Blu-ray Review
OT: Birds of Prey (and the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn)
Beziehungsstatus: Es ist kompliziert
Drei Monate nach dem VoD-Start kommt der Solo-Auftritt von Harley Quinn nun auch als physische Disk ins Heimkino.
Inhalt
Ja, die Liebe ist schon so eine Sache. Manchmal gerät sie toxisch, wie bei Joker und Harley Quinn. Als der bleichgesichtige Batman-Gegenspieler seine Holde auf die Straße setzt, könnte es Harley gar nicht besser gehen. Naja, sieht man von einer unbändingen Lust auf sämtliche Süßigkeiten und Fast-Food-Geschichten und ihrem tiefen Selbstmitleid ab. Als sie im betrunkenen Zustand im Club des Unterwelt-Gangsters Roman Sionis randaliert und nur durch den beherzten Einsatz der Burlesk-Sängerin Dina aus der Situation befreit werden kann, reißt sich Harley aber zusammen und ändert ihr Leben. Sie durchtrennt symbolisch das Band zum Joker, indem sie eine alte Verbindungsstätte in die Luft jagt und beginnt ein neues Leben mit der aus der Tierhandlung geklauten Hyäne „Bruce Wayne“. Dumm nur, dass ihr Bombenanschlag auf Ace Chemicals auch dem Rest von Gotham signalisiert, dass Harley nun nicht mehr unter dem Schutz des Jokers steht. Fortan sind eine ganze Reihe fieser Schurken hinter ihr her und auch Renee Montoya, eine Beamtin des GCPD setzt sich auf ihre Spur. Harley muss sich aber vor allem vor Roman in Acht nehmen, den sie RICHTIG wütend gemacht hat. Als es ihm gelingt, Quinn zu schnappen, kann sich Harley nur rauswinden, in dem sie verspricht, eine kleine Diebin zu finden, die einen für Roman immens wichtigen Diamanten geklaut hat. Doch will Harley wirklich, dass Roman mit den Infos, die in diesem Juwel gespeichert sind, ganz Gotham dominiert …?
Schon im Vorfeld der Veröffentlichung von Suicide Squad wurde mit dem Gedanken gespielt, weitere Spin-offs aus dem DC-Universum in die Wege zu leiten. Unter anderem eben auch einen Solofilm über Harley Quinn.
Der fast schon unerwartete große Erfolg von Suicide Squad untermauerte das Vorhaben. Vor allem aber auch deshalb, weil Margot Robbie ihre versammelten „Selbstmord“-Kollegen glatt an die Wand spielte. Egal, ob Will Smith als Deadshot oder Jared Leto als Joker. Sie alle verblassten gegen Robbies entfesselte Performance der flippigen Harley. Nicht verwunderlich, dass eben diese Figur aus dem DC Universum im Nachgang einen regelrechten Kult auslöste. Kaum eine Comic- oder Cosplay-Convention, auf der man die Harley Quinns dieser Welt nicht zahlreich bewundern konnte. Margot Robbie hatte so etwas wie eine Kultikone geschaffen, die als Powerfrau für modernen Feminismus stand. Nicht, weil sie Konflikte gerne mal mit ihrem Baseballschläger löst, nein. Es ist die Art der Unabhängigkeit, die im modernen Fantasyfilm seinesgleichen sucht. Ursprünglich ist die Beziehung zwischen dem Joker und Quinn durch eine Abhängigkeit charakterisiert. Harley verliebt sich in den manipulativen Joker, während dieser sie benutzt, um an seine Ziele (bspw. das Entkommen aus dem Arkham Asylum) zu kommen. Er ist vermeintlich aufrichtig zu ihr, manipuliert sie aber umso mehr und beginnt später, sie psychisch und physisch zu missbrauchen. Bereits in Suicide Squad emanzipiert sich Quinn aber von ihm und erreicht eine Unabhängigkeit, die bei den weiblichen Zuschauern super ankam.
Harley Quinn: Birds of Prey geht nun aber noch einen Schritt weiter. Nachdem der Joker sie auf die Straße setzt, emanzipiert sich Harley immer mehr von ihm und symbolisiert das Ganze durch die Zerstörung von Ace Chemicals – jenem Ort, wo sich Harley ebenfalls in einen Bottich Säure warf, um die Bindung zum Joker zu vertiefen. Nun reinigt sie sich von dieser Vergangenheit und von all dem, was der Joker bei ihr für Narben hinterlassen hat.
Robbie merkte man schon in Suicide Squad an, wie sie (ähnlich wie bspw. Ryan Reynolds bei Deadpool) voll und ganz in ihrer Rolle aufging und sich für sie einsetzte. Und so verwundert es nicht, dass sie es selbst war, die schon 2015 (also bereits kurz nach ihrer Verpflichtung für Suicide Squad) Warner das Soloprojekt vorschlug. Drei Jahre setzte sie sich für die Story ein, sowie dafür, dass eine Regisseurin verpflichtet wird. Tatsächlich schaffte Margot Robbie auch das, was vielleicht auch daran lag, dass sie nunmehr auch als eine der Produzentinnen fungierte. Cathy Yan, die man für die Regie an Bord holte, inszenierte damit ihren ersten US-Film und freute sich darauf, einen weiblichen Rachefilm zu inszenieren (Quelle).
Und herausgekommen ist genau das: Ein knallbunter, gewalttätiger, von einer Frauengang dominierter Anti-Superheldenfilm, bei dem die Protagonistin mit einer pink angemalten Pumpgun auf die Jagd geht oder wahlweise eine Konfetti-Kanone! nutzt, um in ein Polizeipräsidium einzudringen.
Dabei nutzt Birds of Prey nicht nur einmal das Stilmittel des Durchbrechens der Vierten Wand, was schon Ryan Reynolds in Deadpool für zahlreiche Wendungen ans Publikum nutzte.
Auch Robbie spricht zum Zuschauer, macht ihn zum Komplizen ihrer Taten oder zum Zeugen der Verwunderung, wer plötzlich alles hinter ihr her ist. Sie erklärt gewisse Hintergründe, während der Film schon mal anhält oder in der Zeit zurück springt.
Erzählerisch ist das zwar irgendwann etwas ermüdend, visuell funktioniert’s aber wunderbar. Denn wenn Harleys Leben aus Chaos und Anarchie besteht, warum dann nicht auch der Film?
Und so inszeniert Yan dann auch: Voller verrückter Ideen und wahnwitziger Actioneinlagen springt sie von einer Episode zur nächsten, von einem Ereignis zum anderen und wieder zurück, wenn Harley befindet, dass es für den Zuschauer gerade mal etwas zu schnell ging.
Das ist filmisch unterhaltsam, ziemlich zackig inszeniert und mitunter gnadenlos witzig. Eine zusammenhängende Story sollte man allerdings nicht suchen. Denn die findet sich in dieser Abfolge von Ereignissen nur trümmerhaft. Ähnliches kann man allerdings auch den unnötig schwermütigen Batman- und Superman-Verfilmungen aus dem DC-Universum der letzten Jahre vorwerfen. Und die waren dann nicht mal sonderlich unterhaltsam, sondern weitgehend zäh.
Insofern ist Harley Quinn: Birds of Prey einfach konsequent. In knackiger Kürze von 109 Minuten (inkl. Abspann) folgen wir einer entfesselt aufspielen Margot Robbie, die erneut beweist, dass sie mehr drauf hat als der Joker ihr zugetraut hätte.
Garniert mit großartigen Nebenrollen merkt man jeder/jedem der Beteiligten den großen Spaß am Treiben an. Ob das Mary Elizabeth Winstead als eiskalte und wirklich cool auftretende Armbrustkillerin ist oder Ewan McGregor, der als Roman/Black Mask wunderbar übertrieben agiert – quasi einen schauspielerischen Konterpunkt zu seiner Rolle als Danny Torrance in Doctor Sleeps Erwachen setzt. Was HAT McGregor für einen Spaß, wenn er seine Angestellten oder wahlweise seinen Schönheits-/Kosmetik-Fachmann anblökt oder seiner rechten Hand den Befehl zum Gesicht abziehen erteilt. Auch Rosie Perez‘ launische Darbietung der zu Unrecht auf der Karriereleiter übergangenen Detective Montoya ist großartig. Sie bildet auch so etwas wie den Gegenpol zur anarchischen Quinn – selbst wenn sich die beiden gar nicht so unähnlich sind. Es sind dann tatsächlich die versammelten Darsteller/innen, die in Kombination mit den irren Actioneinlagen, dem erstaunlich hohen Gewaltlevel und dem abgefahrenen Look den Unterhaltungswert erzeugen, den das schwache Drehbuch selbst nicht hinbekommt.
Wer Harley Quinn seit Suicide Squad mochte, wird ihren Soloauftritt lieben; gleiches sollte für all jene gelten, die sich einen Mix aus Atomic Blonde und Netflix‘ Polar vorstellen können. Wer tiefgründige Story oder bekannte Inszenierungsmuster sucht, wird hier indes nicht fündig.
Bild- und Tonqualität BD
Harley Quinn: Birds of Prey wurde komplett digital aufgenommen. Gegenüber dem iTunes-Stream, der überraschend glatt aussah, zeigt sich die Blu-ray filmischer. Man merkt im direkten Vergleich deutlich, dass die BD näher am Original-Look ist, da sich eine ganz leichte, aber sehr filmische wirkende Körnung hinzu gesellt. Vor allem dem weiß getünchten Gesicht der Hauptfigur tut das gut, weil sie nun detaillierter wirkt und keinerlei wachsige Glätte mehr hat.
Was nach wie vor wunderbar klappt, ist die Integration der Farben. Egal, welcher Natur sie sind, sie sind allesamt im Film vorhanden. Und wenn Harley ins Polizeipräsidium eindringt, ist ihr Outfit schon immens kontraststark. In Romans Club neigt das Bild hier und da etwas zu Überkontrastierungen und leichtem Überstrahlen auf der einen und dezentem Absaufen auf der anderen Seite – nicht dramatisch, aber durchaus etwas sichtbar.
Aufgrund der verwendeten Kameraoptiken ist außerdem der untere Bildbereich ab und an unscharf. Das wiederum kann man von Close-ups nicht sagen, die wirklich plastisch und sehr detailreich rüber kommen 51’18). Ebenso wie so manche Vogelperspektive der Skyline oder auf die Stadt (ab 38’02).
Kompressionsartefakte sind auch bei der Blu-ray kein Thema und der rote Hintergrund während der Musicalnummer, der beim iTunes-Stream noch unter Banding litt, ist über die BD sauber (45’00) – hier lässt sich dann doch gut erkennen, dass auch ein guter Stream keine physische Disk ersetzen kann.
Harley Quinn hatte bei seiner Erstveröffentlichung hierzulande über iTunes einen fast schon ärgerlich undynamischen Sound mit wenig Durchschlagskraft im LFE-Kanal. Damals war die Hoffnung, dass dies am Komprimierungsverfahren des VoD-Anbieters liegt und die physische Disk das besser macht.
Leider muss man sagen: Nur bedingt. Die unkomprimierte deutsche Fassung klingt etwas feiner aufgelöst als der iTunes-Track, in puncto Dynamik hat man aber schon weitaus bessere Scheiben gehört. Vor allem die Filmmusik bleibt erstaunlich flach. Und das nicht nur in den einleitenden Szenen, in denen sie grundsätzlich nur unterlegt ist, während Quinn ihren Lebenslauf schildert. Außerdem sollte man (eher üblich bei Disney-Titeln) grundsätzlich um gut 7-8 dB höher einpegeln, da das Geschehen doch deutlich leiser abgemischt ist als üblich.
Wenn Action geboten wird, wird man das Gefühl nicht los, dass man hier einfach mehr Spreizung hätte aufwenden können. Schüsse aus der Konfetti-Pumpgun, Tritte in Weichteile oder auf Schienbeine – irgendwie ist man hier einfach mehr Punch und Druck gewohnt.
Auch im Showdown wird die Action (umherfliegende Fahrzeuge etc.) einfach zu wenig mit dynamischer Spreizung präsentiert. Viele Soundeffekte wirken oberflächlich, reichen kaum in den Tiefbass und ragen aus dem Einerlei an flach klingender Filmmusik kaum heraus. Es gibt nur wenige Szenen, die mal heraus stechen, wie die Körper-Explosion nach 97’13.
Der Trost für Fans des O-Tons: Trotzdem dieser auf DD+ (mit 1.5 Mbps) festgenagelt ist, klingt er sehr vergleichbar und nicht noch weniger dynamisch. Das hat man bei früheren Warner-Titeln, die beim O-Ton der BD auf DD+ verharrten schon mal anders gekannt.
Aber: In Summe ist es dennoch schade, dass das Sounddesign zwar viele nette Gags und tolle Surroundeffekte enthält, aber insgesamt zu flach daher kommt.
Wechseln wir auf die Höhen-Ebene, hört man während des Comic-Intros schon ein paar Mal ein Pfeifen aus den Heights und auch die Musik gesellt sich dezent hinzu. Wenn Harley dann in die Chemiefabrik donnert, intensiviert sich die Musik aus den Heights und es setzt ein beeindruckendes Feuerwerk von oben.
Kurz darauf gibt’s ähnliche Geräusche noch mal (10’10) und bei 22’12 wird ein Song richtig aggressiv mit nach oben gemischt. Außerdem hört man auch den Sound der Konfetti-Wolke aus der Knarre und auch das Rückspulen bei 23’45. Drei Minuten später steigert sich der Song in der Bar zu einem glaszerspringenden Inferno, das man ebenfalls mit auf die Heights gelegt hat. Sehr deutlich kommt dann Harleys Stimme von den Heights, wenn sie in Gedanken noch mal etwas durchgeht (42’24). Auch Romans Sprachorgan kommt kurz danach von oben (44’47) und direkt danach noch mal einige sehr direktionale Sounds, die sie in ihrem Kopf hört. Nach 47’30 sind es dann wieder ganz irdische Geräusche wie Sirenen, oder eine Sprenkleranlage, die den Sound nach oben prächtig erweitern. Hier hört man ein paar der beeindruckendsten Regentropfen, die Atmos jemals dargestellt hat.
Im Nachgang gibt es dann auch noch reichlich rumfetzende Schüsse und umherwirbelnden Staub. Witzig ist auch der Heiligenschein über dem asiatischen Händler, der akustisch korrekt über unseren Köpfen entsteht. Krass fetzig sind dann die Schüsse nach 62’50, die sich anhören, als ob jemand Knallfolie zerplatzen lässt. Kurz vor der Explosion bei 69’00 wird es dann dynamisch, wenn der Score bohrend über die Heights hinzu stößt und danach Schutt auf Harley fällt. Ab 85’18 geht’s dann noch mal richtig rund, wenn Schüsse vehement von oben kommen und die Birds durch die Rutsche donnern.
Insgesamt hat man zwar schon 3D-Tonspuren mit mehr Aktivität gehört, aber die vorhandenen 3D-Sounds sind korrekt platziert und runden das Vergnügen nach oben hin eindrucksvoll und witzig ab.
Bild- und Tonqualität UHD
Harley Quinn: Birds of Prey wurde mit Arri Alexa Minis und Arri Alexa SXTs komplett digital aufgenommen. Am Ausgang der Kameras lag eine Auflösung von 3.4K an, was über ein 4K Digital Intermediate gemastert wurde. Die UHD ist also nahezu nativ 4K.
Obendrauf spendierte Warner erneut sämtliche HDR-Formate von HDR10 über HDR10+ bis hin zu Dolby Vision.
Vorab auch hier: HDR10+ zeigte auf dem kalibrierten Panasonic TX-55GZW954 erneut keinerlei Unterschiede (siehe Screenshots-Abfolge unten). Dolby Vision wirkt in vielen Szenen etwas heller und bietet etwas mehr Punch. Allerdings sind die Unterschiede hier nicht allzu groß.
Ganz im Gegensatz zur Differenz zwischen der Blu-ray und der UHD. Denn diese ist bei Harley Quinn durchaus bemerkenswert. Zunächst zeigt sich in den allermeisten Szenen sehr gut sichtbar der Auflösungsvorteil. Dafür muss man nicht einmal die Vogelperspektiven der Stadt (ab 38’02) heranziehen, sondern entdeckt das auch bereits in Close-ups und bei Halbtotalen. Der Bildfluss ist durchweg ruhiger, die typischen, leicht grieseligen Artefakte rund um Objekte, die im Hintergrund stehen, sind der UHD fremd. Schauen wir uns dann doch mal die Luftaufnahmen der Skyline an, so bleiben Fenster klarer umrand, kann man Details wie Antennen besser erkennen und die Wandstrukturen bleiben stabil und ohne Rauschen – hier spielt die UHD ihre Vorzüge durchweg aus.
Ebenso tut sie dies beim Kontrast und bei den Farben. Während Letztere stets etwas kräftiger sind, holt die Kontrastdynamik deutlich mehr Tiefe aus dem Bild. Helle Himmelshintergründe sind besser durchzeichnet, Schwarz ist etwas satter und Farbabstufungen liefern mehr Differenzierung. Der Comic-Strip direkt zu Beginn des Films hält zudem teils komplett anderen Farben und Farbnuancen parat (siehe Screenshots). Die UHD ist deshalb ohne Einschränkung die bessere Wahl.
Vorab zunächst drei Screenshots, die zeigen, dass zwischen HDR10 und HDR10+ kein Unterschied zu erkennen ist.
In Folge die Screenshots, die den Vergleich zwischen BD und UHD ersichtlich machen:
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Man beachte Jokers Hemd, das von gelb auf grün wechselt. Harleys Zopfband und blauer Teil der Unterhose wechselt von hell- auf dunkelblau und über die UHD ist auch eine Differenzierung zwischen blonden Haaren und Gesicht möglich (weitere Unterschiede lassen sich finden).
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeichnet hier besser durch, bleibt differenzierter und überstrahlt nur geringfügig.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD präsentiert sich dabei farbkräftiger und kontrastreicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Jenes der UHD wirkt knackiger und leckerer. Die Bestandteile kommen besser zur Geltung und das Brot hat echte Tiefe.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Aber auch in puncto Kontrastdynamik und Farbintensität ist die UHD eindrucksvoller.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Schon in der Übersicht des Komplettbildes hat man das Gefühl, dass die UHD die Szene stabiler und dreidimensionaler darstellt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Wo die Blu-ray unruhiger wirkt, Farbrauschen auf den Flächen nicht verleugnen kann und in den geometrischen Formen und Strukturen nicht so klar ist, kommt die „fast“ native 4K-UHD wesentlich überzeugender, dreidimensionaler und eindrucksvoller rüber.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Harley Quinn findet sich komplett auf der Blu-ray. Aktiviert man hier „Aus der Vogelperspektive“ beginnt der Film und blendet währenddessen immer wieder Interview-Fetzen mit den Machern ein, zeigt die Arbeiten an den Kostümen oder schildert die Wurzeln in den Comics. Das Ganze ist fast ebenso bunt gestaltet wie der Film an sich und blendet sich immer wieder auch auf Comic-Strip-Art ein.
„Harleys kongeniale Partnerinnen“ kümmert sich gut achteinhalb Minuten um die Hauptfiguren und lässt ihre Darstellerinnen zu Wort kommen. Margot Robbie gibt an, dass Harley ziemlich schnell wieder „zu ihr kam“.
„Romanesque“ nimmt sich gut fünf Minuten Zeit, um den Bösewicht und seinen Darsteller Ewan McGregor zu porträtieren.
„Roller Derby Herby“ nimmt Bezug auf die Rollerball-Szene und lässt auch die Stuntfrau zu Wort kommen.
„Gothams düstere Seite“ zeigt gut zehn Minuten lang, wie viel Arbeit die Setdesigner aufgewendet haben, um die Interieurs und ikonischen Elemente Gothams aufleben zu lassen.
„Zurechnungsfähigkeit ist so was von out“ schaut der Kostümdesignerin über die Schulter und „Crazy Nerds“ analysiert ein wenig, wie Visual Effects Supervisor Greg Steele den Flair des Films in seine Spezialeffekte aufnahm. Eine Gag Reel schließt das recht umfangreiche Material ab.
Fazit
Harley Quinn – Birds of Prey ist ein herrlich überdrehter Anarcho-Spaß, über dessen (hin und wieder) alberne Einlagen sowie die kaum vorhandene Story man schon deshalb hinwegsehen kann, weil die Darsteller wie entfesselt agieren und die visuellen Ideen noch für drei andere Filme reichen würden. Auch drei Monate nach VoD-Start beim zweiten Schauen ging es mir noch so. Auch wenn viele ihn für verkorksten Sondermüll halten.
Ganz und gar kein Sondermüll ist die UHD, die gegenüber der Blu-ray das sichtbar detailreichere, in der Tiefe stabilere und deutlich kontraststärkere Bild hat. Der Sound lässt leider (wie schon beim Stream) zu Wünschen übrig. Während die 3D-Sounds noch Spaß machen und durchaus zahlreich sind, fehlt’s auf der regulären Ebene leider in allen Sprach- und Kodierungsfassungen etwas an Dynamik. Schade. Trösten kann man sich hier mit der sehr effektvoll-räumlichen Darbietung.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 70%
Film: 75%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2019
Regie: Cathy Yan
Darsteller: Margot Robbie, Mary Elizabeth Winstead, Jurnee Smollett-Bell, Rosie Perez, Chris Messina, Ella Jay Basco, Ali Wong, Ewan McGregor
Tonformate BD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de // Dolby Atmos (DD+-Kern: en // Dolby Digital 5.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en // Dolby Digital 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 109
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Jein (4K DI vom 3.4K Master)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 683
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: © 2019 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.)
Vielen Dank für das Review, auch für die ganzen Anderen welche ich gerne vor dem Kauf lese 😉 top!