Highlights und Lowlights – der Jahresrückblick 2019

Jahresrückblick 2019

365 Tage gehen ja manchmal vorbei wie im Flug. Vor allem, wenn man seine Freizeit mit Unterhaltung verbringt – guter Unterhaltung hoffentlich. Davon gab’s auch 2019 eine Menge. Gleich zwei berühmte Kino-Franchises wurden zu einem (vorläufigen) Ende gebracht und sorgten für massive Umsätze in den US-Kinos. Mit 11,4 Mrd. Dollar ist es das zweitbeste US-Kinojahr aller Zeiten. Zum insgesamt elften Mal in Folge erreichte man dort mehr als 10 Mrd. Dollar Umsatz – durchaus respektabel. Vor allem Hinblick auf die Tatsache, das Streaming-Anbieter wie Netflix vermeintlich massiv Konkurrenz mach(t)en. Offenbar ist das fürs Kino aber gar nicht so schädlich wie viele gerne unken.
Etwas relativieren muss man die Zahlen aber dennoch, wenn man bedenkt, dass die ersten sechs! Filme des Jahres allesamt von Disney kommen. Satte sechs Mal durchbrach das Mausstudio die weltweite Marke von einer Mrd. Dollar und konnte mit Avengers: Endgame tatsächlich auch Avatar die Krone als erfolgreichstem Film aller Zeiten abknöpfen. Selbst wenn das 2020 wohl in der Dominanz nicht wiederholt werden wird, steht schon zu fürchten, dass eine gewisse Monokultur entsteht, die am Ende wenig Innovatives hervorbringt. Von den sechs so erfolgreichen Filmen Disneys war nicht einer ein originärer Stoff. Alle Filme waren entweder Sequels von Franchises oder Remakes.
In Deutschland erreichte man immerhin ein Umsatzplus von 15% gegenüber dem extrem schwachen Vorjahr, was hoffen lässt, dass es insgesamt wieder aufwärts geht.
Das Heimkino spiegelt natürlich die Erfolge und Misserfolge des Kinos oftmals wider. Ein Avengers: Endgame ist fürs Zuhause-Kino genauso heiß ersehnt worden wie im Kino selbst. Ähnlich ging es natürlich auch The Lion King, der sich mit 1,6 Mrd. Dollar Einspiel „mal eben“ zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten aufschwang.
Während es im Kino für den Arthaus-Film etwas schwerer war, gab es einige Heimkino-Veröffentlichungen, die niemand so recht auf dem Schirm hatte. Genannt sei hier exemplarisch ein The Favourite, der mit den Oscars im Rücken auch auf BD sein Publikum fand.
Technisch gesehen gab es nur wenig Neuerungen. Die UHD setzt sich zwar nicht auf voller Breite durch und wird die Blu-ray wohl erst einmal nicht ablösen (zumal die DVD immer noch sehr absatzstark ist), doch dafür gab es eine Fülle an neuen und auch an remasterten Veröffentlichungen, die richtig Gas gaben.
Davon ab etablierten sich auch exklusive Filme bei Streaminganbietern wie Netflix. The Irishman zog erstmals einen der verdientesten Regisseure überhaupt auf diese Plattform und als Oscar-Kandidat schickt man auch The Marriage Story ins Rennen. Gleichzeitig fanden herausragende TV-Serien wie Chernobyl ihr verdientes Publikum und zeigten, dass auch 2019 noch „neue“ Stoffe spannende Unterhaltung lieferten.

Blu-ray-rezensionen.net vollendete derweil sein fünftes Jahr. Rund 1900 Reviews sind mittlerweile online, ein großer Teil davon mittlerweile als ausführliche UHD-Kritik. Um diesen weiterhin gerecht zu werden, gab’s auch auf der Seite der Hardware ein paar zusätzliche Investitionen. Technik steht ja bekanntlich nicht still.
Viel wichtiger aber: Es ist Zeit, Danke zu sagen. Der Blog wäre nichts ohne seine Leser. Ohne das zahlreiche Feedback per Kommentar-Funktion oder direkter Mail-Kontaktaufnahme. Anregungen und Kritik, Fragen und das Verkünden von eigenem Geschmack zu bestimmten Filmen waren, sind und werden immer willkommen sein.
Es mag wie eine Floskel klingen, aber es ist ehrlich gemeint, wenn ich sage, dass das DANKE von Herzen kommt.
Wie letztes Jahr soll’s an dieser Stelle ein wenig Statistik geben. Es soll ja Leute geben, die (wie ich) total neugierig sind, was so an Zahlenwerk hinter dem Blog und seinen Rezensionen steckt:
Insgesamt waren es dieses Jahr 298 veröffentlichte Reviews – davon waren 112 UHDs, der Rest Blu-rays und einige Netflix-Titel. Erneut gab es natürlich eine längste Rezension. Diese hatte 44.912 Zeichen (Batman 1-4), was natürlich unfair ist- sind ja vier Filme. Die längste Rezension eines Einzelfilms war mit 30.317 Zeichen die UHD-Veröffentlichung von Apocalypse Now.
Und wo es lange Reviews gibt, gibt’s auch kurze. Am wenigsten zu sagen hatte ich zu Die Frau im Eis, für die ich nur auf 4550 Zeichen kam – was allerdings nichts über die Qualität des spannenden Drogenthrillers aussagt, sondern eher etwas über meine Faulheit an dem Tag.
Bei der am häufigsten aufgerufenen Rezension gibt’s ein Novum. Denn es ist mit Fractured erstmalig ein Netflix-Film. Fractured wurde 3500 mal häufiger aufgerufen als die am wenigsten besuchte Rezension (The Dinner). Die am häufigsten aufgerufene BD/UHD-Review war Alita: Battle Angel, die immerhin noch 1,5 mal häufiger angewählt wurde als die zweitbeste (Aquaman).
Übrigens: Die insgesamt am elftmeisten aufgerufene Seite war der Jahresrückblick von 2018.
Ende 2018 war zudem (seit Januar 2015) der insgesamt 973.190. Besucher gezählt worden. Der Millionste ist deshalb früh im Jahr 2019 vorbei gekommen. Während für die 973.000 zuvor vier Jahre gebraucht wurden, fällt die zweite Million früher. Denn aktuell steht der Counter bei insgesamt 1.796.000 Besuchern – 823.000 davon im vergangenen Jahr.

So viel zu den nackten Zahlen. Jetzt aber zu den nackten Fakten.
Wie im letzten Jahr auch folgt nun mein ganz persönlicher und ziemlich subjektiver Rückblick auf 2019. Meine fünf Lieblingsfilme des Jahres, meine fünf Ärgernisse des Jahres, die Überraschungen des Jahres und die besten UHDs in Sachen Bild und Ton noch einmal komprimiert zusammengefasst.
Erstmalig auch dabei: EURE Top-5 und Flop-5. In den letzten Tagen habt ihr mir fleißig eure Highlights und Lowlights mitgeteilt und dabei sind doch ein paar Überraschungen heraus gekommen. Aber lest selbst.
Viel Spaß beim Jahresrückblick 2019.

*(den jeweiligen Covern der Filme unterliegen die Links zur Affiliate-Kooperation mit Anbieter amazon. Wer auf den Link klickt und im Anschluss dort den Film kauft, unterstützt damit die Arbeit an diesem Blog und ermöglicht weiterhin eine große Auswahl an Filmrezensionen.)

 


Die Top-5-ähm-Top-6-Filme 2019

    • Platz 6: Prospect

      Tja, so kann’s gehen. Da sitzt man eine gute Stunde lang über seiner Auswahl und kann sich einfach nicht entscheiden. Deshalb gibt’s an dieser Stelle mal nicht die besten fünf, sondern die besten sechs Filme. Angefangen bei Prospect – Niemand überlebt das allein. Der ambitioniert und leidenschaftlich produzierte Independent-SciFi-Film wird bei Weitem nicht jedem gefallen. Zu ungewöhnlich ist seine Optik, zu vermeintlich ereignislos seine Story. Wer aber unter die Fassade blickt, entdeckt einen Coming-of-Age-Film mit überaus starker Hauptdarstellerin und einem Look, der weit mehr außerhalb dieser Welt erscheint als 90% der Big-Budget-Studio-SciFi-Filme.
      Für mich der ungewöhnlichste Genrefilm der letzten Jahre und deshalb eine lobende Erwähnung wert.
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    • Platz 5: 25 km/h

      Wenn Til Schweiger und Matthias Schweighöfer nur noch ideenlose, in Sepiafarben getauchte Langeweile fürs breite Publikum inszenieren, ist es an wirklich talentierten Regisseuren, wenigstens ETWAS Schwung in die deutschen Komödien zu bringen. Markus Goller gelingt das dank seiner beiden exzellent harmonierenden Hauptdarsteller Bjarne Mädel und Lars Eidinger auf unnachahmliche Weise. 25 km/h atmet die Atmosphäre von David Lynchs entschleunigtem The Straight Story und reiht eine Absurdität an die nächste, ohne jemals in die plumpe Infantilität eines schweiger’schen Klassentreffen abzudriften. Das Roadmovie hält die perfekte Waage aus Gefühl, anarchischem Witz und wunderschönen Landschaftsaufnahmen – die beste deutsche Komödie 2019.
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    • Platz 4: A Prayer Before Dawn

      Eigentlich sind Martial-Arts-Filme nicht so mein Ding. Aber da uns ja schon Erich Fried lehrte, dass „eigentlich“ ja eigentlich eigentlich nicht heißt, ist 2019 einfach mal alles anders. Schon die erste Viertelstunde von A Prayer Before Dawn ist dermaßen intensiv gefilmt und gespielt, dass einem wirklich die Spucke wegbleibt. Joe Cole in der Hauptrolle ist eine Sensation und vermittelt sämtliche Wut, Angst, seinen Hass und seine Traurigkeit mit einer unglaublichen Intensität. Hier kommt es nicht (zwingend) auf die heftigen Fights an, sondern auf die Menschen, die der Film beschreibt. Fernab vom billigen MMA-Filmchen ist das großes Independent-Kino mit Wucht.
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    • Platz 3: Upgrade

      Leigh Whannel, seines Zeichens Erfinder/Autor des SAW-Franchise, ist beständig im Genre unterwegs. Mal als Akteur, mal als Drehbuchautor, mal als Regisseur. Für seine zweite Regie-Arbeit vertraute er erneut auf sein eigenes Drehbuch und entwickelt eine ebenso kleine wie feine SciFi-Story, die mit wenig Budget auskommt und das Maximum rausholt. Sowohl die Emotionalisierung der Hauptfigur funktioniert als auch der Subplot mit dem Technikwunder „STEM“. Garniert wird das Ganze mit sensationell inszenierten Fights, während STEM die Kontrolle über Adam hat. Die innovativen Kamerafahrten und -Blickwinkel pumpen frische Blut in ein ansonsten ziemlich ausgetretenes Genre. Upgrade ist ein kleines Meisterwerk, das zu Unrecht unter dem Radar flog.
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    • Platz 2: Highwaymen – Netflix

      Was für ein herrlich altmodischer Film. Was für ein wunderbar entspannt aufspielender Kevin Costner und was für ein (wieder mal) großartiger Woody Harrelson …!
      Der letztlich von Netflix produzierte Film, der die Geschichte von Bonnie & Clyde aus der Sicht der beiden Ermittler Frank Hamer und Maney Gault erzählt, ist betont langsam erzählt, was nicht zuletzt am Alter und der körperlichen Fitness der beiden Hauptfiguren liegt. Die Atmosphäre ist so staubig wie die Straßen und der eingefügte Humor so trocken wie die Luft im Staate Louisiana. Dazu eine wunderbar authentische Ausstattung und fertig ist ein im besten Sinne klassischer Krimi, der definitiv zu den Highlights auf der Streamingplattform Netflix zählt.
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    • Platz 1: Fighting With my Family

      Übrigens: Ich bin weder ein Fan von MMA-Filmen, noch von Wrestling.
      Deshalb macht es natürlich eigentlich überhaupt keinen Sinn, wenn es auf Platz vier ein Martial-Arts-Film und auf dem ersten Platz einer übers Wrestling geschafft hat. Umso mehr sagt es darüber aus, wie sehr mich das (ausgeschmückte) Biopic über Saraya-Jade Bevis (Ringname Britani Knight) gepackt hat. Als einzigem Film des Jahres 2019 gelang es Fighting With my Family, zwei Mal in meinem Player zu landen. Und auch beim zweiten Mal habe ich Tränen gelacht, wenn Lena Headey und Nick Frost als wrestlingbegeisterte Eltern mit Kodderschnauze die Eltern ihrer zukünftigen Schwiegertochter schockieren und habe vor Rührung geweint, wenn Sarayas Bruder einem Blinden das Wrestling beibringt. Florence Pugh (derzeit für den Nebenrollen-Oscar in Little Women nominiert) ist ganz nebenbei eine großartige Wahl in der Hauptrolle und reißt in jeder ihrer Szenen mit. Mein absoluter Favorit 2019.
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Die Flop-5-Filme 2019

    • Platz 5: Hellboy – Call of Darkness

      Ja, es ist ärgerlich, dass Guillermo del Toro seinerzeit nicht mehr dazu kam, seine Geschichte rund um den roten Höllenjungen weiter zu erzählen. Dass man diese Tatsache aber nutzte, ein derart uninspiriertes Drehbuch für ein Reboot zu verfassen, es in teils miese CGIs zu hüllen und mit einer Gore-Anhäufung anzureichern, die jedem Splatterfilm gut gestanden hätte … Nein, das haben weder del Toro, noch Ron Perlman verdient. Vor allem Perlman nicht. Denn dessen „Ersatz“ *hüstel* ist schlicht nicht in der Lage in die großen Fußstapfen seines Vorgängers zu treten. David Harbour mag ein guter Schauspieler sein. Ein guter Hellboy ist er nicht. Gar nicht. Überhaupt nicht. Schwerfällig und unwitzig, viel zu ernst und misanthropisch legt er die Rolle an und scheitert auf höllischer Länge.
      Eine von fünf roten Steinfäusten mitten auf die Zwölf für dieses misslungene Reboot.
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    • Platz 4: Speed Kills

      Geschwindigkeit tötet! Stimmt. Beziehungsweise KANN stimmen. Was aber mit Sicherheit tötet, ist dieser Drogen-Kurier-per-Speedboot-Film. Und zwar jeden noch vorhandenen Respekt vor John Travolta. Dazu jede zweite der zehn Gehirnzellen, die man braucht, um diese Zelluloid-Gurke zu verfolgen. Sowie jeden Anflug, das Ganze als echten Film verstehen zu wollen.
      Wie sich John Travolta, Matthew Modine und Tom Sizemore in diesen Film verirrt haben, kann eigentlich nicht mal mehr was mit guter Freundschaft zum (unbekannten) Regisseur zu tun haben. Kein Wunder, dass man dessen Namen im Nachhinein durch ein offensichtliches Pseudonym ersetzt hat. Wer möchte schon mit einem dermaßen unausgegorenen Quatsch in Verbindung gebracht werden? Außer vielleicht John Travolta, der in den letzten Jahren offenbar Nicolas Cage in Sachen mieser Filmauswahl und unfassbar schlechten Frisuren Konkurrenz machen will …
      Zwei von fünf Drogentrips, um diesen Actionfilm ohne Action zu ertragen.
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    • Platz 3: The Red Sea Diving Resort – Netflix

      Wahre Geschichten haben ja immer diesen Touch von Heldentum und respekteinflößender Historie. Und eigentlich ist diese Story rund um israelische Mossad-Agenten, die ein verlassenes Touristenparadies aufmöbeln, um von dort ägyptische Juden außer Landes zu retten, ja wirklich originell und spektakulär. Also eigentlich eine Vorlage für einen wirklich unterhaltsamen und zeitgleich vielleicht sogar bewegenden oder spannenden Film
      Dumm ist nur, wenn Netflix daraus weder etwas Unterhaltsames, noch etwas Bewegendes oder gar Spannendes macht. Anstatt dessen mixt das Drehbuch peinliche Szenen mit Heist-Motiven und einer unsäglichen White-Savior-Attitüde zu einem fast unerträglich pathetischen Ganzen. Während die afrikanischen Darsteller wahlweise Panik schieben, rumschreien oder sterben, ist es der gute weiße Mann, der hier mal wieder als Retter auftreten darf. Kino, wie man es seit den 60ern (glücklicherweise) nicht mehr ertragen musste und deshalb das beste Beispiel für verschwendete zwei Stunden Lebenszeit.
      Drei von fünf Eisenbahnschienen für diese thematische Entgleisung.
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    • Platz 2: Tal der Skorpione

      Jawoll: Ralle Richter, Claude-Oliver Rudolph, Martin Semmelrogge und Bert Wollersheim in einem Film. Das klingt nach einer Menge Spaß. Ist es aber nicht. Ist leider Schrott. Kernschrott, ums noch ehrlicher zu formulieren. Was der junge Regisseur als Mix aus Battle Royale und Deliverance verstanden wissen will, ist reaktionärer Trash mit Schauspielern unter Knallchargen-Niveau. Wie sich Schurken-Macho Claude-Oliver Rudolph hier mit Sprüchen, die nicht mal Zehnjährige witzig finden, um seine eigene Schauspielkarriere spielt, ist fast schon witzig, wenn’s nicht so traurig wäre. Die dilettantische Regie vermag nicht mal im Ansatz für Spannung zu sorgen und die Actionszenen sind derart mies getimt, dass jede Folge Tom & Jerry rasanter ist – und tiefgründiger noch dazu. Ach, was war das schön, als Rudolph noch unter dem Kaleun in Petersens Boot diente. Was war das schön, als Ralle Richter noch ein zünftiges „Mann d’oh“ in Bang Boom Bang vom Stapel ließ. Schaut man sich diesen filmischen Müll an, wünscht man ihnen allerdings den baldigen Ruhestand.
      Deshalb vier von fünf Rollatoren für Rudolph, Richter, Semmelrogge & Co.
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    • Platz 1: Holmes und Watson

      Wer schon immer mal wissen wollte, wie man ganz besonders unappetitlich eine Zwiebel isst. Wer wissen möchte, wie man möglichst kindisch das Wort „Wichser“ umschreibt. Wer wissen möchte, wie man das geistige Niveau von Vorschülern mühelos unterbietet und wer wissen möchte, warum Will Ferrell schlicht und ergreifend nicht witzig ist, der schaue sich diese Holmes-und-Watson-Version-Frechheit an. Während Sir Arthur Conan Doyle sich im Grabe umdreht, furzen, kotzen und kalauern sich Ferrell und John C. Reilly durch ein Machwerk, dessen Drehbuch Regisseur Etan Cohen offenbar eingefallen ist, während ihm beim täglichen Geschäft zu viel Blut ins Press-Gehirn gedrückt wurde.
      Holmes und Watson ist der lebende Beweis dafür, dass Ferrell und Reilly auf Lebenszeit nicht mehr gemeinsam ein Filmstudio betreten sollten. Ansonsten ist nicht auszuschließen, dass sie irgendwann im Windelkostüm auftreten, Babysprache sprechen und das auch noch ganz dolle witzig finden.
      Fünf von fünf Schnullern für diesen infantilen Giggi-Guggu-Gagga-Kinderfilm ohne Kinderfreigabe.
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Top 5 Beste Bildqualität 2019

    • Platz 5: Hobbs & Shaw

      Beim Film schieden sich die Geister – selbst jene der eigentlichen Fans des FF-Franchise. Beim Ton hat Anbieter Universal zudem ausnahmsweise mal nicht Bestqualität abgeliefert. Das allerdings gilt überhaupt nicht fürs Bild. Schon die Blu-ray überzeugt mit satten Kontrasten, extrem hoher Bildstabilität und toller Auflösung. Die UHD toppt das Ganze mit kräftigeren Farben und wesentlich besserer Detailauflösung – und das trotz „nur“ 2K Digital Intermediate. Dafür gab’s fast die Höchstpunktzahl
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    • Platz 4: Glass (Blu-ray)

      Bei Glass teilt sich das Bild ein wenig. Zwar ist die UHD insgesamt ein wenig besser als die BD, innerhalb ihres Bewertungsrahmens aber nicht perfekt. Dafür sind manche Einstellung etwas zu dunkel. Die Blu-ray allerdings holt das Maximum aus dem Medium raus. Vor allem in Sachen Schärfe ist die Disk so gut, dass die Dreidimensionalität den Wunsch nach einer 3D-Scheibe gar nicht erst aufkommen lässt. Insgesamt eine der besten Blu-rays eines Realfilms, die man für Geld kaufen kann.
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    • Platz 3: Aquaman (Dolby Vision)

      Bei Aquaman hat es das Bild vor allem aufgrund der Dolby-Vision-Kodierung in die Top-5 geschafft, Während die BD noch ein bisschen blass ist und HDR10 bei der UHD noch etwas satteres Schwarz haben dürfte, punktet Dolby Vision mit einer der beeindruckendsten Vorstellungen des dynamischen HDR-Formats im Jahr 2019. Natürlich muss man bedenken, dass die Unterwasser-Szenen stilisiert sind und bewusst weicher gehalten wurden. Dafür powern die Farben durchweg und sehen fantastisch aus.
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    • Platz 2: Men in Black: International

      Okay, der Film kam nicht wirklich bei jedem gut an (siehe Leserwahl ganz unten). Was aber inhaltlich an vermeintlichen Mängeln vorhanden ist, kann man dem Bild nicht vorwerfen. Wohl kein anderer Film des Jahres präsentierte derart satte Schwarzwerte und Schwarz-Weiß-Kontraste. Die mit hohen Nits-Werten gemasterte UHD brennt in Spitzlichtern ein echtes Feuerwerk ab und ist beständig extrem laufruhig. BD und UHD des Titels gehören zum Besten, was man auf Disk bekommen kann.
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    • Platz 1: Mortal Engines

      Beim Spitzenreiter war’s wirklich nicht schwer. Mortal Engines hat sich den Titel redlich verdient. Mit seinem in 8K gedrehten Material, das per nativem 4K-DI auf die UHD gelangte, schlägt die von Peter Jackson produzierte SciFi-Geschichte nicht nur alle Titel in 2019, sondern auch alle anderen, überhaupt bisher erschienen UHDs. Mehr Referenz auf allen Feldern (Schärfe, Detailtiefe, Kontrastumfang und Farbkraft) gibt’s nirgends sonst.
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Top 5 Beste Tonqualität 2019

    • Platz 5: Venom

      Die außerhalb des MCU produzierte Comicadaption mit Tom Hardy als von einem außerirdischen Symbionten befallenen Journalisten landet auf dem fünften Platz der besten Tonqualität des letzten Jahres. Dass es nicht höher hinauf ging, liegt daran, dass in letzter Konsequenz noch etwas Wucht fehlt. Dass er aber überhaupt in die Top-5 gekommen ist, liegt an einem entscheidenden Detail: Der extrem präsenten Centerwiedergabe der Symbionten-Stimme. Zwar kann die Originalfassung das sogar noch besser und wuchtiger, aber für eine deutsche Synchro ist die Stimmwiedergabe absolut herausragend und sollte wirklich in keinem Heimkino fehlen.
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    • Platz 4: Shazam!

      Eine weitere Comic-Verfilmung landet auf dem vierten Platz. Die Adaption aus dem Hause DC Comics liefert für Blu-ray und UHD Dolby Atmos mit verlustfreiem Kern. Und der gehört auf der regulären UND auf der Höhen-Ebene zu den echten Highlights des Jahres. Die wuchtige Dynamik während der ersten Tests von Shazams Superhelden-Fähigkeiten bietet eine Fülle an direktionalen Surroundeffekten, sattem Tiefbass und klaren Stimmen. Herausragend sind die Sprachorgane der Sieben Sünden, die nicht nur vehementen Bass liefern, sondern auch einen der einprägsamsten 3D-Sounds des Films. Über die volle Länge macht das wirklich richtig Spaß.
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    • Platz 3: Operation Overlord

      Platz drei und Platz vier liegen im Endeffekt sehr nahe beieinander. Dass Operation Overlord am Ende vor Shazam! gelandet ist, liegt vornehmlich an der phänomenalen Eröffnungssequenz. Während des Beschusses des Militär-Flugzeugs setzt es einfach dermaßen viele direktionale Effekte, dass man sich immer wieder ungläubig umschaut, ob der Putz noch an den eigenen vier Wänden ist oder ob schon Einschusslöcher zu finden sind. Dass es danach ein wenig ruhiger wird, bestimmt der Inhalt des Films. Aber diese Szenen gehört auf der regulären Ebene wirklich zum Feinsten des Jahres 2019.
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    • Platz 2: Aquaman

      Aquaman hat ein akustisches Problem: Er könnte beim Atmos-Sound mehr abliefern. Nicht BESSER, aber mehr. Denn das, WAS von oben kommt, klingt gut.
      Noch besser aber ist die reguläre Ebene. Hier gibt’s einfach durchweg nichts zu meckern. Volle Prozentzahl im Review für den 5.1-Sound, der mit teils brutalem Bass jede Anlage aufs Äußerste fordert; der in Sachen Surroundaktivität wirklich Maßstäbe setzt und gleichzeitig mit wunderbar innovativen Sounds für Abwechslung sorgt – Unterwasser-Szenario sei dank.
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    • Platz 1: Godzilla 2: King of Monsters

      Nein, im Jahr 2019 kam keiner an ihm vorbei. Für ein paar vereinzelte Zuschauer war’s zwar ein bisschen „too much“, der Rest aber freute sich über den nicht anders als brachial zu beschreibenden Tonsektor des zweiten Godzilla des aktuellen Franchise, der im Review beinahe die maximale Punktzahl in allen drei Disziplinen abräumte. So bald wird hier nichts drüber kommen, wenn es um die absolute Wucht und das Feuerwerk an Räumlichkeit geht. Selbst die tonale Ausgewogenheit ist erstaunlich gut geraten. Das einzige Problem des Tons von Godzilla 2: In Mietwohnungen sollte man sämtliche umliegenden Nachbarn zum Filmschauen einladen. Tut man’s nicht, ist die Gefahr groß, dass die Mitbewohner panische Anrufe bei den nahegelegensten Erdbeben-Forschern tätigen.
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Die Überraschungen 2018

    • Platz 5: Aladdin

      Als ich den ersten Trailer zur Realverfilmung des Animationsklassikers von Disney gesehen hatte, löste das eine Mischung aus Facepalm und Hände über dem Kopf zusammenschlagen bei mir aus. Ein blau eingefärbter Will Smith als Dschinni? Puh, das war schon nicht ganz so einfach zu schlucken. Und weil Snatch-Regisseur Guy Ritchie zuletzt einige Gurken zu verantworten hatte, hob das die Vorfreude auch nicht gerade. Umso erstaunter war ich dann, als sich der Film erstaunlich locker von seiner Vorlage frei machte, um einen eigenen Weg zu gehen und dabei über die volle Länge zu unterhalten. Die Chemie zwischen Smith und Aladdin-Darsteller Mena Massoud sorgte gar für eine größere emotionale Bindung an die Charaktere als die Comic-Vorlage – auch wenn die Fans des Originals das nur ungerne unterschreiben. Klar, es fehlt Robin Williams (im Original) als Stimme des Geistes aus der Flasche. Aber davon ab ist die Realfilmadaption wirklich überraschend gut gelungen.
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    • Platz 4: Crawl

      Alexandre Aja hatte mit High Tension einen der härtesten französischen Thriller der anfänglichen 2000er Jahre erschaffen und überzeugte auch mit seinem Remake von The Hills Have Eyes. Leider ließ er sich danach etwas zu sehr auf den Mainstream-Stuhl setzen und produzierte mit Horns oder Das 9. Leben des Louis Drax maximal Durchschnittsware. Entsprechend vorsichtig musste man an Crawl herangehen. Zumal das Tierhorror-Genre in den letzten Jahren gerade mal gut genug war für Massen-Trash aus der Asylum-Schmiede. Doch was Aja mit seinem unerbittlich spannenden und nicht mal unrealistischen Alligator-Horror bewirkte, war erstaunlicherweise sehr „back to the roots“. In Sachen Thrill und Terror ist Crawl mit das Beste, das im letzten Jahr zu sehen war. Bleibt zu hoffen, dass er auf dem Niveau weitermacht.
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    • Platz 3: The Guilty

      Komplett reduziertes Szenario. Ein Mann, ein Headset und eine unglaubliche Story. Die Grundidee des dänischen The Guilty ist seit Nicht auflegen! zwar nicht mehr ganz neu, sorgt aber immer wieder für packende Filme. Zuletzt noch mit Halle Berry in The Call – Leg nicht auf! zu bewundern. Zwar ist die Story von The Guilty nicht grundlegend anders, aber durch die europäische Produktion fokussierter auf die Figuren, weniger effekthaschend und deshalb in sich schlüssiger. Außerdem arbeitet Hauptdarsteller Jakob Cedergren hervorragend die Entwicklung seiner Hauptfigur vom A*loch zum selbstlosen Helfer heraus. Ein echtes Highlight aus Dänemark.
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    • Platz 2: Sarah Connor Live – Herz-Kraft-Werke

      Eigentlich ist ja die Live Blu-ray von Sarah Connor nicht die Überraschung an sich – also zumindest nicht die Tatsache, dass sie (vor allem für Fans) wirklich gut geworden ist und für Klang-Fans auch noch absolut tolle Tonqualität liefert.
      Die Überraschung ist vielmehr, dass mir beim Review mehr und mehr gefallen hat, was diese Frau dort vor ihren Fans abliefert und vor allem WIE sie es abliefert. Meine geregelten Vorurteile gegenüber dem Pop-Sternchen der anfänglichen 2000er Jahre hatten sich so verfestigt, dass ich nicht schlecht über mich erstaunt war, wie hartnäckig Schubladen sein können und wie schön es dann wiederum ist, wenn man sie öffnet und revidiert. Ganz klar ein Highlight meiner letztjährigen Tätigkeit für den Blog. Und über das Medley mit den alten Popsongs in der Mitte des Konzerts kann man ja immer noch wegskippen.
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    • Platz 1: Border

      Es ist immer wieder der kleine Independent-Film, der für die größeren Highlights eines Jahres sorgt. Wo sich die Blockbuster in aller Regel in Sachen Originalität gegenseitig unterbieten und irgendwann nur noch langweilen, kommen immer wieder die kleinen Arthaus-Filme unter dem Radar zum Vorschein und bleiben nachhaltig im Gedächtnis. Wahrlich nicht für jedermanns Geschmack ist diese Geschichte um eine äußerlich missgebildete Zollbeamtin, die auf eine Reise ins Ich geht, nachdem sie einen Typen kennen lernt, der wie sie zu sein scheint. In Border reihen sich schmerzhafte Bilder an bewegende Momente und bizarre Situationen. Nicht einfach zu konsumieren, für aufgeschlossene Filmfans aber ein lohnenswerter Blick über den Tellerrand.
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Die Ärgernisse 2019

    • Platz 5: Der goldene Handschuh

      Eigentlich ist es nicht Platz 5. Eigentlich läuft er außer Konkurrenz. Und eigentlich ist es auch nur mein Problem mit dem Film. Denn bis heute, einige Monate nach dem Sichten und rezensieren, schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Deshalb ärgere ich mich auch fast mehr über mich als über den Film. Einerseits fasziniert die Art, wie Fatih Akin seinen Film als detailverliebte Milieustudie inszeniert hat – wenngleich sie eher abstößt als anzieht.
      Das allerdings könnte man noch unter dem Aspekt eines Verkehrsunfalls sehen: Man will eigentlich wegschauen, kann es aber nicht.
      In diesem Sinne hat Akin einen höchst manipulativen Film geschaffen. Was allerdings auch heute noch Brechreiz bei mir verursacht (und das kann man auch nicht unter obigem Aspekt verbuchen), ist das transportierte Frauen-/Opferbild des Films. Zu keiner Zeit erwirkt Der goldene Handschuh Mitleid mit seinen Opfern, den Frauen, die Honka erniedrigte, quälte und tötete. Ich ärgere mich deshalb darüber, dass ich den Film in Teilen faszinierend finde, wo ich ihn eigentlich in die Jauchegrube der Filmhistorie verbannen möchte.
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    • Platz 4: Sony-Backkatalog-Titel nur mit UHDs ohne Blu-ray

      Eigentlich kein Problem des Jahres 2019, aber auch 2019 noch ärgerlich: Ausschließlich in Deutschland geht Sony Pictures Home Entertainment den unverständlichen Weg, Titel aus dem Back-Katalog, die neu auf UHD veröffentlicht werden, ohne die Film-Blu-ray auszustatten. Damit ist das Studio alleine auf weiter Flur. Jetzt könnte man das Ganze ja noch verstehen, wenn die Disks dann wenigstens günstiger wären. Das tatsächliche Ärgernis ist aber: Die UHDs aus dem Back-Katalog von Sony sind sogar teurer als die meisten aktuellen UHD-Filme anderer Studios, die natürlich INKLUSIVE der Blu-ray kommen. Natürlich ist der Film selbst auf der UHD drauf. Aber das Bonusmaterial beispielsweise fehlt dann gänzlich. Dafür dann über 30€ zu bezahlen, ist mehr als ärgerlich – zumal die gleichen Disks im europäischen Ausland inklusive Blu-ray veröffentlicht werden.

    • Platz 3: HDR10+
      HDR10+
      Als die UHD startete, war HDR10 das statische Kontrastdynamiks-Format. Kurz darauf zog Dolby mit Dolby Vision nach. Mehr Farbtiefe sowie eine dynamische Kontraststeigerung, die Szene für Szene oder sogar Bild für Bild gesetzt werden kann. Es folgte, was folgen musste: Die Anbieter konnten sich nicht so recht entscheiden, ob sie auf Dolbys Zug aufsprangen oder das Geld für die nötigen Lizenzgebühren lieber sparen wollten. Weil auch bei den TV-Herstellern einige zunächst nicht ins Dolby-Boot einsteigen wollten, ersann man kurzerhand (und nicht zum ersten Mal in der jüngeren Vergangenheit) ein Konkurrenzformat. Samsung führte die Feder für ein eigenes dynamisches HDR-Verfahren und nannte es HDR10+. Damit sollte das Gleiche möglich sein wie mit Dolby Vision – kostenfrei für die Anbieter. Als die erste Spielfilm-Disk dann mit HDR10+ kam, war die Ernüchterung allerdings groß: Bad Times at the El Royale zeigte zwischen HDR10 und HDR10+ keinerlei Differenz. Auch die folgenden Titel mit diesem HDR-Verfahren (bspw. Alien oder Shining) wiesen keinen Unterschied zwischen statischem und dynamischem Verfahren auf. Eine mögliche Erklärung: Hollywood-Kolorist Dado Valentic erklärte, dass HDR10+ nur als „Fallback-System“ für TVs ausgerichtet war, die nicht die HDR-Bildqualität der Topmodelle erreichen. Doch auch auf den günstigen TVs mit HDR10+-Funktionalität blieben Differenzen aus.
      Das Fazit kann nur lauten: HDR10+ ist die Luftnummer des Jahres.

    • Platz 2: 4K und Dolby Vision nur über Streaming-Portale

      Schon im letzten Jahr belegte Disney zwei Ärgerlichkeits-Plätze – mit Han Solo sowie der Tonqualität vieler Titel. Auch dieses Jahr gebührt Platz zwei dem Studio mit der Maus. Der Grund ist aber dieses Mal ein anderer: Als bekannt wurde, dass Disney eine eigene Streaming-Plattform anbieten würde, gab es schnell Unkenrufe, dass dort Titel auf 4K kommen würde, denen bisher eine UHD-Veröffentlichung verwehrt geblieben war. Das bestätigte sich in der Tat. Denn auf Disney+ stehen bspw. schon die ersten sechs Star-Wars-Teile in 4K zur Verfügung, deren Disk-VÖ noch auf sich warten lässt. Doch dem nicht genug. Offenbar waren die UHDs zu Star Wars: Die letzten Jedi sowie zu Black Panther nur Versuchsballons in Sachen Dolby Vision. Denn während man das dynamische Format auf den folgenden UHDs dann wieder einstellte, hat man es auf der Streamingplattform flächendeckend integriert. So kann man die physische Disk auch zur aussterbenden Gattung degradieren. Und das ist tatsächlich nicht in Ordnung. Schon gar nicht vom seit Jahren weltweit umsatzstärksten Filmstudio.

    • Platz 1: Dolby Digital (Plus)

      Auch der erste Platz hat etwas mit Disney zu tun, wenngleich das Mausstudio hier nicht vollkommen alleine steht. Denn neben diesem Anbieter gibt es auch noch andere, die beim deutschen Ton auch im Jahre 13 nach Einführung der Blu-ray gerne mal auf den ältesten Digital-Codec zurückgreifen. Die allermeisten UHDs von Paramount kommen bspw. auch heute noch mit deutschem Dolby-Digital-Ton, wo die US-Fassung entweder unkomprimiertes Atmos oder dts-HD-Master liefert. Bei Disney scheint sich nach einer langen Phase mit deutschem dts-HD-High-Resolution zu festigen, dass man auf Dolby Digital Plus umgesattelt hat. Auch hier bietet der O-Ton oftmals unkomprimiertes Atmos. Das Schlimme ist aber nicht mal der Codec selbst, der (korrekt angewendet) durchaus gut klingen kann. Das Schlimme ist, wenn man ihn schlampig einsetzt oder dazu nutzt, mutwillig die Dynamik auf Familien-Niveau zu beschränken. Nein, das ist nicht das, was man in einer Welt erwarten sollte, in der alle von 4K reden und 8K schon an die Tür klopft.


Die Top-5-Filme 2019 der Leser

An dieser Stelle erneut noch mal ein Dankeschön für die rege Teilnahme an der Leser-Umfrage zu euren Highlights und Lowlights 2019. Teilweise habt ihr nicht nur mit der Filmliste geantwortet, sondern mit umfangreichen Erklärungen/Begründungen für eure Wahl – klasse!
Mir hat es viel Spaß gemacht, nachzulesen, was eure Tops und Flops sind und war doch (mal wieder) überrascht, wie deutlich die Geschmäcker auseinandergehen. So gab es gleich zwei Filme, die sowohl in der Top-5 als auch in der Flop-5 auftauchten – unterschiedlicherer Meinung kann man dann wohl kaum sein.
Außerdem ist es erstaunlich, wie vielfältig der Geschmack ist. Im Bereich der Highlights wurden insgesamt 90 Filme genannt, bei den Flops immerhin noch 82 Filme.
Da es viele Nennungen pro/contra aktuell noch laufender und noch nicht im Heimkino veröffentlichter Kinofilme gab, habe ich dem Rechnung getragen und sie einfach in die Liste inkludiert. Nächstes Jahr machen wir das einfach wieder so. Ein bisschen Filmmagazin ist ein Heimkino-Blog ja dann auch.
Es kann natürlich sein, dass ein Joker dann nächstes Jahr erneut in der Top-5 landet. Mal sehen.
Übrigens: Während sich in der Top-5 zwar der erste Platz etwas absetzen konnte, liegen zwischen Platz zwei und vier insgesamt nur fünf Punkte Unterschied.
Bei den Flops ist die Spreizung größer, wobei euer größter Flop mehr als doppelt so viel Stimmen erzielte wie der zweitgrößte Flop des Jahres.
Weil es für den einen oder anderen bestimmt interessant ist, gebe ich nach den fünf besten/schlechtesten Filmen auch noch die fünf weiteren Filme in der Warteschleife (also die Positionen 6-10) bekannt.

Der Gewinner der Auslosung bekommt übrigens meine Top-5-Filme. Da ein Netflix-Titel dabei ist, rückt Platz sechs nach. Der von mir ausgeloste Gewinner darf sich also auf fünf Blu-rays/UHDs freuen und wird vielleicht genauso von den Titeln bewegt wie es mir ergangen ist.

    • Platz 5: Once Upon a Time in Hollywood

      Schon Quentin Tarantinos jüngster Film spaltete die Leser des Blogs. Zwar auf Platz fünf der Top-Liste gelandet, kann er nicht verheimlichen, dass er beinahe auch in der Top-10-Flopliste gelandet wäre.
      An Tarantinos revisionistischem Lobgesang auf das Hollywood der Goldenen Ära fanden jedenfalls genug Filmfans Gefallen, dass er es in die Top-5 geschafft hat.
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    • Platz 4: Godzilla 2: King of Monsters

      Oha. Beim zweiten Godzilla schieden sich die Geister ebenso wie beim zweiten Platz. Der Monstor-Actioner landete sowohl in der Top-5 als auch in der Flop-5 auf Platz vier. Bei keinem anderen Film wurde aber so häufig als Kommentar erwähnt, dass man ihn vor allem aus technischen Gründen in die Top-Liste gewählt hatte. Sound immerhin kann das Monster-Feature wirklich gewaltig.
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    • Platz 3: John Wick 3

      Auch hier waren sich die Leser nur bedingt einige. Auch wenn der dritte John Wick lange Zeit sogar auf dem ersten Platz stand, gab’s auch viele Heimkinofans, die ihn in ihre Flop-Liste gewählt hatten. Am Ende ist der dritte Platz für den dritten Film des Franchise mit Keanu Reeves natürlich nur konsequent.
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    • Platz 2: Avengers: Endgame

      Es gibt die Marvel-Fans und die Marvel-Hasser. Dazwischen findet man offenbar nicht besonders viel. Nachdem der finale Platz eins die Führung übernommen hatte (und nicht mehr hergab), battlete sich Endgame lange Zeit mit John Wick 3 um den Silber-Rang. Am Ende reichte es für das letzte Zusammentreffen der Avengers – auch wenn er vielleicht nicht jeden Freund des MCU vollends überzeugen konnte.
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    • Platz 1: Joker

      Es ist zwar 2019 „nur“ ein Kinofilm gewesen und kein Heimkinofilm, aber letztlich war die Wahl so eindeutig, dass ich die Top-/Flop-Liste auch auf Kinofilme erweitert habe. Die Joker-Adaption mit Joaquin Phoenix als Titelfigur bewegte offenbar eine ganze Menge. Kein anderer Film wurde 2019 so heiß diskutiert, geliebt, aber auch angefeindet.
      Man darf gespannt sein, wie die Umsetzung dann letztlich auf UHD wird – am 12. März ist es soweit.

Die weiteren Top-Platzierungen waren:

    • Platz 6: The Irishman – Netflix
    • Platz 7: Alita: Battle Angel
    • Platz 8: Chernobyl – Serie
    • Platz 9: Spiderman: Far From Home
    • Platz 10: Green Book

Die Flop-5-Filme 2019 der Leser

    • Platz 5: MIB: International

      Offenbar war es doch keine so gute Idee, das MIB-Franchise nach England zu verlegen und mit neuem Personal weiter zu machen. Die Gags waren den meisten wohl zu platt. Auf der anderen Seite gab es auch einen Leser, der vom vierten Teil positiv überrascht war und dies gesondert und extra angegeben hat (und dem es damit wie mir ging).
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    • Platz 4: Godzilla 2: King of Monsters

      Wie oben schon erwähnt: Platz vier der Tops und Platz vier der Flops. Während diejenigen, die ihn in die Top-Liste gewählt hatten, die technischen Eigenschaften (soll heißen, den Ton) anführten, waren die anderen schlicht entgeistert von der flachen Story und dem gegenüber dem Vorgänger so deutlich schwächeren Drehbuch.
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    • Platz 3: Avengers: Endgame

      Während Avengers: Endgame in den Tops noch auf Platz zwei gelandet war, „reichte“ es bei den Flops nur für Platz drei. Hier war es dann vor allem der Tenor, sich an Mavel-Filmen satt gesehen zu haben sowie die Tatsache, dass viele Leser doch etwas enttäuscht waren, wie die Geschichte zu Ende erzählt wurde, der den Film in die Negativ-Liste brachte.
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    • Platz 2: Terminator: Dark Fate

      Wie bei den Top-5 auch, landete auch bei den Flops ein 2019er Kinofilm unter den ersten Fünf. Beim jüngsten Terminator  war man sich einig, dass der erneute Versuch, das Franchise weiter zu führen, gehörig in die Hose gegangen ist. Man hätte es wohl besser sein lassen – trotz hochkarätiger Besetzung vor und hinter der Kamera.

    • Platz 1: Hellboy – Call of Darkness

      Tja, da ist er: Der absolute Flop-Film des Jahres. Bei mir reichte es zwar „nur“ zu Platz fünf der miesesten Filme 2019, bei euch war er dafür der absolute Rohrkrepierer der vergangenen zwölf Monate.
      Ein paar eurer Kommentare gefällig? Gerne:
      „was für ein Scheiss“, „einfach nur der letzte Scheiß“, „einfach Schei*e“, „eine Zumutung“
      Tja, das war wohl nichts, Neil Marshall und David Harbour.
      Hier geht’s zum kompletten Review

Die weiteren Top-Platzierungen waren:

  • Platz 6: Star Wars: Aufstieg der Skywalker
  • Platz 7: Rambo 5: Last Blood
  • Platz 8: After Passion
  • Platz 9: Anna
  • Platz 10: Robin Hood

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10 Kommentare
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Bernd P.

Hallo Timo,
sehr gute Seite die Du da ins Leben gerufen hast. Wenn ich Zeit habe schau ich sie mir gerne an und suche für mich interessante Filme aus. Für mich ist es ausgesprochen fein, da Du doch relativ Objektiv bleibst. Das ist ganz schön schwierig, wie Du ja selbst sagst haben wir Schubladen und da raus zukommen ist schwer. Sarah Connor, wie bei Dir, ich konnte mit Ihr nicht viel anfangen, habe mir dann die BD gekauft von Ihrer Livetournee und es war echt ein Hammer. Vielleicht schaust Du dir mal Bruce Springsteen „Best Western“ an. Ich finde diese BD auch sehr sehr gelungen. Ein Frage hätte ich noch, da Du ja echt gute Beurteilungen schreibst. Unterschied BD und 4K. Ist der wirklich so groß oder ist das eher im naja Bereich angesiedelt? Mich stört es oft das die großen Filmfirmen sich überhaupt nicht bei der Tonqualität ins Zeug legen. Aber damit müssen wir wohl leben, was?

ondy

Das hier zu lesen befriedigt sehr. Wenn ich ein stressigen tag hatte voller arbeit und ärgernisse ist diese seite wie eine stunde auf der massagebank. Weiter so 😮 ps. Unglaublich sympatisch der satz zu den wenigen zeichen das es an der faulheit an jenen tag lag. Klasse

Charlys Tante

Eins sehr schöner Jahresrückblick von Dir.
Besonders interessant finde ich es, dass Du ganz andere Filme in Deine Top 5 hebst als diejenigen, die hier ihre eigenen aufgelistet haben. Daran sieht man, wie sehr der persönliche Geschmack die eigene Sicht prägt. Upgrade und Prospect habe ich mir einmal in meine Liste aufgenommen. Bei der Bildreferenz kann ich Dir nur zustimmen. Mortal Engines ist wirklich ein Bildbrett und in 3D auch referenzwürdig. Bei Deinen Flops kann ich nicht wirklich mitreden, da ich außer Hellboy, den ich gar nicht also so schlecht angesehen habe, keinen der Filme gesehen habe.
Leider konnte ich in 2019 auch nicht so viele Filme schauen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich habe noch viele Titel originalverpackt bei mir im Regal liegen.
298 Reviews (wie geht das denn?) in einem Jahr und davon 112 UHDs, wie Du schreibst, das nenne ich einmal eine Leistung. Da ich ja selbst Reviews schreibe, kann ich mir vorstellen, welche Arbeit Du damit hast. Wirklich eine starke Leistung von Dir, die sich hoffentlich auch lohnt für Dich. Oft scrollen viele nur einfach über die Texte hinweg ohne zu verstehen, welche Arbeit dahinter steckt, das aber nur am Rande.
Bei Deiner Tonreferenz ist für mich Aquaman eigentlich der Tonknaller, nun gut Godzilla II habe ich noch nicht gesehen bisher :).
Aladdin hatte ich schon öfter in den Händen, vielleicht sollte ich den dann doch einmal erwerben.
Deine Ärgernisse kann ich ebenfalls unterzeichnen, gerade das Vorgehen von Sony kann ich nicht nachvollziehen. Eine plausible Erklärung dafür habe ich bis heute nicht lesen können. Aber auch Dolby Atmos ist ein weiteres Ärgernis, auch für mich. Ich war am Anfang Feuer und Flamme für den 3D Sound, mittlerweile ist bei mir dahingehend Ernüchterung eingetreten, bisher habe ich auf die Receiver Umrüstung daher verzichtet, sonst müsste ich mich noch mehr ärgern. Klar kann ich auch alles im englischen Original hören, es ist mir aber oftmals einfach zu anstrengend.
Jetzt zu den Top 5 der Leserschaft:
Mit Joker und Endgame bin ich ja zumindest bei Top 1 und 2 dabei, die anderen habe ich zwar im Regal aber noch nicht gesichtet.
Ich bin gespannt, was Du so in 2020 uns alles so präsentierst und möchte mich an dieser Stelle bei Dir bedanken für die grandiose Arbeit, die Du hier ablieferst.

.

Lutz Heßland

Toller Jahresrückblick,gut gemacht.Mit den Bewertungen über Filminhalte und Geschichten ist es wie mit ,,gutem Essen „was dem einem schmeckt findet der andere zum k…..
Beim bewerten von Bild und Ton sieht es da schon besser aus,vorausgesetzt man besitzt die nötige Technische Ausstattung dafür.
Zu Hellboy kann ich sagen ,das ich den Film vor lauter Enttäuschung beim ersten mal vorzeitig beendet habe,mich aber nach dem ersten Schock dazu entschlossen habe den Film ganz anzusehen und muss dazu sagen ,ganz so schlecht wie er gemacht wird ( sehr guter Ton und Bild) ist er nicht ,wenn man die sehr guten Vorgänger mit Perlman außen vor läst.

Sascha

Ein wirklich sehr schöner Rückblick auf 2019. 🙂 Ich hätte mich auch gerne an der Leser Top-/Flopliste beteiligt, aber mir fiel es tatsächlich einfach zu schwer, die 5 besten/schlechtesten Filme aus meiner Sicht zusammenzufassen. Zumal ich (Glückspilz? 😀 ) wahrscheinlich keine 5 persönliche Flops hinbekommen hätte. Liegt vermutlich auch daran, dass mich nicht jedes Genre/Thema, was die Masse der Masse anspricht, auch gleich „kickt“. Aber ok, umso anschaulicher dein Rückblick Beitrag für 2019. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf all Deine Reviews, die dieses Jahr (noch) kommen werden. Mittlerweile ist das „vorbeisurfen“ auf deinem Blog ein festes tägliches/regelmäßiges Ritual auf meiner Daily Agenda geworden 😀

Sascha

Völlig richtig. Hinsichtlich Ärgernissen kann ich das exakt so unterschreiben. 😉

Christian P.

Ah endlich sind die Jahrescharts 2019 veröffentlicht, habe schon mit Spannung darauf gewartet.
Bei den Leser Top und Flops habe ich mir die Liste beinahe schon so gedacht.
Ärgernisse Platz 1-4 kann ich defintiv so unterschreiben, Platz 5 aufgrund Nichtsichtung kein Urteil drüber bilden, werde diesen Film wohl aber auch nicht schauen, da er mir vom Trailer schon nicht so zugesagt hat.

Von deinen Flop 5 habe ich nur (oder leider) Hellboy – Call of Darkness gesehen, leider absolute Zeitverschwendung gewesen. Von den restlichen 4 Filmen aus der Flop 5 werde ich mal schön Abstand halten 😀

Upgrade, sowie Aladdin waren für mich Überraschungen in 2019. Bin mal gespannt was 2020 für Überraschungen kommen.

Freue mich schon auf viele neue Reviews in 2020. Vielen Dank für die Mühe und Zeit die du in deine Reviews steckst. Mach weiter so!