Helix – Es ist in deiner DNA

Blu-ray Review

Helix - Es ist in deiner DNA Blu-ray Review Cover
Lighthouse Home Entertainment, seit 22.07.2016

OT: Helix

 


Das System irrt sich nie

Aus Kanada kommt ein Sci-Fi-Thriller mit Botschaft.

Inhalt

Globale Erwärmung, Ressourcenknappheit und Aufstände haben dazu geführt, dass die Erde in zwei Bereiche aufgeteilt ist: In Sektor Eins leben die Menschen in Saus und Braus. Es gibt keine Gewalt, Wohlstand und Erfolg dominieren. Sektor Zwei ist runtergekommen und voller Kriminalität. Getrennt werden die beiden Lebensräume durch eine Mauer, die man nur durch strenge Kontrollen übertreten kann. Mitten drin im schäbigen Teil lebt Aiden Magnusson. Der Polizist ist, entgegen seiner Kollegen, voller Tatendrang. Als er eines Abends in Sektor Eins Zeuge eines Verbrechens wird und die Kollegen des reichen Teils alarmiert, behandeln diese ihn naturgemäß herablassend. Doch schon tags darauf wird er vom Bürgermeister persönlich von Sektor Zwei in den reichen Teil befördert. Zunächst ein wenig überrumpelt, beginnt er das Leben dort etwas auszukosten. Als er selbst Nachforschungen im Fall eines Inhaftierten anstellt und auf Widersprüche trifft, macht er sich kaum Freunde unter Kollegen und Vorgesetzten. Der einzige, der ihm hilft, ist kurze Zeit darauf tot und Aiden dringender Tatverdächtiger. Jetzt muss er in Sektor Zwei zurück, um zu beweisen, dass es ein Komplott ist …

Helix – Es ist in deiner DNA wirft interessante Fragen auf, wenn ein Mitglied der armen Gesellschaft in den Dienst der wohlhabenden gestellt wird und sieht, dass es dort so rosig gar nicht zugeht, wie ursprünglich gedacht. Nicht immer ist das Geschehen dabei schlüssig erzählt und nachvollziehbar, manchmal springen die Ereignisse ein wenig zu schnell hin und her. Auch die finale Überraschung hält sich auf erwartbarem Niveau ähnlicher Genrevertreter. Doch was an Timing und Regie-Überblick fehlt, machen die atmosphärischen Szenen in Sektor Zwei sowie die engagiert aufspielenden Darsteller wieder ein wenig wett. Gerade Elfina Luk als Suzanne passt perfekt in die Rolle der unbestechlichen Rastafari-Braut mit Durchsetzungsvermögen – sie hätte mehr Screentime verdient gehabt. Hauptdarsteller und Co-Produzent Marc Petey schlägt sich wacker, wenngleich er die Rolle vermutlich bekommen hat, weil er selbst mitproduziert hat und sein Bruder Eric (ein Visual-Effects-Profi, der schon für Batman v Superman, Die Bestimmung oder Return of the First Avenger) die Story geschrieben und Regie geführt hat. Dass Eric Petey Spezialeffekte-Mensch ist, sieht man dem kanadischen Sci-Fi-Thriller durchaus an. Helix nutzt für die Verhältnisse eines gering budgetierten Films relativ viele CGI-Effekte, die teils gelungen und teils deutlich als solche zu erkennen sind. Die heruntergekommene Stadt sieht tatsächlich überzeugend aus, während die Wolkenkratzer gegenüber einfach zu stark glänzen und leuchten. Auch die häufigen Green-Screen-Aufnahmen lassen sich als Tricks identifizieren, weil sich die Figuren viel zu stark vom Hintergrund abheben (19’00). Demgegenüber gefallen die Szenen in der verwilderten Natur von Sektor Zwei besser und wirken authentischer. Hier hat Helix seine atmosphärischen Momente, wenn er den Untergrund der Unterdrückten beleuchtet und langsam aufdeckt, was hinter dem Ganzen steckt. Leider geschehn im Verlauf des Films einfach zu viele logische Brüche, als dass man dauerhaft gebannt und gespannt vor der Leinwand sitzt. Freunde von dystopischen Endzeitvisionen schauen dennoch rein.

Bild- und Tonqualität

Helix kann bildtechnisch nur in den Innenraumszenen wirklich überzeugen. Diese wirken zwar ein wenig wie Aufnahmen einer Crime-Serie, liefern aber angenehme Kontraste und klare Farben. Auch das Rauschen ist hier meist geringer, während Außenszenen recht grobkörnig sind. Unschön sind auch die sichtbaren Blitzer, die ab und an durchs Bild huschen. Die Bildschärfe liegt auf mittlerem Niveau, bleibt dafür konstant – egal, ob es sich um Close-ups, Halbtotale oder Totale handelt.
Akustisch weiß Helix immer mal Akzente zu setzen. So werden die Schallwaffen mit etwas Druck ins Heimkino transportiert und auch die elektronischen Geräusche der Computer gefallen. Die Stimmen kommen gut verständlich aus der Mitte, die deutsche Synchro übersteuert gelegentlich etwas. Die rückwärtigen Speaker bleiben allerdings meist still und Effekte beschränken sich auf die Front.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Helix findet sich lediglich der Trailer zum Film.

Fazit

Helix kümmert sich etwas zu wenig um die im deutschen Nebentitel platzierte DNA und verfängt sich in kleineren Subplots, die nicht allesamt konsequent zu Ende geführt werden. Optisch und von der Grundlage her ist der Sci-Fi-Film von Regienovize Eric Petey aber durchaus interessant und ansehnlich.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 5%
Film: 50%

Anbieter: Lighthouse Entertainment
Land/Jahr: Kanada 2015
Regie: Eric Petey
Darsteller: Robert L. Duncan, David Stuart, Kaare Anderson, Kevin Ault, Julien Boissaud, Ken Boyd
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 95
Codec: AVC
FSK: 16

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