Blu-ray Review
OT: Gemini Man
Der perfekte Agent
Will Smith begegnet in Ang Lees jüngstem Film seinem jüngeren Ich.
Inhalt
Henry Brogan war mal einer der besten Sniper der Marine und arbeitete in der Folge für die DIA als Auftragskiller und Drecksarbeit-Erlediger. Nach einem Auftrag, bei dem ihm klar wird, dass er fast ein Kind getötet hätte, zieht er sich aus dem Profikiller-Geschäft allerdings zurück und möchte ein ganz normales Leben anfangen. Doch so richtig kommt er nicht zur Ruhe. Denn kaum trifft er auf einen alten Kollegen, eröffnet dieser ihm, dass der Kerl, den Henry zuletzt ausgeschaltet hat, unschuldig war. Henry ist schockiert und auch die Dame, die die Agency zu seiner Bewachung abgestellt hat, scheint davon nichts zu wissen. Dummerweise erfährt nun auch sein ehemaliger Arbeitgeber von Henrys Kenntnissen über die Unschuld seines letzten Opfers. Und bevor dieser der Agency gefährlich werden kann, will man ihn lieber tot sehen. Um das zu erreichen, beauftragt man eine Spezialeinheit, die unter dem Namen „Gemini“ agiert. Und die senden einen jungen Agenten, der aussieht wie ein 20 Jahre jüngerer Henry …
Kurze Erläuterung vorab: Um nicht von der High-Frame-Rate der UHD zu Gemini Man abgelenkt zu werden, fand die Erstsichtung des Films über die Blu-ray statt.
Nur so konnte ich unvoreingenommen an den Film selbst herangehen, um ihn für mich entsprechend zu bewerten. Dennoch beginnt das Review mit einem kleinen Exkurs in Sachen Ang Lee und seine sich veränderte Art, Filme zu machen.
Ang Lee war einmal ein großer Geschichtenerzähler. Einer, der sich um seine Figuren kümmerte und Handlungsbögen teils virtuos verknüpfte. Seine Filme hat er dabei durchaus mit visuell hochwertigen, innovativen Bildkompositionen angereichert, die aber stets der Geschichte dienten und nie die Kontrolle übernahmen. Tiger & Dragon gehört zu diesen Werken. Aber auch der frühe Eat Drink Man Woman oder sein 97er Der Eissturm. Tatsächlich war er lange Zeit ein glühender Verfechter tradierter Filmtechnik. Selbst als man ihm 2003 riet, The Hulk digital zu filmen, vertraute er auf analogen Film. Sogar der Erstellung von Digital Intermediates verweigerte er sich lange.
Dann jedoch änderte er seine Strategie. Als Vorkämpfer technologischer Innovation schrieb er sich nun auf die Fahne, nur den letzten Schrei der Technik einzusetzen.
Dies tat er bereits bei seiner 3D-Realisierung von Life of Pi – seinem ersten digital gedrehten Film. Drei Jahre plante er die Verfilmung eines Romans von Yann Martel für die jüngste 3D-Technologie und CGI-Technik. Immerhin sollte der Protagonist mit einem Tiger an Bord eines kleinen Bootes gefilmt werden. Da niemand das mit einem echten Raubtier tun würde, mussten die Tieramimationen so gut sein, dass es täuschend echt aussieht. Parallel plante Lee den Film um die 3D-Technik herum, verwendete sogar wechselnde Filmformate, um entsprechende Szenen noch beeindruckender und immersiver zu gestalten. Das Resultat war ein zwar in Teilen etwas kühler Film, dessen Optik aber derart berauschend rüber kam (und das schon in 2D), dass man von der Geschichte dennoch gefesselt wurde.
Ang Lee war das aber noch nicht genug. Im Anschluss an Life of Pi experimentierte er früh mit höheren Bildwiederholraten.
Denn, so führte er an: Die im Kino bekannte Technik mit 24 Bildern pro Sekunde stammt aus der Zeit des beginnenden Tonfilms (Anfang der 1920er) und wenn man schon digital filmt, dann sollte man diese Technologie auch wirklich weiterentwickeln und nicht digital aussehen lassen wie Film. Seine Suche gilt dem perfekten Digitalfilm und damit verbunden einer anderen „Schönheit“, bzw. einer Art „Traumhaftigkeit“, die in digitalem Film schlummert (Quelle).
Sein erster Film mit dieser Technik war das Kriegsdrama Die irre Heldentour des Billy Lynn, das jedoch praktisch ohne Krieg auskam und lediglich aufs Drama eines Heimkehrers setzte. Ang Lee schaffte es allerdings nicht, mit diesem Film eine emotionale Story zu entwickeln. Die meiste Zeit plätscherte Billy Lynn ziemlich langweilig vor sich hin und litt zudem unter den oft sehr statischen Kamerabildern, die darauf ausgelegt waren, die HFR-Technik möglichst unaufgeregt zum Betrachter zu bringen.
Nun, gut zweieinhalb Jahre später, verlässt Lee mit Gemini Man das statische, fast bewegungslose Drama und wendet sich erstmals einem Actionfilm zu, der von der hohen Bildwiederholrate profitieren soll.
Die HFR-Technik war ihm aber dieses Mal nicht genug, weshalb er auch gleich noch einen digital verjüngten Will Smith ins Rennen schickte. Die Szenen mit diesem sind die bisher ausuferndsten eines am Rechner jünger animierten Schauspielers, sehen leider aber auch nicht viel besser aus als bisherige Versuche, Darsteller jünger zu machen. Ob das auch dazu beitrug, dass der Film floppte?
Während Billy Lynn in den Kinos 30 Mio. US-Dollar (bei 40 Mio. Dollar Budget) einspielte, also bereits ein veritabler Flop gewesen ist, traf es Gemini Man sogar noch härter. Zwar spielte er mit weltweit 173 Mio. Dollar deutlich mehr ein, kostete mit 138 Mio. aber auch viel mehr. Nicht inkludiert sind zudem die Werbekosten. Derzeit geht man von einem Verlust von etwas über 70 Mio. Dollar aus – eine ziemlich Klatsche für den einst erfolgsverwöhnten und zweifach oscarprämierten Regisseur.
Die Kritiker waren sich relativ einig, dass die schon 1997 erstmals angedachte Story, mit der im Verlauf der Jahre schon Tony Scott oder Curtis Hanson sowie die Darsteller Harrison Ford, Mel Gibson oder Sean Connery assoziiert waren, mit einem zu schwachen Drehbuch aufwartete.
Dass es so lange dauerte, bis die Geschichte um den Agenten, der auf seinen jüngeren Klon trifft, realisiert wurde, ist aus technischer Sicht natürlich nachvollziehbar. Doch während die Technik fortschritt, blieb augenscheinlich das Drehbuch auf der Strecke.
Denn, mal ganz ehrlich: Ein Ex-Agent, der zur Zielscheibe der eigenen Ex-Auftraggeber wird und ein Klon-Experiment – viel mehr liefert Gemini Man nicht. Umreißt man die Story auf diesem kurzen Wege (und mehr passiert leider wirklich nicht), passt sie auf ein DIN-A4-Blatt.
Stellt sich natürlich die Frage, ob das, WAS passiert, wenigstens unterhaltsam ist.
Nun, es beginnt eigentlich wirklich packend. Das Intro mit dem Auftragsmord ist klasse gefilmt und spannend inszeniert. Auch das Kennenlernen zwischen Henry und Danny gerät kurzweilig. Auch deshalb, weil Will Smith im „Alter“ immer entspannter wird und souveräner agiert. Mary Elizabeth Winstead gibt ohnehin eine starke Partnerin ab, die Henry auch mal Contra gibt. Fortan als Team unterwegs hält Gemini Man gekonnt die Waage aus dezent romantischen und oftmals auch humorvollen Momenten – das passt soweit.
Dass sich Ang Lee über eine halbe Stunde Zeit lässt, bevor er die Katze aus dem Sack lässt, die schon das Filmplakat oder Blu-ray-Cover verrät, muss man gar nicht unbedingt kritisieren – immerhin fördert es die Spannung und kulminiert dann in einer wirklich grandios umgesetzten und gefilmten Motorrad-Verfolgung. Zwar übertreiben es die animierten Momente zum Ende hin etwas, aber zackig inszeniert ist das auf jeden Fall.
Womit wir bei dem sind, was so viel Geld gekostet hat und so lange bis zur Realisierung brauchte: Der verjüngte Klon.
Nun, wie sieht er denn aus, dieser am Rechner entstandene, 25 Jahre jüngere Will Smith.
Geil sieht er aus, richtig geil – wenn es sich um ein Computerspiel handeln würde. Zweifelsohne ist die Animation seines Gesichts die bisher gelungenste Variante digitaler Verjüngung. Zweifelsohne entlarvt man sie aber als solches, sobald er den Mund bewegt. Nach wie vor ist es gut zu wissen, dass man menschliche Emotionen und Regungen eben doch nicht perfekt am Computer animieren kann. Gemini Man indes hilft es nicht, da man ständig das Gefühl hat, einen Androiden zu sehen und keinen Klon aus Fleisch und Blut. Wie gesagt: Für ein Computerspiel wäre es phänomenal gut. Als Realfilm-Bestandteil aber leider künstlich und ablenkend. Zumal er als menschlicher Klon eben keine Superfähigkeiten hat, dies aber hin und wieder so aussieht. In der Kampfszene zwischen Henry und Junior in den Katakomben führt der Jüngere einen Spinning Wheel Kick in einer Geschwindigkeit aus, die absolut unwirklich erscheint. Auch die Schläge, die er daraufhin austeilt, sind einfach zu schnell. Jetzt kann man sagen, dass man es hier ohnehin mit einem Fantasy-Actionfilm zu tun hat. Und vielleicht hat man ihn während des Klonprozesses auch genetisch modifiziert. Der Punkt ist aber der, dass man Junior ja abnehmen soll und muss, dass er ein Mensch ist. Durch seine übermäßigen Fähigkeiten und die unnatürliche Mund-Mimik (Extra-Lob gibt’s indes für die gelungene Augenpartie) ist aber leider das Gegenteil der Fall: Junior erscheint künstlich.
Sieht man von diesem Punkt ab, liefert Ang Lee teils wirklich beeindruckende Fight-Choreografien, die wirklich Spaß machen. Das ist dynamisch gefilmt, klasse ausgeführt und ziemlich packend.
Zum Luftholen zwischen den einzelnen Actionszenen versucht sich Lee dann immer wieder in dramatischen Zwischentönen. Er lotet im Stile eines Vater-Sohn-Dramas aus, was den Menschen ausmacht und wie das mit dem Vertrauen so funktioniert – Blut ist eben doch dicker als Wasser.
Innovativ oder überraschend ist Gemini Man indes zu keiner Zeit. Im besten Sinne ist es ein unterhaltsamer, aber durchschnittlicher Actionthriller, der gut daran getan hätte, mehr Zeit für die Story als für den technischen Mummenschanz drumherum zu investieren, der selbst HFR-Fans bisweilen irritieren dürfte.
Denn final dann doch noch ein Wort zum filmischen Unterschied der 24p- und der HFR-Version – exemplarisch festgemacht an der beeindruckenden Motorrad-Verfolgung.
Diese wurde selbstredend von zwei Stuntleuten sowie teils gleich ganz computeranimiert realisiert. Bei den Stunt-Doubles gibt’s einen für Henry alt und einen für Henry jung. Mal abgesehen davon, dass man hier mal ein richtig schlechtes Beispiel geliefert bekommt, wie ein wenig gelungenes, digital auf einen anderen Menschen animiertes Gesicht in Bewegung aussehen kann (man nutze mal den Einzelbild-Fortlauf bei Minute 38’44), könnten die Unterschiede zwischen 24p und HFR kaum größer sein:
Während die 24p-Variante die typische Bewegungsunschärfe entstehen lässt, die bei den rasanten Wendemanövern für einen filmischen Effekt sorgt, entlarvt die HFR-Darstellung der UHD (noch) sichtbar(er) das Stuntdouble und die computeranimierten Motorrad-Kunststückchen des geklonten Henry. Die Bewegungsunschärfe der herkömmlichen Frame-Rate sorgt also dafür, dass Dinge verborgen bleiben, die man eigentlich gar nicht sehen möchte. Die HFR-Variante wirkt zwar, als säße man ebenfalls auf einem Bike mittendrin, doch leider umgeben von einer videospielartigen Animation des jüngeren Henry. Die komplett CGI gehaltenen Elemente (vom Bike purzelnder älterer Henry oder die coolen Drehungen von Junior) setzen sich per HFR noch deutlicher von der Stuntarbeit und den real gefilmten Szenen ab, wirken zu schnell und abgehackt – in meinen Augen schlicht nicht überzeugend. Das führt letztlich dazu, dass das, was eigentlich realer/echter erscheinen soll, eigentlich unechter wirkt, weil es das „Unechte“ durch die hinzugefügte Information stärker zutage fördert.
Bild- und Tonqualität BD
Dass die Blu-ray von Gemini Man natürlich ebenfalls auf dem 4K-DI basiert und Lees Vision von ultraklaren digitalen Aufnahmen unterstützt, merkt man der Full-HD-Scheibe augenblicklich an. Es wird schwer sein, eine Blu-ray mit Real-Aufnahmen zu finden, die ähnlich ruhig und phänomenal scharf ist wie diese hier. Smith‘ Close-ups zu Beginn sind dermaßen gut aufgelöst, dass man sich fragt, was die UHD da noch rausholen soll. Jede einzelne Pore, jedes feinste Härchen und jedes nicht perfekt rasierte Barthaar sind erkenn- und greifbar. Die Bildruhe ist derweil so gut, dass eine Körnung nur dann sichtbar wird, wenn die Kamera lange auf einer Stirn verweilt. Dort kann man dann Kleinst-Bewegungen erkennen – die wahrzunehmen allerdings durchaus Konzentration erfordert. Etwas leichter fällt es, ein leichtes Rauschen auf hellem Himmel zu erkennen, was dann aber auch die kritischsten aller Aufnahmen sind (13’08).
Ebenfalls sehr gut sind die Farben und der Kontrastumfang. Es mag das letzte Quäntchen an sattestem Schwarz fehlen (vor allem gegenüber einem Men in Black: International) und bisweilen überstrahlen helle Himmelsanteile, doch das ist wirklich Mäkeln auf sehr hohem Blu-ray-Niveau. Farben weisen allerdings eine leichte Tendenz zum Grünen auf, während Smith‘ Antlitz meist authentisch warm erscheint und der lachsfarbene Longsleeve von Danny schön verwaschen aussieht.
Ein wenig sieht man übrigens der BD auch an, dass sie aufgrund der 3D-HFR-Technik und der laut Ang Lee deshalb anders benötigten Beleuchtung irgendwie außergewöhnlich wirkt – manchmal etwas künstlich, wenn man Mary Elizabeth Winstead am Strand sieht und sie sichtbar mit Scheinwerfern ausgeleuchtet erscheint (ab 26’05). Zudem schälen sich Smith und Winstead kurz davor derart dreidimensional vom Hintergrund ab, dass die 3D-Herkunft nicht verleugnet werden kann.
Auch die teils extremen Naheinstellungen, in denen Ang Lee (bzw. Kameramann Dion Beebe) direkt vor seinem Hauptdarsteller lag, um ihn aufzunehmen, zeugen von der speziellen Art, auf HFR abgestimmt zu filmen.
Übrigens hat Leser Marc mit Adleraugen erkannt, dass zwischen 2’09 und 2’40 eine leichte Doppelkontur rund um Smith‘ rechte Hand zu erkennen ist. Die Ursache dieses Fehlers ist unbekannt. Man sieht es auch nur, wenn man sich sehr auf diesen Bereich konzentriert. Unschön ist es dennoch.
Leider müssen sich die deutschen Filmfans bei der Blu-ray mit dem typischen Verhalten von Paramount begnügen. Soll heißen: Dolby Digital für die Synchronfassung, während das Original in Dolby Atmos glänzen darf.
Die Dolby-Digital-Spur ist für sich genommen aber wirklich gut und nach einer gewissen Anhebung der Lautstärke um 3-5 dB langt er auch dynamisch hin. Der vorbeifahrende Hochgeschwindigkeitszug (1’55) kommt jedenfalls sehr wuchtig aus den Speakern. Wechselt man allerdings auf die Originalspur, wird das noch einmal deutlich fetziger wiedergegeben und das Zirpen der Zikaden wirkt feiner. Dennoch hat man schon schlechtere DD-Tonspuren gehört. Vor allem die Räumlichkeit überzeugt und lässt sämtliche Naturgeräusche sehr lebhaft aus allen Speakern zum Gehör gelangen. Stimmen bleiben dabei klar, gut verständlich und akzentuiert.
Bass können beide Spuren indes nur manchmal gut. Bis auf vereinzelte kurze Kicks, dauert es bis zum Aufeinandertreffen von Smith I und II, bis mal etwas satter zugelangt wird. Viele andere Situationen müssen weitgehend ohne die voluminöse Unterstützung des Subwoofers auskommen. Es gibt zwar immer ein bisschen Bass, aber im Angesicht des Geschehens einfach zu wenig. Das merkt man meist dem Score an, der wenig Fundament hat. Selbst wenn die Minigun nach 89’30 losfeuert, bleibt das Ganze unterhalb der Möglichkeiten – einzig der Beschuss des Vans kurz zuvor hält mal satten Tiefbass parat (87’58).
Die Kampfszene in Dannys Haus kommt über beide Sprachfassungen ziemlich krachig und wenig voluminös aus den Lautsprechern. Hier könnten beide Sprachversionen besser abliefern. Immerhin haben die drei kurzen Schüsse im Original aber etwas mehr Kraft als im Deutschen (22’40). Wirklich nett gerät der kurze Soundeffekt des vorbeisausenden Wasserflugzeugs (28’11). Und auch die Schießerei nach 35’45 liefert eine sehr räumliche Vorstellung ab. Auch das kann zwar der O-Ton noch feiner und mit mehr Hochton-Anteil, aber insgesamt klingt das recht ordentlich.
Bild- und Tonqualität UHD
Gemini Man wurde mit Kameras vom Typ ARRI ALEXA XT M aufgenommen, die für die 3D-Aufnahmen bei 120 fps noch einmal modifiziert und auf speziell angefertigte Rigs der Firma Stereotec aus Landsberied montiert wurden. Für die Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen kam die Phantom Flex 4K zum Einsatz. Das 3.2K-Material der Alexa wurde für den fertigen Film auf 4K hochskaliert. Wir haben es nach einem 4K DI also zwar nicht mit einem vollkommen nativen 4K-Bild zu tun, sind aber sehr nahe dran. Dennoch ist das etwas verwunderlich, da Lee bei Billy Lynn noch mit Sony CineAlta F65 in echtem 4K filmte.
Gefilmt wurde mit 120 Bildern pro Sekunde, die im Heimkino aber niemand zu sehen bekommen wird. Für die UHD rechnete man das Ganze auf moderatere 60 fps runter, fügte HDR10 und Dolby Vision sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum hinzu. In Summe ergibt diese Menge an Informationen tatsächlich satte 90 GB an Daten, die natürlich auf einer 100-GB-Disk unterkamen.
Betrachten wir das Bild der UHD ganz unabhängig davon, ob einem HFR in den Geschmack passt oder nicht, gibt es nur eins zu sagen: Ein UHD-Realfilm sah nie besser aus.
Ist schon die Blu-ray messerscharf, steigert die UHD das auf rasiermesserscharf. Close-ups sind phänomenal plastisch und selbst in Totalen lässt sich in der Tiefe noch so manches Detail erkennen, das die BD nicht darzustellen vermag. Farben gelingen der UHD zudem neutraler und mit einer nicht mehr vorhandenen Tendenz ins Grünliche – zumindest in Bezug auf HDR10. Asphalt ist nun neutralgrau und der Himmel klarer blau. Die bunten Häuser in Kolumbien sind prächtiger und liefern kräftigere Orange- und Brauntöne. Herausragend ist außerdem die bessere Tiefe im Schwarz. Dunkle Szenen sind knackiger und gleichzeitig liefern Sterne prächtig glitzernde Spitzlichter.
Wechselt man auf Dolby Vision, kommen auf neutralen Flächen zwar ein wenig die Grüntendenzen zurück, doch dafür ist die Durchzeichnung in dunklen Bildanteilen noch etwas besser und die Flammen während der Actionszene nach 95 Minuten sind durchweg nuancierter.
Profitieren kann man davon allerdings nicht in jedem Fall. Denn einige Wiedergabe-Ketten scheinen mit 4K60 und 12 Bit Problem zu haben. Da es diese Kombination bisher auf einer Disk noch nicht gab (Billy Lynn lieferte lediglich HDR10), ist schwierig zu eruieren, wer oder was hier der Schuldige ist.
Fazit: Die Blu-ray ist wirklich gut, die UHD ist dennoch besser.
Die oben angesprochen Doppelkontur ab Minute 2’09 hat die UHD ebenfalls. Es darf jeder für sich entscheiden, ob er diesen Fehler als massiv erachtet, sodass er die volle Punktzahl abwerten möchte oder für unerheblich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … legt die UHD noch mal nach. Das Orange ist kräftiger, die Brauntöne haben mehr Sättigung und die graue Straße ist neutraler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Im Gegensatz zur UHD, die den Schleier vom Himmel nimmt, ihn viel kräftiger blau wiedergibt und auch die Wolken dreidimensionaler darstellt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt auch hier neutraler und dynamischer. Die Hautfarbe ist natürlicher.
UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): Dolby Vision kehrt auf Hauttönen etwas ins Grüne zurück, allerdings lange nicht so deutlich wie die Blu-ray. Dafür zeichnet DV auf den dunklen Bildanteilen des Gesichts besser durch.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD betont das Orange deutlich, ist satter im Schwarz, hat keine Grüneinfärbung und bietet das viel plastischere Feuerwerk.
UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): Auch wenn es sich um exakt ein Einzelbild Versatz handelt, lässt sich sehr gut erkennen, dass Dolby Vision die Flammen noch mal besser durchzeichnet. Die Farbgebung bringt etwas mehr Gelbanteile zurück und die Flammen weisen noch mehr Differenzierung auf.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD kann hier zwar auch nicht jeden Buchstaben lesbar abbilden, aber der Unterschied ist deutlich.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD differenziert hier noch Fenster, die über die Blu-ray nur aus Pixelmatsch bestehen.
Im Gegensatz zur Blu-ray kommt die UHD mit einem deutlichen Upgrade für den deutschen Ton. Denn wo die BD schon englisches Atmos lieferte, legt die UHD nun auch für die Synchro mit Atmos nach. Man darf sich also vom Dolby Digital der Blu-ray verabschieden und das unkomprimierte, auf True-HD basierende, 3D-Soundkostüm zu Gemüte führen. Auf der regulären Ebene klingt das dann schon mal mit der englischen Atmos-Fassung identisch und wesentlich hochwertiger und dynamischer als bei der DD-Spur der Blu-ray.
Beziehen wir die Höhen-Ebene noch mit hinzu, wird der Score zu Beginn schon leise hinzu addiert, bevor es dann beim Absetzen des Schusses witzige Säuselgeräusche von oben gibt. Ein paar Mal gibt’s in den ersten 15 Minuten dezente Vogel- und Naturgeräusche, bis die Kamera mitsamt dem Ton nach 19 Minuten unter Wasser geht und die typischen Blubbergeräusche zu hören sind. Während der ersten knackigen Fight-Sequenz ist es dann wieder der Score, der deutlich wahrnehmbar von oben kommt (23’00). Den ersten wirklich richtigen und intensiven 3D-Soundeffekt gibt es, wenn das Wasserflugzeug über die Kamera und die Köpfe hinweg fliegt (28’07).
Treffen Smith und Smith das erste Mal aufeinander, hätte es indes viel mehr Informationen geben dürfen. Immerhin fetzen Schüsse hier auch über Kopf und Explosionen gibt’s ebenso wie rumpurzelnde Protagonisten. Um das wieder wett zu machen, nutzt Lee dann am Ende der Motorrad-Verfolgung Geräusche eines !Jaguars! für durchdrehende Reifen und ein paar Bike-Stunts. Ein bisschen Ratlosigkeit kann sich ob dieser gewöhnungsbedürftigen Nutzung und Vertonung der Heights durchaus mal breit machen.
Einleuchtend ist immerhin das Gespräch im Gewölbe ab Minute 66, das authentisch von den Höhen-Speakern widerhallt, weil der Raum so eng ist. Nach 89’30 setzt es dann noch mal dezente Schussgeräusche aus der Minigun, die aber ebenfalls fetziger hätten ausfallen dürfen. Sieben Minuten später sensen dann elektronische Sounds aus den Heights, wenn es in die nächste Kampfsituation geht.
HFR 60 fps – eine Technik, zwei Meinungen
Wir haben natürlich beide ganz bewusst etwas provokant formuliert – darf ja ruhig mal etwas emotionaler zugehen.
Florian Schäfer hat das übrigens zum Anlass genommen, sich noch einmal intensiver mit dem Thema HFR und seinen Gefühlen dazu zu beschäftigen. Die Langfassung könnt ihr auf Heimkino-Praxis lesen – und zwar hier: Klick.
Florian Schäfer: HFR ist die Zukunft des Kinos!
Eins vorweg: Ich liebe Filme, alte Filme, Filmlooks, filmische Stilmittel. Alte Stummfilme mit 18fps, schwarz-weiß in 4:3, Spaghetti-Western in Cinemascope, brutal körnigen 16mm-Look wie in „the Wrestler“, übertriebene Technicolor-Farben, 80er-Jahre Horrortrash auf VHS und vieles mehr.
Nicht alle Stilentscheidungen der Regisseure und Kameraleute kann ich nachvollziehen, würde aber nie den Filmemachern absprechen, das selbst entscheiden zu dürfen. Ich freue mich aber, dass es die Vielfalt gibt. So kam es auch, dass Ang Lees erster UHD-HFR-Film Billy Lynn tatsächlich meine erste UHD-Scheibe war, die ich mir sogar extrafrüh aus den USA mitbringen ließ. Das musste ich einfach gesehen haben. Das traditionelle 24p-Kino, das seit den 1920er Kinofilme dominiert, wollte Lee durch eine wesentlich höhere Bildwiederholrate von 120 fps auf eine neue Stufe bringen.
24p war niemals die Grenze der menschlichen Wahrnehmung. Wäre dies so, dann gäbe es zum einen kein HFR, zum anderen keine Gegner dieses Looks. Je nach Helligkeit, Kontrast und Bewegung ist der Mensch in der Lage bis zu 120p Unterschiede festzustellen. Danach bringt es kaum noch etwas, die Framerate zu erhöhen. Gamer kennen diese magische Grenze. Und um statische Auflösung wie 4K sichtbar zu machen, muss der Bildinhalt entweder sehr ruhig oder die Framerate hoch sein – sonst kommt es zu Bewegungsunschärfe oder ruckelnden Bildern, was beides einem Auflösungsverlust gleich kommt.
Nach dem kurzen Ausflug in die Theorie nun die entscheiden Frage: Gefällt mir persönlich das HFR in Gemini Man?
Ganz klares ja! Die immer wieder eingestreuten Helikopteraufnahmen, wenn z.B. das Boot von oben nach unten durchs Bild fährt, sind wunderschön flüssig. Sämtliche Unterwasseraufnahmen, wenn Leichen ins Wasser platschen, sehen einfach nur besser aus, ohne zu irritieren.
Die näheren Aufnahmen bei Nachtszenen sehen auch schön flüssig und filmisch aus. Einige Dialogszenen hingegen erscheinen zugegebenermaßen etwas seltsam, wobei das interessanterweise je nach Darsteller unterschiedlich ausfällt. Will Smith scheint mir bereits in seinem Schauspiel „HFR-tauglich“ zu sein, andere weniger.
Nebenbei erwähnt fand ich die digitale Version von Will Smith zwar nicht 100% nach ihm aussehend, aber für sich genommen absolut überzeugend. Da war ich positiv überrascht (abgesehen von der letzten Szene auf dem Campus – Schwamm drüber). Sequenzen, wenn Personen in der Totalen durch helle, bunte All-Inclusive-Hotels schlendern, sehen teilweise auch nach videohaftem TV-Demomaterial aus. Das liegt aber nicht nur an HFR, sondern wesentlich am genannten Setting und Color Grading. Absolut überragend waren erwartungsgemäß die Actionszenen. Dass die Motorräder etwas zu schnell fahren, ändert sich auch in 24p nicht. Der Hinterrad-Roundhouse-Kick war wiederum skurril-genial. Die Laser-Maschinengewehr-Schlacht am Ende war für mich ein visueller Hochgenuss den man einfach in HFR gesehen haben MUSS! Da ich an den Film als solchen aufgrund der mäßigen Kritiken nur geringe Erwartungen hatte, wurde ich positiv überrascht und fühlte mich zwei Stunden insgesamt gut unterhalten. Meine Mitgucker fanden das HFR übrigens zwar ungewohnt und teils sogar seltsam, sie attestierten aber insgesamt gesteigerten Realismus und ein verbessertes Filmvergnügen, für das sie sogar im Kino einen Aufpreis zahlen würden.
Bleibt mir, abschließend zu sagen: Stillstand ist tödlich! Jede Kunstform muss sich weiter entwickeln, sowohl inhaltlich als auch technisch. Eine Kino-Filmindustrie, die sich in musealer Art und Weise um sich selbst dreht, verliert ihre Daseinsberechtigung. Wir Qualitäts-Fanatiker würden auch nicht glücklich, wenn die Industrie den (Heim-)Kinomarkt als innovationsfeindlich abhaken würde. Kino war schon immer technisch führend und musste sich immer wieder von Fernsehen und anderem abheben. Im Digitalzeitalter, in dem die teure Filmrolle als wirtschaftliches 24p-Argument weg fällt, muss sich HFR im Kino etablieren. Es darf nicht passieren, dass das Kino mit antiquiertem 24p-Ruckeln zum Retro-Erlebnis verkommt, während sich Fortschritt anderswo abspielt. HFR muss jedem Kino-Filmemacher als modernes Stilmittel zur Verfügung stehen. Ich vertraue voll darauf, dass Kameraleute und Regisseure dieses weitere Stilmittel im Sinne ihrer künstlerischen Absicht einsetzen. Sie brauchen dazu kein HFR-Verbot oder Soap-Opera-Sprechchöre.
Die Gemini-Man-HFR-UHD gehört daher in jede Filmsammlung. Wenn nicht zu den Lieblingsfilmen einsortiert, dann immerhin in die Kategorie „Referenzfilme und technischen Meilensteine“. Avatar 2 und 3 und viele weitere Filme in HFR sind dort ebenfalls herzlich willkommen!
Timo Wolters: HFR hat mit Kino nichts zu tun!
Zunächst ein Zitat von Ang Lee: „Ich habe während der letzten Jahre gelernt, die Motion-Smoothing-Funktion von TVs zu hassen. Sie lässt alles aussehen wie eine billige Seifenoper“ (Quelle).
Diese Erfahrung ist für Lee der Grund, mit echten 120 fps zu arbeiten, nicht auf Fake-Zwischenbilder zu setzen, die TVs generieren. Sein erster Film, in dem er mit hoher Framerate arbeitete, war Die irre Heldentour des Billy Lynn.
Jetzt war Billy Lynn eher ein Drama ohne große Actionszenen. Die Kamera verfolgte das Geschehen meist statisch, nie wirklich dynamisch. Mehrfach hatte man deshalb das Gefühl, einer billigen Handy-Aufnahme aus dem Urlaub zuzuschauen. In Gemini Man arbeitet Ang Lee anders: Wir bekommen es mit wilden Kampfszenen und teils sehr dynamischer Kameraführung zu tun. Gerade während der Fights wirkt das Geschehen durch HFR wie beschleunigt – nicht unähnlich eines Zeitraffers. Im Prinzip so, als würde man den Film in anderthalbfacher Geschwindigkeit abspielen. Das alleine wirkt schon befremdlich.
Außerdem kommt das Problem des Urlaubsvideos hier noch viel stärker zum Tragen als bei Billy Lynn, da zahlreiche Szenen eben genau in einem solchen Szenario spielen. Strand und Meer im Hintergrund, die Protagonisten im Vordergrund. Alles ist bis ins hinterletzte Eck scharf. Das ist in der Tat so, als würde man aus seiner Urlaubshütte direkt am Meer aus dem Fenster schauen und Will Smith am Strand sitzen sehen. Ja, das ist real. Sehr real. Fast hyperreal. Und es ist genau das, was Lee möchte. Es ist das, was die HFR-Fans haben wollen: Sich mittendrin fühlen. Einer Kampfszene beizuwohnen und denken, man wäre mitten im Ring – oder zumindest der Handtuchhalter außerhalb der Arena.
Aber genau das möchte ich eben nicht von einem Film. Ich möchte NICHT die Realität auf der Leinwand sehen. Keine dokumentarähnlichen Bilder. Keinen Blick aus dem Fenster (den ich auch ohne Eintrittsgeld haben kann). Ich möchte den typischen Kinolook, der eben nicht aussieht als schaue man aus dem Fenster.
Ja, 24 Bilder pro Sekunde stottern in bewegten Szenen, was exzessive Schwenks immer wieder zu einer unangenehmen Angelegenheit werden lässt. Doch dieser Art filmischer Look ist es, der mich (und mein Gehirn) in die Filmwelt entführt. Der mich eintauchen lässt in eine Kunstform, die mich aus der Realität fließen lässt.
Denn das ist es, was für mich Film ausmacht: Zwei Stunden Fantasiewelt, die außerhalb der Realität spielt. Etwas, das mich abholt und für zwei Stunden fasziniert. Schaue ich mir Gemini Man an, fühle ich mich dauerhaft abgelenkt durch Bilder, die wirken als würde ich ein Interview oder Urlaubsvideo mit Will Smith sehen.
Nein, dieser Videolook ist nicht das, was ich mir unter Kino vorstelle. Um mir diese Art von Bildern anzuschauen, kann ich auch nachmittags den Fernseher anschalten und mir Daily Soaps anschauen. Der Look ist ähnlich und hat mit Kino im klassischen Sinn nichts mehr zu tun. Und so sehr Ang Lee selbst die Fake-Zwischenbildberechnung von TVs bemängelt, weil sie „soapy“ aussieht, so sehr geht es seinen real in HFR gefilmten Bildern gleich. Da kann er sagen, was er möchte: Gemini Man sieht auch trotz der rasanten Szenen aus wie eine Folge Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder eine Naturdokumentation.
In Actionfilmen macht es den Schauspielern zudem das Leben schwerer. Selbst ein fitter Kerl wie Will Smith wirkt in seinen Bewegungen nicht mehr so souverän. Die High-Frame-Rate offenbart jeden Makel in der Fitness und in der Bewegung, weil sie einfach alles darstellt und nichts verborgen lässt. Das führt am Ende zu einer Einschränkung der darstellerischen Dynamik. Ähnliches gilt für Spezialeffekte oder Body-Doubles, die deutlicher als solche entlarvt werden können (38’14). Selbst Explosionen wirken „billig“, weil man jeden einzelnen Funken verfolgen kann und das Ganze dann aussieht als hätte jemand einen günstigen Silvester-Kracher gezündet (37’07). Sollte sich diese Technik wirklich dauerhaft durchsetzen, wünsche ich mir einen 24p-Modus, der dieses HFR zurück konvertiert.
Um den Bogen zu Lees Eingangs-Zitat zu spannen, abschließend ein Zitat meiner wahrlich nicht technikaffinen Partnerin, das ihr spontan während der ersten Szene von Gemini Man entfuhr: „Uaaah, das sieht ja gruselig aus! Was ist das?“
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Gemini Man beginnt mit einem alternativen Anfang, in dem man bereits den jungen Henry sieht und geht über zwei entfernte Szenen rüber zu insgesamt sechs Featurettes. In „Die Entstehung“ beschreiben Ang Lee und Jerry Bruckheimer, dass die Story schon lange auf Halde lag, sie aber aus technischen Gründen jetzt erst verfilmt werden konnte. „Treffen mit dem jüngeren Ich“ kümmert sich dann um die beiden Henrys und darum, wie man das Zusammenspiel der beiden am Set realisierte, bzw. wer als jüngerer Henry „einsprang“. „Die Zukunft ist jetzt“ läuft gut 18 Minuten und konzentriert sich auf die Realisierung des geklonten, vollständig digitalen jungen Will Smith. Man erklärt, dass es die Feinheiten sind, die den Menschen ausmachen. Und dass es vor allem darum ging, das Drama im Gesicht darzustellen; eine echte Authentizität zu erzielen – schade, dass gerade diese Details im fertigen Film nicht funktionieren. „Inszenierung der Action“, das Jerry Bruckheimer mit den Worten „Gemini Man ist ein intelligenter Actionfilm“ einleitet, kümmert sich die Art und Weise wie ein renommierter Drama-Regisseur an Actionszenen heran geht. Hier gibt’s wirklich interessante Einblicke hinter die Kamera. „Details der Extraklasse“ ist ein spannendes Feature, das den Setdesigner vorstellt, der für die Katakomben-Szene verantwortlich zeichnet. „Ang Lees Vision“ letztlich nimmt das Thema der 120fps auf und stellt heraus, dass der Regisseur die hohe Framerate für essentiell hält, wenn man 3D-Filme machen möchte.
Fazit
Gemini Man ist ein unterhaltsamer Actionfilm geworden. Einer, der Will Smith und Mary Elizabeth Winstead in guter Spiellaune zeigt und einige atemberaubende Actionszenen und -fights liefert. Visuell wird hier einiges geboten und Fans von hoher Bildwiederholungsrate werden die HFR-UHD feiern.
Allerdings fällt es vornehmlich aufgrund der übermäßigen Computerspiel-Ästhetik schwer, in die ohnehin schon dünne Story einzutauchen. Immer wieder hat man das Gefühl, der Film richte sich vor allem an jene, die mit 3rd-Person-Shootern aufgewachsen sind und deshalb mit viel zu glatten, viel zu schnellen und viel zu künstlichen Bewegungen kein Problem haben.
Die UHD, so viel ist klar, bietet (objektiv betrachtet) technisch derzeit das Machbare in Sachen Schärfe, Kontrast und Bewegungs-Darstellung. Man muss und sollte natürlich HFR-Fan sein. Alle anderen werden die Blu-ray bevorzugen, die nur leider keinen deutschen Atmos-Sound liefert.
Wie heißt es noch so schön? Einen Tod stirbt man immer …
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 95%
Bildqualität UHD (HDR10 & Dolby Vision): 100%
Tonqualität BD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 85%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 40%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 40%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 60%
Film: 60%
Anbieter: Universal Pictures Home Entertainment
Land/Jahr: USA/China 2019
Regie: Ang Lee
Darsteller: Will Smith, Mary Elizabeth Winstead, Clive Owen, Benedict Wong
Tonformate BD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 117
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI) HFR 60
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 5180
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Paramount)
Hallo und danke für alle Reviews, die ihr macht. Jetzt habe ich ein Problem mit dieser UHD, und zwar in der Form, dass der Paramount-Einspieler in UHD-Auflösung in 24p mit HDR läuft, der Film selbst aber in UHD/60p OHNE HDR. Sowas kam noch nie vor, und alle Versuche über Einstellungsänderungen halten nicht. Der Player ist ein 900er Panasonic, der TV ein 65OLED804 von Philips, dazwischen ein Onkyo 3100. Der lässt sich leider nicht so einfach umgehen, da das Kabel verlegt ist, und ich kein weiteres geeignetes besitze. Habt ihr eine Idee?
Eine Frage interessehalber: Ich habe evtl. Zugang zu einem Panasonic – Player mit Dolby Vision. Wo wechselt man eigentlich zwischen den HDR-Formaten, am Player oder am TV?
Vielen Dank, und ich freue mich auf alle zukünftigen Reviews.
Hallo Markus.
Die Probleme mit GEMINI MAN haben leider viele. Es kann an den Einstellungen im Player liegen, es kann am Kabel liegen, es kann am Onkyo 3100 liegen. Das lässt sich aus der Ferne schlecht sagen. Ich würde mal versuchen, ein Kabel extern zu legen, um das intern über den Receiver verlegte, bzw. den Receiver auszuschließen.
Anders wirst du nicht dahinter kommen, da es hier nicht zwingend die EINE Fehlerquelle gibt.
Dolby Vision kannst du am Panasonic-Player aktivieren oder deaktivieren.
Hallo Zusammen,
Hat einer eine Idee warum auf meinem Pansonic UB404 das HDR bei dieser Disk nicht wieder gegeben werden kann ? Bei allen anderen UHD’s kein Problem nur bei Gemini Man bekomm ich bei der Wiedergabe die Meldung „dynamikbereichkonv. ausg.“
Das würde mich auch interessieren. Bei meinem ‚PANASONIC UB740‘ wird auch „dynamikbereichkonv. ausg.“ angegeben. Bei anderen UHD’s wird sonst HDR angezeigt.
Ich habe das mal anhand der YouTube App (da gibt es einen schönen Filmausschnit in 4K 60fps) auf beiden Geräten getestet. Auf dem B7 läuft es absolut flüssig. Auf dem UP970 ist das ein nerviges Geruckel. Das wird dann wohl mit der 4K UHD nicht anders sein. Da bleibt dann wohl nur eine andere Variante der Wiedergabe…
Das KANN aber auch an der Youtube-App liegen. Die Panasonic-UHD-Player können bspw. die Netflix-App nur in 60Hz ausgeben, was auch übelst ruckelt. Heißt nicht unbedingt, dass der Player die 4K60 nicht kann.
Hier eine Aussage aus einem englischen Forum:
I tested Billy Lynn UHD in 60fps and played beautifully. I set player at 60Hz beforehand (not sure if 24Hz or 60Hz would really make a difference)
Quelle: https://www.avforums.com/threads/owners-thread-for-lg-up970-4k-blu-ray-player-includes-dolby-vision.2092702/page-22
Das habe ich auch schon mal gelesen, aber nicht wirklich verstanden. Im LG UP970 kann man nur 24Hz oder 50Hz einstellen. Es gibt schlichtweg keine Einstellung für 60Hz.
So, heute die Scheibe bekommen. Der LG UP970 gibt die UHD automatisch in 60fps wieder. In den Grundeinstellungen sind 24Hz eingestellt (gibt dort nur 24Hz oder 50Hz). Alles ohne Probleme.
Top!
bei mir läuft Gemeni Man (4k 60Hz) mit dem LG UP970 nicht.
Hab jetzt 3 verschiedene Kabel versucht, auch ein Glasfaserkabel HDMI 2.1
Display ist ein Optoma UHD 51, der hat 18gB HDMI Eingänge.
Übrigens hat die normale Blu ray eine fantastische Bildqualität.
Mit meinen LG UP970 schaffe ich es nicht die UHd – Gemini Man abzuspielen.
UP970 – 8k Glasfaser Kabel – Optoma UHD 51, der Beamer hat HDMI 18 gB Eingänge.
Ronny: welche Einstellungen hattes du vorgenommen.
Hallo liebe Gemeinde. Eine Frage an euch. Habe die Scheibe leider noch nicht im Hause. Ich besitze einen UHD Player LG UP970. Kann dieser überhaupt die 60 fps flüssig darstellen? Bei dem Teil kann man ja nur 24Hz oder 50Hz einstellen.
Hallo Timo. Kannst du vielleicht etwas dazu sagen? Soweit ich mich erinnere, hattest du doch auch mal einen LG UP970.
Das ist korrekt. Billy Lynn müsste ich damals aber auf dem UB900 angeschaut haben. Ob der UP970 die 60 fps mit Dolby Vision beherrscht, kann ich dir leider nicht sagen.
Ich müsste hier jetzt auch googlen und suchen, was in den Specs zum Samsung steht.
Hast du schon mal mögliche Fehlerquellen ausgeschlossen und den Player direkt an den TV mit einem 4K/60 fps-fähigen Kabel angeschlossen?
Wie ich schon geschrieben hatte, habe ich die Scheibe ja noch nicht zu Hause. Das war nur vorab eine Frage. Eventuell hat ja schon jemand Erfahrungen dahingehend mit dem UP970. Und wieso Samsung? Ich habe einen UP970 und einen OLED65B7D. Beides Geräte von LG. Nun ja, dann warte ich mal, bis ich die Scheibe im Hause habe und werde dann berichten.
Ah, siehste … Hatte ich völlig überlesen, dass du den Film noch nicht hast. Der B7 kann’s auf jeden Fall. Das kann ich schon mal sagen.
Au weia. Billy Lynn tat mir ja schon in den Augen weh. Aber da war auch der Film wenigstens fast einen Art Dokumentation. In den Actionszenen mit ihrer Bewegungsschärfe geht mir leider jegliches Gefühl für das filmische verlorne. Schade.
Ich habe bis dato kein besseres Bild über meinen Sony 760 gesehen.
Die Wiederholungsfrequenz von *59,94p ist gewöhnungsbedürftig, aber in relativ kurzer Zeit hatte ich mich daran gewöhnt. An den künstlichen Look muss man sich gewöhnen.
Aber ich stehe auf so eine Qualität. Noch nie habe ich ein so scharfes und klares Bild über meinen Sony 760 auf meine Hollywood-Screens iMasque manual mit BS65K Tuch gesehen.
Gerade am Anfang, als Will Smith den Zug ins Visier nimmt: Man kann wirklich jedes Haar und Pore zählen.
H. Wolters, Sie schreiben eine Maximale Lichtstärke von: 5180 Nits.
Mein Oppo 203 zeigt im Menü:
Minimale Luminanz 0,001 Nits
Maximale Luminanz 1000 Nits
Wie kommt es zu diesem Delta?
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Meine Heimkinokette:
Oppo 230 –
Stormaudio ISP3D.16 –
HDMI Glasfaser Kabel 4k HDMI Kabel 15m unterstützt 4K/60Hz/18GB-
Sony VPL-VW 760 ES –
Hollywood-Screens iMasque manual, Bildbreite 270cm in 16:9
*Anzeige Oppo
Es scheint hier beim Oppo ein Problem mit der Verarbeitung der Daten von der UHD zu geben. Das ist relativ vielfältig auch in US-Foren schon diskutiert worden.
Tatsächlich stimmen die 5180 Nits, während der Oppo dort einen Standard-Wert ausgibt. Wo da der Fehler liegt, ist allerdings noch nicht bekannt.
Hat die 2D Version eigentlich einen Fehler am Anfang wo Will Smith die Waffe auf den Zug ausrichtet? Dann gibt es nämlich einen Doppler-Effekt der Hand. Ich denke nicht, dass das ein gewolltes Stil-Mittel war. Sieht mir eher danach aus als hätte man hier versehentlich kurz die 3D Version genommen.
Gutes Auge, Marc. Timecode ist ab 2’09 bis ca. 2’40. Über BD und UHD gleichermaßen. Und es betrifft nur seine rechte Hand, nichts anderes.
Sehr gute Frage, wo das herkommt. Die 3D-Version kann’s eigentlich nicht sein. Dafür fehlt das Stereoskopische an den anderen Details. Und die UHD dürfte das gar nicht wiedergeben, da nicht spezifiziert für 3D. Dennoch ein interessanter Fehler.
Ich fand das Bild klasse. Habe auch immer die Tru mMotion Funktion an bei meinen oled. Ohne kann ich nicht mehr TV gucken. Sobald ich das mal ausmache empfinde ich die Bildruckler als sehr störend und auch sehr Anstrengend. Noch ne frage mansche schreiben 60hz und andere wieder von 60fps, das sind doch völlig unterschiedliche sachen oder?
Also: Für sich genommen sind fps und Hz beides erst einmal „nur“ Einheiten für Frequenzen. In der Bildtechnik halt für Bildfrequenzen.
Man muss aber unterscheiden zwischen der Bildrate (die das Eingangssignal beschreibt) und der Bildwiederholfrequenz, die dann vom Ausgabegerät beherrscht wird.
Die Bildrate im Falle von GEMINI MAN ist eben 60 fps, die dein TV/Projektor idealerweise mit der gleichen Bildwiederholfrequenz (oder einem glatten Vielfachen davon – also bspw. 120 Hz) wiedergibt.
Zudem kommt noch die Problematik der Belichtungszeit beim Dreh hinzu:
Gut möglich, dass ang Lee bei offener Blende hat drehen lassen, da 120 fps ansonsten sehr viel Licht benötigen würden.
Hat er bei offener Blende gearbeitet, also 120fps bei 120hz, wären auf der disc bei 60fps auch 60hz konsequent – wenn man es produktions- also kameraseitig sieht.
Ist halt immer auch die Frage, was genau die Leute meinen, die von 60 HZ schreiben.
Starkes Argumentation, Timo. Fachlich sehr schön auf den Punkt gebracht. Da liest man den Enthusiasten in Dir. 😉
Hallo zusammen,
vorab eine Danke für die sehr gute Zusammenfassung/Bewertung zu Gemini Man!
Mich würde interessieren, welche Auflösung des Hauptfilm der UHD HDR 60fps. an eurem TV ausgegeben wird.
Das Logo von Paramount am Anfang wird mir 3840 × 2160 UHD HDR 60fps. angezeigt. Nach Start aus dem Menü zeigt mir mein TV nur 2048×1080 UHD HDR 60fps. in der Ausgabe. Wie schaut es bei euch aus ?
lG
Tom
Hallo,
ist es möglich, dass dein TV bei dieser Auflösung 3840*2160 keine 60 Bilder kann?
ggf. in den tech. Daten des TV nachschauen.
Ich werde mir den Film zuhause in 3D anschauen. Damit ist die Wahl der Quelle automatisch festgelegt.
Vermutlich wird dies mein einziger Filmgenuss dieser Regie-Arbeit sein, von daher wird die Frage, ob 4k und HFR für mich irrelevant.
Auch ne Art an der Diskussion nicht teilzuhaben ^^
Ich gebe zu, ohne dieses Review hätte ich den Film vermutlich gar nicht geschaut. Aber der Hinweis auf die technische Umsetzung lässt mich nicht unbeeindruckt. Gerade für 3D-Liebhaber scheint der Film ein Genuss zu sein.
Die Diskussion um 4k/HFR werde ich gerne mit dem Erscheinen von Avatar 2 beiwohnen (quod differtur non aufertur).
„..möchte NICHT die Realität auf der Leinwand sehen. Keine dokumentarähnlichen Bilder. Keinen Blick aus dem Fenster..“
das Videoformat HFR in 2D hat nichts mit „Realität“ gemeinsam. Eure Sehgewohnheiten sind manchmal schon sehr seltsam.
Die 3D HFR Version geht da schon eher in Richtung „Realität“.
Wirklich immersive Filme gibt es nach wie vor nur in der Virtuellen „Realität“.
Die Version hier auf der UHD Blu Ray ist einfach nur ein weiteres Videoformat, mit dem man versucht ein Action B-Movie (Story) in ein besseres Licht zu rücken. Filmisch ist das sicher nicht. Realität in 2D gibts bei meinen funktionierenden Augen auch nicht. Eure Sehgewohnheiten und Interpretationen sind manchmal schon etwas merkwürdig 😀
Hi Dani.
Du hast in der Tat Recht.
Es ist aber eher ein Formulierungsproblem.
Die meisten Fans von HFR beschreiben es als ‚der Realität näher‘.
Deshalb habe ich in meiner Formulierung auch in der Form darauf reagiert.
Es hat mit Realität, wie unsere Augen sie sehen, tatsächlich wenig gemein – Stichwort: foveales Sehen.
Hyperreal, weil unnatürlich bewegungsscharf, wäre ein besserer Ausdruck.
Am Ende steht natürlich der Sinn meiner Aussage unverändert: Diese Art von Bewegungsschärfe holt mich nicht ab und lenkt mich vom filmischen Geschehen maximal ab.
Pflichte dir aber bei, dass eine klarere Begrifflichkeit beim Thema HFR dringend nötig ist, um die Diskussion auf sachlicher Ebene in die richtige Bahn zu lenken.
Ich werde diesbezüglich meinen Kommentar noch einmal trennschärfer formulieren, da ich selbst mit den gewählten Worten nicht ganz glücklich bin.
Klasse Review und interessante Diskussion. Bei diesem Film reizen mich sowohl die 3D als auch die 4K/60FPS Version. Schade, dass man es hier nicht schafft wie bei Alita beides zusammen als reguläres Release für 30€ anzubieten. Das Amazon-Steelbook für 56€ mit 3D+4K ist ja wohl nicht die Lösung, doppelt bezahlen will ich für den Film nicht.
Mir war erst bewusst was ich hier im Oppo 203 liegen hatte, als mich die Scheibe selbst auf die 60FPS aufmerksam gemacht hat. Umso mehr war die Vorfreude dann da, was mich hier nun tatsächlich erwarten würde. Ich freue mich absolut endlich mal einen Film vorliegen zu haben, der meine hochwertige UHD/HDR Ausstattung auch tatsächlich ausreizt. Der Film ist ein absolutes Feuerwerk an Bildqualität und ich hoffe tatsächlich stark, das sich hier vielleicht sogar ein „Trend“ entwickeln könnte. Für mich ist das die Zukunft. Die HFR wirkt zumindest in einigen „ruhigen Szenen“ doch gewöhnungsbedürftig, aber spätestens in schnelleren Passagen und sowieso in Aktionszenen, zeigt die HFR wo hier die Vorteile liegen. Von meiner Seite also eine absolute Empfehlung (der Film selbst hat mir btw. auch recht gut gefallen). Ich habe erstmal kein Problem mit kommenden Filmen in den üblichen 24p. Nur rege ich mich regelmäßig über Streifen auf, die Korn- und Farbfilter zusätzlich als Stilmittel verwenden und hier einfach oft über das Ziel hinaus schießen. Das ist meiner Meinung nach nicht mehr zeitgerecht. Gerade als Heimkinofan mit großen Bilddiagonalen, versaut mir das oft den Filmgenuß. Ich konnte beim Gemini Man in 60FPS HDR sehr gut abtauchen. Sprich die technische Ausführung hat mir in keiner Weise meine „Alltagsflucht“ verdorben 🙂 So long….und danke für die Review.
4K 60 FPS das soll schon was heißen. Ich bin begeistert von der Auflösung und an 60FPS „könnte“ ich mich gewöhnen aber nicht wenn die Filme so gedreht werden wie Gemini Man. Ich persönlich hatte immer das Gefühl, dass der Film in der Post Production nur den Ton und den Schnitt bekommen hat. Dieses typische Filmdesign, wie man es sonst kennt und unabhängig ob 60 FPS ODER nicht, fehlt völlig. Daher kann ich Timo in dieser Hinsicht recht geben. Die Qualität des Films ist meiner Meinung nach ein totaler Reinfall und ich kann verstehen, warum er so gefloppt ist. Dolby Atmos ok aber der Wahnsinn war es auch nicht.
Alles in allem war es für einen Sonntagabend ganz nett.
genau so ist es! Fast noch schlimmer als die HFR fand ich, dass gefühlt keinerlei Grading im Sinne von Farb-Look stattgefunden hat. Bzw. es wahrscheinlich absichtlich so gegraded wurde. Und wenn man dann schon mit 120 FPS filmt, sollte man nicht Teilszenen upspeeden, das sieht dann wirklich total strange aus.
Danke, dass es auch noch andere gibt, die meiner Meinung sind. Ich kann mit dem Look gar nichts anfangen. Das sieht so überzogen aus, so künstlich. Neee, das ist nichts für mich. Ich hoffe, Avatar 2 kommt nicht auch mit 60 oder mehr fps.
Bi
Sehr schöne Diskussion hier!
(Eingeleitet natürlich wieder einmal durch das exzellente Review inkl. HFR-Block)
Mein Herz schlägt für 24Hz, aber ich weiß, dass das reine Geschmackssache und und wahrscheinlich Gewöhnung ist.
Deshalb mag ich mich da auch nicht an einem Krieg beteiligen. 😉
Gruß
Simon
Ich habe ja seit Jahren den Verdacht, dass Hollywood in regelmäßigen Abständen Filme dreht, die gar nicht unbedingt ein Publikum erreichen oder Geld verdienen sollen, sondern mit denen schlicht eine Technik ausgetestet werden soll. Meistens klappt Letzteres dann doch noch, wenn man genug Hype darum macht. Was die Frame Rate angeht bin ich hin und her gerissen, denn im Prinzip mag ich den schönen alten Kinolook, aber ich will nicht abstreiten, dass es Genres geben mag (denke da insbesondere an Scifi), bei denen diese durchgehende Klarheit als Stilmittel sogar helfen könnte, den Film auf eine höhere Stufe zu heben. Deshalb möchte ich mich dem gar nicht verschließen oder es verteufeln. Aber: ich habe bestimmt sehr viele Action Filme in meinem Leben gesehen, A bis C-Garde, mehr als gut für mich sein dürfte, aber Gemini Man war der mit Abstand langweiligste Actionfilm, den ich seit langem konsumierte. Waren es drei Actionszenen auf über 2 Stunden? Gefühlt hat sich Will Smith eigentlich nur gewundert und immer nachgefragt, ob das jetzt wirklich so ist mit dem Klon. Ein Klon? Also, echt jetzt, ein Klon? Geklont?… Ganz ehrlich, das Experiment hätte ich mir lieber bei den Transformers angeguckt, da passiert wenigstens was… wenn auch Unsinn. Von daher war der Film für mich in Erzählstruktur und offensichtlicher Lustlosigkeit so uninteressant, dass mich das technische Gimmick auch nicht mehr flashen konnte. Sorry. Wie immer nur meine Meinung, wer den Film mochte, soll das bitte weiterhin tun – das ist das Wesen von Unterhaltung.
Danke für deinen differenzierten Kommentar 🙂
Ebenso danke an alle anderen, die hier sehr fair bei einem sehr emotionalen Thema diskutieren. Das liest sich anderswo bei HFR auch schon mal bösartiger (egal, von welcher Seite).
Hallo, zunächst vielen Dank für das wie immer sehr gute Review.
Ich wollte mir den Film eigentlich heute ansehen, jedoch scheint es bei mir ein Einstellungsproblem zu geben: Das Bild erscheint ab dem Menü überwiegend in Grün- und Lilafarben.
Die Wiedergabe erfolgt über einen Oppo 203 an einen Sony AG9 via einem Yamaha AV-Receiver A2070.
Ich habe bei dem Oppo gefühlt alle möglichen Einstellungen verändert, jedoch erscheint das Bild unverändert in grün/lila.
Hat jemand eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? Vielen Dank vorab!
Hi, ich habe seit gestern die UK 4K-UHD (afaik nicht identisch mit der deutschen Disc) hier und ebenfalls Probleme bei der Wiedergabe über den Oppo UDP-203 via Pioneer VSL-LX303 zu einem Sony KD-85XF8596. Zum einen wird im Info-Menü des Oppo Dolby Vision als HDR-Format angezeigt – was mein Fernseher nicht behersscht – und weshalb bei anderen DV-Discs dort auch nur HDR10 angezeigt und entsprechend ausgegeben wird. Die Ausgabe (laut Oppo Info-Anzeige) erfolgt dann lediglich in 1080p, 60fps in SDR! Aber wie weiter unten diskutiert wird, scheint das wohl ein Oppo/Gemini Man Problem zu sein! 🙁
Billy Lynn’s Long Halftime Walk (US 4K Disc) lief jedoch problemlos in 4K 60fps. Die Disc hat jedoch nur HDR und kein Dolby Vision.
Danke für den <test auch von mir.
Der Titel wird auf keinen Fall gekauft
Wenn jemand meint das wäre „unecht“ was ist damit gemeint
Denn noch „echter“ kann es ja nicht sein , ich schau doch auch nicht aus dem Fenster und betrachte Die Welt durch eine „Milchglasscheibe“.
Ich würde auch eher von ungewohnt sprechen weil man es eben nicht anderst kennt. Aber die Vorteile weisvja jeder zu nutzen die HFR mitsich bringt denn jeder der zB mit dem Handy mal ein Video gemacht hat wird auch diese in 30 oder 60 Hz machen aber scheint es ok zu sein .
Wer gerne 4K HDR in 24p haben möchte dem sei die sehr gute iTunes Version ans Herz gelegt.
Habe ihn im Kino in 3D gesehen und war erst mal überfordert.So ein Bild hatte ich noch nie gesehen es sah künstlich und doch fantastisch aus.Die story war öde aber das optische wusste zu überzugen. Gestern den Film nochmal in 4k geschaut und es war absolute klasse.
Ich gebe Florian Schäfer recht ich schaue auch alles an aber es muss auch mal gezeigt werden was im Kino für möglichkeiten da sind. Ich werde auch weiterhin solche und Filme im alten look schauen. Es bleibt den Filmemachern überlassen wie Sie uns weiter überraschen wollen.
Als Mitleser der HFR Debatte geht der Punkt samt Argumentation, was mich angeht, an Florian.
Abgesehen davon bin ich absolut davon überzeugt das es sich bei all dem ohnehin um eine reine Sehgewohnheit handelt.
Meine Frau und viele meiner Freunde haben wie viele andere die Zwischenbildberechnung als seltsam empfunden.
Mittlerweile sieht niemand mehr diesen Effekt.
Jeder Film egal welches Genre sehen für sie, und für mich, absolut normal aus.
Und das gleiche würde auch mit den 60fps passieren.
Ich habe gimini man und billy linn hintereinander geschaut und beim zweiten Film irgendwann den ganzen Zauber kaum noch wahrgenommen.
Das Auge gewöhnt sich einfach irgendwann an dieses Bild.
Plus aller Vorteile.
Die genannten Nachteile, sei es cgi, Explosionen(die ich in gimini man herausragend fand), oder Doubles verschwinden ebenfalls irgendwann mit dem Fortschritt der jeweiligen Technik.
Seit dem erscheinen der 4K Scheibe verteufel ich die 24 Bilder noch viel mehr.
Ich soll mehr Geld für ein schärferes Bild zahlen und kann dieses Schärfe dann NUR bei stillstehendem Bild genießen?
Ne, das reicht mir nicht.
Da bin ich mit Dir voll und ganz einer Meinung! 🙂
Man kann von dem Film halten was man möchte, aber technisch gesehen ist diese 4K Version der Wahnsinn.
Es gibt Menschen die mögen diesen 60fps Look nicht, ich mag hingegenen den 24fps Look nicht.. Im Kino kann ich damit eigentlich total leben, auf meinem OLED Fernseher nehme ich pure 24p als sowas von ruckelig wahr, ohne Zwischenbildberechnung kann ich mir das leider nicht ansehen. Nachteil davon sind teilweise Fehler in der Zwischenbildberechnung und Artefakte – Nicht gerade optimal!
Bei Gemini Man wirkt das Bild mit 60fps erst sehr ungewohnt, aber nach einiger Zeit wünsche ich mir das absolut jeder Film so in 4K zu kaufen wäre.
Dazu noch die absolut perfekte Schärfe, der Schwarzwert ist super.. Bis jetzt wirklich die beste 4K Blu-ray die ich gesehen habe, absolute Referenz. Diese 4K Scheibe grenzt für das Jahr 2020 an Perfektion.
Absolut lohnenswerter Kauf!
Tolles Review und super Statements die ich beide gut nachvollziehen kann.
Die Bildqualität ist der Hammer und das 24p Ruckeln stört mich schon immer aber bei dem Film kommt wirklich nicht das Gefühl auf n Kinofilm zu sehen.
Ist aber vermutlich einfach Gewohnheit wahrscheinlich ist 24p iwann so ungewohnt wie es jetzt ist 16fps Filme zu sehen.
Habe den Film damals extra im Dolby Cinema in München geschaut, leider war der Film eher mau noch hat mir die ganze HFR Technik gefallen.
Es sieht einfach total unecht aus, schwer zu beschreiben.
Sowas kommt mir definitiv nicht ins Haus noch werde ich mir nochmal eine solche HFR Produktion anschauen.
HFR sieht eher echt aus. Glaube, du verwechselst da was. Nimmst du die reale Welt in 24p war? Wir sind nur an Verschleierung gewöhnt. Kino bildet ja gerade nicht die reale Sicht ab, deshalb hängen vielleicht viele noch an 24p, es ist quasi wie ein Zaubertrick. Aber ich hoffe, dass 60+p kommt!
Sehr sehr geiles Review mit tollen, ehrlichen Statements von beiden Seiten. 🙂 Kann es kaum erwarten, die UHD Perle die Tage zu ordern! Vielen Dank für Deine Mühe, Timo! 😉
Moin. Schöner Test wieder einmal. Thumbs up.
Hier heißt es Pest oder Cholera. Entweder das in meinen Augen bessere/natürlichere Bild in Verbindung mit einer DD5.1 Spur oder den modernen unschönen HFR Look mit ner deutlich besseren deutschen Atmos Spur. Danke für nix Paramount sag ich dazu nur. Wobei der Film eh nur Durchschnitt ist.
Schade, das Du als Testmuster nicht ein Combo Pack mit der 3D Version bekommen hast, denn die Version hätte mich noch interessiert.
Tendiere, wenn überhaupt, zur 3D/2D Variante und lass der Auromatic ihre Dienste erledigen.
Nur DD 5.1 in Deutsch ? Das ist doch wohl ein Scherz oder was ?
Tja , so isses eben in der Steinzeit. Was für eine Frechheit. Wird nicht gekauft.
Deutsch Dolby Atmos
Deutsch Dolby TrueHD 7.1
Englisch Dolby Atmos
Englisch Dolby TrueHD 7.1
Spanisch DD 5.1
Tschechisch DD 5.1
Ich gehe davon aus, Rüdiger meint die Blu-ray, nicht die UHD 😉