Blu-ray Review
OT: God is a Bullet
Bob Wasauchimmer
Blutiger Trip ins Reich der dunklen Seelen.
Inhalt
Es ist Weihnachten im beschaulichen Städtchen, in dem Bob als Cop seine Dienste verrichtet. Von seiner Frau Sara ist er seit einiger Zeit geschieden. Sie lebt mit der gemeinsamen Tochter Gabi und ihrem neuen Mann unweit von ihm. Als Bob seine Tochter besuchen will, findet er Sara und ihren Partner ermordet vor. Gabi ist verschwunden. Offenbar hat eine satanische Sekte die Tat begangen. Bob, der auch sechs Wochen später noch nicht weiß, wo seine Tochter ist, beschließt, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dabei kommt ihm gelegen, dass sich die junge Case bei ihm meldet. Case gehörte einst zu der Sekte von Satanisten, konnte deren Fängen aber entkommen. Trotzdem sie zunächst wenig vertrauenerweckend scheint und aufgrund ihres Konsums unterschiedlichster Substanzen mehr neben als in der Spur wirkt, klammert sich Bob an die scheinbar einzige Chance. Case bringt ihn mit dem Ferryman zusammen. Ebenfalls ein ehemaliges Mitglied des Kults. Dessen Hinweise dürften Bob allerdings nicht gefallen. Denn um seine Tochter zu finden, wird der Cop quasi undercover in die Abgründe der Satanisten eintauchen müssen – flächendeckende Tattoos inklusive …
Boston Teran hat bisher 16 Bücher veröffentlicht. 16 Bücher, zu denen er jeweils genau ein Interview gibt. Und das, ohne seine Identität preiszugeben. Teran ist ein Phantom; ein Autor, der sein Werk sprechen lässt und sich selbst vollkommen im Hintergrund hält. Seine erste Novelle stammt aus dem Jahr 1999 und hört auf den klangvollen Titel God is a Bullet. In seinem Debütwerk, so besagen Gerüchte, ginge es um eine Geschichte, die auf (zumindest in Teilen) wahren Begebenheiten beruht. So soll Teran tatsächlich einem Ferryman begegnet sein, der ihm bei der Suche nach einem Mädchen geholfen habe, das sich im Umfeld einer Sekte bewegt haben soll. Ob’s stimmt oder nicht, es macht sich immer ganz schick, wenn am Anfang eines Films steht, dass die Story auf Tatsachen beruhe. Die Filmrechte wurden relativ frühzeitig von Produzent Sidney Kimmel erworben. Doch erst als Nick Cassavetes (John Q.), der Sohn des legendären John Cassavetes, das Buch in die Finger bekam, kam wieder Bewegung in die Sache. Um Cassavetes war es als Regisseur nach Die Schadenfreundinnen etwas ruhiger geworden. Um das Budget zu drücken, entschied man sich in der Folge der Produktionsvorbereitungen dafür, in Mexiko zu drehen. Doch auch die mexikanische Wüste bot keinen Schutz vor Covid-19, infolge derer sich mehrere Beteiligte infizierten und die Produktion dadurch öfter zum Stillstand kam.
Heraus kam ein ziemlich schmutziger, ziemlich roher und in seiner Gewalteskalation von Beginn an überraschend konfrontativer Thriller, dessen Romanvorlage (so Produzent Mendelsohn) allerdings noch weitaus schwerer zu ertragen sei. Nun denn. Cassavetes nutzt die ersten 20 Minuten dennoch erstaunlich effektiv, um den Ton zu setzen. Die Entführung der beiden Mädchen, die Ermordung von Bobs Ex und deren neuem Lover, die kotz*nde Case – wirklich hoffnungsvolle Bilder streut God is a Bullet nicht ein. Zumal der Film über weite Strecken in der Dunkelheit spielt und auch bei den hell ausgeleuchteten Szenen eher düster bleibt. Was hier abseits von der Atmosphäre und der Tonalität vor allem für Spannung und Dynamik sorgt, ist die Tatsache, dass Bob als gläubiger Christ nach und nach immer weiter in die Abgründe des Satanistenkults abrutscht und sich mit seinen eigenen Dämonen konfrontiert sieht. Dazu kommt die Interaktion mit Case, die so völlig anders ist als Bob. Maika Monroe (It Follows) und Nikolaj Coster-Waldau (Shot Caller) harmonieren hier gut zusammen und Coster-Waldau darf einmal mehr einen ambivalenten Charakter geben. Klasse ist auch Jonathan Tucker als Sohn reicher Eltern sowie Karl Glusman, der als Oberfiesling Cyrus auch vor Brutalität Frauen gegenüber keinen Halt macht. Wer Ethan Suplee noch als schüchternen Randy aus My Name is Earl kennt, wo der (damals noch) gewichtige Darsteller keiner Fliege etwas zuleide tun konnte, wird sich nicht nur über die erstaunlich fitte Optik, sondern auch den diabolischen Blick wundern. Inszenatorisch ist das dennoch nicht vollends überzeugend. Nicht selten fühlt man sich an die abgründigen Werke von S. Craig Zahler erinnert, dessen Brawl in Cell Block 99 und Dragged Across Concrete allerdings schwergewichtiger sind und die Faust deutlich tiefer in die Magengrube schlagen. God is a Bullet sucht dies durch ultrabrutale Gewalt zu kompensieren, mit der auch Gore-Fans rundum zufrieden wären. Was hier teils im blutigen Detail gezeigt und ohne jede Art von befreiendem Humor dargeboten wird, lässt viele Horrorfilme blutleer und blass erscheinen. Das kann man kritisieren oder als kritischen Kommentar auf die Verrohung der Gesellschaft betrachten – je nach Standpunkt ist es also übertrieben oder tut der Sache gut.
Was dem Film allerdings weniger guttut, ist die Tatsache, dass man das Szenario auf 164 Minuten ausgewalzt hat. Die extreme Lauflänge von Filmen ist eine Unart, die in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat. Weitaus nicht jeder Film bietet Potenzial für Director’s-/Extended-/Final- oder sonstwas-Cuts. Und das betrifft längst nicht nur hoch budgetierte Blockbuster wie John Wick 4, dessen 160+-Minuten selbst in den Actionszenen für teils zähes Kaugummi sorgten. Im Falle von God is a Bullet wirkt es bisweilen wie eine leichte Arroganz von Cassavetes, der die Geschichte auch deutlich hätte straffen können, ohne dem Zuschauer wichtige Informationen vorenthalten zu haben. Nebengeschichten (wie jene der zerrütteten Ehe von Bobs Chef und seiner Frau) tun teilweise nichts zur eigentlichen Erzählung hinzu und werden auch nicht final zu Ende geführt. Apropos “zu Ende geführt”: Dass es nach dem eigentlichen Finale noch mal ein halbes Stündchen weitergeht, wird vermutlich auch nur Cassavetes verstehen. Ebenso wie die fantastische Tatsache, dass der Ferryman für ein flächendeckendes Brust- und ein ausladendes Arm-Tattoo gerade mal zwei Stündchen braucht – mal abgesehen davon, dass der Satanistenkult den Trick schnell entlarvt haben sollte, wenn derart großflächige Tätowierungen sich gut und gerne 14 Tage bis zur vollständigen Heilung nehmen. Was bleibt, sind die teils sehr guten schauspielerischen Leistungen, eine mitunter packende Atmosphäre, die durch die stimmige Kameraarbeit gut ergänzt wird, der unerbittliche Gewaltgrad, sowie aufblitzende Kritik am konservativen und gleichsam vorurteilsbehafteten Normalbürger.
Bild- und Tonqualität BD
Dass God is a Bullet digital gefilmt wurde, sieht man ihm durchaus an. Das leichte digitale Rauschen auf uniformen Hintergründen zeugt davon, da es sich optisch doch deutlich von analogem Filmkorn unterscheidet. Allerdings gelingt nicht alles souverän. Szenen, in denen intensive Farben zum Einsatz kommen und auf Hintergründen liegen, weisen deutliches und wenig schönes Farbrauschen auf, das sich zudem um die vordergründigen Objekte herum unschön an den Kanten sammelt (4’00). Die Hintergründe wirken in dieser besonders farbintensiven Szene überkocht und wirklich nicht gut encodiert. Auch der Himmel bei 24’00 dürfte homogener rauschen und in puncto Schwarzwert erreicht die Blu-ray nie wirklich knackige Werte. Eher im Gegenteil leidet das Schwarz oft unter einem sichtbaren Grüneinschlag und deutlicher hervortretendem digitalen Rauschen. Die Schärfe im zentralen Fokusbereich gelingt gut, wobei es immer wieder Szenen gibt, die von sehr deutlichen (objektivbedingten) Unschärfen betroffen sind (7’00). Die beiden DTS-HD-Masterspuren, die Capelight Pictures der Blu-ray und UHD Blu-ray mitgegeben hat, arbeiten fehlerfrei. Die Sprachverständlichkeit ist durchweg hervorragend und die eingestreute Filmmusik brandet mitunter dynamisch auf (Case trifft auf ihre Mutter). Da es an Actionszenen eher mangelt, gibt’s in puncto Surroundaktivität nur selten etwas zu vermelden. Der Regen nach etwas über 48 Minuten rauscht allerdings schön räumlich über alle Speaker und wenn geschossen wird, pumpt God is a Bullet recht ordentlich ins Heimkino. Auch das Zutackern einer Messerwunde gerät dynamisch.
Bild- und Tonqualität UHD
God is a Bullet wurde mit Kameras von Hersteller ARRI digital aufgezeichnet. Die Ausgangsauflösung betrug 4.5K. Allerdings ist nicht bekannt, ob von diesem Material ein 2K- oder ein 4K-DI erstellt wurde. Capelight ließ das angelieferte Material dann mit HDR10 und HDR10+ graden – inklusive eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Der allerdings nicht zwingend für leuchtendere, sondern zuweilen sogar für etwas dezentere Farben sorgt. So ist die Szene bei Minute 4’00 glücklicherweise etwas reduziert farbig und wesentlich besser encodiert. Die pink leuchtenden Fensterrahmen des Autos überstrahlen nicht mehr und auch die Umrisse von Coster-Waldau sind weniger artefaktbehaftet. Dabei ist die UHD Blu-ray nur unwesentlich dunkler, eigentlich nahezu gleich hell. Leider ist die UHD Blu-ray ebenfalls noch nicht perfekt im Schwarz. Allerdings reduziert sie die Grünanteile sichtbar, weshalb dunklere Szenen stimmiger wirken. Der HDR-Effekt ist indes nahezu nicht vorhanden. Weder sind Spitzlichter prägnanter, noch setzen sich die Kontraste stark von der Blu-ray ab. Wenn die Anzeige es nicht anders sagen würde, könnte man fast annehmen, es wäre ein SDR-Grading. Dennoch ist die UHD Blu-ray die bessere Wahl. Schon alleine aufgrund des deutlich besseren Encodings sowie ihrem höheren Detailgrad. Denn von der Auflösung her zeigt sich die 4K-Disk noch schärfer und klarer. Immer wieder fällt auf, dass sich Details auf Kleidung oder ähnliche Dinge plastischer aus dem Bild schälen und für mehr Dreidimensionalität sorgen (Perücke vom Nikolaus bei 7’00, Aufzugsgitter bei 12’10). Es liegt also nahe, dass dem Ganzen ein 4K-Master zur Verfügung stand.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gegenüber jener der HDR-Scheibe massive Probleme hat.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe ist in allen Punkten sichtbar souveräner, wenngleich die Farbauflösung in dieser Szene wirklich extrem anspruchsvoll ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray etwas dezenter bei den Farben, dafür ganz leicht dynamischer im Kontraste.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Sämtliche Details im Gesicht von Coster-Waldau sind klarer und definierter.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Im Übersichtsbild bereits zu erahnen…
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Fensterrahmen, Dachschindeln, Vorhang hinter dem Fenster, Jalousien – die 4K-Disk ist deutlich besser aufgelöst.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von God is a Bullet findet sich neben den Programmtipps des Anbieters sowie den beiden Originaltrailern lediglich ein knapp 15-minütiges Making-of. Das taucht allerdings durchaus authentisch hinter die Kamera ab und liefert ein paar sympathische Interviewschnipsel mit den Darstellern. Das Mediabook enthält außerdem ein 24-seitiges Booklet mit Texten von Nando Rohner.
Fazit
God is a Bullet ist ein ziemlich geschwätziger Thriller, der locker 45 Minuten zu lang geraten ist und in puncto Figurenzeichnung vieles vermissen lässt. Stimmig gerät allerdings die Atmosphäre, die mit einem tollen Soundtrack und ein paar wirklich guten Schauspielleistungen gepaart wurde. Visuell haben wir es mit einem bewusst schmutzigen Film zu tun, der in dunklen Bereichen gerne mal deutlich sichtbar rauscht, über die UHD Blu-ray aber wesentlich besser encodiert und auch detailreicher daherkommt.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 75%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 30%
Film: 50%
Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 2022
Regie: Nick Cassavetes
Darsteller: Nikolaj Coster-Waldau, Maika Monroe, Karl Glusman, Jamie Foxx, January Jones, Ethan Suplee
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 164
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja/Nein (?? DI)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)
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Trailer zu God is a Bullet
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.
- Panasonic DMP-UB900
- Panasonic DP-UB824EGK
- Panasonic TX-55GZW954
- LG 55G16LA
- Epson EH-TW9400
- HDMI-Kabel: Audioquest Forest-Serie
Der Regisseur heisst Nick Cassavetes, nicht John. Der ist war sein Vater.
Ehrlich: ich hätte lieber was über Oppenheimer gelesen…..
Guten Morgen 😉
Wo genau steht denn in Bezug auf Vater und Sohn etwas anderes? Ich hatte explizit drauf geachtet. Und im Fließtext steht “Doch erst als Nick Cassavetes (John Q.), der Sohn des legendären John Cassavetes” …
Und auch bei Regisseur unten steht “Nick”, nicht John *grübel*
Zu Oppenheimer kurz eine offizielle Anmerkung:
Seit den zahlreichen Wechseln der Vertriebe für die Filmanbieter ist die Bemusterung mit Rezensionsexemplaren der großen Anbieter leider fast zum Erliegen gekommen. Warner, Sony, Universal, Paramount – von keinem dieser Anbieter erhalte ich vorab 4K-Muster. Ich muss diese Disks also immer! selbst kaufen, um ein Review zu machen. Heißt: Es dauert länger als früher.
Etwas ausführlicher, um es nachvollziehen zu können:
Wenn ein Film wie Oppenheimer, der drei Stunden Laufzeit hat und noch mal drei Stunden Bonusmaterial liefert, den ich aufgrund des Überprüfens der Bild- und Tonqualität (auch wenn er keine Atmos-Spur hat) rund zweimal komplett durchlaufen lasse und für den dann noch Screenshotvergleiche angestellt werden müssen, während ich gleichzeitig einen regulären 40h-Job habe und auch privat noch die eine oder andere Stunde in Familienangelegenheiten unterwegs bin, mich aber erst am Tag der VÖ erreicht, weil ich ihn selbst bestellen musste, dann dauert das bedauerlicherweise ein paar Tage. Ich würde es mir auch anders wünschen, aber seit einem halben Jahr sind die Umstände, unter denen ich hier arbeiten und um Rezensionsmuster kämpfen muss, leider wirklich mies geworden.
In Summe nimmt sich eine Rezension inkl. 4K-BD-Vergleich eines dreistündigen Films rund 15 Stunden Zeit (Recherchearbeit für den Text, Screenshotvergleiche, Schreiben des Textes etc.). Wenn eine Atmos-Spur vorhanden ist, noch einmal 3-4 Stunden mehr – je nach Filmlänge. Bei täglich im Schnitt 5 Stunden Freizeit kann man sich ausrechnen, wie lange das nach VÖ des Films dauert – selbst wenn ich JEDE freie Minute reinstecken würde.
Anbieter wie Capelight oder Turbine gehören noch zu jenen, die Rezimuster früher versenden, sodass diese Filme natürlich dann vorgezogen werden können, bzw. früher bei mir erscheinen. Meist sind im Hintergrund gleich mehrere Titel in Arbeit. Aktuell schreibe ich parallel RENFIELD, GRAN TURISMO, PEARL und OPPENHEIMER. OPPENHEIMER habe ich gestern bis nachts um zwei erstmals geschaut und weite Strecken des Textes fertig. Was noch fehlt, sind Screenshotvergleiche und Feinschliff. Mit etwas Glück ist er morgen online.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich verstehe die Wünsche nach rechtzeitiger Veröffentlichung bestimmter Titel – gerade nach den großen Titeln oder den tollen Klassikern. Aber die Arbeit, die hier hineinfließt und die Umstände, mit denen ich teilweise zu kämpfen habe, sind wirklich nicht ohne. Vielleicht hat obiger Text es etwas verständlicher/nachvollziehbarer machen können. Hauptproblem ist aber in der Tat, dass mich kaum noch Rezensionsmuster im Vorhinein erreichen.
Danke für die Aufklärung in Sachen Oppenheimer. Freue mich auf Dein Review, werde die Disc selber heute abend gucken.
„John Cassavetes“ steht so im Abstract zum Review auf der Startseite.
Ah, daaaa. Okay, das war der heißen Nadel gestern am späten Abend geschuldet. Danke für den Hinweis.