Blu-ray Review
OT: Indiana Jones and the Dial of Destiny
Mach’s noch mal, Indy!
15 Jahre hat’s gedauert. Jetzt schwingt er wieder die Peitsche …
Inhalt
Im Jahr 1944 wird Indiana Jones gemeinsam mit dem Ärchäologen Basil Shaw von den Nazis gefangengenommen, während sie versuchen, die Lanze des Longinus aus einem Schloss in den französischen Alpen zu sichern. Die Nazis glauben an einen bedeutenden Fund, werden aber vom Astrophysiker Jürgen Voller eines Besseren belehrt, der die Lanze als Fälschung deklariert. Allerdings habe er die Hälfte des Archimedischen Zifferblatts gefunden, also einen Teil des Antikythera-Mechanismus, mit dem sich, so vermutet Voller, Raum-Zeit-Übergänge aufspüren lassen. Mit Mühe und Not gelingt es Indy, Basil aus einem nach Berlin fahrenden Zug zu befreien und die Hälfte des Zifferblatts zu sichern. 25 Jahre später steht Jones kurz vor der Pensionierung als Lehrkraft am Hunter College, als ihn Helena, die Tochter vom mittlerweile verstorbenen Basil aufsucht. Helena möchte das Rätsel um das Zifferblatt ergründen und schlägt Indys Bedenken aus, der ihr eröffnet, dass ihr Vater geradezu obsessiv das Gleiche versucht hatte, bevor er die Hälfte des Antikythera-Mechanismus an ihn ausgehändigt hatte. Indy hat es aber nie zerstört, wie zunächst beabsichtigt. Als sie es aus dem Lager des College holen, werden sie plötzlich von Unbekannten angegriffen, die sich als Handlanger eines gewissen Jürgen Voller entpuppen, der mittlerweile für die NASA arbeitet und nach wie vor die Kraft des Artefakts entfesseln möchte …
Die Entstehungsgeschichte von Indiana Jones und das Rad des Schicksals ist praktisch so lang wie das Franchise selbst. Denn der ursprüngliche Vertrag zwischen Lucas/Spielberg und Paramount enthielt bereits das Vorhaben, fünf Filme zu inszenieren. Relativ bald nach der Veröffentlichung von Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels im Jahre 2008 war auch Harrison Ford bereit für einen weiteren Teil. Allerdings nur, wenn dieser nicht erneut 20 Jahre in der Entwicklung wäre. Immerhin vergingen zwischen Kreuzzug und Kristallschädel satte 19! Jahre. Dass Ford mit seiner Befürchtung am Ende (fast) Recht behalten sollte, hätte er damals vermutlich nicht geahnt. Die ersten Ideen, die Lucas nach Kristallschädel hatte, gingen in eine Richtung, in der Indy für den von Shia LaBoeuf gespielten Mutt Williams eine Art Vaterfigur übernehmen sollte, während sich die Reihe auf Mutt konzentrieren sollte. Doch diese Überlegung verwarf Lucas mit dem schmeichelnden Argument, dass Harrison Ford noch lange nicht zu alt für die Rolle sei. Die weitere Entwicklung trat allerdings auf der Stelle. Es stagnierte so sehr, dass Produzent Frank Marshall 2012 meinte, es gäbe keinen Drehbuchautor und der Film sei nicht in Entwicklung (Quelle). Erst als sich Disney Ende 2012 Lucasfilm einverleibte, kam wieder Bewegung in die Sache. Kathleen Kennedy, die Star-Wars-Produzentin, übernahm auch die Verantwortung über das Indiana-Franchise, wollte aber zunächst die Sternensaga weiterführen. 2015 verkündete sie dann, dass man einen fünften Teil produzieren würde, der 2019 in die Kinos kommen sollte.
Doch dann begann die Odyssee erst. Spielberg sollte Regie führen, David Koepp das Drehbuch schreiben. 2017 verschob man aber bereits auf 2020, da Spielberg erst Ready Player One fertigstellen wollte. Dann war man plötzlich mit Koepps Drehbuch nicht zufrieden. Mitte 2018 ersetzte man ihn durch Jonathan Kasdan, der 2019 seinerseits das Handtuch warf, während Koepp zurückkehrte. Er schrieb zwei Entwürfe, die … beide abgelehnt wurden. Offenbar waren sich Spielberg, Lucas und Disney allesamt nicht untereinander einig. Offenbar so uneinig, dass Spielberg als Regisseur zurücktrat und man James Mangold als Ersatz an Bord holte. Dies vor allem, da Harrison Ford zuletzt gute Erfahrungen mit ihm gemacht hatte. Spielberg ging, woraufhin auch Koepp erneut das Projekt verließ und es zum wiederholten Male ohne Drehbuch und entsprechenden Autor zurückblieb. Mangold übernahm mit seinen Ko-Autoren Jez und John-Henry Butterworth selbst das Schreiben der Geschichte und gestaltete es radikal um. Von Mangold kommt auch das Zeitreise-Element des Films, das von vielen Kritikern leider nicht gerade wohlwollend aufgenommen wurde. Allerdings darf man ehrlich sein und attestieren, dass die Indiana-Jones-Filme stets fantastische Elemente nutzten, die weit außerhalb der rational erklärbaren Welt lagen.
Die Rückkehr zu altbekannten Motiven tut dem Film zunächst sehr gut. Zwar mag es etwas abgedroschen sein, erneut die Nazis als Gegner zu präsentieren, aber das ist nun mal ein Element, das das Franchise bereits mehrfach nutzte. Auch die Tatsache, dass man Indy erneut einen weiblichen Sidekick verpasste, fügt sich in die Historie der Filme ein und geht den von vielen gewünschten Schritt, nachdem man den direkten Vorgänger mit einem männlichen Sidekick als bis dato schwächsten Film angesehen hatte. Die Eröffnung des Films ist inszenatorisch und atmosphärisch eigentlich ein perfekter Einstand, wenn man über ein „kleines“ Detail hinwegsehen kann (mehr dazu im letzten Abschnitt dieser Rezension). Der Rückblick, den Indiana Jones und das Rad des Schicksals hier wagt, passt wunderbar und weckt nostalgische Gefühle. Zudem werden ein paar Figuren eingeführt, die von starken Darstellern porträtiert werden. Während Thomas Kretschmann bereits einen tollen Nazi-Bösewicht abgibt, ist Mads Mikkelsen als Astrophysiker Jürgen Voller geradezu sensationell besetzt. Und er schafft es, dem mit den Nazis kooperierenden Wissenschaftler mehr Tiefe zu geben, als unzählige Darstellungen von Fieslingen aus dem Hitler-Umfeld es vermochten. Der Aufbau des Films gerät klassisch, wie es sich für einen Film der Reihe gehört. Intro-Szene – Blick in die Gegenwart an die Uni – Aufhänger fürs Abenteuer – Reisen in aller Herren Länder – Finale. Mangold verlässt sich auf die bekannten Elemente und macht das eigentlich gut. Allerdings wirkt Indiana Jones und das Rad des Schicksals mitunter sehr getrieben und atemlos. Themen wie die Trennung von Marion oder das Ableben von Mutt werden hoppla hopp abgehakt, weil man sie halt irgendwie erklären muss.
Ford selbst merkt man seine mittlerweile 80 Jahre durchaus an. Und das ist auch okay. Über weite Strecken wurde er in Actionszenen gedoubelt. Die Elemente auf der Parade in New York (Schauplatz war hier Glasgow) wurden bspw. von einem Stuntman erledigt, dem man per Motion-Capturing das Antlitz von Ford applizierte. Nichtdestotrotz ist die Pferde-Verfolgung in New York ein flott inszeniertes Szenario, das sich vor den Vorgängern verbeugt. Mehr aber noch die Sequenz mit der Flucht im Tuk Tuk, die nicht nur vergnüglich inszeniert ist, sondern mehr als einmal an die Jagd im Beiwagen-Motorrad aus dem dritten Teil erinnert. Spannung kommt allerdings lange nicht auf. Man muss dann schon warten, bis sich Indy und Helena in die Höhle wagen, wo es mal etwas nervenaufreibender wird. Man fragt sich nach all diesen Szenen aber irgendwann, ob es nette Querverweise an die Originalfilme sind, wenn immer wieder Motive aus diesen eingestreut werden (natürlich wimmelt die Höhle nur so vor Viehzeug), oder ob Mangold schlicht keine eigenen Ideen hatte. Und man darf über das finale Drehbuch diskutieren und sich fragen, ob Koepps erste Entwürfe nicht vielleicht besser gewesen wären. Besser ist ein gutes Stichwort und führt uns zum weiter oben angekündigten „Detail“ der Eröffnungsszene: Die visuellen Effekte mögen an vielen Stellen überzeugend sein, nicht aber während der Eröffnungssequenz. Leider. Das De-Aging ist nach wie vor eine gruselige Art und Weise, Akteure jünger erscheinen zu lassen. Und es funktioniert einfach nicht. Fords Augenaufschlag, der laggy wirkt, seine Mimik, seine Mundbewegungen, das Seitenprofil – all das sieht immer noch miserabel aus. Und man sollte es lassen. Die Anfangsszenen des jungen Indy reißen schon aufgrund dieser CGI-Pampe wirklich aus dem Film raus. Ganz besonders schlimm sind Momente wie bei 3’38, wenn sein Kopf kurz anschwillt, weil er ein Stück auf die Kamera zukommt. Das wirkt nicht wie eine kurzzeitige etwas formatfüllendere Einstellung eines Schauspielers, sondern als hätte jemand dem Rechner gesagt, er solle diese digital erschaffene Antlitz mal kurz wie einen Luftballon aufblähen. Fehlt nur noch, dass die Augen für den gleichen Moment aus dem Kopf heraus quillen. Für Wimpern am unteren Augenlid hat offenbar zudem die dreijährige! Postproduktionszeit dieser Szenen nicht gereicht, während das, was am oberen Lid Wimpern sein sollen, eher einem schwarzen flächigen Kajalstrich ähnelt. Eigentlich darf man ja froh sein, dass per CGI und KI immer noch keine Schauspieler glaubwürdig zu ersetzen sind. Aber in Gottes oder sonstwems Namen: Hört doch einfach auf mit diesen per CGI verjüngten Darstellern!
Bild- und Tonqualität BD
Der digital gefilmte Indiana Jones und das Rad des Schicksals zeigt sich von Beginn an zwar rauscharm, aber nicht rauschfrei. Und das ist an dieser Stelle durchaus positiv zu bewerten. Denn das ganz dezente Rauschen lässt den Film angenehm organisch erscheinen. Natürlich nicht so analog wie die vier Vorgänger, aber eben auch nicht so clean digital wie ein Barbie. Was von Beginn an auffällt, ist das sehr erdige Color Grading, das selbst in den Naziszenen während der ersten Viertelstunde dominiert. Erst recht, wenn es an die Uni geht und ohnehin, wenn man später nach Marokko reist. Abseits vom Braun gibt’s nur wenige Farben. Die Parade nach ca. 40 Minuten liefert mal ein paar Rot- und Blautöne. Ansonsten bleibt es erdig, wobei die Brauntöne gerade auf Gesichtern eine leichte Gelbbetonung haben. Die Kontrastierung gelingt durchweg gut und unterschlägt keine Details im bisweilen sehr guten Schwarzwert. Helle Bereiche reißen aber schon mal etwas aus (68’56). Was die Blu-ray nicht perfekt macht, ist das Encoding. Gerade in nebligen oder verqualmten Bereichen sieht man unschöne Ansammlungen von Rauschen, während Nebenbereiche arg glatt erscheinen.
Wie bei den Disney-Outputs üblich gibt’s für den deutschen Ton von Indiana Jones und das Rad des Schicksals eine Dolby-Digital-Plus-Tonspur. Dass das erst einmal nichts über die Qualität des Tons aussagt, muss man allerdings immer wieder betonen. Auch eine DD+-Kodierung oder sogar eine „nur“ in Dolby Digital gemasterte Tonspur kann vorzüglich klingen und eine tolle Dynamik liefern. Und selbst bei Disney geht das gelegentlich mal (vgl. Prey). Doch zurück zu Indy 5: Nimmt man die Explosion bei 4’25, so ist klar, dass man hier nicht gerade mit Dynamik geklotzt hat. Vor allem sollte man es sich nicht antun, den Film nach dem Genuss der Blu-ray oder UHD Blu-ray von Oppenheimer einzulegen. Denn zwischen den Explosionen dort und hier liegen dann doch einige Atomspaltungen. Man kann dem fünften Indiana-Jones-Abenteuer zwar nicht absprechen, akustisch Spaß zu machen, und im direkten Vergleich mit anderen Disney-Filmen geht’s hier halbwegs kräftig zu Werke, aber herausragend ist’s nicht. Der englische Sound kann das allerdings (auch das kennt man von Disney) kaum besser. Zwar um rund 3 dB lauter eingepegelt, wirkt er auf die gleiche Lautstärke betrachtet sehr ähnlich wie der deutsche Ton. Erneut ein Beweis dafür, dass NICHT die Komprimierung des Tons über die Qualität entscheidet, sondern eben der- oder diejenige(n), die an den Reglern sitzen und entscheiden, dass man eben nicht die volle Dynamik ausspielt. Dennoch gibt es ein paar akustische Highlights. So wird das Finale im Flugzeug nach rund 125 Minuten von teils sehr druckvollen Momenten begleitet (125’25). Allerdings klingt’s auf beiden Tonspuren durchweg etwas belegt und dumpf. Sowohl der O-Ton als auch die deutsche Synchro dürften offener und lebendiger tönen. Was indes dauerhaft gut und spaßig ist, ist die Einbindung der Rearspeaker, die ein dauerhaft räumliches Erlebnis ermöglichen. Auch die Stimmen klingen gut, bleiben verständlich und sind harmonisch eingebettet.
Bild- und Tonqualität UHD
Indiana Jones und das Rad des Schicksals wurde mit Kameras vom Typ ARRI Alexa LF und ARRI Alexa Mini LF aufgenommen. Beide zeichnen mit 4.5K auf, was über ein 4K-DI gemastert wurde. Disney liefert die Scheibe mit HDR10 sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum aus. Gegenüber der Blu-ray ist das Bild der UHD Blu-ray ein wenig dunkler. Das führt zu intensiveren Schwarzwerten, bei gleichbleibend guter Durchzeichnung. Spitzlichter wie Laternen oder Autoscheinwerfer in der Nacht haben allerdings nicht bedeutend mehr Punch. Die generelle Abdunklung des Bildes wird nicht zwingend durch gleißende punktuelle Leuchtquellen durchbrochen. Allerdings sind helle Bereiche deutlich weniger überstrahlt als über die Blu-ray. Gut zu sehen beim Blick aus dem Flugzeugfenster nach 68’56 Minuten. Beim Grading unterscheiden sich die Disks nur marginal. Aufgrund der dunkleren Abstimmung sind Rottöne etwas satter und Hautfarben werden brauner, also mit weniger Gelbanteil wiedergegeben. Dem Look des Films steht das besser und die Farbabstimmung wirkt insgesamt natürlicher. Was ebenfalls besser ist, ist das Encoding. Digitale Rauschanteile werden gleichmäßiger dargestellt und das feinere Rauschen sorgt im Zusammenhang mit der nativen 4K-Auflösung für eine detailreichere Darstellung. Die Schrift der Zettel am Kühlschrank ist deutlich besser lesbar und auch Details auf Gesichtern werden schärfer herausgearbeitet. Hierfür lohnt sich die 4K-Scheibe dann auf jeden Fall – auch wenn der große Unterschied zur Blu-ray ausbleibt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray dunkler gemastert, verliert aber nie die Zeichnung und wirkt in den entsprechenden Szenen bedrohlicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier zunächst das Bild in der Übersicht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Deutlich erkennbar ist, wie viel besser die Schriften aufgelöst und damit lesbarer sind.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Durch die dunklere Abstimmung ist die UHD Blu-ray etwas kräftiger im Rot.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier noch moderat im Himmel, der über die HDR-Scheibe besser durchzeichnet ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das offenbart nur die UHD Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist wärmer und brauner dominiert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk macht mit der höheren Auflösung eine bessere Figur.
Wie von Publisher Disney bekannt, gibt’s auf der UHD Blu-ray eine Dolby-Atmos-Spur für den O-Ton von Indiana Jones und das Rad des Schicksals, während die Synchro weiterhin bei Dolby Digital Plus in 7.1 verharrt. Hört man sich die Atmos-Fassung auf der regulären Ebene an, so kommt sie der englischen DTS-HD-Master-Fassung der Blu-ray sehr nahe. Allerdings legt sie bei Explosionen und den Tiefbasselementen während der Actionszenen durchaus noch mal eine kleine Schippe drauf. Die Flugzeugsequenz nach 125 Minuten gelingt so durchaus hörbar dynamischer und wuchtiger. Die Höhen-Ebene hinzugenommen fängt es mit deutlich hörbaren Sounds der Kriegsflugzeuge sowie den heulenden Bombenabwürfen an. Das hört man während der Eröffnungssequenz immer wieder, mit teils sehr deutlich ortbaren Geräuschen von oben. Die Explosion bei 4’28 lässt einiges an Bruchstücken von den Heights herabrieseln und das Knarzen kurz darauf, ist ebenfalls sehr griffig. Richtig klasse ist das Gewittergrollen bei 11’28 oder bei 119’00, das aber noch von den Schüssen bei 15’43 in puncto Dynamik getoppt wird. Immer wieder ballert es in der Folge und es sind auch weitere Kampfflugzeuge zu hören. Die Dynamik, die nach 38’30 von den umstürzenden Regalen entfacht wird, hat man in der heftigen Form von einer Disney-Spur auf den Heights vermutlich nicht erwartet. Granatenstark auch das Verhallen des Schusses bei 43’18 – als stünde man selbst auf den Straßen. Das Flattern der Blätter kommt ebenfalls sehr griffig von oben, was für einen tollen Rundumeffekt sorgt. Im Tunnelt tutet dann mal der Zug und in späteren Actionszenen flitzen auch immer mal wieder Querschläger über die Heights. Ab der 70. Minute kreist zudem ein Helikopter über die Köpfe. Ob es die Dschungelatmosphäre bei den Szenen in der Stadt! nach 71’20 gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Das wirkt aber auch über die reguläre Ebene etwas befremdlich. Weniger befremdlich ist die erneute Explosion nach etwas über 93 Minuten, die auch noch einmal deutliche Signale auf die Höhenspeaker schickt. Die Stimmen, die massiv von den Wänden widerhallen, verteilen sich sehr griffig und dediziert auf den einzelnen Speakern an der Decke (ab 102’00). Natürlich gibt’s auch im fünften Indy wieder Viehzeugs. Und das krabbelt ab der 106. Minute ziemlich gruselig auf sämtlichen Speakern herum. Setzt sich nach knapp 108 Minuten dann ein Mechanismus in Gang, knattert es beeindruckend von oben. Während der Flugzeugsequenz nach zwei Stunden geht’s dann erneut räumlich her. Prinzipiell sind die 3D-Sounds allesamt korrekt gesetzt und vom Sounddesign her auf der besseren Seite der Veröffentlichungen im Jahre 2023. Da darf man rein von den Effekten her mit Paramount/Disney durchaus zufrieden sein.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von liegt komplett auf der Blu-ray, nicht auf der 4K-Disk. Neben der Möglichkeit, den Film in der Soundtrack-Version abzuspielen, lockt ein fünfteiliges Making-of mit einer knappen Stunde Spielzeit. Darin kommt auch Spielberg zu Wort, der die Regie des Films ja noch abgetreten hatte. Entlang der Schauplätze hangelt man sich in den fünf Teilen vom Prolog über New York und Marokko bis hin zum Finale
Fazit
Indiana Jones und das Rad des Schicksals ist ein stimmiger Abschluss des Franchise. Für Fans bietet er eine Menge Nostalgie und vermeidet Fehler des direkten Vorgängers. Auch wenn die Story in Summe nur wie eine Art „Best-of“ der drei ersten Teile anmutet, ist es einfach schön, Harrison Ford noch einmal mit Hut und Peitsche unterwegs zu sehen. Hätte man sich das furchtbare De-Aging gespart, wäre vor allem die Eröffnung zu einer der besten Sequenzen der ganzen Reihe geworden. Visuell punktet die UHD Blu-ray gegenüber der Blu-ray mit der sichtbar höheren Auflösung und der besseren Durchzeichnung auf hellen Bereichen. In der Farb- und Kontrastdarstellung wird HDR allerdings nicht wirklich ausgereizt. Der Ton geht in Ordnung, ohne an kürzliche Highlights wie Oppenheimer oder Transformers: Aufstieg der Bestien heranzureichen. Das hatte bei einer Disney-Veröffentlichung aber vermutlich auch niemand erwartet.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 70%
Film: 75%
Anbieter: Walt Disney Studio Home Entertainment
Land/Jahr: USA/GB 2023
Regie: James Mangold
Darsteller: Harrison Ford, Karen Allen, Phoebe Waller-Bridge, Antonio Banderas, Thomas Kretschmann, Mads Mikkelsen, John Rhys-Davies, Toby Jones
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 154
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: ©2022 Lucasfilm Ltd. & TM. All Rights Reserved.)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Moin Timo,
anscheinend findet man den Film nicht über deine Archivsuche, sondern nur bei Eingabe des Titels über die Suchleiste. Habe nach Sichtung deiner Kritik zugeschlagen und bedanke mich für deine Mühe. Bei diesen Film hast du jedenfalls nicht deine Zeit geopfert, deswegen auch nochmal an einen Dank, das du dich für uns durch so manchen Film quälst.
Mach weiter so.
Gestern gesehen, der war so unsagbar schlecht, ich bin einfach nur sprachlos.
Vielen Dank für Deine treffende Rezension, Timo. Mich hat der Film, trotz aller Kritik und auch meiner eigenen Erwartungshaltung ganz gut unterhalten. Natürlich habe ich immer eine kleine Entenhaut, wenn die fantastische Musik von John Williams ertönt – fühle mich zumeist in mein 16. Lebensjahr zurückversetzt – ins Metro Kino in meiner Heimatstadt Kiel. Indiana Jones Teil 1. (ohne zu ahnen, dass da noch was kommt).
Nun, natürlich habe ich, gefühlte 2 Millionen Filmen und Serien später nicht mehr dieses „es ist ein Wunder“-Gefühl, aber, wie erwähnt, ich fühlte mich recht gut unterhalten.
Während mir das Bild gut gefallen hat, sprechen wir wirklich, leider wieder, über keinen überzeugenden Ton. Schade.
Das de-aging ist echt übel – ich verstehe die Intention warum man es versucht, aber hey – es gibt sicherlich bessere Möglichkeiten.
Eine Frage noch an die Fachwelt hier. Mal wieder ist mir ein „Judder-Effekt“ aufgefallen – bei Minute 44, die Verfolgungsjagd Motorrad -Pferd ruckelt/stottertt das vorbeirasende Motorrad…woran liegt das? CGI? Bildfrequenz? OLDED? Danke vorab.
PS: Ich mochte den gealterten Indy sehr, auch der Respekt vor den Figuren und den alten Teilen. Archimedes ist genauso sinnvoll, wie der heilige Gral, Voodo und Außerirdische – gibts alles!
Das ungleichmäßige Ruckeln vom Motorradfahrer liegt weder am OLED, noch an der Bildfrequenz. Ich habe mir gestern den Film angeschaut und mir ist es auch sofort aufgefallen. Da wurde wohl bei der (Post-)Produktion CGI- und Realaufnahmen fehlerhaft umgesetzt, bzw. ineinander integriert.
Es schaut fast so aus, als fehlten dem Motorradfahrer ein paar Frames gegenüber dem Rest der Szene. 😉
Danke Dir, Norbert. Ich hatte bereits mit dem Stream auf Disney+ verglichen – der Fehler findet sich dort ebenfalls.
Einen ähnlichen Fehler (ich bin da momentan echt sensibel oder ich sehe besser :o)) findet sich auch bei Prey – bei der Flucht durch’s Feld – ebenfalls auf UHD und im Stream.
Was ich leider nicht recherchieren kann (kein Stream vorhanden), ist ein starker Judder Effekt bei Renfield – hatte das auch in den Kommentaren zum Film gefragt. Quote: „bei 1.02.05 – in der die vielen Fahrzeuge auf den Hof fahren“ Unquote. Naja, es muss nicht alles im Leben geklärt werden :o) Danke nochmals.
Grundsätzlich dürfte so etwas eigentlich nicht passieren. Ich gehe davon aus, dass CGI-Elemente mit der gleichen Framerate wie reale Komponenten gerendert werden. Dass dann das durch das Bild fahrende Motorrad ungleichmäßig (!) ruckelt, der Hintergrund aber nicht, ist daher nur durch einen Fehler, bzw. Unachtsamkeit bei der Produktion zu erklären. Dabei gehe ich natürlich immer davon aus, dass man am Fernseher eine Zwischenbildberechnung (MCFI) ausgeschaltet hat. Diese könnte eventuell ähnliche Fehlerbilder erzeugen. Bei mir ist sie immer aus und ich konnte den von Dir beschriebenen Effekt ja auch bei mir sehen.
Vielen Dank, Norbert. Ich denke, da hast Du absolut recht. Das ist dann Fluch und Segen zugleich – die UHD zeigt deutlich mehr Produktionsfehler auf ;o)
Ich habe übrigens, Asche auf mein Haupt, bei meinem alten LG OLED (2017) True Motion (klar) aktiviert. Da es keinen Soap Effekt gibt, läuft alles prima und das Bild ist wirklich überragend – selbst beim Sport ist alles flüssig und es ruckelt nix. Ich werde aber mal testen, ob „echtes Kino“ eine Änderung bringt. Tausend Dank nochmals für Deine Erklärungen.
Hat jemand vielleicht auch Abspiel Probleme mit der 4K Disc? Bei mir fängt so ab der Scene, wo der Hotelangestellte mit dem Servierwagen ins Zimmer fährt, an zu stottern und das Bild in Fragmente aufzulösen 🙁 Ist da was bekannt? Oder bin ich ein Einzelfall?
Ich habe einen älteren Panasonic DMP-UB704 Player. Was soll ich tun Disc umtauschen?
Hallo Daniel, ich habe den Film gestern gesehen und keinerlei Fehler, wie von Dir beschrieben, feststellen können. Diese Klötzchenbildung klingt für mich aber im besten Fall nach – Update für Deinen Player, aber eher nach Fingerabdruck oder defekte Disk.
LG Stefan
Betrifft PANASONIC DMP-UB704: Den Indiana Jones habe ich (noch) nicht. Aber die 4K von ‚Mission Impossible-Dead Reckoning‘ ließ sich bei mir gar nicht starten. Mittlerweile habe ich es häufig, dass das Bild einfriert und ich sogar den Netzstecker ziehen muss, damit die Schublade vom Player wieder aufgeht…Das kann mal an einem Staubkorn liegen, scheint aber ein PANASONIC-Problem zu sein. Ich habe in letzter Zeit häufiger von Problemen mit PANASONIC-Playern gelesen. Neue Updates für den Player gibt es nicht…
Nur zur Vollständigkeit und für die weitere Problemfindung: Meine beiden Panas (824 und 900) laufen einwandfrei und problemlos.
Mein UB9004 läuft ebenfalls einwandfrei. Bisher keine Aussetzer, wenn dann lag’s bisher an der Disc.
Danke für Eure Rückmeldungen. Ich denke entweder ist mein Player einfach zu alt und hat erste Alterserscheinung oder meine Disk ist echt defekt. Komisch halt das immer an derselben Stelle passiert. Die Disk sieht optisch 1a aus. Ist auch das erste Mal, das mein Player diese Macken macht. Ich werde mal versuchen den Player mit Luftdruck zu reinigen oder die Disk einen Freund mitgeben zum Testen.
Also mit Luftdruck wäre ich sehr vorsichtig, besser eine Reinigungs BluRay probieren.
Dort sind kleine Bürsten an der Unterseite, die schonend den Staub vom Laser entfernen.
Ggf. auch mit Reinigungsflüssigkeit.
Oft bewirken die Teile Wunder 🙂
Indiana Jones und Bond sind für mich wie das Amen in der Kirche ein Muss. Bin Fan von beiden seit meiner Grundschulzeit (!) in der zweiten 1980er Hälfte.
Für mich gibt es keinen schlechten Indiana Jones Film, lediglich bessere und etwas schwächere, basta.
Die ersten drei sind Meisterwerke, denen ich 10/10 gebe. Königreich des Kristallschädels und Rad des Schicksals unterhalten mich aber genug und Rad des Schicksals macht auch alles andere als den Indiana Jones Charakter kaputt.
Ich würde mich ja immer noch über eine 5 Filme UHD Box freuen.
Paramount und Disney konnten sich ja auch einigen, dass die Indy Filme auf beiden Streamingdiensten im Abo sind.
So besitze ich nämlich immer noch meine 4 Filme Blu-ray Box von 2012.
@Timo:
Vielen Dank mal wieder für eine tolle Rezension! Beim Bild der UHD hätte ich sogar 85 oder gar 90 vergeben. Aber egal.
Meine Frage, da Du ja auf die dezenten Unterschiede zwischen der dts-HD-Master und der Dolby Atmos Tonspur hinweist:
Bei Atmos (sowie bei dts-HD-Master 7.1 etc.) bekomme ich doch bei einem 5.1-Setup dennoch einen vollwertigen 5.1-Ton, da abwärtskompatibel, korrekt?
Bin gespannt, wie Du die englischen Tonspuren von Auf der Flucht bewertest, solltest Du die UHD noch testen. Laut Reviews aus USA und UK sollen sowohl die darauf befindlichen Tonspuren in dts-HD Master als auch Atmos auf Englisch so ziemlich gleich gut sein. Müsste ich bei solch einer Auswahl und meinem 5.1-Setup die dts-HD-Master Tonspur wählen oder kann man das nicht so pauschal sagen?
Ich hoffe, meine Frage ist klar gestellt? 😉
Danke und Grüße
Wenn du auf einer Scheibe DTS-HD-Master und Dolby Atmos hast, nimmt sich der Receiver bei einem 5.1-Setup ja den True-HD-Kern des Ganzen. Ich würde das im Zweifel mit den eigenen Ohren entscheiden, was einem da besser gefällt. Eine Vorgabe gibt’s jedenfalls nicht.
Danke für die schnelle Antwort!
Ich hätte schon auf Grund der Tonspur ausmachen können, hat mich teils richtig geärgert.
Vorallem gleich am Anfang z.B. wo Indy mit dem Auto fliehen will und sich die 2 Kollegen zu ihm ins Auto setzten. Für war das grottig wie dort die Stimmen abgemischt waren.
Was muß man eigentlich geraucht haben, um diesen Film für gut zu befinden!? Der Film ist völlig zu Recht gefloppt. Während der vierte Teil nur im Finale krankt, habe ich beim fünften wesentlich mehr Grund gehabt, mich zu ärgern. (Erklärungen brauche ich nicht zu liefern, es sind die gleichen, die auch im Netz zu finden sind.) Schade, drum aber Iger und Kennedy haben es tatsächlich geschafft, diese Reihe zu beerdigen. (Mich würde brennend mal interessieren, was Lucas über diesen Film denkt.)
Ich persönlich habe nichts geraucht: Der Film hat mir trotz Schwächen (Länge, CGI, Teddy) gefallen.
Der vierte Film hat nur im Finale gekrankt? Echt jetzt?
Erklärung im Netz? Also, die äußerst differenzierten Filmkritiker aka Hater-Troll-Fans mit Woke-Angst? Echt jetzt?
Bin übrigens sehr zufrieden mit der UHD-Blu-ray.
Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so.
Wir sollten wirklich versuchen davon wegzukommen jede abweichende Meinung zu pauschalisieren („Hater!“//“Fanboy!“)
Für mich ging Teil 5 gar nicht, viel zu negativ und deprimierend,für meinen Geschmack. Das Idol meiner Kindheit brauche ich nicht als alten, gebrochenen Mann zu sehen. – In Würde altern ist möglich und auch im hohen Alter noch am Leben teilzunehmen, bei Indy 5 habe ich davon aber absolut nichts spüren können.
Da hat mir Teil 4 trotz des 15 Jahre alten, teilweise sehr schwachen CGI, tatsächlich sehr viel besser gefallen (natürlich auch kein guter Film).
Da gebe ich Dir Recht, ist eigentlich auch nicht meine Art. Habe das halt so überspitzt formuliert, weil man ja für eine andere (positive) Meinung bezüglich des Films ja irgendwas geraucht haben muss
…;-)
Mir persönlich hat Indy 5 wesentlich besser gefallen als Indy 4.
Das ist Blödsinn, was Du da schreibst und das weißt Du auch! Das, was mich geärgert hat, daß sind schon die Sachen, die auch dem Großteil der Fans sauer aufstießen. Das hat nichts mit Woke, Trollen, Kobolden und was weiß ich zu tun. Es war für mich nicht mal die z.T. schlechte CGI, Fords junges Gesicht sah oft doch recht gut aus. Allerdings ging das CGI voll daneben, als er in der Dunkelheit über den Waggon hüpfte. Meine Güte, da sahen Bewegungen in Splinter Cell III vor 15 Jahren schon wesentlich überzeugender aus! Auch Mikkelsen hat dem Film nicht geschadet, hat er ihn vielleicht sogar noch besser gemacht, als er es ohne ihn gewesen wäre. Es war diese nervige Frau, die total negative Präsentation Indys und die absolut lächerlich Zeitreise! Mit so etwas kann der vierte Teil nur im Finale aufwarten, alles andere war da in Ordnung. Allerdings hätte Ford sich und uns einen großen Gefallen getan, wenn er diesen Film nicht mehr gemacht hätte. Selbst wenn Disney diesen Film auf UHD verschenken würde, würde ich ihn nicht haben wollen.
Mir stößt es nur sauer auf, dass man was geraucht haben muss, wenn man eine abweichende Meinung zum Film hat – daher mein zugegeben etwas pauschaler Rundumschlag. Aber wohlgemerkt mit Fragezeichen versehen;-)
Für mich persönlich hat Teil 4 wesentlich mehr Schwächen …
Aber da gehe ich mit: Der rennende Indy auf dem Zug sieht schon (wie so manche DeAging-Einstellung) einfach schlecht aus.
Bei Indiana Jones gehen halt die Emotionen hoch, ähnlich wie bei Star Wars. Man will das Gefühl aus seiner Jugend wiederhaben und es stellt sich einfach nicht ein. Dafür müssen dann Logikfehler, unglaubwürdige fantastische Elemente und übertriebene Actionszenen herhalten. Ich kann mich noch gut erinnern, wie auch die früheren Fortsetzungen mit ähnlichen Kritiken überzogen wurden, und Teil 1 war davon nicht ausgenommen. Was haben damals alle über das Finale mit Gottes Zorn geschimpft. Alles kein Thema mehr, Klassiker halt. Nicht falsch verstehen, Teil 1 ist atmosphärisch nicht zu toppen, und die Chemie zwischen Ford und Connery im 3. Teil gehört zu den größten „Filmpaaren“ der Filmgeschichte, da kommen die neuen Filme nicht dran. Aber „Tempel des Todes “ ist zwar eine unterhaltsame Jahrmarktsattraktion, aber auch ein eher seelenloses typisches 80er Reißbrettprodukt mit dem meiner Meinung nach schwächsten Drehbuch und der oberflächlichsten Figurenzeichnung der ganzen Reihe, das vorwiegend von Spielbergs rasanter Inszenierung lebt. Und wer bei Indy im Kühlschrank Realismusprobleme hat, aber nicht bei Teil II (Schlauchboot ! Hängebrücke!), muss schon die Nostalgiebrille sehr rosa färben
Ich muss hier grundsätzlich noch mal ein Lob an alle Beteiligten aussprechen!
Da ich die letzten zwei Tage gar nicht hätte reagieren können, freue ich mich darüber, dass trotz einer sehr kontroversen Meinung über den Film und trotz der einen oder anderen unbedacht-impulsiven Wortäußerung niemand persönlich oder gar beleidigend geworden ist. Ich schätze sehr, dass hier in den Kommentaren weitgehend sachlich argumentiert wird und selbst dort, wo es mal etwas emotionaler zugeht (wie hier) noch Raum für die Meinung des jeweils anderen ist, sobald man sich mal direkt ausgetauscht hat.
Bietet die 4k einen Mehrwert gegenüber dem Disney + stream? Sprich lohnt sich der Kauf auf Disc für das Geld oder tut es auch der Stream?
Noch ist der Film zum Stream nicht verfügbar bei Disney+. Kommt dort am 15.12., wenn ich nicht irre.
Natürlich. So wie immer…
Hat dir Disney ein Muster zum Testen vorab zugesendet? Danke für das schnell erschienene Review
Korrekt Florian, so war es.
Den grössten Schwachpunkt des Films hast Du geflissentlich übersehen: Phoebe Waller-Bridge. Wie man Indy einen derart arrogant-besserwisserischen, völlig unsympathischen Sidekick, dargestellt von einer charisma-befreiten Schauspielerin ohne jede Leinwandausstrahlung ins Drehbuch schreiben kann, wird sich mir nie erschliessen. Wirklich jede Szene mit ihr möchte man am liebsten herausschneiden. Dagegen ist das in der Tat misglückte De-Aging ja noch geradezu ein Highlight.
Was die technischen Belange der UHD betrifft, stimme ich Dir völlig zu. Nur fand ich den Ton übertrieben frontlastig.
So gehen Meinungen auseinander. Für mich war gerade diese Darstellerin ein Highlight des Films. Den Tiefpunkt weiblicher Hauptfiguren sehe ich eher bei Teil II, wobei auch da vermutlich Kate Capshaw weniger Schuld trug als dadurch Drehbuch
Das Drehbuch. Wieder mal die Autokorrektur
Im übrigen fehlt dem Film auch in jeder Szene die inszenatorische Eleganz eine Steven Spielberg. Man erinnere sich nur mal an die Einführungsszene mit Indy in Teil 4. Mangold ist ein solider Studioregisseur aber nicht mehr.
Alles Geschmackssache. Mir haben aber, Le Mens 66, Logan, Copland, Identität, Walk the line, Todeszug nach Yuma und ja, sogar Durchgeknallt und Knight & Day vom Studioregisseur sehr gut gefallen :o)
Absolut meine Meinung. Der sonst so temporeiche, gekonnt inszenierte, mit viel Humor gewürzte Spaß ist einem nüchternen, beinahe langweiligen, konventionell bis bieder inszenierten 08/15 Film gewichen. Kate Capshaw war super, Sean Connery unschlagbar, selbst Shia LaBeouf hatte was…..aber hier? Ich hab echt gehofft, sie tritt irgendwann einfach ab in dem Film. Wenigstens der Einstieg konnte noch echtes Indy-Feeling hervor rufen. Ansonsten ist das Ding doch glatt nochmal schlechter wie der oft gescholtene Teil 4, den ich eigentlich ganz gerne mag. Schade….Bildqualität geht aber völlig i.O.
Danke für dein, wie immer, sehr interessantes Review, Timo!
Du liebst die Reihe scheinbar genauso, wie ich oder? Denn Indi 5 ist ein durchaus würdiger Abschluss der Reihe geworden. Man wird zwar nach dem schauen den Gedanken nicht los, dass der Film doch hätte besser werden können. Doch ist der gleichermaßen unterhaltsam und nostalgisch geworden.
Wir haben unsere 4K Scheibe gestern bekommen und gleich mal beide Scheiben getestet. Und wir haben festgestellt, dass die 4K Scheibe schon etwas der normalen Bluray überlegen ist, wenn gleich auch keinen großartigen Sprung. Schade, im übrigen auch, dass der Dolby digital Plus Ton wieder einmal (Disney typisch) mit der Dynamik spart.
Zum Schluss noch dir herzlichen Dank für deine Arbeit, Timo, und bis bald bei einem nächsten Review von dir!
LG Markus 😉
Meiner Meinung nach hätte dieser Film nicht sein müssen. Ford hätte einen Besseren Film für sein Renten abschied bekommen sollen. Schade drum denn die ersten drei Filme kann man sich immer wieder anschauen.