Hobbs & Shaw 4K UHD

Blu-ray Review

Universal Pictures, 12.12.2019
Universal Pictures, 12.12.2019

OT: Fast & Furious Presents: Hobbs & Shaw

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Systemschock

Manchmal muss Vin Diesel gar nicht dabei sein …

Inhalt

Hattie Shaw, Schwester des Ex-Superspezial-Geheimagenten Deckard ist im Auftrag des MI6 unterwegs, um einen Supervirus sicherzustellen. Hinter dem ist sie aber nicht alleine her. Ein ebenso großes Interesse an dem Erreger hat ein gewisser Brixton. Ein Ex-Agent, der vor Jahren mal mit einer Kugel aus Deckards Waffe im Kopf das Vergnügen hatte, bevor man ihn durch kybernetische Ergänzungen rettete und zum praktisch unbesiegbaren Supersoldaten machte. Als solcher gedenkt er, den schwachen Teil der menschlichen Rasse mit dem Virus auszuschalten, um sich dann an die Spitze der humanoiden Erneuerung zu stellen.
Hattie kann dies gerade noch verhindern, indem sie sich selbst die Viruskapseln injiziert. Von diesen Ereignissen erfahrend werden parallel Luke Hobbs und Deckard Shaw von ihren jeweiligen Kontaktleuten beim CIA auf Hattie angesetzt, um ihrerseits das Virus zu sichern. Als die Beiden von ihrer jeweiligen Aktivierung erfahren, sind sie kaum erfreut und schon gar nicht bereit, zusammen zu arbeiten. Doch nachdem Brixton Hattie schnappen kann und der Entwickler des Erregers etwas von einer Selbstaktivierung innerhalb von 48 Stunden faselt, bleibt den beiden Streithähnen nichts anderes übrig, als für den Moment gemeinsame Sache zu machen …

Bereits etwas länger gab es Ideen, das Fast&Furious-Franchise um Spin-offs zu erweitern (Quelle). Relativ naheliegend war da, dass man sich zunächst die Streithähne Hobbs & Shaw aussuchen würde. Nicht nur, weil sie von zwei immens beliebten Schauspielern verkörpert werden, sondern weil ihre Figuren so extrovertiert sind und locker einen eigenen Film tragen könnten. Während der Dreharbeiten zu Fast & Furious 7 gab es dann konkrete Überlegungen, das Ganze in die Tat umzusetzen, wurde aber offenbar wegen Paul Walkers Tod ein wenig nach hinten verschoben. Während sich nach und nach die Besetzung und Story-Idee herauskristallisierten, stieß David Leitch als Regisseur zum Team hinzu, was schon im Vorfeld als absolut passend angesehen wurde. Immerhin hatte Leitch als Co-Regisseur von John Wick und Haupt-Regisseur von Atomic Blonde sowie Deadpool 2 bewiesen, dass er gerade im Feld von abgedrehten Actionfilmen einiges auf dem Kasten hat.
Und das Publikum dankte es ihm. Trotz des Fehlens des Hauptcasts der FF-Filme gelang Hobbs & Shaw ein weltweites Einspiel von ~760 Mio. Dollar. Die Gewinnerstraße wurde also ohne Probleme erreicht.
Und selbst wenn Vin Diesels nackter Charakterkopf sich hier nicht dem Betrachter entgegenstreckt, hat man ja in Bösewicht Idris Elba, CIA-Kontaktmann Ryan Reynolds und der quirligen Vanessa Kirby adäquaten Ersatz gefunden.

Abgesehen davon ist es schwierig genug, neben Jason Statham und Dwayne Johnson überhaupt noch auf der Leinwand wahrgenommen zu werden – immerhin füllen die beiden Muskelpakete die Leinwand im Alleingang aus.
Dass es aber nicht nur auf Kraft ankommt, zeigt eben jene Besetzung mit Vanessa Kirby als Deckards Schwester und MI6-Agentin Hattie. In ihrer Kampfszene mit Dwayne Johnson mag der Wrestler coole Sprüche liefern, für die Überraschungen sorgen aber Kirbys Fight-Skills. Es ist schon ein Augenschmaus, sich die fließenden Bewegungen ihres schlanken Körpers anzuschauen, wie dieser den 120kg-Koloss ein ums andere Mal zu Fall bringt – und zu diesem Zeitpunkt sind gerade mal 15 Minuten Spielzeit ins Land gezogen.
Denn auch wenn man Hobbs & Shaw durchaus vorwerfen kann, dass er (wie die Filme des Haupt-Franchises auch) einfach zu lange läuft (136 Minuten, um genau zu sein), sind die Actionszenen wirklich atemberaubend.
Klar, so etwas wird heute auch durch CGIs unterstützt und erweitert. Wenn es aber so viel Spaß macht wie bei der Verfolgung zwischen McLaren und Superbike (und dabei so gut aussieht), sind einem die visuellen Ergänzungen sehr schnell sehr egal.
Richtig klasse sind auch die Szenen, die auf dem Gelände von Tschernobyl spielen (gedreht auf dem Ex-Kohlekraftwerk Eggborough Power Station östlich von Leeds) und in denen ein LKW, ein Buggy und (erneut) Brixtons Bike eine Rolle spielen. Schön viel Staub wird hier aufgewirbelt und in toll choreografierten Szenen geht’s mächtig zur Sache. Natürlich ist das „over the top“ und hanebüchen. Aber wer erwartet von einem Film aus dem FF-Franchise schon Realismus?

Was neben der Action wirklich super funktioniert, ist das Buddy-Cop-Verhältnis zwischen Hobbs und Shaw. Haben sie sich in FF8 schon die nettesten Nettigkeiten an den Kopf geworfen, dürfen sie hier noch einmal weiter ausholen und sich mit den allerhübschesten Schimpfwörtern bedenken. Dass sie dann wider Willen zusammenarbeiten müssen, ist natürlich klar und sorgt für zahlreiche Sticheleien mit hohem Fun-Charakter.
Wenn Hobbs Shaw mitteilt, was er genau an ihm so hasse (es hat was mit seiner Stimme zu tun), ist das schon ein großer Spaß. Und wenn sie dann in ständiger Konkurrenz zueinander ihr Ding durchziehen, fühlt man sich an die guten alten Zeiten der 80er-Jahre-Buddy-Movies zurück erinnert. Besonders witzig jene Szene, in der Hobbs und Shaw in zwei Räumen parallel voneinander eine Tür öffnen müssen und Shaw dafür sämtliche Gegner „ausprobieren“ muss.
Aber es sind nicht nur die beiden Streithähne, die für gepfefferte Dialoge und Slapstick sorgen. Auch die großartige Vanessa Kirby tut ihren Teil dazu. Nicht nur agiert sie in den Kampfszenen elegant und überlegen, nimmt man ihr genauso ab, wenn sie Hobbs vorwirft, dass er zwar ein „Gebäude hochheben“ könnte, aber lieber mal den größten Muskel im Körper trainieren sollte: Das Gehirn.
Es sind diese Frotzeleien, die einen großen Teil des Unterhaltungswerts ausmachen.

Ein absoluter Gewinn ist überdies Ryan Reynolds. Schon sein erster Auftritt und das Herumflachsen mit Hobbs und seiner Tochter sprühen vor Witz. Seitdem Reynolds seine selbstironische Seite entdeckt hat und in Filmen zur Schau stellt, kann man ihn nur noch mögen.
Und dann ist da noch Idris Elba. Seine Figur des Brixton mag überhöht sein und ein bisschen zu nahe am Superhelden-Universum. Aber in Sachen Charisma, Präsenz und Boshaftigkeit macht ihm so schnell keiner was vor. Tatsächlich ist er der mit Abstand böseste und gleichzeitig coolste aller bisherigen Schurken in den FF-Filmen. Und wie wir alles wissen: Ein Film mit Helden ist immer nur so gut wie der Bad Guy.
Die Tiefe, um die sich Hobbs & Shaw bei Brixtons Ansprache in den Eteon-Laboren bemüht, ist zwar dünn wie Zeitungspapier (von wegen geplanter Genozid ist der nötige Schock fürs System), aber Elba bringt das erstaunlich überzeugend und ohne Anflug der Albernheit rüber. Das muss man bei so cartoonhaft gezeichneten Figuren auch erst Mal schaffen.
Und so ist das Spin-off trotz hauchdünnem Skript, klischeehaften Figurenzeichnungen und Überlänge tatsächlich durchweg unterhaltsam. Und, tatsächlich: Vin Diesel vermisst man zu keiner Zeit.

Bild- und Tonqualität BD

Wow, das ist mal ein Blu-ray-Bild!
Digital gefilmt (im nächsten Kapitel mehr dazu) präsentiert sich Hobbs & Shaw absolut laufruhig und ohne jede Körnung – egal, wie hell oder dunkel es gerade ist. Neutrale und gleichfarbige Oberflächen sind frei von jedem Wuseln und Close-ups liefern derart viele Details, dass man aber auch jedes kleine Fältchen erkennen kann. Dazu ist der Film unglaublich farbreich. Es gibt so viele unterschiedliche Farb-Settings im Film, die von der Blu-ray stets perfekt „gematcht“ werden. Ob es die neutralen bis kühleren in den Bürokomplexen der Behörden sind (20’00), die bräunlich gestalteten Außenszenen vor und in einem Diner oder die wirklich bunten Szenen in Clubs – hier wird richtig was fürs Auge geboten. Glücklicherweise unterscheidet sich Hobbs & Shaw damit auch von den regulären Fast&Furious-Filmen, denen oft ein fast durchgängig erdfarbener Look mit leichter Körnung verpasst wird. Nein, hier gibt’s richtig Abwechslung und die sieht großartig aus.
Auch die Schwarzwerte sind nahezu perfekt und ermöglichen Kontraste, nach denen man sich die Finger lecken darf (21’23). Geradezu fantastisch sieht die Außenansicht der ETEON Headquarters aus, die augenblickliches Urlaubsfeeling vermittelt (26’47/40’15). Und selbst die extrem schwierigen Farbverläufe mit blauer und magentafarbener Ausprägung gelangen bis auf ein äußerst geringfügiges Banding absolut sauber zum Betrachter (22’42). Wären da nicht die ganz leichten Artefakte rund um feine Details in Totalen (Moskau 57’50), wäre dies ein Referenzbild im Rahmen anderer Blu-rays.

Wie es bei Universal schon seit einiger Zeit der Fall ist, kommen die Filmhighlights in aller Regel mit Dolby Atmos (oder auch mal dts:X) für beide Sprachen – und das auch schon für die Blu-ray.
So ist es dann auch bei Hobbs & Shaw. Und die Atmos-Tonspuren danken es mit einem sehr weiträumigen Eindruck, von dem vor allem der Score und Soundtrack profitieren. Außerdem gefallen die Kampf- und Actionszenen mit viel Räumlichkeit. Zahlreiche direktionale Effekte bevölkern die Rears, was teilweise für überraschende Momente sorgt. Allerdings muss man sich etwas damit anfreunden, dass die meisten Fight-Sequenzen mit Soundtrack übertönt sind. So bleiben brechendes Glas, Schläge, Tritte und das Kampfgeschehen oft auf die Front beschränkt, während die Musik die Surrounds beschäftigt.
Das erste Mal richtig räumlich wird es deshalb erst nach 27 Minuten, wenn Brixton eine Ansage vom Direktor bekommt, die aus praktisch allen Speakern kommt – auch von oben.
Je länger der Film allerdings dauert, desto mehr vermisst man aber etwas Dynamik im Basskeller. Der LFE-Kanal dürfte bis auf wenige Ausnahmen mehr Bums haben. Es ist zwar nicht so, dass er nicht vorhanden ist und beim Bremsvorgang des Fahrstuhls nach 34’05 oder während der Explosion bei 78’00 rumpelt’s auch mal ganz ordentlich. Aber insgesamt sind es doch die Hauptlautsprecher, die hier die Hauptdynamik übernehmen. Die Differenz zwischen deutscher und englischer Tonspur geht dabei in unterschiedliche Richtungen. Die Synchro kommt in den Höhen und Mitten etwas offener rüber. Musik ist etwas präsenter. Im Bassbereich liefert der O-Ton etwas spürbarere Signale im ganz unteren Bereich ab.
Das Ganze ist insgesamt zwar nicht schlecht und durchaus hörbar, erreicht aber nicht die Spitzenwerte der Referenzscheiben. Und ab und an fehlen einfach Informationen, die man sich an dieser Stelle aus optischer Sicht gewünscht hätte – gerade der Showdown auf Samoa mit zahlreichen explodierenden Fahrzeugen wirkt immer mal etwas dünn.

In Sachen 3D-Höhenkanäle tut sich erstmals nach etwa einer Minute etwas, wenn die Akustikgitarren des Songs zu hören sind. Etwas inkonsistent aber die Tatsache, dass auch die Stimme immer kurz dazu kommt. Diese Inkonsistenz setzt sich fort, da immer wieder nur Bruchstücke der Musik von oben kommen – und zwar solche Bruchstücke, dass es auch als Ergänzung nur wenig Sinn macht. Ähnlich unharmonisch ist das noch mal bei der Anfahrt auf Tschernobyl (62’02).
Wenn es immer so wäre wie bei Minute 7’15, 22’15 oder 36’15, in der Instrumente wie E-Gitarren und der Hall des Songs komplett von oben kommen (was klasse integriert wurde), wäre es auch zu Beginn schon harmonischer.
Der erste echte 3D-Sound ist dann (wie oben beschrieben) die wirklich griffige Stimme des Eteon-Direktors, die Brixton erzählt, dass er den Weg bereiten wird, wenn die Menschheit sich perfektionieren wird (26’57/ab 42’25). Toll auch der Sweep bei 32’05, dem noch ein paar in Zeitlupe „flitzende“ Kugeln und coole Sounds aus Brixtons HUD (35’25) über die Heights folgen. Wenn die beiden Agenten dann per Schleudersitz aus dem Jet gefeuert werden, gibt’s noch mal 3D-Sounds und auch im Gebäudekomplex kurz darauf hört man die russische Durchsage von oben. Bei 78’44 und 80’13 flattern dann mal ein paar Drohnen herbei, aber insgesamt muss man einfach sagen, dass während der fulminanten Actionszenen einfach mehr drin gewesen wäre als ein paar vereinzelte Sounds. Bei dem, was hier alles zu Bruch geht und durch die Luft wirbelt, hätte man sich mehr gewünscht. Kleines Beispiel: Wo ist der Sound vom Hubschrauber bei 106’39, wenn er bei 108’20 dann so vehement zu hören ist?
Auch während der kompletten darauf folgenden Sequenz hört man nichts aus den Heights – keine zündenden Nitro-Einsätze, obwohl die Kamera mitten in den Brennkammer ist (um nur ein Beispiel zu nennen). Und dann gibt’s da noch das Problem mit der Gewitter-Sequenz ab 113’40. Denn wo die englische Spur dies so immersiv und klar über alle vier möglichen Deckenspeaker wiedergibt, fehlen über die deutsche 3D-Soundspur hier einige der heftigen Donner-Attacken. Man hört es immer noch rumoren und hallen, aber es setzt wesentlich weniger definierte Gewitter-Sounds als über den O-Ton. Seltsam ist das deshalb, weil bis zu dem Zeitpunkt die 3D-Sounds der beiden Tonspuren praktisch identisch sind.

Bild- und Tonqualität UHD

Hobbs & Shaw wurde (wie oben erwähnt) komplett digital gedreht – und zwar mit den ARRI Alexa Minis und SXTs, was am Ausgang zu einer Auflösung von 2.8K und 3.4K führte. Da der Film mit gut 1000 VFX-Shots ziemlich viel (2K gerenderte) CGI beinhaltet, ist es aber nicht verwunderlich, dass man ihn im Ganzen auf ein 2K-Digital-Intermediate herunter rechnete, um es für die UHD wieder hoch zu skalieren.
Das bedeutet zwar, dass wir es hier nicht mit einer nativen 4K-Scheibe zu tun haben, aber wenn man sich die schon hervorragende Blu-ray anschaut, sollte es mit dem Teufel zugehen, wenn hier nicht auch die UHD vorzüglich aussehen sollte.
Um dies noch weiter zu bewirken, wurde ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum integriert sowie die höhere Kontrastdynamik in allen Varianten: HDR10, HDR10+ und Dolby Vision.
Und was soll man sagen, außer: Das ist mal ein echt tolles UHD-Bild!
Nicht, dass es sich massiv von der Blu-ray absetzen würde – was bei einer referenzhaften BD wie hier auch schwer ist. Aber dennoch: Die UHD setzt überall dort, wo die BD innerhalb ihrer Möglichkeiten schon nahezu perfekt ist, noch mal einen drauf. Die Bildruhe wirkt insgesamt noch stabiler, die Detailtiefe bei Totalen und in Close-ups erreicht für ein 2K-DI stets Referenzwerte und die Farben haben diesen Hauch mehr Intensität. Dazu versumpft es zu keiner Zeit im Schwarz und der Kontrastumfang ist noch ein Stückchen besser.
Was uns wiederum zu den Spitzlichtern bringt. Die sind gerade in den Nacht-Shots sichtbar heller als über die Blu-ray, präsentieren Fahrzeugscheinwerfer wunderbar leuchtend (51’36) und lassen auch die silbernen Zahnelemente von Brixton viel stärker hervor blitzen. Vielleicht fehlt noch das allerletzte Quäntchen an Dreidimensionalität und Plastizität für eine Höchstwertung, aber die 95% hat sich die UHD redlich verdient – zumal die in Zeitlupe gefilmten Regentropfen im Finale wirklich einzeln aus dem Screen zu zupfen sind und die Close-ups auf Samoa kaum schärfer sein könnten.
Bevor die Nachfrage kommt: Ja, die 95% sind besser als die 95% der Blu-ray, da man beide Disks innerhalb ihres Bezugsrahmens bewerten muss. Und ja: Der Käufer der UHD kann sich über das (nochmals) bessere Bild freuen – auch wenn es natürlich schwer ist, sich von einer bereits vorzüglichen Blu-ray entscheidend abzusetzen.

Blu-ray (68’45): (Slider ganz nach rechts): Das Bild der Blu-ray ist bereits hervorragend und liefert angenehm warme Hautfarben..

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD lässt Johnsons Gesicht noch etwas kräftiger braun leuchten, ohne jedoch zu überkontrastieren oder übersättigt zu wirken.

Blu-ray (26’45): (Slider ganz nach rechts): Die Außenansicht des ETEON-Gebäudes ist schon über die Blu-ray ein Kontrastgenuss..

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dennoch: Die UHD liefert stärkere Farben und noch mehr Dynamik – ein Bild wie aus einem Urlaubskatalog.

Blu-ray (41’45): (Slider ganz nach rechts): Vor neutralem Hintergrund bleiben BD und UHD auf ähnlichem Niveau.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier hat die UHD noch ein wenig mehr Kraft auf Johnsons Glatze. Die Farbgebung des grauen Hintergrunds ist bei genauem Hinsehen etwas kühler, die Tür ist ein wenig krätiger braun.

UHD HDR10 (61’54): (Slider ganz nach rechts): Während die Differenzen zwischen HDR10 und HDR10+ mal wieder nicht vorhanden sind, kann sich Dolby Vision etwas von HDR10 absetzen.

UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): DV bietet etwas mehr Leuchtkraft in den hellen Szenen und zeichnet in dunkleren Bereichen noch eine Spur besser durch.

Blu-ray (57’51): (Slider ganz nach rechts): Die Totale von Moskau wirkt schon bei der Blu-ray sehr detailliert.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dennoch: Die UHD macht aus den Farben noch mal wesentlich mehr (ohne es zu übertreiben) und wirkt insgesamt schon im Vollbild plastischer..

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Gehen wir näher ran, werden die Unterschiede noch deutlicher. Die Blu-ray kann die feinen senkrechten Linien über der Uhr nicht so gut.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist klarer, konturierter und schafft auch die römischen Ziffern noch definierter.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Ein anderer Ausschnitt offenbart ein kleines Problem der Blu-ray: Die leichten Artefakte um feine Details herum.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch diese werden von der UHD vermieden. Trotz „nur“ 2K-DI ist hier die Bildstabilität auf allerhöchstem Niveau.

Keine Änderung beim Ton: Dolby Atmos auch hier für beide Sprachen.

Bonusmaterial

Im Bonusbereich von Hobbs & Shaw finden sich neben einem alternativen Anfang und 22 entfernten und alternativen Szenen noch insgesamt 13 Featurettes. Zwar laufen diese mit anderthalb bis  Minuten allesamt nicht gerade sehr lang, aber kurzweilig und witzig. So bekommen wir noch ein bisschen mehr Einblick darin, wie sich Leitch freute, diese spezielle „Chemie“ zwischen seinen beiden Protagonisten auszuarbeiten. Außerdem gibt’s anschauliche Zusammenschnitte, wie eine Kampfsequenz realisiert wird – vom Storyboard bis zu den praktischen Dreharbeiten. Natürlich gibt’s noch ein Feature über den Bösewicht, der von Elba gespielt wird sowie über „Die Schwester“, die Vanessa Kirby so genussvoll als einsame Wölfin darstellt. Ein weiteres kümmert sich um die Familienbande von Hobbs und stellt auch die Darsteller mit polynesischen Wurzeln etwas näher vor. In „Die Matriarchin“ darf sich Helen Mirren noch einmal die Ehre geben und auch Ryan Reynolds und Kevin Harts Figuren werden etwas deutlicher beleuchtet. Dass Reynolds (mal wieder) eine Menge Spaß am Set hatte, wird auch hier deutlich. In der Konversation zwischen Joe Anoa’i und Johnson dürfen die zwei Muskelpakete Revue passieren lassen, woher und wie gut sie sich kennen. Ach ja: Der süße Vierbeiner Hobbs (offenbar Johnsons eigener Hund) kommt auch kurz zu Wort – Wuff!
Der Audiokommentar von Leitch rundet das zwar kurze, aber ganz unterhaltsame Material ab.

Fazit

Hobbs & Shaw liefert 130 Minuten Unterhaltung für den typischen Hirn-aus-Anlage-an-Heimkino-Abend. Nicht groß nachdenken über das, was man auf da an absurder Action und x-beliebiger Story präsentiert bekommt, sondern einfach berieseln lassen. Und wer auf den Humor der Frotzeleien zwischen Hobbs und Shaw schon in den FF-Filmen konnte, wird hier volle Breitseite bedient.
Dazu gibt’s ein 2K-basiertes UHD-Bild, von dem sich so manche 4K-Scheibe was abschneiden könnte. Perfekte Schwarzwerte, satte Farben und eine fantastische Detaildarstellung machen richtig Spaß.
Der Atmos-Sound ist in Sachen 3D-Akustik zwar etwas unterversorgt und auf der regulären Ebene nicht so satt, wie man es sich erhoffen würde, schlecht ist er aber auch nicht und unterstützt die Actionszenen hinreichend.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 95%
Bildqualität UHD: 95%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 40%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 70%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 60%
Film: 80%

Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 2019
Regie: David Leitch
Darsteller: Dwayne Johnson, Jason Statham, Idris Elba, Helen Mirren, Vanessa Kirby, Eiza González, Eddie Marsan, Cliff Curtis, Teresa Mahoney, Stephanie Vogt
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 136
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision, HDR10+
Maximale Lichtstärke: 1000
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universal Pictures)

Trailer zu Hobbs & Shaw

Fast & Furious: Hobbs & Shaw - Trailer 3 deutsch/german HD

 

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4 Kommentare
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Sascha

100%iges Popcorn Kino, Testosteron geladene Sprüche und fast durchweg Action… eben mittlerweile „typischer“ F&F Franchise – im besten Sinne! 😀 Das Bild ist wirklich für ein 2K DI absolut überragend. Und (fast) noch mehr begeistert mich der dynamische Kontrastumfang. Absolut vorzüglich wurde hier mit DV gearbeitet!! Ich hatte stellenweise durch gezielte Spitzlichter sogar (Freuden)tränen in den Augen… solch eine emotionale Achterbahn hatte ich zuletzt bei Mortal Engine – ohne jetzt hier Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen. 😉

MeisterTV

Das Bild ist wirklich gut, der Sound brauchbar… nur der Film selbst ist wirklich nichts, ordne ich unter Expendables ein, eben stumpfe Action ^^

Rüdiger Petersen

Gestern Abend gesichtet und bin vom Bild voll und ganz begeistert. Beim Tonsektor fehlts an Dynamik , aber das ist jammern auf hohem Niveau. Eine gelungene Scheibe die ich nur weiterempfehlen kann.

Tim

Danke für den Bericht.
Freu mich schon auf die Scheibe.
Der steht eigentlich auf meinem Wunschzettel für Weihnachten…aber ich glaube ich schaffe es nicht nach VÖ dann noch 12 Tage zu warten 😀