In the Blood

Blu-ray Review

In the Blood Blu-ray Review Cover
EuroVideo, ab 07.05.2015

OT: In the Blood

 


Lebensretter

Für ihren Mann tut Ava einfach alles!

Inhalt

Für Ava, die in ihrer Jugend den gewaltsamen Tod ihres Vaters miterleben musste und aus Rache dessen Killer direkt selbst über den Haufen schoss, ist der Himmel aktuell wolkenlos und die Aussichten sind rosarot. Immerhin hat sie mit Derek, den sie in einer Drogentherapie kennengelernt hat, den Traumtypen gefunden und direkt mal geheiratet. Die Flitterwochen werden in der Karibik verbracht. Als sie einen aufregenden Tag in einem Hochseilpark verbringen, stürzt Derek ab und verschwindet auf dem Weg zum Krankenhaus. Da der hübsche Kerl nicht gerade arm war, vermuten seine Eltern, dass Ava (seine Alleinerbin) möglicherweise etwas damit zu tun hat. Da die örtliche Polizei sich als äußerst unkooperativ erweist, nimmt Ava das Zepter selbst in die Hand und stellt Nachforschungen an. Dabei geht sie kaum zimperlich vor und nutzt die Kenntnisse einer harten Kampfausbildung, die ihr dereinst zuteil wurde …

Gina Carano, die schon in Haywire und Fast & Furious 6 ihre Schlagkraft unter Beweis stellen konnte, bekommt mit In the Blood zum zweiten Mal eine Hauptrolle auf den durchtrainierten Leib geschrieben. Dass sie nicht nur ihre Arme und Beine gelenkig in allerlei Ärsche versenken, sondern auch ein wenig schauspielern kann, zeigte sie auch schon in Steven Soderberghs Actionthriller, sodass die nicht allzu fordernde Rolle ihr in John Stockwells Film keine Probleme bereitet. Entgegen der allerseits klischeehaften Besetzung (Trejo ist ein Gangster, Treat Williams der misstrauische Papa, Cam Gigandet der hübsche Ahnungslose und Stephen „Avatar“ Lang ist der harte Ausbilder aus der Vergangenheit) ist In the Blood kein weiterer purer Trash der Sorte „billig in Rumänien gedreht und Trejo spielt mit“. Tatsächlich bemüht sich der Film um ein wenig Figurentiefe und geht aufgrund der Karibikkulisse durchaus als Hochglanzproduktion durch. Bis Carano ihren persönlichen Feldzug startet, vergeht erstaunlicherweise fast eine Dreiviertelstunde. In der ist es aber nicht mal langweilig. Ganz im Gegenteil: Die Geschichte entfaltet sich und macht das Beste aus ihrem engen Konventionskorsett. Zwischendrin gibt’s sogar mal eine erstaunlich spannende und fiebrig inszenierte Hochseilszene, die für Höhenängstliche ziemlich intensiv geraten ist. Was also auf dem Papier nach einer simplen Haudrauf-Prügelorgie aussieht, entpuppt sich als geradlinig inszenierter Actionthriller mit einer starken weiblichen Hauptrolle und durchaus vorhandener Atmosphäre. Der Schauplatz trägt dazu ebenso bei, wie teilweise sehr spannende Szenen in den engen Häusergassen des exotischen Städtchens. Obendrauf gibt’s ein paar standesgemäße und ansprechend choreografierte Fight-Szenen, in denen Carano demonstrieren kann, dass Männer nicht immer die besseren Karten haben. Übrigens hätte In the Blood die teils heftigen Tötungsmomente gar nicht gebraucht – die Kämpfe wirken auch so. Neben der MMA-Fighterin Carano sticht Amaury Nolasco (Prison Break) aus dem Cast heraus, dessen süffisant-sarkastischer Unterton für ein paar humorvolle Momente abseits der Peinlichkeit sorgt. Und Trejo? Der hat insgesamt nur zwei Szenen und stirbt ausnahmsweise mal nicht.

Bild- und Tonqualität

Qualitativ fällt das Bild von In the Blood etwas ab: Gerade in Nahaufnahmen geht die Schärfe oft verloren und die Bewegungen verwischen sichtbar. Hin und wieder gibt’s Helligkeitsschwankungen und sobald es dunkler wird, kommen sichtbare Unruhen dazu. Farben gelingen halbwegs kräftig, weisen bei den Außenaufnahmen ein wenig überhöht, um das Urlaubsfeeling zu intensivieren. Der Ton von In the Blood reißt keine Bäume mit Wurzeln aus, sondern beschränkt sich auf das Absägen einiger Äste. Die Schießereien könnten voluminöser sein, der Soundtrack dürfte noch etwas offener klingen und echte Surroundeffekte gibt’s nicht viele. Die gute Synchronisation kommt ausgewogen und verständlich über den Center.

Bonusmaterial

Mal abgesehen vom Trailer gibt’s im Bonusmaterial von In the Blood nichts zu holen.

Fazit

In the Blood ist viel besser als man aufgrund der Story und Besetzung vermuten könnte – absolut lohnenswerte Kost für Freunde von stimmungsvollen Actionthrillern.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 5%
Film: 60%

Anbieter: EuroVideo
Land/Jahr: USA 2014
Regie: John Stockwell
Darsteller: Gina Carano, Cam Gigandet, Danny Trejo, Stephen Lang, Ismael Cruz Cordova, Luis Guzmán, Treat Williams, Amaury Nolasco
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 108
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen!