Game of Thrones – Staffel / Season 8 4K UHD

Blu-ray Review

Warner Home, 03.12.2019
Warner Home, 03.12.2019

OT: Game of Thrones

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Das Ende einer Saga

Es ist vorbei. Game of Thrones findet in der achten Staffel sein Finale – und das nicht zur Befriedigung Aller.

Inhalt

Daenerys hält Einzug in Winterfell

Daenerys zieht mit ihrer Armee, Tyrion und Jon Schnee im Schlepptau nach Winterfell, wo sie eher misstrauisch beäugt als herzlich willkommen wird. Allerdings haben die Nordmänner keine andere Wahl als auf ihre Hilfe zu setzen. Denn der Nachtkönig hat den Drachen Viserion wiederbelebt und marschiert mit seiner Armee der Wiedergänger nun auf Winterfell zu. Während der Kriegsrat tagt, zweifelt man daran, dass auch Cersei ihre Truppen zur Hilfe entsenden wird. Und tatsächlich tut sie es nicht. Winterfell ist mit Daenerys‘ Armee und ihren Drachen auf sich gestellt, als die Untoten einfallen.
Währenddessen scheint Daenerys mehr und mehr von blinder Wut getrieben und droht, in die Verhaltensmuster ihres Vaters, dem „irren König“, zu fallen. Und schon bald scheinen nicht nur Tyrion, sondern auch Jon den Glauben an sie zu verlieren.
In Königsmund hingegen sitzt Cersei selbstsicher auf dem Eisernen Thron und hat mit ihrem Verhalten dafür gesorgt, dass auch ihr Zwillingsbruder Jaime sich nun von ihr losgesagt hat. Cersei bereitet sich indes auf die Ankunft Daenerys‘ vor, die den Thron für sich beansprucht und lässt zur ihrer Absicherung, das Volk von Königsmund in die Stadt. So viel zivile Opfer würde die Drachenkönigin schon nicht eingehen, oder …?

Vorsicht: Spoiler!
Diese Kritik versucht zwar weitgehend auf Spoiler zu achten. Jedoch ist eine ausgiebige Kritik der achten Staffel nicht möglich, ohne gewisse Dinge zumindest „durch die Blume“ zu verraten.
Wer sich also jede Spannung bewahren möchte und noch NICHT den Stream gesehen hat, der sei gewarnt!

Sansa Stark hat ganz eigene Pläne für ihre Zukunft im Norden

Über mangelnde Aufregung konnte sich die achte und letzte Staffel von Game of Thrones kaum beklagen. Zunächst die Aufregung rund um Episode 3, „Die lange Nacht“. Kameramann Fabian Wagner fotografierte hier weitgehend bei available light und man konnte im Stream bisweilen nicht erkennen was los war. Während Wagner den Fehler auf die schlechten TV-Settings der Zuschauer (oder wahlweise den komprimierten Stream und das Schauen auf einem Tablet) schob (Quelle), soll diese Episode weiter unten im Technik-Kapitel noch einmal diskutiert werden. Schon eine Folge später gab’s das nächste Skandälchen: In „Die Letzten der Starks“ machten Fans doch tatsächlich einen Coffee-to-go-Becher auf der Holztafel aus, an der Daenerys saß – eine Unverschämtheit, wo für GoT doch bisher galt, dass sie so sorgfältig umgesetzt wurde.
Tja, und dann dieses Finale. Diese letzten zwei Episoden, die durch unvorhergesehene Geschehnisse zwar dem Typus der Überraschungsmomente der Serie folgte, viele Figuren aber nicht zu einem würdigen Ende kommen ließ. Die Quittung:
Hatte die siebte Staffel noch Bewertungen zwischen 8.6 und phänomenalen 9.8 bei der imdb erhalten, flachte Season 8 von anfänglich 7.6 kontinuierlich weiter ab und sank auf katastrophale 4.1 für die finale sechste Folge – eine herbe Watsche für die einst beliebteste Serie überhaupt. Schlimmer noch: Eine Online-Petition für eine „Neuverfilmung auf Basis neuer und kompetenter Autoren“ erreichte bisher (Stand 04.12.2019) unglaubliche 1,8 Mio. Unterschriften (hier geht’s zur immer noch aktiven Petition —> Klick).

Jorah wird nicht erfahren, was aus Daenerys wird …

Schon seit der sechsten Staffel hatte man die Drehbücher nicht mehr auf den Buchvorlagen basieren lassen, da Schöpfer George R. R. Martin mit seinen Vorlagen weniger Tempo machte als das Fernsehpublikum zuließ. Doch wenn Martin dann selbst Kritik an der Umsetzung des Finales übt, darf man ruhig hellhörig werden.
Dabei beginnt alles so vielversprechend. Die erste Episode bildet die Basis für ein Wiedersehen von Figuren, die sich schon lange nicht mehr unter die Augen bekommen waren (extrem emotional im Aufeinandertreffen von Jon und Arya), schmiedet neue Intrigen und hält eine Überraschung für Jon bereit, die wohl jedem GoT-Fan das Herz stocken ließ. Kein Wunder, dass diese Nachricht für eine gewisse Verstimmung zwischen ihm und Daenerys sorgt.
Alle bekannten und geliebten Elemente sind vorhanden: Intrigen, die gut genug sind, um die Faust in der Tasche zu ballen, emotionale Momente, optische Leckerbissen und natürlich auch Sex. Gerade in Episode zwei von Game of Thrones – Season 8 geht’s mal wieder zur Sache.
Allerdings schleppt sich die zweite Folge auch mit einigen ziemlich gekünstelten Szenen über die Zeit und wirkt wie ein kurzes Luftholen vor der epischen Schlacht in der darauf folgenden dritten Folge.

… wo er ihr so lange zur Seite stand

Respekt darf man Regisseur Miguel Sapochniak dafür zollen, dass er die gut 80 Minuten seiner Schlacht mit einem unglaublichen Aufwand realisierte. Alleine 55 Drehnächte benötigte man für die Schlachtszenen in der Dunkelheit. Und dazu gesellen sich noch mehrere Wochen für die restlichen Dreharbeiten dieser Episode – Hut ab.
Doch was nutzt es, wenn man davon nur wenig sieht. Denn die Kritik an Folge drei ist absolut berechtigt – da kann Fabian Wagner das noch so sehr auf den Stream schieben. Wenn man bei derartiger Dunkelheit filmt, die Kamera teilweise noch extrem in Bewegung hält und schon aufgrund der schieren Anzahl an Protagonisten dann die Übersicht zu verlieren droht, dann kann das in einer 80-minütigen Episode schon mal anstrengend werden. Auch inhaltlich wirkt das Ganze nicht sonderlich glücklich. Vielmehr kommt es hastig und fahrig rüber. Während zwar das Bedrohungsszenario konstante Spannung erzeugt, konnten sich zudem viele GoT-Fans nicht damit anfreunden, wie (bzw. von WEM) das unvermeidbar scheinende Schicksal der Gemeinschaft nachher doch noch abgewendet wird.
Kein Wunder fielen nach diesem epischen Höhepunkt, der nur Wenige zufriedenstellte die Bewertungen noch weiter in den Abgrund.
Mühsam versuchte man dann in der vierten Episode die Ruhe nach dem Sturm für eine Neuausrichtung der Figuren zu nutzen, um auf die (dann) allerletzte Schlacht vorzubereiten. Dass in Episode drei eine ganze Reihe an Charakteren ins Gras beißen musste, war klar – interessanterweise traf es dort noch niemanden der ganz prominenten Figuren, was für GoT-Verhältnisse fast überraschend ist.

Haben Davos und Brienne eine Zukunft?

Allerdings deutete sich mehr und mehr an, dass ein ganz bestimmter Charakter eine Wendung einleiten würde, die sicherlich viele Fans aufgebracht hat. Und das wird zunehmend emotional in den Folgen 4-6. Ob es aber im Sinne des Schöpers von Game of Thrones war, wie sich die Dinge um Tyrion, Daenerys, Jaime und Lord Vary entwickeln, mag man bezweifeln.
Außerdem gibt es dann noch ärgerliche Details wie das wenig nachvollziehbare Kampfesglück eines Euron Graufreuds beim Fight gegen die Drachen (mal zu positiv, dann wieder zu negativ).
Hinzu kommt, dass die Schlacht in Episode fünf unter jener in der dritten Folge leidet. Gegenüber den epischen Ausmaßen zur Hälfte der Staffel konnte das hier nur verlieren. Die Luft, so möchte man sagen, war ein bisschen raus. Und was Cersei und Jaime angeht, wird diese Episode fünf wohl für die meisten Zuschauer ein wenig zufriedenstellendes Ende liefern.
Noch schlimmer aber das, was man aus Jon gemacht hat. Ohne an dieser Stelle massiv zu spoilern, kann man nur staunen, wie die Macher der achten Staffel ihn haben zum Waschlappen werden lassen, nur um ihm zum Schluss eine Art Gnadenbrot zu geben.
Immerhin: Arya stellt sich als eine der stärksten Figuren (auch) der achten Staffel heraus. Ihr gebühren die mitunter emotionalsten Momente und sie zeigt erneut, dass die Serie eben auch wegen ihrer starken Frauenrollen so erfolgreich war. Schade, dass am Ende viel zu viele Charaktere nicht ihren verdienten Abschluss bekommen haben und viel zu viele Fragen offen bleiben.

Bild- und Tonqualität BD

Jon Snow verkommt in Staffel 8 zum Schoßhündchen

Was musste der Stream von Game of Thrones nicht alles an Schelte einstecken. Schon die grundsätzliche Dunkelheit der Serie machte der Komprimierung Schwierigkeiten und in der dritten Folge war es dann komplett vorbei. Ein Meer aus Banding-Artefakten, Farb- und Helligkeitsverlaufs-Problemen und groben Pixelblöcken erzürnte das Auge des anspruchsvollen Heimkinofans. Das konnte über die Blu-ray – nein, das MUSSTE über die Blu-ray besser werden.
Und tatsächlich ist es das auch. Allerdings nicht für sich genommen, sondern vor allem im Vergleich zum Stream. Für die unten stehenden Vergleichsbilder wurde Amazon Prime als Quelle genommen – sicherlich die meist genutzte App, um sich GoT über einen Stream anzuschauen. Schon das Abfeuern der Katapulte hinterließ über Amazon eine Flut an Banding-Problemen, das die BD nahezu völlig ausmerzt. Zwar ist auch sie nicht ganz frei von Farbverlaufsproblemen (vor allem, wenn Feuer vor dunklem Hintergrund im Spiel ist), aber zwischen Stream und Blu-ray liegen hier Welten. Schade nur, dass die BD für sich genommen auch nicht wirklich gut ist. Der Mangel an echtem Schwarz ist beklagenswert. Die komplette Schlacht gegen die Wiederkehrer ist durchzogen von einem körnigen Grau, das fernab ist von sattem Schwarz. Erst wenn stärkere Lichtquellen wie eben Feuer hinzu kommen, wird das Ganze etwas dynamischer. Ansonsten ist in Episode III auch über die BD eher Tristesse angesagt.
Besser wird es natürlich, je heller es wird. Szenen bei Schnee in Tageslicht bekommen endlich die Kontraste, die sie verdienen. Und plötzlich ist auch die Schärfe in Close-ups besser (Episode I, 3’42)- ansonsten nicht gerade eine Parade-Disziplin der Serie.
Wenn aber Daenerys und Jon in Winterfell angekommen, zeichnet sich ihr Fellmantel sehr schön ab und auch die weinroten Farbtupfer gefallen.
Jetzt sind/waren Farben nie die Stärke der Serie, sodass man auch hier weitgehend Braun-, Grau- und Blautöne zu Gesicht bekommt. Diese aber immerhin authentisch und bisweilen mit hoher Bildruhe.

Ein Bild aus dem Stream (Full-HD-Qualität bei „voller“ Datenrate über Amazon Prime und die LG-TV-App). Vor lauter Banding, Pixelblöcken und Farbrauschen ist praktisch kaum zu erkennen, dass hier Jon Schnee steht
Amazon-Stream: (Slider ganz nach rechts): Was der Stream aus dem Bild macht, ist eine einzige und nicht ansehbare Katastrophe.

Blu-ray (Slider ganz nach links): Auch die Blu-ray ist fern von tollem Schwarz oder hoher Bildruhe. Aber gegenüber dem Stream liegen hier Welten

Noch sitzt Cersei auf dem Eisernen Thron

Beim Ton bleibt Warner leider konsequent: Dolby Digital fürs Deutsche und Dolby Atmos fürs Englische. Schade ist das natürlich, wenn man die entgangenen Möglichkeiten einer unkomprimierten Spur in Betracht zieht – gerade im Hinblick auf Episode drei.
Wollen wir aber nicht vorgenommen sein und die 448kbps-Spur für sich genommen betrachten. Und wie schon im Falle der ersten Staffel kann die komprimierte DD-Version durchaus überzeugen. Sie hat Fundament, sie klingt äußerst räumlich und Stimmen sind klar und deutlich. Klasse sind auch die feinen Sounds wie das allgegenwärtige Schwerter- und Metallklimpern, das der Schlacht in „Die lange Nacht“ vorausgeht. Tatsächlich könnte man hier schon fast meinen, dass es für eine DD-Tonspur so viel besser, bzw. differenzierter gar nicht geht. Doch wenn man dann zunächst auf die ebenfalls enthaltene englische DD-Spur wechselt, hört man bei den dedizierten Effekten doch, dass man an der Synchro noch mal Hand angelegt hat – und das nicht zum Besseren. Nimmt man sich das Kreischen der beiden Drachen nach 4’10, so kann die mit etwas mehr Datenrate laufende englische DD-Fassung hier nicht nur mehr Lautstärke, sondern mehr Präzision abliefern. Die Viecher klingen einfach viel direkter und (schon ohne) Atmos sehr viel mehr „über Kopf“.
Aktiviert man dann die Dolby-Atmos-Version, wird vollends klar, wie viel mehr Kraft in dieser unkomprimierten (True-HD-Kern) Abmischung steckt. Nochmals lauter und vehementer kommt das Gekreisch der beiden Flugwesen und auch der unterliegende Tieffrequenz-Bereich ist prägnanter. Er zeugt davon, was auf die Protagonisten zukommt und verkündet das Unheil des Krieges mit spürbar mehr Nachdruck.
Wie gesagt: Die deutsche DD-Fassung ist gut und geht in Ordnung. Sie leistet sich keine hörbaren Fehler und spielt nach Anhebung der Lautstärke ganz gut mit. Aber sowohl das englische DD-Pendant sowie vor allem der Atmos-Mix sind einfach hörbar (noch) besser. Effektreich sind sie aber alle und hier gehört Game of Thrones nach wie vor zum besten, was man in Sachen Serie jemals sounddesignt hat.

Der Nachtkönig hat seine Wiederkehrer im Griff

Im Hinblick auf Dolby Atmos war die UHD der ersten Season leider stiefmütterlich behandelt worden. Außer dem Score und einigen anderen Musikeinlagen kamen nur äußerst selten dedizierte Sounds aus der Höhe.
Dieses Review beschränkt sich in der Beschreibung der Atmos-Abmischung nun ausschließlich auf Episode drei.
Diese beginnt mit der Integration der Titelmusik von oben (und das auch lauter als bei der ersten Staffel) und nimmt auch die bedrohliche Score-Atmosphäre in der Folge mit auf die Heights. Tauchen dann die Drachen auf, werden diese vehement und absolut korrekt verortet auf die Höhenspeaker gelegt (4’20).
Ganze dezente Wuschgeräusche gibt’s dann beim Einsatz der Trebuchets. Allerdings werden diese zunächst von der dramatischen Musik übertönt, bis mal ein deutlicheres Zwischen der Feuerkugel unterbricht (ab 12’20).
Beängstigend hingegen tönt es von oben, wenn die Armee der Untoten herannaht (ab 15’20) und deren röchelnde Geräusche von oben kommen.
Im Schlachtengetümmel selbst gibt es allerdings keinerlei Kampfgeräusche von oben. Keine klirrenden Schwerter, keine wiehernden Rösser oder ähnliches. Da sich die Kamera immer wieder mittendrin findet, wäre es bei der unübersichtlichen Lage gar nicht mal so unlogisch gewesen, wenn man die Kampf- und Schlachtengeräusche auch mit auf die Heights gelegt hätte. Was immer wieder von dort kommt, sind die Drachen oder auch säuselnder/wehender Wind, wenn Jon und Daenerys auf ihren Flugwesen fliegen. Um die 27. Minute herum gesellen sich dann flitzende Pfeile hinzu, wobei man diese auch etwas deutlicher hätte vertonen dürfen. Heftig hingegen wird es, wenn die Manschen rund um Sansa in den Katakomben plötzlich aufgeschreckt werden (49’20).
Aber selbst wenn man noch etwas mehr hätte tun können, ist der Sprung der Atmos-Spur von Season 1 zu Season 8 deutlich. Hier passiert wesentlich mehr und die Ergänzung des Scores sorgt gerade in den dramatischen Momenten für eine sehr angenehme Rundum-Räumlichkeit.

Bild- und Tonqualität UHD

Wenn Bran ahnen würde, was ihn erwartet …

Hatte man die erste Staffel von Game of Thrones noch auf HDCAM-Standard-Resolution-Bänder aufgezeichnet, so wechselte dies in der Folge. So beruht Season 8 nun ebenfalls auf Arri-Alexa-Kameras hoher Auflösung, wurde allerdings im entsprechenden RAW-Format digital aufgezeichnet.
Zwar war hin und wieder eine RED-Kamera mit im Spiel, deren Auflösung weit über 4K liegt, doch für die Veröffentlichung auf UHD wurde nach allen verfügbaren Quellen auf ein 2K-Digital-Intermediate gesetzt, das die unterschiedlichen Auflösungen der Kameras dann als 2K-Variante auf einen gemeinsamen Nenner brachte und für die UHD wieder hochskaliert wurde. Integriert wurde danach noch ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum sowie die höhere Kontrastdynamik in HDR10 und Dolby Vision.
Die größten Differenzen zur Blu-ray, das war zu erwarten, tun sich in den dunklen Szenen auf. Die UHD hebt die Schwarzwerte ein wenig an, was für mehr Durchzeichnung sorgt und weniger Absumpfen lässt. Zwar gibt es in den ganz dunklen Momenten (Episode III, 20’38) immer noch Probleme mit Details in Hintergründen. Doch die Gesichter haben über die UHD dort nicht mehr die ganz grobe Körnung. Ohnehin ist die UHD durchweg ruhiger und beherrscht die schwierigen Lichtverhältnisse souveräner. In den gut ausgeleuchteten Szenen ist sie sogar brillant (Cersei, 16’10). Was auch der UHD ihre Schwierigkeiten macht, ist, wenn in der Dunkelheit der Schlacht auch noch Nebel hinzu kommt (33’43). Sicherlich bietet Episode III hier derart herausfordernde Lichtverhältnisse, wie es sie bisher kaum gegeben hat. Und sicher ist die UHD die bestmögliche Variante, das darzustellen. Aber perfekt ist das auch dann noch nicht.
Nimmt man beispielsweise den Schein, der um die lichterne Armee bei 11’50 zu sehen ist (siehe Vergleichs-Bild oben), dann ist dieser bei der UHD immer noch erkennbar. Schaut man das Ganze auf einem OLED kann hier zudem schon ein einziger Abstufungspunkt beim Helligkeitsregler für drastische Veränderung sorgen. Wer das möglichst gering ausgeprägt haben möchte, darf hier also von seinen gewohnten Einstellungen auch mal etwas abweichen.
Wer über einen TV mit Dolby Vision verfügt, wird hier die besten und harmonischsten Resultate ernten, denn DV lässt die Abstufungen sanfter erscheinen als HDR10.
Während der helleren Sequenzen tun sich beide HDR-Varianten allerdings nicht allzu viel. Etwas steilere Kontraste bei DV gegenüber dem etwas softeren Look bei HDR10. Hauttöne meistert die UHD etwas wärmer, neutraler Schnee tendiert manchmal eine Spur ins Bläuliche. Allerdings zu keiner Zeit übertrieben. Helle Oberflächen zeichnet die UHD dafür besser durch als die BD.

Blu-ray (Ep. I, 14’07): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der in hellen Szenen guten Blu-ray …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … hat die UHD etwas kräftigere Farben im Baum und zeichnet den Schnee besser durch.

Blu-ray (Ep. I, 16’10): (Slider ganz nach rechts): Bei gut ausgeleuchteten Szenen ist die BD ein wenig blasser.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD lockt mit kräftigerem Teint und ebensolchen Haaren.

UHD HDR10 (Ep. I, 16’10): (Slider ganz nach rechts): Das gleiche Bild noch einmal zwischen HDR10 …

UHD Dolby Vision(Slider ganz nach links): … und Dolby Vision: DV hat dezent steilere Kontrastflanken und wirkt etwas dynamischer. HDR10 ist dafür eher harmonisch ausgelegt.

Blu-ray (Ep. I): (Slider ganz nach rechts): Die BD ist durchweg heller abgestimmt.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist dunkler, bietet aber die bessere Durchzeichnung – bspw. in Daenerys‘ Haaren.

Blu-ray (Ep. I, 25’09): (Slider ganz nach rechts): Einmal bitte die Helligkeit am Wiedergabe-Monitor aufreißen!

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist weniger körnig, wirkt harmonischer und gleichmäßiger abgestuft.

Blu-ray (Ep. IV, 53’41): (Slider ganz nach rechts): Noch ein Vergleich aus einer anderen Episode.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist auch hier etwas dunkler und wirkt dadurch kontrastreicher.

Keine Änderung beim Ton. Die UHD nutzt die gleiche DD-Tonspur fürs Deutsche und die Atmos-Fassung fürs Englische

Bonusmaterial

Ein unschlagbares Gespann?

Bei den Filmdisks liefern die UHDs zwar auch die aufgespielten Audiokommentare, nicht aber den interaktiven Episodenführer, der Informationen zu den Charakteren, Orten und der Hintergrundgeschichte einfügt. Die dritte Scheibe kommt dann aber mit den gleichen Extras wie die Blu-ray – und zwar fünf entfernten Szenen und insgesamt vier Featurettes. Letzere beginnen mit „Wenn der Winter kommt“, einem halbstündigen Bericht über die letzte Staffel an sich. Natürlich wird auch hier ein großes Augenmerk auf die elfwöchige Nacht-Drehzeit für Episode drei gelegt.
„Die Pflicht ist der Tod der Liebe“ läuft ebenfalls gut 30 Minuten und kümmert sich vornehmlich um das Ende der Serie, also um die letzte Folge und um die Auflösung der Geschichte. Natürlich finden die Macher und Darsteller, dass alles super gelungen aufgelöst wurde – und weichen damit von der Meinung der Zuschauer ab.
„GoT: Die letzte Wache“ hat mit 113 Minuten die längste Spielzeit und ist eine waschechte Dokumentation über die Dreharbeiten der achten Staffel – inszeniert von Jeanie Finlay. Sie begleitet die Macher an die Produktionsstätten in Belfast/Irland und lässt auch Beteiligte zu Wort kommen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. „Legenden und Überlieferungen“ ist wiederum in sechs Teile aufgesplittet – allesamt Comic-Darstellungen von „Königsmund“, „Dem Aufstand der Graufreuds“ oder „Dem Schwarzfeuer“.

Fazit

Wenn eine grandiose Serie einen unwürdigen Abschluss findet. Als ob die Macher von Game of Thrones bei LOST abgeschaut hätten, um endlich kapital zu scheitern. Was bleibt, sind zu viele ungelöste Fragen, ein überhastetes Finale und fragwürdige Figuren-Entwicklungen. Nee, das war nichts mit dem Abschluss der in den letzten Jahren meistgesehenen und fiebrig verfolgtesten Serie.
Immerhin können BD und UHD nun Dinge offenbaren, die über den Stream größtenteils im Verborgenen blieben. Die Schlacht in Episode drei bekommt so eine neue Dimension, weil man endlich (wenigstens ein bisschen) was erkennen kann.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 85%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 85% (im Rahmen einer Dolby-Digital-Bewertung)

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 100%
Serie: 60%

Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2019
Regie: David Nutter, Miguel Sapochnik, David Benioff, D.B. Weiss
Darsteller: Kit Harington, Nikolaj Coster-Waldau, Peter Dinklage, Lena Headey, Emilia Clarke, Iain Glen, Sophie Turner, Liam Cunningham
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 426
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: Keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: HBO / Warner Home Video)

Trailer zu Game of Thrones – Season 8

Game of Thrones | Season 8 | Official Trailer (HBO)

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12 Kommentare
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Michael

hi ich hab mal eine Frage zur komplett Box 1-8 4K Steelbook bei Amazon steht bei einigen das die Box Fehlerhaft sei schlecht gebrannte Disk, disk die nicht wirklich laufen Menü nicht auf Deutsch schliren auf den Disk usw kann wer was dazu sagen
das wer sehr ärgerlich sollte das so sein
kommt hier dazu noch ein Test ???

erst mal Danke für deine Arbeit und dankefür jede Info dazu

Vincent Meis

Mittlerweile lassen sich 2K DI’s so gut hochskalieren, dass sie wie echtes natives 4K aussehen. Das ist auch bei „The Equalizer“ sehr gut zu erkennen. Die 4K ist nämlich absolut gestochen scharf – viel schärfer als die blu-ray.
Früher sagte ich mir hochskalierte Kacke kommt mir nicht in die Sammlung. Heute denke ich anders. Die Techniken sind mittlerweile erstaunlich gut. Trotzdem aber frage ich mich, warum man kein 4K DI anfertigt und für die blu-ray runterskaliert statt für die UHD hoch.

JW

Es gibt für die ersten 4 Staffeln auf den Einzelveröffentlichungen bessere Tonspuren:
Staffel 1: DTS-HD MA 5.1
Staffel 2-4: DTS 5.1

Die Neuveröffentlichung könnte für die ersten vier Staffel eine bessere Tonspur besitzen.
Aber es ist wirklich unwahrscheinlich.

JW

Hallo,

Ein Frage zur neuen Box 9.7. mit allen Staffeln.

Weisst Du welche Tonspuren genau enthalten sind?
Nach Blu-ray-Disc.de könnte es dts 5.1 geben.
Aufgedruckt ist „Dolby Digital 5.1 u. a.“.

Klaus

Die großen Unterschiede in Auflösung und Schärfe sind alleine schon im Intro sehr gut zu sehen. Die 8. Staffel ist ohne jeden Zweifel in 4K bearbeitet worden und auch die SFX sind höher auflösend als 2K. Würde mich nach „Westworld“ auch sehr wundern, wenn das jetzt anders gewesen wäre.

Klaus

Nein, habe ich leider nicht. Bildvergleiche gibt es ja leider noch nicht, da würde man es natürlich klar erkennen.
Es geht aber auch ganz gut ohne. 4K-Sitzabstand und beide Disks rein. Der Unterschied ist wirklich nicht zu übersehen. 😉

Georg drexlerhair@gmail.com

Bei mir ist die UHD nur mit Störungen
Zu sehen, absolut ungenießbar,
George