Guardians of the Tomb

Blu-ray Review

Guardians of the Tomb Blu-ray Review Cover
Universum Film, 23.03.2018

OT: The Nest / 7 Guardians of the Tomb

 


Hüte dich vor dem Trichternetz

Futter für Fans von Indiana Jones & Konsorten.

Inhalt

Jia ist Wissenschafterin und hört Mason, dem ehemaligen Geschäftspartner ihres Vaters, soeben davon, dass ihr Bruder Luke bei einer Expedition in Westchina verschwunden ist. Das letzte Signal, das man von ihm hörte, war ein Hilferuf über eine Bildnachricht. Obwohl sie Mason nicht ausstehen kann, nimmt sie seine Einladung an, mit ihr in die chinesische Wüste zu fliegen, um eine Mission auf die Suche nach Luke zu gehen. Das Team wird mit dem forschen Sanitäter Ridley und ein paar weiteren angereichert und man muss sich beeilen, da ein Sandsturm naht. Was Jia nicht weiß: Mason ist noch aus einem anderen Grund mit von der Partie – und die hat vor allem monetäre und keine humanistischen Hintergründe. Das rückt aber ebenfalls in den Hintergrund, wenn die Gruppe auf tödliche Trichterspinnen trifft, die in Zahl und Größe nicht so ganz natürlich zu sein scheinen …

Kurz nach der Produktion von Bait 3D – Haie im Supermarkt widmete sich das Team aus Produzent Gary Hamilton und Regisseur Kimble Rendall erneut einem Genrefilm, wechselte aber vom Discounter ins traditionell Chinesische. Damit ist Guardians of the Tomb nicht nur optisch fürs asiatische Kino gedacht, sondern auch mit zahlreichen Schauspielern und Produzenten aus dem Reich der Mitte angefüllt. Neben denen darf Kellan Lutz (der Emmet Cullen aus der Twilight-Serie) fürs amerikanische Publikum sein bärtiges Antlitz in die Kamera halten und sich durchaus sarkastische Wortgefechte mit Li Bingbing (Transformers 4: Ära des Untergangs) liefern. Die fallen tatsächlich witzig aus und heben das Niveau des Films, der ansonsten eher den Look eines B-Movie-Mix aus Die Mumie und Indiana Jones aufweist.
Die Ausstattung haben sie allerdings schön hinbekommen. Überall stehen töpferne Vasen, Spinnweben verkünden schon früh vom Endgegner und im Grab selbst kommt durchaus echte Abenteuerfilm-Stimmung auf. Getrickst haben sie auch ganz gut – immerhin hat man schon weniger überzeugende Sandstürme gesehen. Auch die Spinnen können in ihrer kleineren Version durchaus überzeugen und bewirken bei Arachnophobikern sicher einen mehr als gruseligen Schauer auf dem Rücken. Leider kommt Guardians of the Tomb inhaltlich nicht über gängige Klischees hinaus. Von den typischen Hindernissen in unterirdischen Gräbern über den Firmenchef, der mit zweifelhaften Motiven arbeitet, bis hin zum wagemutigen Kerl, der sich zum mutigen Helden aufspielt. Gerade die Gestaltung der Räume, die zwar optisch gelungen sind, wirkt ein bisschen wie in einem Abenteuer-Themenpark. Da die Figuren im Film das aber selbst erkennen, gibt’s selbstironische Kommentare wie „Ich dachte, das gibt’s nur bei Scooby-Doo“.

Bild- und Tonqualität

Guardians of the Tomb ist in gut ausgeleuchteten Momenten zu hell und könnte mehr Kontrast vertragen. Close-ups sind verhältnismäßig knackig, in Schwenks und Zooms zeigen sich aber Schwächen und die Schärfe lässt deutlich nach. Dafür bleibt in dunklen Szenen die Durchzeichnung erhalten und das vorhandene Korn nimmt keine Überhand.
Soundtechnisch geht’s gut los in Guardians of the Tomb. Die ersten Geräusche aus der Spinnenhöhle liefern hübsche Tier-Sound-Effekte von den Rearspeakern und auch die anschließende Fahrt im Jeep offenbart eine recht authentische Räumlichkeit. Der Sand jedenfalls scheint direkt ins Heimkino zu fliegen. Die vielen Viecher in Jias Institut fächern den Sound so auf, dass man sich mitten in einem Terrarium wähnt (8’00). Auch der Hubschrauber rauscht beeindruckend heran (14’40), wenngleich dessen Sounddesign doch arg übertrieben ist. Richtig genial ist allerdings das Grummeln und Krachen des nahenden Sandsturms und die anschließende Feuersbrunst (21’54). Ganz besonders viel Mühe hat man sich mit den Geräuschen der Spinnen gegeben, die den Raum mit ihren Krabbel-Sounds so lebhaft füllen, dass man sich als Zuschauer selbst immer mal wieder kratzt.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Guardians of the Tomb finden sich neben insgesamt fünf Interviews noch ein kurzes Making-of sowie zwei Featurettes. Im ersten der beiden geht es um das Design der unterschiedlichen Soundstages und Grabbereiche. Das Zweite kümmert sich dann um das Casting der Darsteller. Beide laufen etwas über zehn Minuten.

Fazit

Nichts für Arachnophobiker! Guardians of the Tomb ist zwar voller Abenteuerfilm-Klischees, aber durchaus spannend geraten. Und wer’s mit den achtbeinigen Giftzähnen so seine Probleme hat, wird hier 90 Minuten Angstschweiß ausstehen müssen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 40%
Film: 55%

Anbieter: Universum Film
Land/Jahr: Australien/China 2016
Regie: Kimble Rendall
Darsteller: Li Bingbing, Kellan Lutz, Kelsey Grammer, Chun Wu, Stef Dawson, Yasmin Kassim
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 97
Codec: AVC
FSK: 12

Trailer zu Guardians of the Tomb

7 GUARDIANS OF THE TOMB Official Trailer (2018) Adventure, Mummy Movie HD

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