Identity Report – Der Feind in meinem Kopf

Blu-ray Review

Identity Report - Der Feind in meinem Kopf Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 08.05.2014

OT: Pig

 


Der Ernst in der Geschichte

Identity Report ist rätselhaft und überraschend.

Inhalt

Manny Elders – sollte er wirklich so heißen? Als er mitten in der Wüste aufwacht, kann er sich an nichts erinnern und seine Hände sind gefesselt. Der einzige Hinweis ist ein Zettel mit eben jenem Namen darauf geschrieben in seiner Hosentasche. Kurz vor dem Verdursten findet ihn die alleinerziehende Isabel, nimmt ihn mit nach Hause, peppelt ihn auf und versucht ihm zu helfen, sein Gedächtnis zurück zu erlangen. Als langsam Erinnerungsfragmente auftauchen, die irgendwas mit L.A. zu tun haben, fährt Isabel gemeinsam mit ihm und ihrem Sohn in die große Stadt. Kurz bevor er dem ersten gegenübersteht, der ihm etwas Aufschluss bringen könnte, findet er sich erneut in der Wüste wieder …

Auch wenn Regisseur Henry Barrial seine Geschichte nicht rückwirkend erzählt, werden Erinnerungen an Memento wach. Sogar das Murmeltier schaut hin und wieder auf einen Besuch vorbei, wenn die Ausgangssituation des Protagonisten scheinbar mehrfach in der Wüste stattfindet. Doch Identity Report geht seinen eigenen, verworrenen Weg, der sich nur langsam vor dem Zuschauer entfaltet und ihn zu stetigem Miträtseln veranlasst. Dabei muss man zwar ausblenden, dass die finanzielle Beschränkung bei der Realisierung sichtbar Spuren an den günstigen Schauplätzen und der Ausstattung hinterlassen hat, doch wenn man sich auf die Geschichte einlässt und auf Action verzichten kann, wird man mit einer intelligenten Geschichte belohnt. Eine Geschichte, die mit ihrem durchaus kontroversen Ende zum Nachdenken anregt.
Zwar hätte Identity Report mehr Tempo vertragen können und auch Hauptdarsteller Rudolf Martin schlurft ein wenig sediert durch den Film, doch die unaufgeregte Erzählweise fördert auch eine gewisse unangenehme Stimmung, die gemeinsam mit der Auflösung des Films Nachwirkungen zeigt.

Bild- und Tonqualität

Die Blu-ray von Identity Report ist durchgehend schwach in der Schärfe und hat eher einen mauen Kontrastumfang mit flauer Farbgebung. Gesichter sind noch dazu etwas unnatürlich gerötet und das Bild ist deutlich zu hell.
Besser schlägt sich der Ton der BD, der nicht nur eine akzeptable deutsche Synchro anbietet, sondern während der zahlreichen Erinnerungsfragmente plötzlich und effektiv sämtliche Lautsprecher nutzt – immer wieder Momente, die gut für eine kurze Schocksekunde sind. Die Filmmusik wird meist spärlich eingesetzt, ist sehr dezent und unterschwellig. Der englische Originalton wartet mit authentischeren Dialogen auf.

Bonusmaterial

Originaltrailer in Englisch und Deutsch – ansonsten gibt es hier nichts zu entdecken.

Fazit

Identity Report erzählt eine interessante Geschichte, liefert eine überraschende Auflösung, hätte aber etwas temporeicher sein dürfen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 5%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2011
Regie: Henry Barrial
Darsteller: Rudolf Martin, Heather Ankeny, Keith Diamond
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 90
Codec: AVC
FSK: 12