Blu-ray Review
OT: Born on the 4th of July
Traumata
Oliver Stones packendes Kriegsdrama nun in Auro 3D.
Inhalt
Ron Kovic wächst als Sohn eines Vaters auf, der als Veteran des Zweiten Weltkriegs keine gute Meinung zu kriegerischen Auseinandersetzungen hat. Dennoch entschließt sich der Sohnemann nach der Antrittsrede von John F. Kennedy, dem United States Marine Corps beizutreten. Auch ein Vortrag von zwei Marine-Anwärtern auf Kovic‘ High School bekräftigt ihn – sehr zum Leidwesen seines Vaters. Mit Leidenschaft ist er dabei und 1967 mittendrin im vietnamesischen Umland. Bei einer Aufklärungsmission während seines zweiten Einsatzes töten er und seine Einheit fälschlicherweise vietnamesische Dorfbewohner und geraten dabei unter feindlichen Beschuss. Der einzige Überlebende des Dorfes, ein kleines Baby, bleibt zurück. Auf dem Rückzug löst sich ein Schuss aus Kovic‘ Waffe und tötet seinen Kameraden. Sein Vorgesetzter schweigt diesen Vorfall tot und einige Monate später wird Kovic bei einem Feuergefecht selbst schwer verletzt. Von nun an von der Brust abwärts gelähmt und mit seinem Schicksal hadernd fällt er in schwere Depressionen und wird zum Alkoholiker.
Tom Cruise war in den 80ern zunächst noch (lange) nicht der Schauspieler, der er heute ist. Weder was seinen Status angeht, noch was die Tatsache angeht, dass man ihm Mitte/Ende des Jahrzehnts wirklich ernsthafte Rollen zugetraut hätte. Kein Wunder, wenn man sich oberflächliche Kurzweil-Filmchen wie Lockere Geschäfte, Cocktail oder Die Farbe des Geldes anschaut. Dass ihn ausgerechnet Oliver Stone für seinen zweiten Teil der eigenen Vietnam-Trilogie (nach Platoon und vor Zwischen Himmel und Hölle) besetzte und in ihm offensichtlich etwas sah, was andere zuvor noch nicht erkannt hatten. Was für ein Glück für Cruise und was für ein Glück für Stone. Denn eigentlich hätte das Ganze komplett anders ausgehen können. Die Geschichte, die auf der Autobiografie von Ron Kovic basiert, welche der Vietnam Veteran bereits 1976 veröffentlicht hatte, wäre tatsächlich beinahe bereits gut zehn Jahre vorher verfilmt worden. Und zwar mit Al Pacino in der Hauptrolle, der von dem Buch und der Geschichte total begeistert war. Doch man war am Ende mit dem Skript nicht zufrieden und das Projekt wurde begraben. Bereits kurz darauf, kam Oliver Stone ins Spiel, der das Buch zu einem besseren Drehbuch machen sollte. Stone und Kovic wurden nach und nach zu Freunden und arbeiteten ab 1978 an einer neuen Filmvorlage. Doch auch diese Zusammenarbeit wurde durch Querelen mit Investoren und Wechsel beim Produktionsstudio irgendwann beendet. Stone gab es aber nie wirklich auf und nachdem er mit Platoon finanziell erfolgreich in den Kinos gewesen war, gaben auch Produktionsstudios entsprechendes Geld für die Finanzierung. Die Voraussetzung: Es sollte ein namhafter Star für die Hauptrolle besetzt werden. Jemand wie Sean Penn, Charlie Sheen oder Nicolas Cage.
Geworden ist es Tom Cruise. Und das gegen den Widerstand des Studios, gegen den Widerstand von Kovic und gegen Aussagen von Oliver Stone, Top Gun sei ein faschistischer Film. Was den Regisseur an Cruise reizte, war aber exakt dessen gelacktes Image als Glückskind, dem alles zuzufallen schien. Stone versetzte Cruise in Kovic‘ Position und überlegte, wie es für einen Strahlemann wie Cruise wohl wäre, wenn er einen ähnlichen Schicksalsschlag erleben müsste. Nachdem sich Kovic bei einem persönlichen Treffen mit Cruise von dessen Motivation und Energie überzeugen ließ, stürzte sich der Schauspieler in die Vorbereitungen. Über ein Jahr nahm er sich Zeit, die Historie des Vietnamkriegs aufzuarbeiten, sich mit Veteranen zu treffen und Übung im Rollstuhlfahren zu bekommen. Die Tatsache, dass die damalige Versicherung Stones Vorschlag, man könne Cruise mal für zwei Tage ein Medikament verabreichen, dass seine Beine paralysieren würde, ablehnte, würde heute für ein müdes Lächeln auf Cruise‘ Gesicht sorgen – in Anbetracht seiner Ignoranz gegenüber lebensmüden Stunts in seinen MIssion-Impossible-Filmen. Die Mühe der Vorbereitung(en) haben sich gelohnt: Künstlerisch und finanziell. Denn obwohl Cruise und Stone auf ihre Gagen verzichten mussten, da das Budget überzogen wurde, landeten sie mit einer Gewinnbeteiligung deutlich in den schwarzen Zahlen. Bei einem Budget von knapp 18 Mio. Dollar spielte Geboren am 4. Juli fast das Zehnfache wieder ein – und brachte Regisseur und Hauptdarsteller eine stolze Summe ein. Berechtigterweise. Denn das fertige Produkt ist atmosphärisch extrem dicht, kommt trotz stolzer Laufzeit ohne spürbare Länge aus und wird von Cruise mit ungeahnter Leidenschaft vorgetragen. Wie er sich vom begeisterten Kriegsfreiwilligen über die traumatischen Ereignisse in Vietnam zunächst vor den Propagandakarren spannen lässt, danach in den Alkohol flüchtet und dann den Kriegskritikern anschließt, ist schauspielerisch so überzeugend, dass er prompt die Anerkennung erhielt und den Golden Globe mit nach Hause nahm (den er dann mitsamt jenen für Jerry Maguire und Magnolia 2021 aus Protest gegen die sexistischen und rassistischen Verhaltensweisen der Hollywood Foreign Press Association in einem Paket zurückschickte).
Ebenso leidenschaftlich wie Cruise‘ Darstellung des Ron Kovic ist Stones Plädoyer gegen den Krieg und in letzter Konsequenz gegen den Umgang mit den Veteranen. Während Platoon sich sehr auf das Geschehen in Vietnam konzentrierte und schonungslos offenlegte, dass kein Krieg dieser Welt Gewinner hervorbringt, ist Geboren am 4. Juli ein Kommentar auf die Tatsache, dass die USA nach den ersten Schauergeschichten langsam von den allzu positiv gemalten Bildern eines schnell zu gewinnenden Einsatzes zur Abwehr der Kommunisten abrückten und sich innergesellschaftlich mehr und mehr spalteten. Eine Gesellschaft und ihre Führung, die gemeinsam ihre Unschuld im vietnamesischen Dschungel verloren. Zudem klingt an, dass die USA ihre Soldaten nur allzu gerne verheizten und verwundet aus dem Kriegsgebiet zurückgekehrte Veteranen gerne vergaßen. Psychiatrische Betreuung oder Wiedereingliederungsprogramme waren Fehlanzeige. Auch die traumatisierten Soldaten der Irak-Kriege können davon noch ein Lied singen. Stone folgt seiner Hauptfigur durch all diese Phasen, beobachtet, wie sich Cruise/Kovic im Selbstmitleid suhlt und später voller Wut auf die Politik zum Protestler wird. Begleitet von einem kongenialen Score, den John Williams komponierte, gehört Geboren am 4. Juli zu Stones eindringlichsten Filmen und ist in seiner Botschaft eigentlich noch schmerzhafter als Platoon.
Bild- und Tonqualität
Stone und sein Kameramann Richardson filmten Geboren am 4. Juli größtenteils analog auf 35 mm Film, fügten aber auch Szenen ein, die auf 16 mm und Super 16 mm gedreht wurden. Dieses Material wurde genutzt, um die Sequenz zu bebildern, in der Kovic 1972 auf dem Parteitag der Republikaner demonstrierte. Herausgekommen ist ein bewusst extrem stilisiertes Bild, das mitunter extrem grobkörnig ist, teilweise brutal überstrahlt (Intro-Sequenz) und in bestimmten Szenen beim Schwarz völlig absäuft – gut zu sehen bei 14’22, wenn die Uniform vor dem schwarzen Hintergrund komplett verschwindet. Die bisherige Blu-ray von Universal war bereits recht alt und dementsprechend noch VC-1-kodiert. Turbine hat zwar keine Neuabtastung des Materials vorgenommen, sehr wohl aber ein eigenes Encoding angefertigt. Und das zeigt den Film mit wesentlich authentischerer Körnung, die komplett ungefiltert wirkt. Die Überstrahlungen sind nach wie vor vorhanden, aber die Schärfe gewinnt durch das bessere Encoding. Auch ein paar Schmutzpartikel wurden hier und da noch getilgt. Man kann das Bild an sich mögen oder aufgrund der deutlichen Stilmittel verteufeln – gut umgesetzt ist es hier aber durchaus.
Die Blu-ray wartet mit je drei Tonspuren für beide Sprachen auf: DTS 2.0, DTS 5.1 und weltexklusiv spendiert Turbine Medien Geboren am 4. Juli eine Auro-3D-Abmischung, die auf einem DTS-HD-Master-Kern unterwegs ist. Und diese beginnt mit einer sehr räumlichen Vorstellung. Die Umgebungs- und Naturgeräusche legen sich wunderbar auf alles Speaker, während die warme Synchronstimme von Cruise schmeichelnd aus dem Center kommt. Sobald die Filmmusik einsetzt, wird es ebenfalls räumlich und während der dramatischeren Streichereinsätze kann sie sogar im Bass etwas abliefern. Wechselt das Geschehen zu den actionreicheren Szenen, brummeln im Hintergrund Explosionen dumpf und größere Geschosse huschen ebenfalls räumlich vorbei, während der Film hier den Ton allerdings zunehmend in den Hintergrund rückt, um die traumatisierenden Bilder zu unterstützen. Während der zweiten Actionszene gibt’s offensiveres Kriegsgeschehen, das auch mit mehr Offenheit bei den Schüssen dargestellt wird. Gegenüber dem englischen O-Ton bleibt es allerdings leiser und weniger dynamisch. Die Originalspur ist präsenter und dynamischer. Noch aggressiver agieren allerdings die englische DTS-5.1- und DTS-2.0-Tonspur. Sehr gut gelingen beiden Auro-3D-Fassungen allerdings die Räumlichkeit und die Verständlichkeit der Dialoge. Dazu ist die Filmmusik stets sauber und ohne Schwankung. Nur mit der Dynamik hapert es. Und so richtig unterschiedlich hört sich die deutsche Auro-3D-Fassung gegenüber dem 5.1- und 2.0-Mix gar nicht an. Die beiden Letzteren liegen übrigens nicht in DTS-HD-Master-Kodierung vor, wie es auf dem Cover des Mediabooks verzeichnet ist.
Hören wir uns auf den Heights um, bzw. beziehen diese mit ein, hört man auch die Naturgeräusche und das Vogelgezwitscher von oben. Was die deutsche Fassung gegenüber der englischen nicht ganz so perfekt macht, ist die Trennung der Dialoge. So hört man Tom Cruise‘ Synchronsprecher direkt zu Beginn ebenfalls ganz dezent aus den Höhen-Lautsprechern, wohingegen die englische Fassung seine Stimme auf der regulären Ebene (und vor allem auf dem Center) belässt. Die praktisch ständig von oben begleitende Filmmusik erweitert die Atmosphäre natürlich sehr deutlich. Das gesamte Klangbild wirkt offener und noch vereinnahmender. Allerdings hört man ab und an bei besonders laut aufbrandender Filmmusik schon mal leichte Flanger-Effkete (7’45). Bei den Geräuschen in der Turnhalle nach gut zehn Minuten ist das Sounddesign ebenfalls etwas anders. Während man im englischen Original das Schreien des Ausbilders sehr viel präsenter hört und auch der Hall in der Halle stärker zur Geltung kommt, hört man im Deutschen mehr vom Stöhnen der Rekruten und bekommt mit den beweglichen Holzgriffen einen dedizierten 3D-Soundeffekt. Der deutlichste Unterschied zwischen US-Tonspur und deutscher Synchro ist aber, dass die deutschen Dialoge auch in Szenen, die keinen Nachhall erfordern, weil die Räume groß sind, immer auch etwas von oben zum Zuschauer erklingen, während die US-Fassung hier durchweg sauberer trennt. Mal etwas anderes als Filmmusik gibt’s von oben, wenn Ron im Regen zur Feier rennt und sobald das Geschehen ins Kriegsgebiet wechselt, übernehmen schon mal die Feuersalven die Heights oder ein Helikopter fliegt über die Köpfe (38’00). Während der Kampfsequenz, die Kovic die Gesundheit kosten wird, gerät das Ganze auch ziemlich dynamisch und satt. In der Folge ist es dann wieder hauptsächlich die Filmmusik oder auch gewisse atmosphärische Momente, wenn protestierende Massen auf den Straßen unterwegs sind.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Geboren am 4. Juli liefert über die Filmdisk den Audiokommentar von Regisseur Oliver Stone sowie die 22-minütige Backstory mit Interviews mit Tom Cruise, Oliver Stone und Ron Kovic. Die Bonus Blu-ray enthält insgesamt zwei Stunden an weltexklusiven Interviews in HD (mit dem militärischen Berater Lt. Dale Dye, Filmvater Raymond J. Barry, Music Supervisor Budd Carr und Boyer-Darsteller Jerry Levine. Das 70-minütige Feature: „Der vergessene Krieg: Hollywoods Vietnam auf den Philippinen“ ist ebenfalls neu und wurde im Auftrag von Turbine produziert.
Fazit
Geboren am 4. Juli ist auch heute noch ein intensives Kriegsdrama, das die Finger tief in die Wunden eines in den USA immer noch nicht überwundenen Traumas legt. Die Lehren aus dem Vietnam Krieg scheinen immer noch nicht gezogen worden zu sein – zumindest nicht, wenn man betrachtet, wie das Land mit seinen verwundeten oder traumatisierten Veteranen aus den Golfkriegen umgegangen ist. Tom Cruise hätte für seine Darbietung schon damals den Oscar verdient gehabt, doch die Academy war offenbar nicht mutig genug. Visuell punktet das Bild der Turbine Blu-ray mit authentischerer Körnung, besserem Encoding und damit verbundener höherer Schärfe. Für Auro-3D-Fans gibt’s außerdem endlich Nachschub in Form einer sehr homogenen Tonspur, die allerdings etwas mehr Dynamik haben dürfte.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 70%
Tonqualität BD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 65%
Tonqualität BD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität BD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 100%
Film: 85%
Anbieter: Turbine Medien
Land/Jahr: USA 1999
Regie: Oliver Stone
Darsteller: Tom Cruise, Willem Dafoe, Kyra Sedgewick, Tom Berenger
Tonformate: Auro 3D (DTS-HD-Master-Kern): de, en // DTS 2.0 & 5.1: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 144
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Turbine Medien)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Geboren am 4. Juli
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Mhh, kein neues Bildmaster. Ne, danke.
Leider hat die VÖ ein großes Problem – die DTS 5.1 und 2.0 Spuren in Deutsch und Englisch, sowie der isolierte Score sollten beide DTS-HD Master-Spuren sein. Genau so steht es auf dem Cover und online.
Hoffentlich wird hier seitens Turbine schnellstmöglich nachgebessert, da mMn schon die komprimierten DTS-Spuren besser klingen als die Auro-Spur, die für meinen Geschmack doch zu sehr forciert räumlich und distanziert wirkt.
Die Angaben auf dem Cover sind in der Tat nicht korrekt. Es sagt dir aber keiner, ob eine verlustfrei komprimierte DTS-HD-Master-Spur noch besser klingt als die ganz gut klingenden DTS-Spuren der Disks. Komprimierung macht ja aus sich heraus nicht zwingend schlechten Ton. Selbst bei Dolby Digital sind grandiose Tonspuren möglich, wenn man mit Sinn und Verstand arbeitet.
Ich finde diese Veröffentlichung hat ein anderes großes Problem: hier wurde aufwändig ein Auro 3D-Mix erstellt und auf einen Atmos-Mix verzichtet. Das ist leider überhaupt nicht sinnvoll und eine Atmos-Tonspur wäre vom Aufwand her vertretbar gewesen. (Klar, Lizenzgebühren fallen an, aber dafür gibt es eine viel größere potentielle Käuferschaft. Atmos ist nun mal verbreiteter als Auro, da es massiv natives Material gibt. Die letzten Atmos-Veröffentlichungen alter Filme wie Daylight und Twister haben sich ja auch – zurecht – gut verkauft.)
„Tonqualität BD/UHD“
Welche UHD? 😀
Irgendwann kommt die bestimmt. Man muss vorbereitet sein 😛
.. ich mag ja Deinen Humor, neben der offensichtlichen Kompetenz, sehr. So, genug geschleimt. Ich habe da mal eine Frage und ich dachte, wenn ich hier nichts frage, bekomme ich keine echte Meinung. Ich habe bisher nur ein 7.1 Set – Deckenboxen sind nicht möglich, daher – wie schätzt Du bzw. die geehrten Mitleser hier, die Atmos enabled Boxen ein? Das würde meine Frau mir gerade noch durchgehen lassen. Danke an alle.
Der Film ist wirklich top, trotz oder auch wegen Tom C. Wobei ich die Verdammten des Krieges, mit dem begnadeten Michael „Marty“ J. auch noch sehr empfehlen kann.
Enabled Boxen? Ist das gleiche wie Stevia, wird als Ersatz deklariert ist aber eigentlich überhaupt keiner 😉
Hi Stefan,
sorry, hatte deine Frage komplett überlesen. Du meinst diese über Reflexion arbeitenden Lautsprecher, die man bspw. auf die Fronts und Rears legt?
Wenn Deckenspeaker wirklich nicht gehen, kann es eine Alternative sein. Allerdings mit Nachteilen, wie bspw., dass die Speaker deinen Raum, deine Decke und die entsprechenden Begebenheiten nicht „wissen“ können.
Wenn, dann solltest du auf gute Enabled Speaker setzen, die ein Zertifikat haben, entsprechende Filterungen integriert haben, diese aber bei Bedarf auch abschalten können, falls es in deinem Raum mit den Filtern nicht gut klingt. Und dann landest du gar nicht mal sooooo günstig.
P.S. Freut mich, dass dir mein Humor gefällt 🙂
Hi Timo und Dennis,
vielen Dank für Eure Anmerkungen. Ja genau, ich meinte diese Atmos Boxen, die man auf die Frontlautsprecher stellen kann und die von dort an die Decke strahlen sollen und somit als Heights dienen. ich dachte mir natürlich schon, dass das kein perfekter Ersatz für echte Höhenlautsprecher sein können, aber wie erwähnt – meine Frau (die ich nicht tauschen möchte) hat zwar großes Verständnis für mein Hobby und die Liebe zum technischen Firlefanz aber alles hat seine Grenzen :o) Wenn die Tendenz eher in Richtung: macht nicht soooo viel Sinn, geht – dann lasse ich wohl eher die Finger davon, bevor es zu Frust kommt. Hatte die Canton AR 400 im Blick…
Vielen Dank nochmals.
Hi Stefan
Ich hatte bei mir ein ähnliches Problem und wollte mir mit den Dali Alteco C1 so helfen. Ich kanns aber wirklich nicht empfehlen. Angeblich kann der Effekt wirklich cool sein, wenn man 4 davon hat (ich hab bloss 2) und eine harte, reflektierende Decke hat (meine ist hölzern und absorbiert quasi alles). Zu Beginn habe ich mir noch eingeredet dass es schon funktioniert, tut es aber nicht. Der Effekt bei Regen klang schon ganz toll, das kam aber bloss von den fantastischen Oberon 5 die ich rundherum nutze.
Ich habe mich lang und breit informiert, da Deckenlautsprecher für mich auch nicht wirklich eine Option sind und bin dann dabei gelandet evtl. Auro3D einzusetzen. Umgesetzt habe ich das aber noch nicht, da noch einiges am Haus zu tun ist und ich Auro gerne erst mal ausprobieren möchte. Und in der Schweiz scheinen solche Probestellen rar zu sein.
Alles in allem würde ich dir von den Atmos-enabled Lautsprechern abraten. Falls du es doch versuchen möchtest, stell sicher dass deine Deckenhöhe passt, die Decke reflektierend ist und du 4 Kanäle laufen lassen kannst.
Falls deine Deckenhöhe nicht ganz passt, versuche nicht die Lautsprecher tiefer hin zu stellen um Höhe zu gewinnen, die müssen zwingend auf oder über Ohrhöhe stehen (hab ich selbst versucht).
Cheers
Oechiih
Hallo Oechiih, vielen Dank für Deine Tipps. Ich hoffe, für Timo ist das ok, dass wir seine Seite hier auch mal für technischen, nicht filmbezogenen Smalltalk nutzen. Der Wunsch sich soundtechnisch zu verbessern ist ja durchaus da. Ich merke eindringlich, dass Atmos Sound auch bei meiner 7.1 Ausstattung schon richtig rockt – daher auch der Blick zu den Höhen :o) Nun, ich werde noch weiter recherchieren, aber Eure Tipps sind schon sehr sehr hilfreich.
Hi,
glücklicherweise hat meine Frau unsere Deckenlautsprecher akzeptiert (bzw. generell resigniert, was unser „Wohn-…. äh Filmzimmer“ angeht 😉 ).
Wäre es für dich vielleicht eine Alternative, die Decke abzuhängen und dort die Lautsprecher zu verstecken?
Ich habe schon sehr schicke Deckensegel (mit integrierter Beleuchtung) gesehen … auch in Wohzimmern, die gar nichts mit Lautsprechern / Heimkino zu tun haben.
Gruß
Simon
Hi Simon, tausend Dank. Die Idee kam mir auch schon, aber was Decke angeht, da macht meine Frau dicht :o) Ginge wenn, dann auch wohl nur mit Boxen ohne Kabel… daher kam ja der Grundgedanke für die Atmos enabled Lautsprecher. Ich bleibe irgendwie dran :o)
Hi,
was ist denn an eurer Decke so großartig, dass es um jeden Preis erhaltenswert ist? 😉
Google doch mal „Deckensegel“ und schau dir ein paar Bilder an: Sind schon einige sehr schicke dabei…
…unsere Wohnzimmerdecke ist, so wie alle Decken bei uns, weiß :o) Die 7 Lautsprecher und der Sub (und 65 Zoll an der Wand) sind schon ein Zugeständnis meiner Frau – die übrigens die Beste ist – und in einem gewissen Alter wird man auch etwas seriöser :o) Ich fürchte, die Antwort meiner Kleinen auf Deckensegel sind nicht druckreif :o) – ich bleibe dann erstmal öhne Höhen…Danke Dir.
Die Decke, ist, wie von anderen beschrieben, was die Reflexionen angeht sehr wichtig und auch das Dreieck Lautsprecher > Decke > Ohr muss passen, sonst nur Grotte oder sinnfrei…
Lange Rede kurzer Sinn… Bestell dir welche bei Nubert und schick sie bei nicht gefallen zurück.
Danke Dir für den Tipp. Ich wollte allerdings erstmal einige Meinungen einholen, denn ich finde dieses bestellen und direkt wieder zurücksenden nicht sooooo gut :o) Nubert soll ja auch gute Subs machen, somit nochmals Danke für die Empfehlung.
Hi Stefan,
Deckenlautspecher sind nicht möglich, wie sieht es denn mit Höhenlautsprechern aus? Also Lautsprecher, die oberhalb der Front und der Surrounds an der Wand hängen. Lässt das deine Frau durchgehen?
Das funktioniert sehr gut. Enabled Boxen hab ich mal hören können, rate ich auch von ab.
Hi Nico, vielen Dank für den Hinweis. Wenn ich das hier alles so lese (finde es toll, dass ihr alle helfen wollt), dann sind Deckenlautsprecher für Atmos, DTS-X und Auro wohl das Ultimative. Höhenlautsprecher habe ich bisher eher als nochmalige Ergänzung dazu verstanden…
Für Atmos waren mal Deckenlautsprecher Pflicht, Auro 3d setzte schon immer auf Heights (plus einen Deckenlautsprecher (voice of god)).
Ich bevorzuge die Aufstellung mit Heights, denn wie ein gewisser Herr van Baelen sagte, der Mensch hat oben auf dem Kopf kein Ohr.
Nochmals vielen Dank. Ich lerne gerade sehr viel dazu. Übrigens hat der Mensch auch vorne und hinten keine Ohren, klappt aber trotzdem recht gut mit der Wahrnehmung… :o)