Blu-ray Review
OT: –
Die eiserne Jugend
Verfilmung #3 des berühmten Antikriegs-Romans.
Inhalt
Norddeutschland im Jahre 1917. Es ist das dritte Jahr des Ersten Weltkriegs und Paul Bäumer gehört zu den zahlreichen jungen Männern, die sich voller Euphorie zum Dienst melden und sich in der Überzeugung, das Richtige zu tun, die Uniform überstreifen. Dass bereits ein (anderes) Namensschild in die Jacke genäht ist, verwundert ihn zwar kurz, doch die Erklärung, die Uniform sei für diesen Herren wohl zu groß gewesen, reicht ihm aus. Singend und lachend geht er mit seinen drei Freunden aus dem Dorf Richtung Westfront. Doch schon der Weg dahin wird gesäumt von harschen Kommandos der Vorgesetzten. Es vergehen nur wenige Tage und Paul muss die Marke seines Freunds Ludwig aus dessen blutigem Gesicht fischen und zur Heeresleitung schicken. Der Krieg ist nicht das, was er sich vorgestellt hat. Der Krieg ist dreckig, erbarmungslos und tödlich. Heroisches findet sich nicht, wenn man im Stellungskrieg in den Schützengräben liegt und kaum einen Meter vorwärts kommt. Und es findet sich noch weniger Heldenhaftes, wenn man im Nahkampf einem ebenso blutjungen Feind das Messer in den Körper rammt, um nicht selbst dran glauben zu müssen …
1930 inszenierte der Amerikaner Lewis Milestone das vom deutschen Schriftsteller Erich Maria Remarque geschriebene Antikriegs-Buch Im Westen nichts Neues. Zu verdanken war dies dem gebürtigen Schwaben Carl Laemmle Senior, der 1912 die Universal Studios gründete und das Buch bei einer seiner Heimataufenthalte entdeckte. Ein Glücksfall, denn in Deutschland hätte es so bald keine Verfilmung der Geschichte gegeben. Die Nationalsozialisten hatten Remarque bereits auf der Abschussliste und warfen den Roman 1933 auf den großen Haufen ihrer Bücherverbrennung. Erstaunlich jedoch, dass sich erneut die Amerikaner an ein zeitgemäßes Remake wagten, das 1979 als TV-Film mit prominenter Besetzung (u. a. Henry Thomas, Ernest Borgnine, Ian Holm und Donald Pleasance) die Story erneut aufgriff. Weitere 42 Jahre später war es dann aber soweit. Zwar (auch) mit internationalen Geldern und im Auftrag von Netflix produziert sowie dem Schweizer Regisseur Edward Berger als Inszenator besetzt, wurden immerhin weitgehend deutsche Schauspieler gecastet. So ausgerüstet avancierte Im Westen nichts Neues zum Hit beim Streaminganbieter und schrieb im März 2023 Geschichte, als er mit vier gewonnenen Oscars als erfolgreichster deutscher Film aller Zeiten von den 95. Annual Academy Awards nach Hause kam.
Berger hat gemeinsam mit seinen Co-Autoren Paterson und Stokell die Originalgeschichte in vielen Teilen deutlich verändert. Er fügte Figuren hinzu und nahm andere Dinge heraus. Das ist nicht immer gelungen, weil es teils historisch nicht authentisch ist oder aber die Aussage des Buchs komplett verändert. Konzentrierte sich die Vorlage wie auch die Erstverfilmung auf das Kriegsszenario und integrierte familiäre Elemente (Heimaturlaub von Paul), nimmt Im Westen nichts Neues bspw. die wichtige Figur Himmelreich raus und fügt dafür jene des Matthias Erzberger hinzu – verschob das Geschehen also zwischendurch von der Front auf Friedensverhandlungen. Das macht den Film insgesamt globaler und weniger intim als die bisherigen Fassungen. Einige Bilder bieten allerdings auch frische Ansätze: Wenn nach den ersten, bereits sehr intensiv geschilderten Kampfhandlungen, die Leichen auf Stapeln liegen und man ihnen die Marken zur Identifizierung abnimmt, hat das etwas notwendig-mechanisches. Die Verheizung von menschlichem Kanonenfutter macht der Film hier aber nicht nur durch die Anhäufung von Toten sichtbar, sondern auf subtile Weise, indem die kaputtgeschossene Kleidung in dicken Bündeln nach Hause geschickt, gewaschen und von Näherinnen wieder aufbereitet wird, damit neue Infanteristen (wie Paul Bäumer) sie tragen können – die bittere Erkenntnis aus diesen Kreislauf-des-Kriegs-Szenen: Soldaten können nicht auf diese Weise zusammengeflickt werden. Denn was auch Im Westen nichts Neues im Jahre 2022 eindrücklich klarmacht: Krieg kennt keine Sieger und Verlierer. Krieg kennt nur Opfer. Die Sinnlosigkeit, mit der junge und jüngste Soldaten über Matschfelder voller Granatenkrater sprinten, um am Ende zehn Meter Landgewinn verzeichnen zu können, ist offenbar. Berger setzt das während der Kampfszenen in packenden Bildern um, die durchaus an großes US-Kino wie 1917 erinnern. Die weite Landschaft Tschechiens diente als Grundlage für die ausufernden Schützenfelder, die von der oscarprämierten Kameraarbeit James Friends sensationell in Szene gesetzt wurden. Friend ist mit der Kamera immer nahe und dynamisch dabei, ohne jedoch in ärgerliche und nervige Wackelei zu verfallen. Hin und wieder nimmt er sich außerdem Zeit, das Schlachtfeld ganz ruhig zu zeigen, die tödlichen Resultate der Auseinandersetzungen lediglich zu dokumentieren – Bilder, die nachwirken.
Was dem Film allerdings in die Suppe spuckt, sind seine deutlich zu hellen, klaren und kontrastreichen Bilder, die über die Disks glatt und rauschfrei wiedergegeben werden (siehe Kapitel Bildqualität). Wären Produktionsdesign und Kostüme nicht so überzeugend, wäre es schwierig, sich in die Zeit des Ersten Weltkriegs einzufinden. Hier hätte man durchaus offensiver mit einer gewissen Körnung oder farblicher Stilisierung arbeiten können. Auch die teils sehr deutliche Tiefen-Unschärfe ist ein Problem, weil der Fokus dann oft durch geringe Bewegungen schon verloren geht. Ebenfalls schwierig: Die oft hingenuschelten Dialoge. Schon während der akustisch halbwegs übersichtlichen Momente hört man längst nicht alle Darsteller gut. Kommen lautere Umgebungsgeräusche oder Euphorie-Momente hinzu, kann man mitunter kaum etwas verstehen – und das in einem deutschsprachigen Film.
- Nominiert für 9 Oscars (u. a. in den Kategorien "Bester Film", "Bester internationaler Film" und "Bestes adaptiertes Drehbuch"): Die beeindruckende Neuverfilmung von Erich Maria Remarques Weltbestseller.
Bild- und Tonqualität BD
Ein bisschen irritiert ist man zunächst, wenn man sich das Bild der Blu-ray, bzw. des Films an sich anschaut. Beginnt es noch mit erdigen Eindrücken, während der Intro-Szene auf dem Schlachtfeld, wechselt es beim Blick in Pauls Heimatdorf in ein sehr neutrales, fast urlaubsartiges Videobild mit starken Kontrasten und intensiven Farben. Geht es erneut an die Front zurück, dominiert ein gewisses Grün die meisten Szenen, während Hauttöne erstaunlich rosig gehalten sind. Ein US-produzierter Film wäre hier deutlich brauner, mitunter sepiahafter gestaltet. In späteren Szenen wird das Bild sogar mal offensiv kühl bis bläulich (ab 53’00) – besonders deutlich im „blauen Salon“ des Zugs nach 63 Minuten oder bei den Szenen nach 128 Minuten. Da Im Westen nichts Neues vornehmlich in taghellen Situationen spielt, ist es zwar schön, dass man zumeist ein klares und gut definiertes Bild geliefert bekommt, doch etwas mehr Schmutz, Körnigkeit und Dreckigkeit hätte dem Geschehen mehr Authentizität und Atmosphäre verpasst. Die Auflösung der Blu-ray ist sehr gut, die Schärfe entsprechend hoch, das Encoding hat mit allerfeinsten Mustern (Cordstruktur der Jacken) und nebligen Momenten (24’06) aber schon mal seine kleineren Probleme. Wird’s richtig dunkel und unübersichtlich; stürzt ein Bunker zusammen und sieht man das verkohlte Gesicht von Paul (27’48), nimmt das Rauschen schon mal etwas zu, was aber aufgrund der mangelnden Lichtverhältnisse kein Wunder ist. Technisch ist es alles in allem ein sehr gutes Bild. Ob es stilistisch zum Film passt, muss jeder für sich beurteilen.
Im Westen nichts Neues liegt bereits auf der Blu-ray mit der Atmos-Spur fürs Deutsche vor, die schon Netflix anbot. Und deren Sounddesign ist wirklich klasse. Schon das Intro, das so friedlich-still beginnt und dann von vereinzelten MG-Salven unterbrochen wird, zieht den Zuschauer mitten ins Geschehen. Die Patronen schlagen vor der Kamera im Schlamm ein, wirbeln Staub auf und lassen ihn hinter dem Zuseher auf den Rears herabrieseln. Die großen Geschosse schlagen wirkungs- und druckvoll ein, während die schreienden Soldaten überall umher rennen. Akustisch wirkt der Film aber nicht nur während der Szenen im Kriegsgebiet, sondern auch in den stilleren Momenten. Wenn die kühlen Winde wehen oder dezente Streicherklänge zu hören sind, legt sich der Ton sehr angenehm und fein aufgelöst im Heimkino nieder. Während der Szenen nach 17 oder 24 Minuten kommt dann auch das Granatfeuer mit Druck ins Heimkino und lässt die Subs ordentlich zupacken. Tatsächlich gibt es hier richtig fettes Fundament, das im deutschen Film seinesgleichen sucht. Die Szenen ab Minute 18’20 mit räumlich fallendem Regen, klackernden MGs und Granatfeuer sind wirklich klasse und versetzen den Zuschauer mitten ins Geschehen. Das wird dann noch intensiver, wenn zwischen Minute 25 und 27 alle Mann unter Beschuss und im Bunker sitzen. Wirklich ein klasse Tonsektor. Die einzige Einschränkung auch hier: Die nuschelnden Stimmen. Allerdings ist das kein Problem der Disk, sondern der Aussprache. Der englische DTS-HD-Master-Sound klingt im Vergleich etwas dumpfer und weniger offen. Legen wir ein Ohr auf die Höhen-Ebene, so nutzte man diese wirklich ausgiebig und in einem hohen Maße authentisch, ja fast gespenstisch gut aus. Während der ersten Szenen auf den Schlachtfeldern zischt es von oben, wenn sich die Geschosse nähern. Aufgesprengte Erde rieselt auf die Kamera und die Protagonisten nieder, die im Schützengraben auf ihren Einsatz warten und immer wieder geht man hier unwillkürlich in Deckung, wenn ganze Holzplanken zerbersten und niederkrachen. Ein „Los, los“ nach etwa dreieinhalb Minuten sorgt noch mal für mehr Gänsehaut-Feeling. Gegenüber der Netflix-Fassung geht hier auf der Höhen-Ebene noch einmal deutlich mehr ab. Das „Los, los“ ist dort zwar auch vorhanden, klingt aber mächtig komprimiert, wenn man es sich mal isoliert anhört. Dagegen ist der Atmos-Sound der Disk um Längen klarer und dynamischer – fast schon frappant, wie drastisch die Unterschiede hier sind und wie sehr die Netflix-Fassung dagegen abstinkt. Während des Vortrags in den großen Hallen nach etwas über zehn Minuten kommt der Hall der Stimme sehr realistisch mit von den Heights und auch hier ist die Disk dem Stream um Lichtjahre voraus. Zurück an der Front saust es dann nach 17 Minuten wieder von der Decke und nach 25 Minuten rumort es bis zum Zusammensturz des Bunkers äußerst ausgiebig von oben – das gehört definitiv zu einer der besten 3D-Sound-Szenen der letzten Jahre. Da es danach relativ lange dauert, bis wieder Kriegsgeschehen zu sehen ist, folgen erst ab Minute 69 wieder die üblichen Zisch- und Spratzelgeräusche. Beim Angriff der Panzer nach 73 Minuten gibt’s dann ausgiebig Signale von oben – ebenso wie beim Fliegerangriff zehn Minuten später. Im Anschluss ist das Geschehen erneut für einige Zeit sehr ruhig und lässt erst zum Finale hin die Heights wieder aktiv werden (ab 128’00). Da Netflix eine Vielzahl an Sprachen anbietet, liefert die Blu-ray für Capelight-Verhältnisse eine wahre Unmenge an Sprachen. Insgesamt elf Sprachfassungen sind enthalten und werden um sechs Hörfilm-Versionen ergänzt. Das Menü ist fast nicht hoch genug, um diese 17! unterschiedlichen Tonspuren aufzuzeigen.
- Nominiert für 9 Oscars (u. a. in den Kategorien "Bester Film", "Bester internationaler Film" und "Bestes adaptiertes Drehbuch"): Die beeindruckende Neuverfilmung von Erich Maria Remarques Weltbestseller.
Bild- und Tonqualität UHD
Im Westen nichts Neues wurde durchgängig mit hoch- und höchstwertigen Kameras aufgenommen. Zum Einsatz kamen die ARRI Alexa 65, die Alexa Mini LF, die RED Weapon Monstro und die Sony CineAlta Venice. Von den unterschiedlichen Auflösung zwischen 4.5K und 8K wurde final ein 4K-DI gezogen, sodass wir es mit einem durchgängig nativen 4K-Prozess zu tun haben. Netflix ließ das Ganze mit HDR10 und Dolby Vision graden, was von Capelight für die Disk entsprechend übernommen wurde. Gegenüber der Blu-ray fällt zunächst auf, dass die zuletzt häufig beobachtete, deutliche Abdunklung erst einmal so nicht stattfand. Die UHD Blu-ray ist nur dezent dunkler abgestimmt, was allerdings nie zu einem Durchzeichnungsproblem führt, das die Blu-ray nicht ohnehin selbst hat. Eher im Gegenteil hat man bei den ganz düsteren Momenten den etwas harschen Kontrast der Blu-ray zurückgefahren, was für harmonischere Hell-Dunkel-Übergänge sorgt (27’25). Außerdem gelingen Farben meist etwas kräftiger. So ist das Blut der Opfer stärker rot und weniger orangebetont. Die Kontrastdynamik bei hohen und bei Mischhelligkeiten ist ebenfalls besser und differenziert schöner zwischen den Helligkeiten. Spitzlichter gelingen prägnanter und können sich in dunklen Szenen durch mehr Punch sowie die besser nachvollziehbaren Konturen gegenüber der Blu-ray abgrenzen (Jeep-Scheinwerfer bei 49’49). Dazu ist Schwarz satter, auch wenn das allerletzte Quäntchen Schwarzwert nicht rausgeholt wird. Was die Schärfe angeht, kann der mit hoher Auflösung gefilmte Im Westen nichts Neues mit sichtbar mehr Fältchen und Augenbraueneinzelheiten aufwarten, wo die Blu-ray etwas verschwommener ist (81’22). Auch beim Encoding schlägt die UHD Blu-ray die Blu-ray sichtbar. Das feine digitale Rauschen zu Beginn von Kapitel drei wird gleichmäßiger/sauberer reproduziert und weist keine Clusterbildung auf. Insgesamt eine wirklich gute Scheibe, die visuell der Blu-ray in allen Belangen überlegen ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dreht die UHD Blu-ray ein wenig mehr am Regler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe ist dynamischer und satter.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Lichtelemente oben leuchten über die UHD-BD deutlich mehr.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … schlägt die Stunde prägnanterer Spitzlichter. Auch das ist per Screenshot nur bedingt abbildbar, im laufenden Bild aber zu sehen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … addiert die UHD-BD hier und da etwas mehr Grünanteil, was zum Kriegsgeschehen passt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray wirkt plastischer und weist mehr Tiefe auf.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird deutlich, dass die 4K-Disk sichtbar besser auflöst und deshalb dreidimensionaler erscheint.
- Nominiert für 9 Oscars (u. a. in den Kategorien "Bester Film", "Bester internationaler Film" und "Bestes adaptiertes Drehbuch"): Die beeindruckende Neuverfilmung von Erich Maria Remarques Weltbestseller.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Im Westen nichts Neues liefert neben einigen Trailern und Teasern einen Audiokommentar und ein Making-of. Der Audiokommentar von Edward Berger ist in Englisch eingesprochen, bekam aber Untertitel. Für seinen ersten Kommentar macht er seine Sache gut und erklärt wirklich allerhand Details zu den Dreharbeiten. Das 18-minütige Making-of ist (abgesehen von den englischsprachigen On-Scene-Sequenzen) deutsch gesprochen. Hier kommen zunächst vor allem Berger und Kameramann Friend zu Wort. Beeindruckend, welche Arbeiten an den Schützengräben man während der Vorbereitungen im Winter bei schneebedeckter Landschaft erledigt werden mussten. Außerdem gibt’s Einblicke in das Bootcamp der Darsteller. Hinzu gesellt sich das 24-seitige Booklet des Mediabooks.
Fazit
Im Westen nichts Neues bietet die bekannte Geschichte vor dem Hintergrund einer neuerlichen Kriegssituation in Europa. Dabei weicht er an einigen Stellen sehr deutlich von der Vorlage ab und ist in gewissen Punkten zu glatt poliert. Wer hier mit der Prämisse historischer Akkuratesse und Originaltreue rangeht, wird enttäuscht sein. Wer aber an intensiven Darstellerleistungen und dem nie unwichtig werdenden Antikriegs-Aspekt interessiert ist und den etwas moderner inszenierten Film mag, der wird sich auf die Seite der Fans schlagen. Vom Bild her weiß die 4K-Disk mit Dolby Vision vollauf zu überzeugen und der deutsche Atmos-Sound ist wirklich eine Wucht. Und wer immer noch glaubt, Streaming käme beim Sound an die Disk heran, der höre sich die deutsche Atmos-Fassung mal im direkten Vergleich an.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 95%
Tonqualität BD/UHD (englische Fassung): 85%
Bonusmaterial: 60%
Film: 75%
Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: D/GB/USA 2022
Regie: Edward Berger
Darsteller: Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Aaron Hilmer, Daniel Brühl, Moritz Klaus, Edin Hasanović, Devid Striesow, Thibault de Montalembert, Andreas Döhler
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de // Dolby True HD 7.1: de // dts-HD-Master 5.1: en uvm.
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 149
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: ©Rainer Bajo / Capelight Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Im Westen nichts Neues
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Hänge zeitlich zwar schon mächtig zurück, habe aber erst jetzt den Film in der 4K-Blechhüllen-Ausgabe einigermaßen preiswert ergattert und muß mich auch wirklich über diese nuschelnden Dialoge aufregen/ärgern/wundern! Es gibt doch eigentlich nicht Übleres, als dass man aus einer Filmhandlung rausgeworfen wird, weil man mehrmals „zurückspulen“ muß, um Dialoge zu verstehen, die eventuell wichtig für den Handlungsablauf oder den Beziehungen zwischen Personen sind. Hab‘ tatsächlich erstmals an den Einstellungen meines Boxen-Equipment gezweifelt, nach ca. 75 Minuten unterbrochen und nachgelesen was Timo hier zum Ton erzählt. Das hat mich dann gegenüber meiner „Technik“ beruhigt aber doch staunen lassen, dass man so eine
„Großproduktion“ auf deutsch so „verschluren“ läßt. Bestimmt ist hier jemand der englischen oder französischen Zunge mächtig. Da würde mich interessieren, ob deren Synchro auch so vernuschelt angelegt ist.
Du schreibst „Ebenfalls schwierig: Die oft hingenuschelten Dialoge“
und
„Die nuschelnden Stimmen. Allerdings ist das kein Problem der Disk, sondern der Aussprache “
Danke, dass Du das Nuscheln so deutlich benennst. Und ich hab‘ mich schon manchmal beim Filmgucken gefragt, ob ich wohl schwerhörig bin. Die ein oder andere Szene finde ich da richtig nervig. Da muss man erst ein paar mal zurückspulen, um den Dialog zu verstehen. Sowas muss doch bei der Produktion auffallen?! – und bei der Bearbeitung behoben werden.
Aber vielleicht muss man Nuscheln oder Silbenverschlucken bei deutschsprachigen Produktionen auch einfach akzeptieren, als künstlerische Freiheit von Darstellern und Regie.
Ärgerlich fand ich das auch in der Netflix-Kleinserie „Cleo“.
Ansonsten ist „Cleo“, nur so nebenbei mal erwähnt, eine klare Empfehlung fürs Heimkino, was die Tonspur angeht. Ein echt klasse Atmos-Sound!
Vielleicht orientieren sich deutschsprachige Produktionen mittlerweile an Til Schweiger *duckundwech*
Danke für das Review, Timo! Meine Disc kommt dann wohl am 31. März. Bin alleine schon auf das „Reinschauen“ sehr gespannt!
Sag mal, ist es eigentlich auch beim Bild so, dass die Streamingversion der Scheine deutlich unterliegt? Ich habe das noch nie so genau verglichen. Apple TV ist ja, glaub ich, von der Qualität ganz gut. Was sind deine Erfahrungen?
Übrigens, hast du die 4 TNG Trek Filme auch auf dem Plan?
Mach weiter so, danke und eine gute Zeit 🙂
Markus
Im Falle des Netflix-Streams von IWNN habe ich im Vergleich relativ oft Bandingprobleme und unsauberes Encoding gesehen. Der Unterschied ist durchaus da.
Der erste Star Trek TNG ist schon online – guck mal im Menü 😉
Sieht man auch einen Schärfeunterschied bei Netflix?
Danke für den ersten Kontakt! Freu mich auf die anderen drei
Das Encoding spielt ja auch in die Auflösung mit hinein. Du siehst durchaus einen Unterschied in der Detaildarstellung und -schärfe. Spätestens ab 65“ aufwärts.
Ok, bei uns ist die Leinwand 2,22 breit und wir haben einen Epson 9400W. Ich kann zwar zwischen Apple TV und dem UHD Player hin und her schalten, aber es dauert ein paar Sekunden, bis man was sieht. Richtig vergleichen kann man so nicht. Aber bei unserer Leinwand müsste man auch so einen Unterschied zwischen 4K und HD sehen oder?
Nur beim Menü Standbild ist mir fast immer der Auflösungsunterschied aufgefallen, aber das kann man sich halt auch länger anschauen
Den Unterschied zwischen HD und 4K siehst du ja schon auf einem 55“ aus zwei Meter Entfernung locker. Auf 2,22 m Bildbreite entsprechend sehr deutlich. Und auch der Unterschied zwischen Netflix 4K und 4K Blu-ray wird bei 2,22 Meter gut zu erkennen sein. Jetzt hast du natürlich einen Shifter und keinen nativen 4K-Beamer. Aber dennoch ist es sichtbar.
Ok, das bedeute dann, dass ich bisher immer gut damit gelaufen bin, mir doch lieber eine 4K Scheibe und keine digitale 4K Version oder aber eine Blu-ray zu kaufen. Denn das gröbere Filmkorn und das Encoding bei der Blu-ray ist mir schon sehr deutlich aufgefallen. Bei „Familiengrab“ beispielsweise ist mir aufgefallen, dass die 4K Scheibe so ausschaut, als würde man im Kino sitzen. Von der Blu-ray kann man das nicht behaupten. Danke für deinen Output
Ist wahrscheinlich schwer umzusetzen mich hätte mal aber Vergleich vom Netflix Stream zur 4k Disk interessiert. Aber finde es gut das Netflix immerhin ein paar ausgewählte Filme auch auf Disk veröffentlicht
Ich fand den Film für sich als Kriegsfilm solide, handwerklich gut gemacht, aber ohne dem Genre im Vergleich zu den vergleichbaren internationalen Filmen was neues hinzuzufügen. Als Literaturverfilmung aber wirklich mies gerade im Vergleich zur ersten Verfilmung. Es geht dabei nicht darum, dass man nichts neues hinzuzufügen darf, aber hier wurde die Essenz der Geschichte, bei der Remarque eben ausdrücklich die Perspektive des einfachen Soldaten darstellen wollte, komplett aufgegeben. Und das titelgebende lakonische Ende für nochmal eine Schlacht zu opfern nur fürs Spektakel (ich glaube den Charakter des fanatischen Befehlshabers hat jeder schon vorher kapiert) ist wirklich übel. Der ganze Film wirkt so, als ob er von vorne herein als „Oscar-Bait“ konzipiert wurde für ein amerikanisches Publikum, sich mit dem bekannten Titel schmückt, sich aber sonst nicht um die Vorlage schert. Man achte in der Tonspur mal auf die Hintergrunddialoge im Schützengraben („Los! Los! Los jetzt !“). Das sind in der Regel ziemlich die gleichen 3 1/2 Worte, die der durchschnittliche Amerikaner versteht und die man in entsprechenden US Filmen von deutschen Soldaten im Hintergrund hört. Der langen Rede kurzer Sinn: ich hab mich richtig geärgert und bin gerade aufgrund der hohen handwerklichen Qualität enttäuscht über die verpasste Chance.
Noch kurze Anmerkung: Ob er im Himmelreich gelandet ist weiß ich nicht, aber der Name war glaube ich Himmelstoss
Wie immer klasse Einleitung von dir. Freue mich auf den Film und Danke Capelight für die Veröffentlichung. Habe den Film im Kino gesehen und war gefesselt davon sowie das Publikum. Kein rascheln und knistern oder raus auf die Toilette. Und auch nach dem ende blieben erstmal alle sitzen. So sollte ein Film wirken.
ich vermisse irgendwie blu ray konzepte fuer mehr datenvolumen fuer die absehbare zukunft? ist da schon was im anmarsch oder standardisiert? ich mag kein streaming. ich mag eigentum. 🙂
Mehr Datenvolumen wofür genau?
fuer immer laengerwerdenden filme bei sehr hoher codierrate qualitaet audiotracks usw? bzw was jenseits dann von 4k kommt?
Ich denke, selbst auf mittelfristige Sicht wird erst Mal nichts nach 4K kommen. Da sind wir noch eine Weile safe.
Ich schätze eher, dass die Codecs noch effizienter werden. Natürlich sind höhere Datenraten willkommen, aber der aktuelle Codec, der für UHD Blu-rays verwendet wird, ist schon wirklich sehr gut. Und hohe Datenraten sind dennoch noch kein Garant für gute Bildqualität, wenn man sich einzig darauf konzentriert. Im Falle von IM WESTEN NICHTS NEUES hat er keine Probleme, einen zweieinhalbstündigen Film mit elf! Sprachen (davon eine Atmos-Spur und eine DTS-HD-Master-Spur) abzubilden. Auch für die Tendenz zu dreistündigen Filmen bleibt da noch genug Spielraum. Und sollte es doch mal zu viel sein, nimmt man halt wieder zwei Scheiben und wechselt – musste man ja bei Herr der Ringe bspw. schon tun.
„Und wer immer noch glaubt, Streaming käme beim Sound an die Disk heran, der höre sich die deutsche Atmos-Fassung mal im direkten Vergleich an.“
ich kenne tatsächlich niemanden, der so eine „These“ in den Raum stellen würde.^^
Aber andererseits glauben einige Menschen auch an wirklich seltsame Dinge.
„Norddeutschland im Jahre 2017. Es ist das dritte Jahr des Ersten Weltkriegs…“
Ich glaube du bist um ein Jahrhundert verrutscht
Ich glaube auch 😀