Highlights und Lowlights – der Jahresrückblick 2018

Jahresrückblick 2018

Erneut ist ein Kino-/Heimkinojahr voller Highlights zu Ende gegangen. Allerdings ist nicht alles so rosig, wie es ein paar der erfolgreichen Filme vorgaukeln könnten. Während das Kino in den USA nach wie vor gesund ist und Rekordzahlen schreibt, entpuppen sich die Deutschen zu einer Nation von Kinomuffeln. Wer daran die Schuld trägt, soll hier nicht Gegenstand einer Diskussion sein. Zu viele schieben sich hier den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Wohl aber ist es schon bezeichnend, dass Deutschland im europäischen Vergleich trotz der größten Bevölkerungszahl eher im Kinobesucher-Mittelfeld zu finden ist, während bspw. Frankreich trotz einer um 15 Mio. Einwohner geringeren Bevölkerungszahl rund vier Mio. Besucher mehr auf die Top-Ten-Filme versammeln konnte (29 Mio. Besucher gegenüber 25 Mio. Besucher hierzulande).
An den Filmen kann es eigentlich nicht liegen. Denn obwohl auch 2018 ein Jahr der Sequels und Erweiterung von Comicfilm-Universen gewesen ist, wiesen diese bisweilen eine hervorragende Qualität auf. Dazu kamen äußerst bewegende, spannende und originelle Stoffe, die mit originären Geschichten lockten und keine Vorgänger aufwiesen.
Im Heimkinobereich hat sich die UHD weiter etabliert – und das trotz relativ stabiler Preise für die Disks. Die Player wurden günstiger und gleichzeitig besser, die Technik in den TVs wurde konsequenter umgesetzt und wer mal einen Revenant oder einen Guardians of the Galaxy Vol. 2 auf einem korrekt kalibrierten OLED oder einem nativen 4K-Beamer mit HDR-Fähigkeit gesehen hat, der weiß, warum sich trotz vieler Unkenrufe bzgl. der hohen Anzahl an 2K-DIs eine UHD (meist) gegenüber der Blu-ray lohnt.
Aber auch 2018 war nicht nur ein Jahr der Highlights. Es gab durchaus auch einige Ausfälle – in filmischer Hinsicht ebenso wie auf technischer Ebene.

2018 war aber auch für diesen Blog ein spannendes Jahr. Nach und nach wuchsen die Zuschauerzahlen weiter und das Feedback, das Ihr Leser mir immer wieder gebt, bestärkt, genauso weiter zu machen. Für die zahlreichen Rückmeldungen und die rege Beteiligung in den Kommentaren von dieser Stelle aus ein ausdrückliches und von Herzen kommendes DANKE!
Für die Statistiker unter uns ein paar Daten zum Blog:
Veröffentlicht wurden dieses Jahr insgesamt 325 Reviews. Die längste Rezension umfasst 23.841 Zeichen (Star Wars: Die letzten Jedi), die Kürzeste kommt auf 3.993 (Mother of Darkness – Das Haus der dunklen Hexe).
Am häufigsten aufgerufen wurde Blade Runner 2049 und zwar 3028 mal häufiger als die am wenigsten besuchte Rezension (Anomalisa).
Im Jahr 2019 wird außerdem der millionste Besucher gezählt werden. Der aktuelle Counter steht bei 973.190 seit Bestehen des Blogs (Januar 2015) – auf das Jahr 2018 entfiel dabei über die Hälfte der Gesamtzahl.

So, genug der internen Zahlenplauderei. Nun geht’s zum (nicht immer ganz ernst gemeinten) Jahresrückblick, in dem ihr noch einmal zusammengefasst die besten Filme, die lohnenswertesten UHDs (in visueller wie akustischer Hinsicht) sowie die Überraschungen und Ärgernisse der vergangenen 365 Tage nachlesen könnt.
Kommentare am Ende der Seite sind natürlich herzlich Willkommen. Welches waren eure Favoriten 2018? Was hat euch besonders gefallen oder auch missfallen?
Diskutiert miteinander und lasst einen Kommentar am Ende des Beitrags da.

*(den jeweiligen Covern der Filme unterliegen die Links zur Affiliate-Kooperation mit Anbieter amazon. Wer auf den Link klickt und im Anschluss dort den Film kauft, unterstützt damit die Arbeit an diesem Blog und ermöglicht weiterhin eine große Auswahl an Filmrezensionen.)

 


Die Top-5-Filme 2018

  • Platz 5: Mission: Impossible 6 – Fallout

    So richtig hätte ich nicht gedacht, dass ich es mal über einen Tom-Cruise-Film sagen würde: Zu eingefahren scheint der Megastar mit Scientology-Hintergrund in der Darstellung seiner Figuren zu sein. Doch selbst wenn er Ethan Hunt nun schon zum sechsten Mal gibt, kann man zum einen nicht umhin, ihm für seine waghalsigen Stunts Respekt zu zollen und muss zum anderen konstatieren, dass das jüngste M:I-Abenteuer schlicht ein perfekter Actionfilm geworden ist – ohne Einschränkungen, ohne Kritikpunkte. Wenn’s so weitergeht, dürfen wir uns auf die nächsten Teile freuen.
    Warum dennoch nicht alles Gold ist, was glänzt, findet ihr weiter unten unter „Ärgernisse“.
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  • Platz 4: Hereditary

    Kaum ein Film, der das Publikum 2018 deutlicher spaltete als das Horror-Drama von Ari Aster. Während die einen es als absolutes Meisterwerk feiern, fragen die anderen sich, wie man zu solch einer Fehleinschätzung kommen kann.
    Zugegeben: Der Zugang zu Hereditary ist alles andere als leicht. Zugegeben: Die vielfachen Meta-Ebenen erschließen sich nicht sofort. Und zugegeben: Das Ende kann a) zu Unverständnis und b) zu Rätseleien führen.
    Doch wenn man sich auf den vielschichtigen Film einlassen kann, wird man mit einer unbequemen Atmosphäre, unglaublich intensiven Darstellerleistungen (grandios: Toni Collette) und teils abrupten Schockmomenten belohnt, die kaum kalt lassen.
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  • Platz 3: I Kill Giants

    Mehr oder weniger unbeachtet ging I Kill Giants als kleiner Independent-Film ins Rennen und belohnt den aufgeschlossenen Zuschauer in jeder Minute des Films mit tollen Bildern sowie einer bewegenden Coming-of-Age-Geschichte, die gleichzeitig auf sensible Art und Weise mit dem Thema Tod umgeht und grandiose Fantasy-Elemente hinzufügt. Die 15-jährige Madison Wolfe, die man für die Hauptrolle besetzte, ist eine Wucht und trägt den Film locker auf ihren jungen Schultern – absoluter Geheimtipp.
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  • Platz 2: Feinde – Hostiles

    Dass Western auch im Jahre 2018 noch funktionieren, beweist Black-Mass-Regisseur Scott Cooper mit diesem auf seinem eigenen Drehbuch fußenden Film, in dem er Motive wie Hass, Vorurteile und Vergebung vor dem Hintergrund einer grandiosen Kulisse abarbeitet. Dabei stützt er sich auf ein fantastisches Darsteller-Trio, aus dem Christian Bale und Rosamund Pike noch herausragen. Absolute Pflicht für Fans des Genres.
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  • Platz 1: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

    Oscar-Abräumer können furchtbare Tränenzieher oder Langeweiler sein. Es können überschätzte Pseudo-Dramen oder verkopfte Intellektuellen-Filme sein, die einzig das Feuilleton verzücken.
    Oder es sind Filme wie Martin McDonaghs Three Billboards … Was der Regisseur hier nach einem eigenen Drehbuch auf die Leinwand brachte, fesselt selbst die größten Verweigerer von Programmkinos schon nach fünf Minuten. Die Geschichte um eine Mutter, die den Vergewaltigungs-Mord an ihrer Tochter endlich gesühnt haben will, geht nicht nur inhaltlich, sondern auch darstellerisch an die Nieren. Deshalb ist zwar verdient, dass McDormand und Sam Rockwell einen Goldjungen erhielten, aber gleichzeitig auch (fast) ein Skandal, dass der Film in den restlichen Kategorien (Film, Regie, Drehbuch) leer ausging.
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Die Flop-5-Filme 2018

  • Platz 5: How it Ends

    Ja, Netflix hat mittlerweile ein paar ziemlich unterhaltsame, spannende oder gar großartige Eigenproduktionen im Programm. Mit Alfonso Cuaróns Roma hat man gar ein kleines Meisterwerk exklusiv auf die Streaming-Plattform gezogen, das als heißer Oscarfavorit gehandelt wird.
    How it Ends allerdings gehört nicht dazu. Der knapp zwei Stunden dauernde Endzeit-Thriller mit Theo James (Divergent-Reihe) und Forest Whitaker ist zäh, öde … [man setze einfach jedes x-beliebige Synonym für „langweilig“ an diese Stelle] … und am Ende auch noch ärgerlich unoriginell. Nirgends anders sind gute/bessere Filme mit so wenigen Handgriffen gefunden wie über Streaming-Plattformen – und bei kaum einem anderen Film ist das Wegzappen so berechtigt.
    Eins von fünf zähen Kaugummis für diese Streaming-Katastrophe.
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  • Platz 4: Das ist erst der Anfang

    Filme mit „Anfang“ und „Ende“ im Titel haben’s nicht leicht, das kann man gut ablesen an der unfassbar debilen Komödie Das ist das Ende. Nach Jungstars wie James Franco und Jonah Hill hat es nun aber auch gestandene Schauspieler erwischt. Denn was Morgan Freeman und Tommy Lee Jones geritten haben muss, in diesem spätpubertären Nonsens mitzuspielen, dessen Humor den Witz einer quersitzenden Flatulenz versprüht, ist beim besten Willen nicht erklärbar. Wer sich davon selbst überzeugen will, der greift zu. Aber hinterher nicht sagen, man sei nicht gewarnt worden.
    Zwei von fünf Gicht-Fingern für diesen Quark.
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  • Platz 3: Escape Plan 2

    Was hatte man sich 2014 Mühe gegeben, die Testosteron-Giganten Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone zum ersten Mal ausführlich in einem Film aufeinander treffen zu lassen. Escape Plan war zwar „voll 80er“, aber durchweg unterhaltsam, witzig und spannend. Wenn dann mit Escape Plan 2 eine Fortsetzung am Start ist, auf deren Cover Schwarzenegger fehlt, aber Stallone neben Dave Bautista steht, darf man davon ausgehen, dass die beiden Herren nun gemeinsam in eine ähnliche Story gesteckt werden – Bautista halt als Arnold-Ersatz. Hätte Spaß machen können – wenn’s keine Mogelpackung wäre. Bautista hat gefühlte zwei Minuten Screentime und Sly kommt erst zum Ende hin zum Einsatz. Sprechen wir mal Klartext: Das hier ist eine filmische Mogelpackung für den asiatischen Markt – im Internet würde man es als Click-Bait bezeichnen.
    Drei von fünf Jahren Einzelhaft für diesen Blender.
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  • Platz 2: Eine fatale Affäre

    Hach, wat schön: Eine leicht bekleidete Dame auf dem Cover, die ihren roten! BH noch neckisch in der Hand hält, während ein sixpackiger Jüngling auf ihre Ankunft im Bett wartet. Wenn dann auch noch Sarah Butler (I Spit on Your Grave) als Star lockt, kann für den geneigten Fan von Erotik-Thrillern doch nichts mehr schief gehen, oder?
    Dachte man und wünschte sich nach den 88 Minuten dieses prüden und dämlichen Rohrkrepieres allen Ernstes irgendeinen Teil der 50-Shades-of-Grey-Filme zurück. In dem erfährt man wenigstens im Ansatz, wie man mit einer Peitsche umgeht, damit man sich für die Wahl von Eine fatale Affäre selbst bestrafen kann.
    Vier von fünf Verhütungsmitteln vor diesem Coitus interruptus.
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  • Platz 1: China Salesman

    Okay, dass Steven Seagals buddhistische Grundhaltung mit seiner Einstellung zu Waffen und Politik – sagen wir mal – schwierig übereinander zu bringen ist, ist mehr oder weniger bekannt. Dass er bei der Wahl seiner Filmrollen zu 90% dorthin greift, wo andere nur alleine hingehen, ebenfalls. Dass er sich aber vor jeden x-beliebigen Propaganda-Karren spannen lässt und in diesem offen rassistischen, von chinesischer Propaganda durchdrungenen Machwerk sein schwammiges Antlitz in die Kamera hält, sollte eigentlich dafür sorgen, dass man ihm (und Ex-Boxer-/Möchtegern-Schauspieler Mike Tyson gleich mit) auf Lebenszeit das Recht auf schauspielerische Darbietungen entzieht.
    Fünf von fünf (Achtung: Wortwitz) roten Karten für diesen Propaganda-Müll.
    Hier geht’s zum kompletten Review Verriss

 


Top 5 Beste Bildqualität 2018

  • Platz 5: Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer

    Die Produktion von Christian Becker zeigt, dass deutsches Kino gleichzeitig spektakulär, unterhaltsam und technisch nahezu perfekt umgesetzt sein kann. Gleichsam herausragend in Bild- und Tonqualität, reichte es in der Kategorie „Bild“ unter die Top 5. Denn was das warme und in Close-ups bestechend gut aufgelöste Bild an Farbkraft und Kontraststärke mitbringt, ist über die UHD ein echter Genuss – zumal die leichte Körnung der Blu-ray über die Ultra-HD noch geringer ausfällt und Farben noch strahlender erscheinen – und das, obwohl man „nur“ statisches HDR10 implementierte.
    Hat man sich mal an den bunten (und absolut zum Film passenden) Look gewöhnt, darf man JK&LDL zu den Highlights des Jahres zählen.
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  • Platz 4: 2001 – Odyssee im Weltraum

    Zunächst mal: Nein, Stanley Kubricks SciFi-Kultfilm ist optisch nicht vergleichbar mit heutigen glattgebügelten Digital-Produktionen. Deshalb hat er vielleicht in den Augen des einen oder anderen hier nur bedingt etwas verloren.
    Aber: Wenn man sich anschaut, wie scharf und detailfreudig, wie wunderbar abgestimmt und frei von jeglicher Verschmutzung das native 4K-Bild geworden ist, muss die UHD in diese Liste aufgenommen werden. Innerhalb vergleichbar alter Filme, die in einem 4K-Workflow remastered wurden, ist 2001 jedenfalls herausragend gut geworden und gehört in jede UHD-Sammlung.
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  • Platz 3: Jurassic World: Das gefallene Königreich

    Man mag vom Sequel des Jurassic-Park-Reboots halten, was man will. Technisch ist Jurassic World: Das gefallene Königreich allererste Sahne. Zwar fällt Dolby Vision in den dunklen Szenen mit etwas übertriebenen Helligkeiten etwas ab, doch das ist nur ein kleines Manko auf einer ansonsten praktisch weißen Weste. Vor allem die Schärfe der UHD sowie die kräftigen Farben überzeugen – und das, obwohl bis heute nicht letztlich zu klären war, ob es sich um ein hochskaliertes 2K-Digital-Intermediate handelte oder man einen 4K-Workflow hatte. Wie dem auch sei: Das Bild gehört zum Besten, was Realfilme 2018 zu bieten hatten.
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  • Platz 2: Ant-Man and the Wasp

    Disney hatte es nicht leicht im Jahr 2018. Mit Solo floppte ausgerechnet ein Sequel des erfolgsverwöhnte Star-Wars-Universums und in Sachen technischer Qualität war’s auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Doch zwei/drei echte Highlights gab es dann doch. Rein visuell ist Ant-Man and the Wasp wirklich hinreißend gut geworden. Die Farben der UHD leuchten, das Bild ist absolut frei von jedweder Unruhe – nicht mal das kleinste Körnchen ist zu sehen. Dazu gesellt sich eine wunderbar harmonische Kontrastierung mit sattem Schwarz sowie eine absolut plastische Detailtiefe. Hier gibt’s wirklich kaum etwas zu Bemängeln. Wenn doch nur alle 2K-Upscales so gut aussehen würden …
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  • Platz 1: Black Panther

    Nicht jeder mochte den Ausflug in die esoterisch anmutende Welt von Wakanda. Für Marvel war es mit Abstand der bisher mutigste Film des Franchise, was in den USA allerdings durchaus belohnt wurde – immerhin ist es dort der erfolgreichste ALLER MCU-Filme. Und das belohnte Disney mit einem blitzsauberen, extrem kontrastreichen Bild, das nahezu Real-4K gemastert wurde. Zum Einsatz kam hier ein 4K-Digital-Intermediate, das die in 3.4K gefilmten Daten nur minimal skalieren musste, um auf die volle 4K-Auflösung zu kommen. Und die hohe Ausgangs-Auflösung sah man bereits der Blu-ray an, die im Rahmen ihrer 1080p ebenfalls Referenzwerte lieferte. Ein wirklich toller Eindruck – wenn da nicht die Sache mit dem undifferenzierten, wenig dynamischen Ton wäre.
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Top 5 Beste Tonqualität 2018

  • Platz 5: Ant-Man and the Wasp

    Nicht nur beim Bild konnte die Ant-Man-Fortsetzung überzeugen. Noch überraschender war der Ton. Denn wo sich Disney das ganze Jahr über Kritik für die wenig differenzierten und genauso wenig druckvollen Tonspuren fing, machte man es hier um Welten besser. Und das trotz der auch hier nur mit Dolby-Digital-Plus kodierten Spur. Das zeigt wiederum: Wenn man es RICHTIG macht, kann auch eine etwas stärkere Kompression überzeugen. Die zweite Überraschung gab’s gleich obendrauf. Denn die englische Fassung kommt weder in der dts-HD-HR-Version noch in der Atmos-Fassung an die deutsche DD+-Spur heran. Beide Originalspuren sind trotz wesentlich höherer Datenrate weniger kräftig und undynamischer.
    Wer mehr Details darüber lesen möchte:
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  • Platz 4: Jurassic World 2: Das gefallene Königreich

    Der zweite Film, der sowohl beim besten Bild als auch beim besten Ton 2018 auftaucht – und das zu Recht. Schon über die Blu-ray mit unkomprimiertem 3D-Sound (dts:X) gemastert, fackelt die Fortsetzung zum Dino-Actioner ein Feuerwerk sondergleichen ab. Egal, welche Actionszene man zu Gesicht bekommt: Die Räumlichkeit ist fantastisch, die Direktionalität der Surround-Effekte ist mustergültig und der Druck während des Vulkanausbruchs kann auch ausgewachsene Subwoofer angemessen beschäftigen. Dazu kommen sehr gut ortbare, perfekt in Szene gesetzte und von der reinen Anzahl her auch vielfältige 3D-Sound-Effekte.
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  • Platz 3: Stephen Kings ES

    Wer hätte das gedacht: Andres Muschietti gelang mit dem auf zwei Teile angelegten Remake des King-Klassikers ein ebenso spannender wie toll gespielter Neu-Aufguss. Unterstützt wird der Horror durch eine perfekt begleitende Tonspur, die über beide Disks (BD und UHD) mit Dolby Atmos kodiert wurde. Schon die Anfangsszenen beschäftigen den Subwoofer prächtig und die Stimmen, die Georgie immer wieder hört, verteilen sich praktisch losgelöst und frei im Raum. Wenn ein Soundtrack 2018 für Gänsehaut sorgte, dann dieser. Zumal die zusätzliche Höhen-Ebene in eben diesen Gruselszenen so effektiv eingesetzt wird, dass man ängstlich zusammenzuckt.
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  • Platz 2: A Quiet Place

    Auf Platz zwei des besten Sounds steht eine Ausnahme. Zum einen deshalb, weil es hier nicht brachialen Krachbumm-Sound gibt und zum anderen, weil er der einzige Film ist, dessen Empfehlung sich ausschließlich auf die englische Tonspur bezieht. Während die deutsche Fassung mit schnödem Dolby Digital auskommen muss, lockt A Quiet Place im Original mit Dolby Atmos – und was für einem Atmos. Die Ortung der 3D-Sounds ist perfekt und die Übergänge zwischen den beiden Ebenen funktionieren referenzwürdig gut. Hier macht dem Horrorthriller so schnell kein anderer Atmos-Film etwas vor. Und selbst die relativ geringe Anzahl an 3D-Soundeffekten kann daran nichts ändern, weil die Qualität einfach perfekt ist. Und weil im Film nur ein paar wenige Sätze gesprochen werden, sollte auch hierzulande jeder die deutsche Tonspur links liegen lassen.
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  • Platz 1: Ready Player One

    Unangefochten an der Spitze – trotz großer Konkurrenz: Steven Spielbergs lustvoller Ausflug in die 80er ist nicht nur visuell überbordend, sondern überzeugt vor allem akustisch. Auch hier langen unkomprimierte Dolby-Atmos-Spuren schon über die BD zu und bleiben gleichermaßen auf der UHD erhalten. Was hier an Räumlichkeit, Offenheit, Dynamik und Brachialität erreicht wird, ist 2018 absolut ungeschlagen und auch über die letzten zehn Jahre gerechnet ganz weit vorne dabei. Dazu gibt’s fantastische und ihrer Quantität fast unerschöpfliche 3D-Sounds, die stets korrekt gesetzt wurden. Demonstrationsmaterial für jede Heimkino-Anlage und ein Dolby-Atmos-Mustertitel.
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Die Überraschungen 2018

  • Platz 5: Deadpool 2

    Vielleicht war’s nicht für jeden eine echte Überraschung – immerhin ist Deadpool Ryan Reynolds absolutes Herzensprojekt. Jedoch nach leichten Querelen am Set stand zu befürchten, dass die Fortsetzung nicht die Qualität des Originals erreichen würde – Pustekuchen. Deadpool 2 ist noch böser, witziger und (scheinbar) improvisierter geworden als der Vorgänger. Und mit Josh Brolin hat man sich auch noch einen absolut charismatischen Bad Guy sichern können. Wenn dieser rotzfreche Superheld weiter so abliefert, sprechen wir uns 2040 zum zehnten Teil gerne wieder – mir soll’s Recht sein.
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  • Platz 4: Auslöschung

    Hieß es etwas weiter oben noch „gähn“ und „langweilig“ bei How it Ends, hatte Netflix im März mit Auslöschung das deutlich glücklichere Händchen. Das psychologisch tiefgründige SciFi-Drama mit Natalie Portman konnte zwar absolut nicht jeden Zuschauer abholen, doch für jene, die sich drauf einlassen konnten und wollten, lieferte er ungemein spannende philosophische Ansätze. Dazu passte die Optik der hochwertigen Produktion und der Thriller-Anteil ist auch nicht zu verachten. Sicher keine leichte SciFi-Kost, aber eine lohnenswerte, wenn man bereit ist, über den gewohnten Tellerrand hinaus zu blicken.
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  • Platz 3: Bushwick

    Nein, Bushwick ist nicht perfekt. Er ist auch nicht immer ganz logisch und so richtig erklärt wird auch nicht, was geschieht. Aber Bushwick ist konsequent. Und das auf voller Länge. Denn das Experiment, den kompletten Film in nur wenigen Takes zu drehen, die teilweise minutenlang ohne Schnitt auskamen, darf als vollständig geglückt gelten. Und dass Dave Bautista mittlerweile mehr kann als sein kantiges Gesicht in MMA-Filmen in die Kamera zu halten, schadet dem Film nicht. Immerhin musste er hier mit Brittany Snow gemeinsam perfekt einstudierte Bewegungsabläufe und gleichzeitig Dialoge über mehrere Minuten hinweg zum Besten geben – einer der interessantesten Filme 2018.
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  • Platz 2: A Beautiful Day

    Joaquin Phoenix hatte sich nach Glanzleistungen in Gladiator oder Walk the Line von 2008 an einige Sympathien verspielt, als er sich von der Filmindustrie abwandte und 2010 mit dem unglaublich selbst überschätzenden und respektlosen I’m Still Here zurückmeldete. Für viele war er damit zur Persona non grata geworden – sowohl in der Filmindustrie als auch bei seinen Fans. Da er sich aber im Nachgang wieder auf seine schauspielerischen Qualitäten konzentrierte, heimste er auch wieder Lob ein. In A Beautiful Day gibt er nun den wortkargen Söldner, der mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen hat. Während er die entführte Tochter eines Senators aufspürt, prügelt, tötet und gewaltet er sich durch die 90 Minuten, dass dem Zuschauer die Spucke wegbleibt. Das ist fernab von gängigen Konventionen und alles andere als leicht konsumierbar – aber es ist auch eine absolut außergewöhnliche Erfahrung, die zeigt, wie gut Phoenix eigentlich ist.
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  • Platz 1: Brawl in Cell Block 99

    Für Brawl in Cell Block 99 gilt praktisch das Gleiche wie für den zweitplatzierten Film dieser Liste. Allerdings ist man über Vince Vaughns zurückgenommene Rolle als schweigsamer Killer einfach noch ein Stückchen überraschter als über Phoenix‘ Glanzleistung in A Beautiful Day. Wenn er seinen wuchtigen Körper und den kahlgeschorenen Kopf ohne Rücksicht auf Verluste, ohne eine schmerzhafte Mine zu offenbaren gegen eine Überzahl an Gegnern in die Fights wirft, bleibt der Zuschauer mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen zurück – kaum glaubend, was er dort gerade für Gewaltakte von einem Komödien-Schauspieler zu sehen bekam. Glücklicherweise bringt Capelight den Film Ende Februar komplett ungeschnitten im Steelbook raus.
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Die Ärgernisse 2018

  • Platz 4: Braveheart UHD Steelbook Laufprobleme der Disk

    Die Freude für Steelbook-Fans war groß, als angekündigt wurde, dass die UHD von Braveheart einige Wochen vor dem offiziellen Start der Amaray-Fassung bereits als Steelbook-Variante an den Start gehen würde. Umso frustrierter waren Käufer, als sich herausstellte, dass die UHD-Disk nur auf wenigen Playern zum Laufen zu bringen war. So streikten die 4K-Player von LG und Sony sowie auch der hochwertige Oppo bei der Wiedergabe und stürzten teilweise dermaßen ab, dass man sie hard-resetten musste. Soll heißen: Netzstecker abziehen, Netzstecker wieder einstecken und schleunigst die Lade öffnen, bevor ein erneuter Einlesevorgang absolviert wurde. Stand heute (02.01.2019) hat die (verzögert) veröffentlichte Amaray-Fassung dieses Problem wohl nicht mehr. Eine Ersatzdisk für Steelbook-Käufer gab es bisher leider nicht.
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  • Platz 3: Tonqualität Disney-/Marvel-Produktionen

    2018 ist nicht das erste Jahr, in dem vor allem die Marvel-Filme von Anbieter Disney unter unerklärlichen Dynamik-Mängeln litten. Die Tonspuren – unabhängig von der gewählten Sprachfassung – blieben schon zuvor ärgerlich undifferenziert und flach (siehe Avengers: Age of Ultron). Auch 2018 litten die Avengers in Infinity War darunter. Noch schlimmer aber traf es Black Panther, der fast ohne jeden Dynamik-Unterschied daherkam und durchweg dumpf und muffelig klang. Dass es besser geht, zeigte einige Monate später dann Ant-Man and the Wasp. Aber für die vielen andere Marvel-Titel ist das kein Trost. Immerhin hätte man auch bei Black Panther gerne zünftigen Sound zum Klasse-Bild. Nicht mal die Originalfassung ist eine Alternative, da sie kaum besser ist und in Sachen Dolby Atmos auch noch Potenzial verschenkt.

  • Platz 2: Solo – A Star Wars Story Bildqualität

    Sorry, Disney. Auch Platz zwei gebührt einem Titel des Maus-Studios. Viele Käufer der Blu-ray/UHD von Solo: A Star Wars Story glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als sie die Disk einlegten. Viel Fantasie musste man hier aufwenden, um etwas erkennen zu können. Man hatte das Bild derart dunkel und grau gemastert, dass es schon einer komplett dunklen Umgebung bedurfte, um einem Plasma oder OLED sichtbare Bilder zu entlocken. Schlimmer sogar noch bei der UHD, die in dunkleren Szenen fast alle Details verschluckte und bei kalibrierten Geräten im Schwarz bisweilen auch noch clippte. Auf diese Weise entsprach die Disk leider technisch nicht dem Standard und man verschenkte die Möglichkeit, durch den Heimkino-Release zumindest durch eine herausragende Bild- und Tonqualität dem im Kino gefloppten Film einen zweiten Frühling zu gönnen.
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  • Platz 1: Mission: Impossible 6 – Fallout

    Wie ganz oben bereits angekündigt, konnte das jüngste Agenten-Abenteuer zwar filmisch überzeugen, lieferte aber ein extremes Ärgernis:
    Anbieter Paramount (in Deutschland von Universal vertrieben) schoss hier sogar den Vogel ab. Denn nicht nur lieferte man mal wieder fürs deutsche Heimkino-Publikum nur einen lächerlichen Dolby-Digital-Sound (welcher der englischen Atmos-Version leider auch hoffnungslos unterlegen war). Nein, man führte die Käufer der teuren physischen Disk auch noch vor. Denn wo die UHD mit DD auskommen musste, war über den iTunes-Store eine 4K-Fassung des Films mit deutschem Atmos-Ton abrufbar – für deutlich weniger Geld. Auf diese Weise schaufelt man der physischen Disk mit Nachdruck das eigene Grab.
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mavraph

Ich bin öfters auf Deiner Seite und nutze sie (neben zwei weiteren Infoquellen) auch bei der Auswahl für welche BluRay oder UHD ich mein Geld ausgebe. Ich bin allerdings sehr oft verwundert für welche „Filmgurken“ Du Dein Geld ausgibst und Dir die viele Arbeit antust ausführliche Rezensionen zu verfassen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und jeder hat seine Berechtigung. Meiner ist halt oft ganz anders gelagert als der Deine. 50% der von Dir vorgestellten Filme würde ich mir nie anschauen. ABER! Deine Topfilme 2018 zeigen mir, das wir doch auf einer Wellenlänge liegen. Jeder der Filme ist – in seiner Art und seinem Genre – eine Perle.

UHD Fan

Ach so – keine Pressemuster für UHDs – das erklärt Einiges. Schade, denn ein Review für die 4k Version von „Big Lebowski“ wäre sicher für viele bei ihrer Kaufentscheidung hilfreich. Ich jedenfalls war schlicht und einfach überwältigt von der optischen Umsetzung. So gut und perfekt (wenn man vom Alter und Material des Films ausgeht) habe ich einen meiner „all time favourites“ nicht erwartet. Neues Farbgrading und auch die Schärfe heben den Film auf ein neues Niveau. Vielleicht ggf. das Review mal nachholen….es lohnt sich.
Über den Film selbst braucht man ja nichts zu sagen – entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn – Beides kann ich verstehen….

dc_coder_84

Schade, „Arthur und Claire“ taucht in keiner Liste auf. Ist der Film dem Autor unbekannt? Wenn ja, unbedingt angucken!

dc_coder_84

Hab gerade mal über Paypal eine kleine Spende (16 €) für Ihren Blog überwiesen. Wäre schön wenn Sie eine Rezension zum Film „Arthur & Claire“ schreiben würden. Bin gespannt wie Ihnen der Film gefällt. Und wer weiß, vielleicht aktualisieren Sie ja sogar Ihren Jahresrückblick 2018 😉

dc_coder_84

Just a friendly reminder 🙂

Markus

Ein schöner Rückblick. Danke für die vielen und ausführlichen Filmbesprechungen, besonders bei UHD.
Ein Wunschthema für 2019 hätte ich. Mich interessiert deine Meinung und bisheriges Fazit zu Dolby Vision (vs. HDR). Du hast ja schon eine Menge Filme und damit Vergleiche gehabt. Beim rauslesen deiner Bewertungen hab ich aktuell den Eindruck das es noch nicht wirklich besser ist als klassisches HDR, eher manchmal schlechter, weil das Potenzial anscheinend noch nicht (richtig) genutzt wird. Deiner Empfehlung nach ein ‚must have‘ ‚nice to have‘ oder noch spielerei?

René

Moin. Sehr schöner Überblick. Finde es auch sehr gut das Du die Ärgernisse mit aufführst. Gerade jetzt mit Mission Impossible geht mal gar nicht. Ich hätte zu den Disneys noch die Tonpolitik von 20th Century Fox,Sony und Paramount aufgeführt die, was die deutsche Spur angeht, uns hierzulande permanent mit der DTS oder DD 5.1/7.1 Spur abfrühstücken und im Original dann Atmos anbieten. Aktuell bei Warner MEG und bei 20th wohl die kommende Queen Biopic.

Erster täglicher Anlaufpunkt ist 4k Abteilung bei Dir wo man schon sehr gut sehen kann in wie weit sich die 4k Disc lohnt. Vorbildlich auch die Zeitangaben für Tonhighlights. Die englische Spur von Quiet Place ist ein Muss und hat sehr fiese Effekte.

Also, auf ein tolles Jahr 2019. Bin sehr gespannt was Du uns an tollen Reviews lieferst. Ein dickes Dankeschön auf jeden Fall für Deine excellente und zeitintensive Arbeit die Du uns hier Tag für Tag präsentierst.

Florian

Vielen Dank für deinen interessanten Rückblick. War sehr schön zu lesen.
Bei „ES“ hat mir neben dem Ton auch das Bild phänomenal gefallen und bei „Ready Player One“ fand ich den Ton auch mega.
Viel Spaß weiterhin bei deinen Rezensionen. Lese die immer sehr gerne.
Alles Gute für 2019!

Sven

Ich nutze deine Filmberichte inzwischen schon nur dafür, um zu entscheiden, mit welcher Tonspur ich gucke….
Ein allgemeines „Auf Blu Ray gucke ich nur die englische Tonspur, weil die eh die beste ist“ ist heutzutage auch nichts mehr wert….

Simon

„…. In dem erfährt man wenigstens im Ansatz, wie man mit einer Peitsche umgeht, damit man sich für die Wahl von Eine fatale Affäre selbst bestrafen kann….“

😀 😀 😀 😀

Danke – You made my day!!

Danke auch insgesamt für deine tollen Artikel (diesen hier aber auch alle bisherigen) und die gründliche Arbeit, die du dir machst!

Und ein gutes und gesegnetes neues Jahr.