Blu-ray Review
OT: Hellboy
Wiedergeboren
Ein Remake für die Hartgesottenen.
Inhalt
Hellboy, ein Abkömmling mit höllischen Wurzeln, verdingt sich auf der Erde als Spezialist für Paranormales, nachdem er als Junge von Professor Broom aus den Fängen der Nazis und ihrem „Projekt Ragnarok“ gerettet worden war. Seine immensen Kräfte und praktische Unverwundbarkeit setzt er immer wieder gegen mächtige Feinde und Dämonen ein. Nachdem Hellboy während einer ihm gestellten Falle beinahe zu Tode kommt, hält Broom einen noch viel gefährlicheren Auftrag für ihn bereit: Er soll verhindern, dass die auf der Welt verstreuten Körperteile der Bluthexe Nimue wieder zusammen getragen werden und ihre Besitzerin mit neuer Macht ausstatten. Nimue kann sich bei der Suche nach ihren Armen und Beinen auf den bösen Gruagach verlassen. Dem hat sie als Belohnung für die Wiederbeschaffung all ihrer Gliedmaßen versprochen, dass er sich an Hellboy rächen darf. Immerhin hatte der rote Höllenjunge Gruagach seinerzeit verwehrt, menschliche Gestalt anzunehmen. Nimue indes geht es um weit mehr als Rache. Sie will die Apokalypse herbeiführen und sieht in Hellboy einen entscheidenden Baustein für ihren Plan …
Zugegeben: Es fällt nicht ganz leicht, sich dem Reboot von Hellboy zu nähern, wenn man dessen beide Vorgänger für die perfekten Adaption der düster-sarkastischen Comics von Mike Mignola hält. Es ist ebenso nicht leicht, einen anderen Darsteller als den grandiosen Ron Perlman in der Rolle zu sehen. Eben jenen Schauspieler, der durch sein unglaublich kantiges Gesicht scheinbar kaum Maske benötigte, um als roter Höllenjunge durch zu gehen. Jener Perlman, der schon in der Serie Die Schöne und das Biest mit Löwenkopf dermaßen echt wirkte, dass man die Maske kaum wahrnahm. Nun ist es also an Regisseur Neil Marshall, den Regie-Staffelstab von Guillermo del Toro zu übernehmen. Marshall, der mit The Descent immerhin einen der schaurigsten Horrorstreifen der 2000er Jahre abgeliefert hatte, ließ zumindest Hoffnung aufkeimen, dass die Neuverfilmung von Hellboy (nur hierzulande übrigens mit dem englischen Untertitel Call of Darkness belegt) einen etwas anderen Tenor haben würde. Denn, mal ganz ehrlich: Was sollte man am unwiderstehlichen Mix aus Action, Fantasy und Humor der Original-Verfilmung verbessern?
Die Annahme, Marshall würde mehr in Richtung Horror gehen, bestätigte sich. Schon alleine die Gewaltdarstellung hat rein gar nichts mehr mit dem Bud-Spencer-Stil des Originals zu tun.
Jetzt ist es leider so, dass Blut auch in Hollywood heutzutage nur noch selten durch einen speziellen Mix aus Farbstoffen, Kakaopulver und Wasser hergestellt wird. Und so kommen auch hier vor allem CGIs zum Einsatz. Das wird bei der Eröffnungs-Enthauptung leider schon schmerzlich sichtbar. Man muss es mal so klar benennen: CGI-Blut wirkt trashig und unterstützt nicht gerade die Authentizität des Geschehens.
Und trashig ist dann auch eine nicht ganz von der Hand zu weisende Bezeichnung für den Film. Man sollte sich Hellboy – Call of Darkness tatsächlich lieber unter diesem Aspekt anschauen, damit man nicht unsanft auf dem Boden der Tatsachen landet. Denn bei allem Lob dafür, dass Marshall seine Interpretation des Stoffs düsterer und brutaler anlegt, wirken die Maskeraden von Blutsaugern oder (ganz schlimm) jene vom Wildschwein-Antagonist Gruagach mitunter lachhaft. Wo del Toro auf Fantasie und optische Innovation setzte, wirkt Call of Darkness wie ein Relikt aus der 90er-Jahre-Horror-Ecke der Videotheken.
Dass Trash-Ikone Milla Jovovich mitspielt und ihr Torso sich mit genanntem Wildschwein unterhält, rundet das Bild ab – man muss es gesehen haben, um es zu glauben. Schlimmer wird’s nur noch, wenn sie Hellboy während einer Vision in einem Lichtschein vor riesigem Vollmond gegenüber tritt – wer bitte denkt sich solch einen Schmarrn aus?
Jetzt kann man das natürlich als Fan des Originals furchtbar finden oder aber goutieren, dass es sich storytechnisch erstaunlich nahe an der Comic-Vorlage hält. Schade ist nur, dass einem die Figuren relativ gleichgültig sind. Wo Ron Perlman im 2004er Original eine Seele und vor allem eine verletzliche Seite offenbarte, wirkt David Harbours Hellboy grob und etwas plump. Wo Witz und Sarkasmus in den del-Toro-Adaptionen des Öfteren zu echten Brüllern führten (man denke alleine an die Scharmützel zwischen Hellboy und Manning), sind die Einzeiler in Call of Darkness ziemlich abgeschmackt. Und was über die englische Fassung schon platt wirkt, bekommt die Synchro oftmals noch schlechter hin. Wenn Hellboy Baba Yaga vorschlägt, das Kniffel-Spiel rauszuholen, ist das mehr als unfreiwillig komisch.
Gut, okay und zugegeben: Der (kurze) Running Gag mit dem Handy funktioniert ganz gut.
Es gibt allerdings auch ein paar Punkte, in denen Hellboy – Call of Darkness überzeugen kann. Zum einen sind da die gut getimten und rasanten Actionszenen. Schon der Kampf mit den drei Giganten ist ein Augenschmaus und das Finale mit seinen Gore-Einlagen wird die blutdürstigen Genrefans wirklich erfreuen (ab 98’00) – selbst wenn in den computergenerierten Momenten die CGIs nicht allesamt überzeugen und auch die Green-Screen-Effekte teils sichtbar sind.
Des Weiteren liefert der Film einen beängstigend guten Sound, was für Heimkinofans mitunter ein wichtiger Kauffaktor ist (siehe nächstes Kapitel). Vor allem aber funktioniert die tolle Kameraarbeit von Lorenzo Senatore. Zum zweiten Mal nach Auferstanden zeigt er, wie atmosphärisch er filmen kann und wie gut er Licht- und Schatten für Atmosphäre nutzt. Seinen stimmungsvoll-düsteren Bildern kann man sich kaum entziehen und sie sorgen einzig dafür, dass in Hellboy dann doch so etwas wie Spannung aufkommt. Zumal sich der Film mit 121 Minuten ziemlich viel Zeit nimmt und zwischendurch zerfasert. Ein bisschen Straffung zwischen den Actionszenen hätte gut getan. Dazu noch ein bisschen mehr von Daniel Dae Kim wäre schön gewesen. Der Jin-Soo Kwon aus LOST liefert als Major Ben Daimio vom M-11-Militär-Geheimdienst eine herrlich launige Performance ab. Seine Zickereien mit Alice (ebenfalls klasse: Sasha Lane) machen mehr Spaß als sämtliche Sprüche von Hellboy zusammen genommen.
All das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Andrew Cosbys Skript schlicht zu lang und zu episodenhaft unentschlossen ist. Gleich mehrfach hat man das Gefühl, jetzt müsste der Showdown kommen und dann geht’s doch wieder einen Schritt zurück, nur um noch eine fantastische Figur einzuführen (oder wahlweise zurück zu holen).
Die Integration der König-Arthus-Saga überfrachtet den Film zusätzlich und irgendwann hat man dann einfach auch mal genug Dämonen und Höllen-Infernos gesehen. Die fantastischen bis gruseligen Szenen nutzen sich auf einem zu langen Weg zum echten Showdown ab und man ist kurz davor, die Vorspultaste zu drücken.
Das gilt insbesondere für sämtliche Szenen mit der Blood Queen, denn Milla Jovovich nervt gehörig in der Rolle.
Übrigens: In der Mid-Credit-Scene zeigt Hellboy – Call of Darkness, was aus ihm für ein Film hätte werden können, wenn sich das Ganze nicht so ernst genommen hätte. Definitiv die stärkste Szene des ganzen Films.
Bild- und Tonqualität BD
Hellboy – Call of Darkness punktet schon über die Blu-ray mit kräftigen Farben und einer in Naheinstellungen hervorragenden Detailauflösung. Die Haut des gehörnten Titelhelden erscheint fast dreidimensional auf dem Bildschirm. Auch die Kontrastgebung gehört zum Besseren der letzten Monate. Dazu ist bis auf wenige Himmelshintergründe und die am weitesten entfernte Ebene in Totalen das Bild sehr ruhig und relativ rauschfrei. Während der Schwarzwert in den allermeisten Szenen in den Räumen des BPRD hervorragend ist, lässt er dann während nächtlichen Wald-Szenen bei Nimues Bluterweckung sowie in der Kirchen-Kampfsequenz kurz danach spürbar nach. Solange kein Blitz den Raum hell erleuchtet, wirken die Texturen dann matt. Das ist vor allem deshalb schade, weil die Schwarzwerte in gut ausgeleuchteten Szenen bisweilen klasse sind. Gerade Hellboys dunkle Haare setzen sich hervorragend von seiner roten Haut ab. Während der späteren Szenen wirkt das hingegen so flach, als hätte man es mit einem Schwarz-Weiß-Film zu tun, dessen rote Hellboy-Haut nachkoloriert wurde (97’02).
Entgegen bisheriger UHDs von Anbieter Universum kommt Hellboy – Call of Darkness für beide Medien direkt mit Dolby-Atmos-Tonspuren für beide Tonspuren. Das ist klasse und verdient Lob!
Auch der LFE-Kanal verdient Lob. Ob es das Pferdegetrappel ist (27’33), das Klopfen an der Klosterpforte (22’57) oder das Spratzeln der Elektroschock-Speere des Osiris-Clubs. Auch die Filmmusik wird extrem dynamisch wiedergegeben und wenn die Riesen zuschlagen, wächst auch kein Gras mehr. Erst Recht fängt die Erde an zu beben, wenn Baba Yaga in ihrem laufenden Haus auftaucht – was für ein vehementer Bass!
Aber Tiefton ist ja nicht alles. Und weil sich die Sounddesigner richtig was gedacht haben, bei ihrer Arbeit, setzt es auch noch unzählige direktionale Effekte. Was in den Kämpfen oder während des Hardrock-Soundtracks auf sämtlichen Speakern los ist, schlägt einige der letzten Actiontitel. Dazu ist die Dynamik jederzeit hervorragend. Kein Vergleich zu den dünnen Disney-Tonspuren oder einigen fehlgeschlagenen Netflix-Actionern. Eine bereits auf der regulären Ebene hervorragende Tonspur!
WENN – und jetzt kommt die Einschränkung: Wenn man die Lautstärke WEIT über das normale Niveau anhebt. Gegenüber einem gewöhnlichen Referenzpegel (und vor allem gegenüber der englischen Spur) erfordert es eine Anhebung von 13-15 dB am Pioneer SC-LX59 des Test-Setups. Bevor man hier aber im direkten Vergleich auch einen Dynamikumfang-Unterschied raus zu hören meint, sollte man sich von dem Lautstärke-Unterschied für den Moment lösen und sich ganz neutral an die deutsche Tonspur begeben. Befindet sich diese einmal auf dem deutlich angehobenen Niveau, läuft sie nicht nur mit der gleichen durchschnittlichen Datenrate, sondern überzeugt durchaus auf dem gleichen Niveau in puncto Dynamiksprünge und Gewalt. Man mag dazu neigen, hier der englischen Spur mehr Basskraft zu zu ordnen, was nach Anheben des Pegels aber nicht in dem Maße der Fall ist, wie es subjektiv zunächst scheint.
Wechseln wir auf die Höhen-Ebene, so fliegt nach etwas über einer Minute erstmalig ein Speer über die Köpfe der Zuschauer und auch der Score spielt leise von oben mit. Allerdings manchmal so leise und teils schwankend, das es eher als inhomogen zu bezeichnen ist. Konzentrieren wir uns also auf dedizierte Sounds wie mehrfaches „Wuschen“ im Wrestling-Ring oder Vogelgezwitscher bei der Landung in London. Oder auch den Blitz bei 19’30, der sich schlagartig entlädt. Schön auch das Stampfen und Raunen des Monsters kurz darauf (22’50) oder das Beiseiteräumen des Mauerwerks (24’38).
Beim Kampf mit den Riesen nach etwas über 30 Minuten grunzen die Giganten schön dreckig von oben und auch ihre Hämmer und Hackebeile schwingen bisweilen deutlich über den Köpfen – eine der reichhaltigeren Atmos-Szenen mit viel Dampf.
Im späteren Verlauf gibt’s dann mal ein bisschen Rockmusik aus allen zehn Lautsprechern und wenn Alice ihre kreischenden Visionen hat, geht’s auch deftig von oben zu (ab 44’00). Einer der genialsten 3D-Sounds wartet dann nach etwas über 53 Minuten, wenn die Hexen ihre Beschwörungsformeln sprechen und die Stimme mal eben locker über alle vier Decken-Lautsprecher wandern – erstaunlicherweise hat man das auch über die Synchro hervorragend umgesetzt. Denn es handelt sich ja um eine eigens angefertigte Sprachspur, keinen schlichten Soundeffekt. Stimmen gibt es auch in der Folge immer mal wieder und vor allem Baby Yagas Organ kommt sogar länger über die Heights als bei der englischen Fassung. Dafür fehlen aber auch schon mal einzelne Geräusche wie das wuschartige Rauschen vor dem Auftreten von Baba Yagas „Haus“ kurz bevor die Hexe ihn rauswirft.
Während des mehrteiligen Finales gibt es dann aber immer wieder dedizierte 3D-Sounds, sodass diese Tonspur (nach Lautstärke-Anhebung) tatsächlich in allen Belangen richtig viel Spaß macht.
Bild- und Tonqualität UHD
Hellboy – Call of Darkness wurde mit ARRI Alexa Minis und SXTs aufgenommen, die am Ausgang 3.4K lieferten. Entgegen der meisten Outputs der letzten Monate ließ man von diesem Material (leicht) hochskalieren und ein 4K Digital Intermediate anfertigen. Wir haben es also FAST mit einer „richtigen“ 4K-Scheibe zu tun. Überdies integrierte man mit HDR10 und Dolby Vision beide Kontraststeigerungsformate auf der Disk und folgt seitens Universum Film damit dem US-Output von Lionsgate.
Ebenfalls integriert wurde natürlich ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum.
Von der Lionsgate-UHD unterscheidet man sich allerdings insofern, als das die HDR10-Metadaten hier eine Maximale Lichtstärke von 9927 Nit (US-Disk: 3947 Nit) ausspucken. Auch wurde die US-Scheibe bei 4000/0.0001 Nit gemastert, während die deutsche Fassung bei 4000/0.0050 Nit realisiert wurde.
In der Praxis fällt recht früh auf, dass die dunklen Szenen gegenüber der BD noch schwächer rüber kommen – jedenfalls im Falle von HDR10. Bisweilen schrappt das Ganze auf Oleds +-2 Helligkeits-Punkte am Black Crush vorbei (ausgehend vom kalibrierten Referenzwert). Beispielsweise, wenn die Blutkönigin mit Gruagach in der Hütte diskutiert (31’40) oder auch direkt zu Beginn von Kapitel drei. Dort wirkt der Wald gräulich, undifferenziert und – je nach Einstellung der Helligkeit – verliert er komplett die Zeichnung (22’34). Aber auch mit korrigierter Helligkeit bleibt der Schwarzwert von HDR10 gegenüber der Blu-ray schwächer. Farben wirken ebenfalls matter in dunklen Szenen, die BD kommt dynamischer rüber. Allerdings ist das nach einem kurzen Vergleich mit der US-Fassung dort noch schwächer und die grundsätzliche Bildhelligkeit ist bei noch stärker versumpfendem Schwarz niedriger.
Wechselt man auf eine Dolby-Vision-Wiedergabe, ist das fast wie Tag und Nacht. Wo HDR10 grünlich-graues Schwarz in den dunklen Szenen präsentierte, holt DV den Punch zurück und liegt bisweilen dann auch besser als die Blu-ray. Farben bleiben kräftiger und das Bild hat nun die Dynamik, die man sich von einer UHD mit High Dynamic Range verspricht.
Beiden dynamischen Formaten gleich ist die sichtbar bessere Auflösung. Nimmt man sich die Totale von London, sind Strukturen auf den Hochhäusern oder in den Kran-Aufbauten wesentlich deutlicher und besser zu erkennen. Die BD kommt da nicht mit.
In puncto Farbdarstellung in hellen Szenen kann die UHD zudem punkten. Denn Hellboys Haut und Antlitz kommt weniger orangerot, sondern viel mehr ins dunkelrote tendierend, was besser zur Figur des Höllenjungen passt. Auch Hauttöne geraten wärmer, ohne dass die UHD zu stark abdunkelt. Insgesamt gesehen neigt sie auch weniger zu sichtbarem Korn. Wäre da nicht der mattere Schwarzwert von HDR10, wäre es eine uneingeschränkte Empfehlung für die UHD. So lohnt sie sich vor allem für Nutzer mit Dolby-Vision-Kette.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): HDR10 hebt die dunklen Bereiche allerdings zu sehr an und wirkt deshalb weniger kontrastreich. Das ist im laufenden Bild leider noch stärker sichtbar als auf diesem Screenshot.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … versumpft das Ganze über HDR10 auf der UHD drastisch. Auch das ist im laufenden Bild noch stärker zu sehen als über die Belichtungszeit der Kamera einzufangen möglich ist. Reduziert man in diesem Bild auf einem OLED die Helligkeit nur um zwei Punkte (was für den hier verwendeten LG kalibriertes Referenzlevel wäre) bricht Schwarz gar komplett zusammen
Nutzer eines HDR-fähigen LCD könnten diese Black-Crushing-Problem evtl. nicht haben/provozieren. Aber auch dort fällt der gegenüber der BD flachere Kontrast auf.
UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): Dolby Vision ist zwar dunkler in der Wiedergabe als die BD, hat aber keine Probleme mit versumpfenden Details und arbeitet Haus und Bäume noch differenziert (wenngleich dunkler) aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt noch etwas wärmer und kontrastreicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Wer auf den ersten Blick nichts sieht: Die Kräne im Hintergrund links von der Mitte.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt im unteren Bereich des Krangerüsts noch schräge Verstrebung, die der BD fast komplett abhanden kommen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt die feinen Strukturen sichtbar deutlicher.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Hellboy – Call of Darkness findet sich neben drei entfernten Szenen sowie der gleichen Anzahl an Previsualisierungen mit rudimentär angelegten CGIs noch das dreiteilige Featurette: „Tales of the wild hunt: Hellboy Reborn“. In gut 70 Minuten geht man auf die Ursprünge der neuen Verfilmung ein, die von Schöpfer Mike Mignola begleitet wurde. Der Autor der Graphic Novel kommt auch selbst zu Wort und teilt seine Emotionen über die neue Verfilmung, erzählt, wie viel davon tatsächlich aus seinen Vorlagen kommt.
Natürlich geht es auch um die Charaktere und deren Besetzung. Die fünf Hauptfiguren werden ausführlich vorgestellt und porträtiert.
Im zweiten Teilbereich geht es vornehmlich um die kreative Arbeit an den zahlreichen Masken und der dritte Part führt teilweise noch näher ans Set. So bekommen wir sehr eindrückliche Aufnahmen der Attentats-Szene auf Hellboy, die Skriptautor Andrew Cosby kommentiert.
Zwei weitere sehr kurze Featurettes kümmern sich um die direkten Bezüge zu einem bestimmten Comic Mignolas sowie in „Keeping it practical“ um die Make-up-Tricks. Beide Featurette laufen allerdings nur 60, bzw. 90 Sekunden.
Die Tatsache übrigens, dass man vor allem Produzent Lloyd Levin als Interviewpartner gewählt hat und man Regisseur Neil Marshall nur kommentarlos in ein paar wenigen Behind-the-Scenes-Szenen sieht, könnte übrigens daran liegen, dass es am Set nach Aussagen einiger Beteiligter zu ziemlichen Spannungen zwischen den beiden kam.
Fazit
Hellboy – Call of Darkness ist ein ziemlich actionreicher, ziemlich harter und akustisch beeindruckender Film. Dem Vergleich mit Guillermo del Toros Vorgänger-Filmen hält er allerdings in keiner Disziplin stand. Deshalb: Besser nicht mit der Erinnerung an Ron Perlmans Interpretation des Höllenjungen in diesen Film gehen und dann klappt’s vielleicht besser mit der Unterhaltung.
Akustisch hält die Disk zumindest ein Kaufargument parat. Denn viel wuchtiger und effektvoller kann eine Tonspur kaum sein – inkl. einiger famoser 3D-Sounds (bei allerdings deutlich anzuhebendem Pegel).
Die UHD selbst macht vor allem Sinn, wenn man über eine Dolby-Vision-Kette verfügt. Die HDR10-Variante ist leider sichtbar schwächer.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD (HDR10): 75%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): 85%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 70%
Film: 60%
Anbieter: Universum Film
Land/Jahr: USA 2019
Regie: Neil Marshall
Darsteller: David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane, Daniel Dae Kim, Penelope Mitchell, Sasha Lane, Sophie Okonedo, Thomas Haden Church, Brian Gleeson
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 121
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Jein (4K DI vom 3.4K-Material)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 9927
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universum Film)
das habe ich komplett übersehen. danke für die erklärung. 😉
Gerne 🙂
wäre schön, wenn man auch mal andere sourcen vergleichen würde. wie z.B. US und GER UHD … denn leider sind sehr oft die deutschen sourcen überhaupt nicht zu gebrauchen.
http://www.framecompare.com/image-compare/screenshotcomparison/JJC2JNNU
Hast du meinen Text zur UHD-Bildqualität gelesen?
Dort steht:
„Von der Lionsgate-UHD unterscheidet man sich allerdings insofern, als das die HDR10-Metadaten hier eine Maximale Lichtstärke von 9927 Nit (US-Disk: 3947 Nit) ausspucken. Auch wurde die US-Scheibe bei 4000/0.0001 Nit gemastert, während die deutsche Fassung bei 4000/0.0050 Nit realisiert wurde.“
Und weiter: „… auch mit korrigierter Helligkeit bleibt der Schwarzwert von HDR10 gegenüber der Blu-ray schwächer … Allerdings ist das nach einem kurzen Vergleich mit der US-Fassung dort noch schwächer und die grundsätzliche Bildhelligkeit ist bei noch stärker versumpfendem Schwarz niedriger.“
In diesem Fall ist die dt. UHD in dunklen Szenen interessanterweise kompatibler mit vielen Displays und dadurch besser zu gebrauchen als die US-UHD, die auf einem kalibrierten OLED-Display immer wieder am Rand des Schwarz-Clippings lag.
Halte die Blu-ray gerade in meinen Händen und bin hoch erfreut zu lesen das die Technik Werte sehr gut sind. Habe schon sehnsüchtig auf die Heimkinoauswertung gewartet weil ich den Film extra nicht im Kino geschaut habe. Damit ist der Abend gesichert. Na dann ……Film ab und genießen.
Da freue ich mich ja über meine DolbyVision-fähigen Geräte. 😉
Zum Film selbst bin ich etwas entspannt (und generell nicht besonders anspruchsvoll). Bei dem schlechten „Buzz“ wird der Film vermutlich bald relativ preiswert werden und dann ärgere ich mich weniger über den Plot und genieße den Ton mehr. 😀