In a Violent Nature 4K UHD

4K Blu-ray Review

Capelight Pictures, 12.12.2024
Capelight Pictures, 12.12.2024

OT: In a Violent Nature

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“Der erschreckendste Minion der Welt”

Stephen Kings obiges Zitat über In a Violent Natur könnte auf die falsche Fährte locken …

Inhalt

Stillleben mit Wandersmann und Tierkadaver

Der “langsame Junge Johnny” war geistig etwas “eingeschränkt”, wie man sich erzählt. Und wie das mit Außenseitern ist, lässt man den eigenen Unmut an ihnen aus. Zumal Johnnys Vater auch nicht sehr beliebt war. Also lockte man Johnny auf einen alten Feuerturm und erschreckte ihn dort oben. Johnny fiel runter, brach sich das Genick und die Täter stellten es als Unfall dar. Einige Jahrzehnte später erzählt sich eine Gruppe junger Freunde die Geschichte. Einer von ihnen hatte kurz zuvor ein Medaillon mitgenommen, dass er an einer Stelle im Wald hatte hängen sehen. Was keiner von ihnen weiß: Das Medaillon hatte für Johnny eine große Bedeutung. Und dessen unruhiger Körper steht nun aus seinem Grab im Wald auf …

Johnny greift zu

“Was für ein Brett” vs. “Gähnende Langeweile” – Die Beurteilungen für den Slasher von Regisseur Chris Nash könnten unterschiedlicher kaum ausfallen. Wobei er damit durchaus gerechnet. Er selbst gibt genau das an: Für Slasherfans könnte sein Film zu langweilig, für Arthaus-Fans zu brutal sein. Entsprechend wird die Zielgruppe etwas knapper und besteht quasi zu 100 Prozent aus dem geringen Anteil derer, die offen für den Arthaus-Film sind, gleichzeitig aber Blut und Gewalt in Filmen goutieren können. Dazu zähle ich mich durchaus. Es ändert aber nichts daran, dass man in In a Violent Nature nüchtern betrachtet 85 Minuten NICHTS und 5 Minuten (teils) übertrieben) derbe Gewalt zu sehen bekommt. Aber der Reihe nach: Chris Nash hatte bisher vor allem für Spezialeffekte gesorgt und einige Kurzfilme gedreht – darunter auch den Z-Beitrag aus ABCs of Death 2. Für seinen ersten Langfilm fertigte er das Drehbuch selbst an und ging nach einer (offenbar zu kurzen) Vorproduktionsphase 2021 mit seinem Team in die Kawartha-Lakes-Region in Zentral-Ontario. Die Dreharbeiten dort dauerten vier Wochen und man hatte bereits gut 70 Prozent des Films fertiggestellt, als Nash das Material sichtete und mit dem Ton des Films ganz und gar nicht zufrieden war. Vor allem der Drehort selbst war es, der für ihn plötzlich unpassend erschien. Doch das war nicht alles: Der ursprüngliche Hauptdarsteller, der den Mörder spielte, hatte einen medizinischen Notfall, sodass Nash die Rolle neu besetzen musste. Außerdem verließ der ursprüngliche Kameramann das Unternehmen und Pierce Derks übernahm die Rolle. Also nahm Nash das Budget, das eigentlich für die Postproduktion genutzt werden sollte, sowie nicht unwesentliche Teile seines eigenen Geldes, um noch einmal ganz von vorne anzufangen. Derks verwendete außerdem neue Kameras, sodass ein fast völlig neuer Film entstand.

Die Jugend erzählt sich Legenden

Ein Film, für den Nash sehr interessante Einflüsse nennt, was gleichzeitig gerade solchen Slasherfans zu denken geben sollte, die hier “bloßes Gemetzel” erhoff(t)en. Denn Nash gibt nicht etwa Freitag, der 13. & Konsorten an, sondern vorrangig die Todes-Trilogie von Gus van Sant (insbesondere Gerry) oder die Werke von Terrence Malick. Zwei Regisseure, deren Filme sich meist nicht gerade durch Actioneskapaden auszeichnen. Gerry erscheint hier ganz besonders interessant, denn dort wird die Geschichte zweier Männer (Matt Damon und Casey Affleck) beschrieben, die durch die Wüste laufen. Van Sant inszenierte den 103-minütigen Film in rund 100 Einstellungen. Entsprechend war jede im Schnitt 60-70 Sekunden lang. Diese ausgiebige Konzentration auf die Entschleunigung bietet auch In a Violent Nature. Unterbrochen von einem halben Dutzend Tötungsakten (von denen zwei schon fast comichaft übertrieben erscheinen) sowie einer Szene der Freunde am nächtlichen Lagerfeuer begleitet man den Killer in der aus Videospielen bekannten 3rd-Person-Perspektive. Wir schauen im quasi über die Schulter, sehen ihn (bis auf eine Ausnahme) nur von hinten und werden auf diese Art und Weise fast zum Mittäter seiner Verbrechen. Über weite Strecken des Films (und hier setzt die Kritik derer an, die ihn als langweilig erachten) beobachtet man, wie Johnny durch den Wald schlurft. Nash setzt dabei immer wieder Schnitte an, um zu suggerieren, dass der Killer tatsächlich einiges an Wegstrecke zurücklegt. Und vielleicht auch, um einen Hauch von Tempo zu integrieren. Tempo nimmt der Film indes nur auf, wenn der Protagonist zur Sache geht und seine Opfer mit unterschiedlichen Mitteln traktiert. Nash hat sich außerdem bewusst gegen die Verwendung von Filmmusik entschieden und ebenso absichtlich im 4:3-Format gefilmt. Der Grund dafür liegt darin, dass er ein Gefühl vermitteln wollte, wie er es als Jugendlicher hatte, als er all diese Slasher-Klassiker auf einem 4:3-Röhrenfernseher gesehen hat und noch niemand ein 16:9-Gerät besaß. Für mich hat genau das am besten funktioniert, während ich mich selbst auch immer wieder dabei ertappt habe, die Laufzeit des Films mit einem aufs-Handy-schauen zu verkürzen. Aber diese Enge, die durch den schmalen Bildrahmen entsteht, passt erzählerisch sehr gut. Das Fehlen von Filmmusik empfinde ich ebenfalls eher vorteilhaft, weil sich die Spannung dann in mir selbst aufbaut und mir nicht durch eine instrumentale Vorgabe suggeriert wird. Das wird bei dem einen funktionieren, beim anderen überhaupt nicht.

Johnny wandert weiter

Für die FSK funktionierte In a Violent Nature indes überhaupt nicht. Im Kino noch mit einer 18er-Freigabe belegt, verwehrte man selbige fürs Heimkino. Da immer wieder die Frage auftaucht, warumwiesoweshalb eine Freigabe fürs Heimkino drastischer bewertet wird, ein kurzer Exkurs: Es gibt zwei relevante Gründe für eine “andere” Bewertung im Heimkino als im Kino. Gründe, die objektiv nachvollziehbar sind. Während man im Kino ein einziges Mal durch das Gezeigte hindurch muss, kann man sich die relevanten Szenen zuhause in endlosen Loops immer wieder anschauen. Zurückspulen und noch mal zuschauen. Was im Kino im Laufe der Handlung dann langsam verblasst, KANN daheim zu einem Hineinsteigern führen. Hinzu kommt, dass im Kino zumindest eine Sichtkontrolle stattfindet oder stattfinden sollte, wer sich Filme ab einem bestimmten Alter anschaut. Im Heimkino gibt’s den großen Bruder, der seinen jüngeren Geschwistern das Ding besorgt oder die unbekümmerten Eltern, die Filme ebenso unbekümmert offen rumliegen oder (noch schlimmer) ohne Sinn und Verstand dem zu jungen Nachwuchs in den Player einlegen. Dass In a Violent Nature trotz aller Langsamkeit und der Tatsache, dass die Tötungsakte in anderen (von der FSK ab 18 Jahren freigegebenen Filmen) ähnlich hart sind, dennoch keine Freigabe erhielt und Capelight den Gang über das mildere SPIO-Siegel gehen musste, könnte unter anderem folgende Gründe haben: Da es für die Freiwillige Selbstkontrolle erheblich ist, ob man sich mit Figuren identifizieren kann und ob man eine positive Beziehung zu den Opfern entwickelt, müssen Tötungsszenen nicht einmal extrem explizit sein, um eine Freigabe zu verweigern. Hier allerdings findet eine Identifikation eher mit dem Killer statt und die Opfer sind dem Zuschauer durch ihr dummes Verhalten und dem Fehlen jedes Hintergrundes vollkommen egal. In Verbindung mit den zwar fast comichaft überzogenen, aber eben doch sadistischen Handlungen Johnnys ist das eine Red Flag für die FSK. Teil der Beurteilung der FSK ist auch der Teil, den ich an In a Violent Nature am meisten kritisiere. Man darf darüber diskutieren, ob man die Yoga-Szenen derart auswalzen musste, aber fahrlässiger finde ich den Umgang mit der Charakterisierung der Opfer. Denn die findet überhaupt nicht statt. Schon nach einer Minute Erzählung am Lagerfeuer wünscht man sich nahezu, dass Johnny aus seinem Versteck kommt und allen gleichzeitig den Garaus macht, weil einer unsympathischer ist als der andere. Und dann dehnt Nash diese Szene auf acht lange Minuten aus. Diese acht plus die zwölf Minuten Dialog im Jeep, die für das untypische und wenig vorhersehbare Ende stehen, sind für meinen Geschmack die problematischsten Momente des Films, während ich dem Geschlurfe durch den Wald durchaus Spannung und Atmosphäre abringen kann. Gerade das Ende wird die Zuschauer entzweien und einige dürften das ursprünglich erdachte (aber weit konventionellere) herbeisehnen, dass Nash im Booklet des Mediabooks erwähnt, aus Budgetgründen aber verwerfen musste.

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Format: Blu-ray
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Erscheinungstermin: Thu, 12 Dec 2024
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Bild- und Tonqualität BD

Yoga im Freien kann zu schrecklichen Verrenkungen führen

Wie oben im Text schon erwähnt, hat sich Chris Nash dafür entschieden, In a Violent Nature im schmalen Format von 1,33:1 zu filmen. Und genauso landet es dann auch auf der Blu-ray, bzw. UHD Blu-ray. Wir schauen also auf schwarze Balken am linken und rechten Bildrand. Und wir schauen in ein Bild, das bewusst in der Postproduktion etwas stilisiert wurde. Dazu hat die Tatsache, dass man eine selbstgebastelte Rig genutzt hat, für deutliche Verwacklungen während der finalen Fahrt im Jeep gesorgt. Deren Bilder sorgen auf Dauer für ein etwas unwohliges Gefühl im Magen, weil die beiden Personen permanente Doppelkonturen aufweisen. Davon ab geht die Bildschärfe in Ordnung, ist in Close-ups sogar recht gut. Aufgrund der verwendeten Kamera (siehe mehr dazu unten im Kapitel Bildqualität UHD) rauscht es in dunklen Szenen etwas deutlicher als sonst, was für das Encoding auch keine leichte Angelegenheit war. Denn ohne große Kontraste im Bild geht auch die Datenrate naturgemäß runter und es mischen sich farbige Rauschmuster hinzu. Während der hellen Bildinhalte bleibt die Kontrastdynamik eher im mittelmäßigen Bereich und Oberflächen überstrahlen auch mal etwas. Akustisch liefert In a Violent Nature zwei DTS-HD-Master-Tonspuren fürs Deutsche und Englische. Jetzt ist es so, dass dem Film jegliche Art von Filmmusik fehlt und man zurückgeworfen wird auf (wenige) Dialoge und Umgebungsgeräusche. Umso ausgeprägter wird irgendwann das Gehört für eben diese Sounds: Schritte auf dem Waldboden, die Äste knacken lassen, dezentes Rauschen im Wald, Vogelgeräusche etc. Es beginnt mit dem Rascheln des Laubs, wenn sich Johnny aus dem Boden schält. Kurz darauf hört man Fliegen und andere Insekten um den Kopf des Zuschauers schwirren, während im Hintergrund die Vögel zwitschern und ein paar Zikaden zirpen. Der Wald lebt in seiner unnachahmlichen Art und Weise auf, als stünde man mitten in den Bäumen. Die Dialoge jener Darsteller, die sprechen, kommen sehr gut verständlich, klar und deutlich aus dem Center. Die Schüsse, die vor und während der Lagerfeuer-Szene abgegeben werden, verhallen authentisch in der Weite des Waldes und dynamisch wird’s beim Generator nach 62’30. Dessen Geknatter sorgt für die bis dato lautesten Momente des Films. Insgesamt eine wirklich gute Tonspur – gerade weil sie sich oft aufs Wesentliche reduziert.

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Bild- und Tonqualität UHD

Johnny genießt den Ausblick

In a Violent Nature wurde mit ARRIs Alexa Mini gedreht … ähm … Stopp. Noch mal. Der erste Versuch 2021 wurde mit der Alexa Mini gedreht. Doch dann kam ja alles anders. Auch der Kameramann wechselte und mit ihm die verwendete(n) Kamera(s). Zum Einsatz kam nun die Canon C70. Die Gründe dafür sind schnell erklärt: Sie ist leichter, kompakter, hat eine längere Batterie-Lebensdauer und ist für Dreharbeiten und den gegebenen Umständen deutlich besser geeignet – man schaue sich dazu das Making-of des “ersten Films” im Bonusmaterial an, bei dem klar wird, wie viel Probleme alleine das (zwar kompakte, aber immer noch zu große und unhandliche) ARRI-Alexa-Equipment verursachte. Sicherlich war’s aber auch ein wenig budgetbedingt, dass man nun mit einer Kamera im kompakten Spiegelreflex-Format arbeitete. Die C70 nutzte man dann mit einem selbstgebauten Stabilisator und einem extrem minimalistischen Beleuchtungspaket. Deshalb sind Nachtaufnahmen entsprechend etwas stärker verrauscht, da man ausschließlich auf den nicht allzu großen Sensor der C70 zurückgreifen musste. Zwar gibt es keine verlässlichen Angaben darüber, ob man ein 4K-DI angefertigt hatte, aber da die C70 in 4K aufzeichnet, wäre es vollkommen unlogisch, wenn das Team hier auf 2K runter gegangen wäre. Außerdem ist, dazu kommen wir gleich, sehr gut zu sehen, dass hier deutlich mehr Auflösung als Basis vorhanden ist. Capelight gradete mit HDR10 und Dolby Vision. Die von mir vermutete native 4K-Auflösung und -Postproduktion zeigt sich fast in jedem Zoom ins Bild. Man sieht mehr Details auf den Farnen im Wald, auf der Oberfläche des toten Tieres, in der Dachkonstruktion des Hauses vom ersten Opfer, in der Tiefe der Waldlandschaft und auf Gesichtern im Close-up. Ganz eindeutig, dass hier trotz der Nachbearbeitung die UHD Blu-ray die deutlich bessere Scheibe ist. Zumal auch das Encoding sichtbar souveräner mit dem Bildrauschen umgeht und die Kontrastierung gelungener ist. Helle Flächen überstrahlen nicht mehr und dunkle sind dennoch gut durchzeichnet. Geblieben sind die kamerabedingten Verwacklungen am Ende.

Blu-ray (1’51): (Slider ganz nach rechts): Im Grading ist zunächst kein großer Unterschied zu erkennen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist einen Ticken dunkler.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Im Zoom fällt erstaunlich deutlich auf, dass das Muster in Amulett …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): sichtbar feiner aufgelöst ist und das Digitalrauschen ebenso feiner transportiert wird.

Blu-ray (5’50): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Der Tierkadaver erscheint im Close-up …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ebenfalls klarer und plastischer präpariert. Der Unterschied zu Blu-ray ist durchaus erkennbar.

Blu-ray (16’15): (Slider ganz nach rechts): Während der dunklen Szenen am Lagerfeuer …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray rötlicher und intensiver gestimmt.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Durch das hellere Grading fällt das farbliche Digitalrauschen bei der Blu-ray deutlicher auf.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist dunkler und satter im Schwarz. Das lässt das farbige Digitalrauschen etwas weniger auffällig wirken.

Blu-ray (41’48): (Slider ganz nach rechts): In dynamischen Szenen ist die Blu-ray eher mittelmäßig kontrastiert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray hat hier mehr Dynamik zwischen dunklen Bäumen und hellen Wolken.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Bei der Auflösung der Farnblätter …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird der Unterschied doch sehr deutlich.

Blu-ray (44’30): (Slider ganz nach rechts): Auch bei diesem Vergleich …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … liefert die UHD Blu-ray mehr Dramatik im Himmel.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (77’14): (Slider ganz nach rechts): Das Close-up vom Gesicht …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … erscheint über die HDR-Disk wärmer und im Gelbton etwas reduzierter.

Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Hautporen, Augenbrauen, Wimpern …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … all das ist über die 4K-Disk schärfer / besser aufgelöst.

Keine Änderung beim Ton der UHD Blu-ray. Auch diese liefert die beiden DTS-HD-Master-Tonspuren.
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Bonusmaterial

Maske und Dunkelheit hindern Johnny nicht am Weiterwandern

In a Violent Nature enthält auf der Bonus-Disk das vielleicht eindrucksvollste Making-of der letzten Zeit – ein Making-of des Films, der nicht entstand. Über 70 Minuten dürfen wir beobachten, wie das Team unter widrigsten Bedingungen und dennoch voller Eifer ihre Ideen umsetzt, nur um das Material am Ende in den virtuellen Mülleimer zu werfen. Man merkt bald, dass die Nerven blank zu liegen beginnen und dann auch noch völlig unerwartete Dinge passieren: Dauerregen, feststeckende Geländewagen mit der Kameraausrüstung, vorbeifahrende Partyboote – wenn man als ambitionierter Filmemacher in spe sehen möchte, wie man es nicht macht (bzw. sich besser vorbereiten sollte), dann ist das perfektes Anschauungsmaterial. Obendrauf gibt’s noch ein Behind the Scenes von der Yoga-Kill-Szene. Immer wieder schön zu sehen, dass die brutalsten Szenen beim Dreh einfach für den größtmöglichen und absurdesten Spaß sorgen. Interessant ist auch das 45-minütige “erste Szenen aus”, das die Rohschnittmaterialien des ersten Versuchs zeigt – also aus dem Film, der es am Ende nicht geworden ist. Zum einen darf man Respekt zollen für die Ehrlichkeit, die wahrlich nicht einfachen und nicht nutzbaren Dreharbeiten sowie den Rohschnitt des so ungeliebten Films zu integrieren. Zum anderen auch dafür, dass die Entscheidung getroffen wurde. Denn in der Tat stimmt der Ton (wie es Nash selbst im Bookletinterview beschreibt) beim fertigen, echten Film viel besser. Ein weiteres Featurette ist das halbstündige Sundance-Tagebuch, dass Cutter Alex Jacobs angefertigt hat. Ein 13-minütiges Behind the Scenes sowie ein Storyboard-Vergleich und zwei Trailer beschließen das Material in der Bonussektion, das komplett deutsch untertitelt wurde. Nicht deutsch untertitelt sind hingegen die beiden Audiokommentare, die auf den Filmdisks vorhanden sind. Den ersten halten Regisseur Nash, die Produzenten Peter Kuplowsky und Shannon Hanmer sowie die Darsteller Andrea Pavlovic und Ry Barrett ab. Der zweite, der als “technischer Audiokommentar” bezeichnet ist, beleuchtet mehr die praktischen Dreh- und Produktionsaspekte und wird erneut von Nash und Produzentin Hammer bestritten, die sich Unterstützung von Kameramann Pierce Derks und den Sounddesignern Michelle Hwu und Tim Atkins geholt haben.

Fazit

In a Violent Nature entzieht sich ein wenig der gängigen Kritikansätze. Er ist weder Slasher im klassischen Sinne, noch Arthaus-Thriller. Er ist nicht für solche, die gerne aneinandergereihte Brutalitäten sehen möchten und noch weniger für solche, die im TikTok-Zeitalter ein gewisses Tempo zwingend haben müssen, um nicht innerhalb von 90 Sekunden in apnotischen Tiefschlaf zu verfallen. Dennoch gab es eine Schnittmenge aus Zuschauern beider Gruppen, die den Ansatz von Nashs Film spannend und auch über weite Strecken gelungen umgesetzt empfanden. Ich zähle mich tatsächlich in einem gewissen Maße dazu, da ich dem Schlurfen Johnnys durch den Wald eine gewisse entschleunigende Funktion nicht absprechen konnte. Nach und nach faszinierte mich das “Über-die-Schulter-schauen” mehr, als ich anfänglich noch angenommen hatte. Allerdings habe ich meine Probleme mit der viel zu ausgedehnten Lagerfeuer- und Jeep-Szene, sodass es am Ende eher ein durchwachsenes Erlebnis ist. Man sollte definitiv Sitzfleisch haben und eine gewisse Mentalität des Über-den-Tellerrand-hinaus-Schauens besitzen, um hier nicht entnervt nach 10 Minuten auszuschalten.
Schaut euch dazu auch gerne noch das YouTube-Review / mein YouTube-Video an, in dem es noch weitere Screenshotvergleiche gibt. Freue mich, wenn ihr mir ein Abo dalasst: KlickMichMotivierterAlsJohnnyDurchDenWaldSchlurft
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität BD/UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD: 80%

Bonusmaterial: 90%
Film: 60%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: CA 2024
Regie: Chris Nash
Darsteller: Ry Barrett, Andrea Pavlovic, Cameron Love, Charlotte Creaghan
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,33:1
Laufzeit: 94
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66/BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: SPIO ksJ (ungeschnitten)

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.

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8 Kommentare
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Ralph

Hallo! Sehr schöne und ausführliche Besprechung, die ich gerne gelesen habe. Der Film hat mir auch gefallen.
Ich habe festgestellt, dass bei der UHD die Option für die englischen Untertitel nicht funktioniert. Egal ob man aus den Einstellungen oder über das Pop-up-Menü aus dem laufenden Film die Option betätigt, die englischen UT erscheinen einfach nicht. Der Fehler betrifft nur die UHD. Bei der beiliegenden Blu-ray funktioniert es.

G W

Ich hatte keine Ahnung, über die enormen Produktionsprobleme und die diese behandelnde Doku weckt bei mir Hoffnungen auf ein neues “Hearts of Darkness” oder “Lost in La Mancha”. Alleine schon deswegen höchst interessant.

Die Kameraprobleme erklären dann auch das nicht ganz optimale Bild, aus welcher dann die UHD-Scheibe aber wohl das Optimum herausholt. Diese Hintergründe erfährt man auch nicht überall, da wird dann nur über die “einer 4k unwürdigen Bildqualität” gemeckert.

Ich bin ja offen für ein paar filmische Experimente und der Streifen ist schon lange auf meiner Liste. Schade aber wohl, dass das Finale etwas antiklimaktisch ausfällt.

G W

Tja, jeder ist begeistert von der Idee einen Film zu drehen, wenn’s dann aber ans Praktische geht, ist’s mit der Kinoromantik meistens vorbei. Wobei die Kameraden hier wohl besonders viel Pech hatten.

Lustigerweise wurde die Schreibweise hier im Forum als Fehler rot unterstrichen, deshalb hab’s auch nochmal doppelt überprüft.

Hab den Film leider im Kino verpasst und das Ende wurde mir schon vor einigen Monaten bei einer Videokritik verraten, also muss ich mal abwarten wie’s im Kontext funktioniert.

Leichter Spoiler:

Ich hab ja auch was gegen Klischees, aber eine philosophisch angehauchte Dialogszene als Schluss hört sich jetzt zumindest ein bisschen sonderbar an.

G W

Mach ich.

Die Jahresbesten- und “-schlechtestenlisten” kommen nächste Woche?