Blu-ray Review
OT: Gaia
Eins mit der Natur
Hier kommt ein äußerst ungewöhnlicher Genrefilm mit wirklich sensationeller Tonspur.
Inhalt
Gabi ist eigentlich nur auf einer Art Beobachtungsmission im Urwald. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Winston soll sie einige Kameras checken und Daten einsammeln. Als sie ihre Drohne durch den Wald fliegen lässt, sieht sie vor dem Auge der Kamera plötzlich einen schmuddeligen und gruseligen Typen stehen. Kurz darauf ist das Bild tot und die Kamera möglicherweis auch. Weil Gabi „ihren Müll einsammeln“ will, lässt sie sich ans Ufer setzen, um die Drohne zu bergen. Keine gute Idee, wie sich herausstellt. Denn kaum ist sie unterwegs, tritt sie in eine Falle zweier Urwald-Ureinwohner und findet sich mit durchlöchertem Mittelfuß wieder. Ihr Kollege macht sich derweil auf die Suche nach ihr, wird aber bald von der Nacht und von ziemlich seltsamen Wesen überrascht. Gabi kehrt aufgrund der Dunkelheit in eine Hütte ein, wo sie kurz darauf von den zwei schmuddeligen Typen überrascht wird, die zuvor vermeintlich die Drohne zerstört haben. Doch offenbar sind die zwei nicht böse gesinnt, sondern einfach Aussteiger. Und sie helfen Gabi. Doch was so versöhnlich zu beginnen scheint, birgt noch ein gefährliches Geheimnis. Ein Geheimnis, vor dem sich auch die zwei Waldbewohner fürchten, obschon sie den Wald kennen wie ihre Westentasche …
Nein, Gaia ist alles andere als der gewöhnliche Survival-Dschungel-Horrorfilm. Das machen Regisseur Jaco Bouwer und sein Kameramann Jorrie van der Walt schon in der allerersten Einstellung deutlich, wenn die Drohne das Geschehen aus völlig ungewohnter Perspektive filmt. Zunächst in absolut senkrechter Beobachtungsposition, fliegt die Kamera dann auf dem Kopf über das Wasser und dreht sich erst nach dem Überflug über die beiden Protagonisten wieder zurück. Während andere Regisseure Drohnen vornehmlich für absurde Actionshots nutzen, wird das moderne Instrument hier ziemlich bedacht und innovativ eingesetzt. Dazu sorgt der durchweg wirklich unheimliche Score von Beginn an für eine kontinuierliche Steigerung des Unheimlichkeitsfaktors. Und wer die Anfangsszene des Waldes aus der Vogelperspektive richtig zu deuten vermag, der erkennt die Parallele zu einem anderen Gewächs, das man im Wald oft vorfindet. Richtig: Pilze. Und um die geht’s in Gaia ebenfalls. Das wird schon nach ein paar Minuten klar, wenn die beiden Urwald-Bewohner die Sporen der Fungi durch die Luft pusten. Halluzinogene Substanzen integriert der Film entsprechend frühzeitig, um seinen psychedelischen Anspruch geltend zu machen. Visuell und atmosphärisch erinnert Gaia dabei im besten Sinne an eine Mischung aus Beim Sterben ist jeder der Erste meets Green Inferno meets The Woman meets Auslöschung. Zu Beginn hat’s noch mehr von einem Survival-Thriller, was aber schon bald in Horrorgefilde umschlägt, wenn die seltsamen Wesen auf der Bildfläche erscheinen, bzw. dort vornehmlich zu hören sind. Denn was der Zuschauer hier hört, ist akustisch dermaßen genial umgesetzt, dass Erinnerungen an die hervorragende Tonspur von A Quiet Place wach werden. Zwar ohne dessen Atmos-Kodierung, aber auf der regulären Ebene mit einer sensationellen Räumlichkeit und Dynamik – und eben mit Sounds, die pure Gänsehaut verursachen.
Tatsächlich wirft Gaia den Betrachter so unvermittelt in den Film hinein, dass es überhaupt keine Möglichkeit gibt, sich erst einmal zurecht zu finden. Was bei den typischen Teenager-Backwood-Horrorfilmen stets 30 Minuten (oder länger) braucht, bevor eine Gang von fünf oder sechs oder sieben Jugendlichen eine Hütte erreicht, in der sie von Wilden/Zombies/Dämonen/Aliens dezimiert werden, braucht hier keine fünf Minuten, um in eine bestimmte Richtung zu gehen. Davon abgesehen ist man durch die Art der Kameraführung allerdings ohnehin schon von der ersten Sekunde an gepackt. Dass zum Survival bald auch Monster-Horror und Ökobotschaft hinzustoßen, sorgt für eine gewisse Würze, die hier aber keinerlei Aufdringlichkeit hat und trotz ihrer offensichtlichen Darstellung (inklusive dem ziemlich großartigen Monsterdesign) nie mit dem erhobenen Zeigefinger kommt. Kompliment an die Macher, dass man dieser Versuchung widerstehen konnte. Der psychedelische und spirituelle Aspekt des Films wird durch die visionsartigen Alpträume (hier vor allem durch den Trip von Gabi nach knapp 70 Minuten) porträtiert und von Barends Verhalten transportiert, sowie visuell durch die nett anzuschauenden Tricks mit den durch die Luft tanzenden und wandernde Sporen unterstützt. An dieser Stelle mehr zu verraten, wäre gemein und würde zu viel preisgeben.
Preisgeben darf man indes, dass die vier Darsteller (mehr sind es abseits der Stuntleute, welche die Kreaturen darstellten) ihren Job wirklich sehr gut machen. Vor allem Hauptdarstellerin Monique Rockam und Carel Nel als Barend überzeugen mit nuanciertem und glaubwürdigem Spiel. Südafrika ist trotz der Werke von Neill Blomkamp immer noch nicht als herausragende Produktionsstätte für Kinofilme bekannt. Was schade ist, denn neben Regisseur Bouwer und Kameramann van der Walt macht das Quartett alles richtig. Die Akteure sind vornehmlich durch TV-Serien und Theater-Engagements beschäftigt, fügen sich aber ganz hervorragend in ihre Rollen ein. Immerhin kennt man Barend-Darsteller Carel Nel, wenn man schon mal ein Auge auf Ridley Scotts Serie Raised by Wolves werfen konnte, die bei TNT Series lief. Was sicherlich etwas ungewohnt ist, ist das Bildformat, das hier zumeist zum Einsatz kommt. Denn nach einem Beginn im 16:9-Vollformat geht’s ein wenig schmaler zu, indem sich das Geschehen auf 1,55:1 verengt. Der Grund liegt nachvollziehbar auf der Hand: Da viele Szenen in der Hütte spielen, wirkt das 1,55:1 einengender und klaustrophobischer. Es unterstützt die Atmosphäre merklich und legt in den psychedelischen Traumsequenzen den Fokus sehr stark auf das Zentrum des Bildes. Zum Finale hin wird’s sogar noch mal etwas schmaler, wenn das klassische 4:3 gewählt wird und die Protagonisten kaum mehr Raum haben, um der Bedrohung zu entfliehen. Das Hand in Hand von erzählerischen und visuellen Mitteln funktioniert erstaunlich gut und lässt Gaia mit all den genannten Aspekten zu einem ebenso besonderen wie bizarren Ereignis werden.
Bild- und Tonqualität
Gaia wurde mit der ARRI Alexa Mini gefilmt, was immer auch dann Sinn macht, wenn man möglichst beweglich bleiben möchte und auf unwegsamem Gelände unterwegs ist. Denn die ARRI Alexa Mini macht ihrem Beinamen „Mini“ alle Ehre. Sie ist kompakt, transportabel und macht sich auch auf Steadycams sehr gut. Wie oben schon angemerkt, haben Jaco Bouwer und sein Kameramann Jorrie van der Walt sowie höchstwahrscheinlich auch der Editor in der Postproduktion für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bildformaten gesorgt. Von Vollbild-16:9 über ein schmaleres 1,55:1 und ein noch schmaleres 4:3 bis hin zu einem etwas weiteren 2.00:1 ganz zum Schluss. Rein qualitativ beginnt es mit einer beeindruckenden Vogelperspektive, die zentral von oben auf den Wald schaut, was für eine irritierende Einstellung sorgt, die man so (völlig ohne perspektivische Anschrägung) auch noch nicht gesehen hat. Die Blu-ray gibt die Szene ohne jede Unruhe oder Artefaktneigung zum Besten, was in solchen Szenen nicht die Regel ist – gerade, wenn viele Details auf Baumwipfeln zu sehen sind. Oft beginnt es in solchen Szenen zu wuseln und unruhig zu werden, weil das Bild und die Kompression die leichten Bewegungen im feinen Geäst nicht einfangen können. Auch die Close-ups von den beiden Darstellern im Boot gelingen hervorragend ruhig und durchaus scharf.
Der DTS-HD-Master-Sound ist, wie oben erwähnt, herausragend gut. Er legt direkt mit einem pumpenden Score los und gesellt direkt noch Urwaldgeschehen und Tiergeräusche hinzu. Auch ein unheimliches Grollen vernimmt man kurz darauf und die Sounds, die den Flug der Drohne durch den Wald begleiten, sind ebenso unheimlich wie räumlich ausgestaltet. Das macht von Beginn an richtig Spaß und stimmt auf den sehr außergewöhnlichen Film ein. Die gurgelnd-glucksenden Geräusche der wasauchimmeresist geraten noch gruseliger und lassen Schreckliches erahnen, während unangenehm pfeifende Sounds die Nackenhaare aufstellen. Wenn dann nach 12’15 plötzlich ein abgrundtiefer Elektronikbass anschlägt, sitzt man endgültig in einem auch akustisch extrem ungewöhnlichen Film. Wenn man über Geräusche und Musik eine ganz besondere Stimmung hervorrufen wollte, so ist das hier perfekt gelungen. Nach 17 Minuten ist es dann Nacht und die unheimlichen Wesen, die den Film bevölkern, lassen ihre gruseligen Geräusche rund um den Zuschauer erklingen. Egal, zu welcher Zeit man sich im Film befindet, der Ton gibt (im wahrsten Sinne) den Ton an. Und das in einer unglaublichen Räumlichkeit und Präsenz, das man sich selbst im Wald wähnt und inmitten der herumfliegenden Sporen vor den gruseligen Kreaturen davon läuft. Und wenn man bei 56’12 von den knarzenden Kreaturen-Geräuschen umgeben wird, hat man selten so unmittelbare Sounds am eigenen Körper gespürt. Ja, es ist ein bisschen schade, wenn solch ein innovatives Sounddesign keine Atmos-Spur bekommt, aber wenn die vorhandenen DTS-HD-Master-Tonspuren dermaßen feinfühlig, aber auch dynamisch und effektvoll zu Werke gehen, vermisst man beinahe keine 3D-Sounds.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Gaia finden sich neben den Originaltrailern nur 13 Minuten an deleted Scenes, die (untypisch für Leonine) untertitelt wurden. Etwas mehr hätte man sich über den Hintergrund der Produktion schon gewünscht.
Fazit
Gaia – Grüne Hölle ist alles andere als Mainstream-Kino. Vor allem in der letzten halben Stunde dreht die Story zunehmend extrovertierte Kreise. Zwar muss man als Zuschauer keine bewusstseinserweiternden Drogen konsumieren, um folgen zu können, aber man sollte auch nicht erwarten, hier alle Antworten auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen. Audiovisuell ist der Film aber etwas ganz Besonderes und ein wirklich lohnenswerter Trip – nicht nur für potente Heimkinos. Der 5.1-Sound jedenfalls ist mit das Beste, was man in den letzten zwei Jahren zu hören bekommen hat.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 90%
Tonqualität (dt. Fassung): 100%
Tonqualität (Originalversion): 100%
Bonusmaterial: 20%
Film: 80%
Anbieter: Leonine Distribution
Land/Jahr: Südafrika 2021
Regie: Jaco Bouwer
Darsteller: Monique Rockman, Carel Nel, Alex van Dyk, Anthony Oseyemi
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, afrikaans
Bildformat: 4:3 / 1,55:1 / 1,78:1 / 2,00:1
Laufzeit: 96
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Leonine Distributions)
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Trailer zu Gaia
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
So, hab ihn nun endlich gesehen.
Mir hat der Film gut gefallen, auch wenn er definitiv nichts für jedermann ist.
Einige Szenen kamen mir vor wie aus dem Video „Closer“ von Nine Inch Nails, der Sound erinnerte teilweise an Aphex Twin.
Auf jeden Fall ist Gaia weitab vom Mainstream und das ist ab und zu mal ganz gut im eigenen Home Cinema.
Moin Timo,
durch deine Rezension hatte ich den Film schon lange auf meiner Liste.
Unser Mediamarkt Münster hatte ihn dieser Woche in der Fundgrube liegen und bei dem Preis musste ich einfach zuschlagen 😉
Ich werde berichten, wie mir der scheinbar sehr spezielle Film gefallen hat.
Vorallem auf die Soundkulisse bin ich gespannt.
Greetz,
Basti
Hallo Timo. So nun auch den Film gesehen. Hat uns gut gefallen.. Kann man definitiv mal machen, mit dem Ende waren wir auch zufrieden. Aber finde,, einmal sehn reicht hier aus. Trotzdem eine willkommene Abwechslung zum Mainstream Horror Einheitsbrei. Als The Last of us Fan treten hier einige Parallelen auf was mich gefreut hat. Vom Sounddesign war der wirklich echt cool und creepy. Schön räumlich und man war regelrecht in einer Klangblase „gefangen“ was das wechselnde Bildformat noch Stiltechnisch unterstrich. Klar, wie aktuell kein Soundgewitter al la G. VS. K. aber das muss es auch nicht immer. Manchmal kann weniger auch mehr sein. Hier baut der Sound eine unheimlich bedrückende Atmosphäre auf. Guter Tipp
Mega Sound. Saß selten so erschrocken und gebannt vor einem Film wie hier. Danke für die Empfehlung. Wäre sonst an mir vorbeigegangen.
Habe mir diesen Film auch schon besorgt ( Kaufstream Prime ) und bin nach dieser Rezension noch gespannter darauf. Hoffentlich ist hier der Ton auch so gut wie auf der Scheibe. Für mich ist der Ton immer sehr wichtig weil Filme mit gutem Ton einfach mehr Spaß machen. Ich lasse mich mal überraschen.
Hatte mir den Film gestern direkt Morgens bestellt, als ich das Review gelesen hab. Schon die Story interessierte mich, weil ich Ökohorror gerne mag. Ich bin zwar mit dem Ende nicht ganz zufrieden, aber dafür hat mich der Sound völlig gepackt. Ich saß selten so angespannt und mit aufgestellten Nackenhaaren vor dem TV. Mega, was man hier an griffigen Effekten gesetzt hat und wie gut diese funktionieren. Hab den Kauf nicht bereut. Danke, Timo für die Empfehlung.
Hallo Timo,
Gestern bestellt, heute geliefert, heute geguckt: Mein Kommentar:
Ich lade Dich gerne mal zu mir ein und ich spiele dir mal ein paar Filme der letzten 2 Jahre vor die eine super Tonspur haben!!
Zum Film: Speziell ja, sehr laut abgemischt, sehr sehr frontlastig, einige sehr gute Tonale Szenen, aber zu wenig um so einen Tonhyp zu machen.
Grüsse
Ich bin in diesem speziellen Fall absolut nicht deiner Meinung. Dass du ihn als frontlastig bezeichnest, ist mir ein Rätsel. Ich lade dich gerne zu mir ein. Hatte in den letzten ein bis zwei Jahren wenig Filme, die so eine geniale Surroundkulisse aufgebaut haben. Und eben nicht „nur“ laut, sondern sehr differenziert. Imo gefällt er mir im Surroundbereich aufgrund der Feinzeichnung und Ortbarkeit besser als ein Godzilla vs. Kong, der brachial ist, aber eben in der Feinzeichnung nicht so cool differenziert. Man sollte vielleicht auch mit einbeziehen, dass wir es hier nicht mit einem Multimillionen-Dollar-Budget-Film zu tun haben. 😉
Und was meinst du mit „tonale Szenen“?
Tonalität bezeichnet ja (rudimentär beschrieben) die Variation von Tonhöhen. Als Adjektiv bezogen auf Szenen ist es eher unglücklich formuliert.
Du meinst vermutlich mit „einige tonale Szenen“ eben jene, die sehr räumlich sind?
Ich bin der Meinung, dass ein Film nicht durchgängig Dauerfeuer geben muss, um akustisch vorzüglich zu sein. Einen Hype habe ich ohnehin nicht entfacht, sondern „nur“ eine sehr hohe Bewertung gegeben, die sich alleine durch Dynamik, Räumlichkeit und Ortbarkeit definiert, nicht durch die Häufigkeit von Surroundszenen. Dann müsste man bspw. auch die Atmos-Mischung von A QUIET PLACE abwerten, bzw. sie nicht so hoch bewerten, da in Summe ja gar nicht soooo viel von oben passiert. Nur das, WAS von oben passiert, ist halt schlicht sensationell.
Ich denke, wir haben hier ein anderes Bezugssystem und legen andere Bewertungsschemata zu Grunde. Das haben wir ja auch schon bei der Pure Audio Blu-ray vom Tetragon Project festgestellt.
Auch von mir, danke für den Tipp.
Hast mich richtig heiß drauf gemacht. Bin jetzt sehr gespannt auf die Tonspur. Wird gleich mal bestellt. Horrorfilme der anderen Art abseits des Mainstreams sind immer herzlich willkommen.
Sag dann ruhig mal, was du davon gehalten hast. Mit GAIA wird nicht jeder was anfangen können.
Reicht es den für die Liste mit den besten Sounds?
Gehe ich von aus – wenn ich dazu komme, das Ganze zu updaten 😉
Sieht verdammt interessant aus, ohne dich hätte ich vermutlich nie von dem Film erfahren.
Danke für die tolle Arbeit, Timo.
Gerne. Aber macht dich auf was Abseitiges gefasst 😉
Das hoffe ich doch, und müsste genau nach meinem Geschmack sein.