurettes, die über die praktische Dreharbeit über die Stuntarbeit bis hin zur Postproduktion begleiten. Im letzten Featurette „Free City“ klärt auch darüber auf, mit welcher Gaming-Vorerfahrung Levy und Reynolds in den Film gegangen sind und was sie aufholen mussten, um auf den modernsten Stand zu kommen.
Fazit
Free Guy ist pure Unterhaltung mit blendend aufgelegten Stars und einer Fülle an visuellen Einfällen. Sollte man nicht auf der Seite der Ryan-Reynolds-Vermeider stehen, wird man über die zwei Stunden blendend unterhalten und bekommt dazu einen (trotz Dolby Digital Plus) sehr lebhaften Sound und ein über die Blu-ray fast mustergültiges Bild. Die 4K-Scheibe fällt aufgrund ihres dunklen Masterings etwas ab.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 95%
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 60%
Film: 80%
Anbieter: Walt Disney Studios
Land/Jahr: USA 2021
Regie: Shawn Levy
Darsteller: Ryan Reynolds, Jodie Comer, Joe Keery, Lil Rel Howery, Utkarsh Ambudkar, Taika Waititi
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 115
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: © 2020 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.)
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Trailer zu Free Guy
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Hallo Timo und vielen Dank für dein Engagement und tollen Rezensionen!
Gerne weiter so!
Vielleicht betrifft es nur mich aber ich tue mich mit einigen 4Ks schwer, wenn diese zu dunkel abgemischt sind, da ich eine „graue“ Kontrastleinwand nutze (als Beamer nutze ich den Sony VPL-VW590 mit 2,7m Bildbreite).
Bei „Free Guy“ hattest du darauf hin gewiesen aber auch bei Ghostbusters Legacy ist die 4K leider erheblich dunkler, als die normale Blu-Ray. Da dies nicht bei allen 4Ks der Fall ist, wäre es super, wenn du deutliche Helligkeitsunterschiede stärker betonen könntest. Die oberen beiden Beispiele konnte ich jedenfalls in 4K nicht wirklich genießen, da sie trotz völlig abgedunkeltem Zimmer völlig absoffen.
Dank und Gruß.
Wenn du eine graue Leinwand nutzt, ist das natürlich noch ein zusätzlicher Faktor. Hast du eventuell einen Panasonic 824 oder höher? Da könntest du über die HDR-Einstellungen vielleicht noch was rausholen.
Das Problem ist, dass mein Epson sehr hell ist und ich im völlig abgedunkelten Heimkino schaue. Und teilweise wurde ja schon angemerkt, dass es bei mir offenbar zu dunkel rüberkommt, wenn ich es kritisiert habe (Jungle Cruise z.B.).
In letzter Zeit gebe ich häufiger mal an, dass eine Abmischung zumindest so dunkel ist, dass man nicht bei Restlich schauen kann. Das ist dann bereits ein gutes Indiz für dich und deine Voraussetzungen. Ich achte aber noch ein bisschen drauf, das zu integrieren.
Gestern gesehen, der war – guyl !
😀
Twitcher? GTA? Ich versteh’ nur Bahnhof mit meinen 61 Jahren. Hab‘ den Film bei Disney+ gesehen, ganz nett aber nix besonderes. Immerhin hab ich mittendrin begriffen, was ein NPC ist, aber ich hatte schon bei Ready Player One gemerkt, dass der Viedeospielekram nicht meins ist.
Das verstehe ich gut. Aber für Videospielfans ist FREE GUY eine absolute Gag-Maschine mit unglaublich vielen Querverweisen. Ist natürlich schade, wenn aufgrund der Thematik nur eine ganz bestimmte Zielgruppe jeden Gag schätzen kann.
wieso free GU und nicht GUY ?
Was genau meinst du?
Vielen Dank für Deine Review Timo. Wie gewohnt, ist alles bei Dir immer sehr gut zu lesen und auch immer super nachzuvollziehen. Ich habe nur die 4K Version gesehen und da viel mir das dunklere Bild wirklich nicht auf – klar, fehlt ja der Vergleich. Technisch gesehen fand ich das Bild ok für eine UHD, der Sound war zwar ebenfalls ansprechend, aber, so wie Du schreibst, geht das deutlich besser. So langsam nerven die Disney Veröffentlichungen doch arg – immer schlechter als der Rest, die Marktmacht hilft da sicherlich beim ignorieren eines Mindeststandards. Schade, aber die haben leider auch immer ziemlich viele vermeintlich gute Filme im Angebot. Apropos Film. Der hat mir gut gefallen, wobei ich mich immer etwas schwer tue mit Filmen ab 12 oder jünger – sie sind zumeist immer etwas „flacher“ und recht einfach. Ryan Reynolds war schon der Beste bei Blade 3 :o) Na dann…. schöne Woche.
Thx, gewohnt kompetent & hilfreich, schaue mir den Film wohl erst einmal im Stream an.
@Timo darf man zeitnah mit einer Rezi Inglourious basterds 4k rechnen? Bin nach diversen kritischen Einschätzungen unsicher ob ich zuschlagen soll, deine Analyse wäre für mich natürlich Referenz
Hi Jonas.
Die Miramax Katalogtitel wurden leider nicht bemustert. Mal schauen, ob ich mir das Steelbook bestelle und die Rezi nachhole.
Allerdings fürchte ich, dass in der Schlange vorab noch einige andere stehen. Und das, was ich davon bisher gehört habe, war in der Tat ernüchternd.
Ach – ich hatte schon angefangen, an meinem TV herumzufummeln und die Einstellungen am Player & AVR zu kontrollieren, weil ich dachte „Mann – dunkel heute!“.
Sehr schade und für mich echt nicht verständlich, warum die UHD so gemischt ist… vielleicht hat da jemand bei der Endabnahme gepennt?!
Tja. Die Gründe werden bei sowas (und bei den großen Labels) ja nie wirklich erfahrbar werden.
Disney gradet grundsätzlich sehr konservativ, wie beschrieben. Kein Vergleich bspw. zu Sony (z. B. In the Line of Fire).
Hier fällt es halt auf, weil die BD im Gegenzug so strahlend hell ist (auch wenn sie es hier und da etwas übertreibt).
Der film ist einfach klasse, ich hab ihn jetzt schon 3 mal gesehen und immer noch köstlich diese witze. Als die portal gun zu sehen war musste ich auch gleich portal wieder installieren und ne runde zocken. Der film ist ein genuss von anfang bis ende 🙂
Ganz deiner Meinung. Portal noch mal zu zocken, kam mir auch direkt in den Sinn.
… und da haben wir wieder so einen fall. im netz gibt es einen UHD DV ‚hybrid‘ ‚remux‘. UHD bild von der bluray mit DV vom web-dl. schade dass man sowas nicht wirklich vergleichen kann, weil … interessant wäre es aber trotzdem.^^
Habe die UHD gesehen und ich fande nicht dass das Bild dunkler ist. Das was ich hier sehe sah ich nicht.
Hast du sie im Vergleich zur Blu-ray gesehen?
Und was siehst du hier, in meinen Vergleichen? Ich habe ja schon die Vergleichsbilder rausgepickt, wo man es gar nicht so deutlich sieht, bzw. sogar noch den Vorteil der UHD BD in einigen Teilbereichen (mehr Kontrast im Himmel) erkennen kann 😉
HDR-Effekt ist aber sehr gering ausgeprägt. Das monieren bereits andere Rezensenten.
Sieht die UHD wirklich so kontrastschwach und dunkel aus?
Dolby Vision im Dolby Cinema 2D sah aus meiner Sicht schon recht beeindruckend aus.
Sie ist nicht kontrastschwach. Bitte nicht verwechseln. Sie ist nur sichtbar dunkler abgestimmt. Dolby Vision im Kino mag anders ausgesehen haben.
Sie ist ja auch kein zweiter HAN SOLO, aber gegenüber der Blu-ray halt eben dunkler. Ist aber nicht das erste Mal, dass Disney so konservativ ins HDR mastert.