Iron Man 3 3D

Blu-ray Review

Iron Man 3 3D Blu-ray Review Cover
Concorde Home, seit 04.10.2013

OT: Iron Man 3

 


Zurück auf Anfang

Der fünfterfolgreichste Kinofilm aller Zeiten entert das Heimkino. Kann Iron Man 3 den schwachen zweiten Teil vergessen machen?

Inhalt

Die Ereignisse, die Tony Stark aka „Iron Man“ zuletzt mit seinen Kollegen von S.H.I.E.L.D. in New York erlebt hat, setzen dem Lebeman noch tüchtig zu. Er hat sich in sein Entwicklungs- und Spielzimmer zurückgezogen und Pepper die Geschäfte von Stark Industries überlassen. Überlassen hat er auch einen seiner Anzüge, und zwar Colonell Rhodes der diesen nun mit neuer Lackierung unter dem Namen „Iron Patriot“ tragen darf. Doch als immer wieder Terroranschläge die USA erschüttern und ein rätselhafter Superschurke namens Mandarin auf der Bildfläche erscheint, der sich für die Explosionen als Verantwortlicher erklärt, greift Stark ein: Vor laufenden Kameras fordert er den chinesischen Bösewicht heraus und nennt ihm seine Heimadresse. Keine gute Idee, wie sich herausstellt, denn kurz darauf zerlegen drei Hubschrauber das Stark’sche Anwesen. Tony kann Pepper und eine alte Bekannte namens Dr. Mays Hansen gerade noch retten, bevor er in seinem letzten Anzug weit weg von zuhause eine Bruchlandung hinlegt. Derweilen taucht ein flüchtiger alter Bekannter auf: Aldrich Killian hat mit der Biotechnologie von Dr. Hansen genetisch manipulierte Soldaten erschaffen, die nicht nur Superkräfte haben, sondern ihre Körper selbst bei fast vollständiger Zerstörung regenieren können. Diese kleine Armee stellt er in die Dienste des Mandarin, der damit die Welt erzittern lässt. Als Killian auch noch Pepper kidnappt, muss Tony Stark seine psychischen Probleme und Panikattacken überwinden, um vollkommen ohne High-Tech-Ausstattung neue Ideen zur Abwehr des Mega-Bösewichts zu entwickeln …

Von der ersten Zeile des Off-Kommentars Tony Starks an, ist Iron Man 3 eine einzige Erleichterung. Was hatte man mit dem zweiten Teil nicht alles verkehrt gemacht: Der Humor passte nicht mehr, das Timing war schlecht, die Bösewichte überladen und der Showdown eine kurze Lachnummer. All das ist wie weggewischt, wenn der neu im Regiestuhl Platz genommene Shane Black seine Geschichte erzählt. Diese ist deutlich schlüssiger und geradliniger geraten als die des kompliziert-verworrenen zweiten Teils und arbeitet auf ein Finale hin, das den Namen auch verdient hat. Zurück ist auch der herrliche Humor von Iron Man 3 – sowohl dialogtechnischer als auch physischer Natur. Wenn Stark zu Beginn an seinem vollautomatisierten MARK-42 tüftelt und dabei fast von Einzelteilen des Anzugs erschlagen wird; wenn er sich süffisante Wortduelle mit Pepper liefert und gegenüber jedem, der ihm begegnet wieder seine Überheblichkeit spielen lässt, fühlt man sich an die besten Momente des Erstlings erinnert. Der Clou, Tony Stark all seiner Spielzeuge zu berauben, erweist sich dabei als perfekt gelungenes „Zurück auf Anfang“-Element, das noch dazu zeigt, wie Stark auch ohne Anzug Heldentaten vollbringen kann. Robert Downey jr. scheint sich dabei so wohl wie nie zu fühlen und seine Mimik läuft auf Hochtouren. Wie er beispielsweise zusammenzuckt, als Dr. Mara Hansen ihm vorgaukelt, aus der Liaison von vor 13 Jahren wäre ein Spross entstanden, der nun ihm Auto warte, ist einfach sensationell witzig. Auch alle anderen Figuren in Iron Man 3 erhalten ihren Raum und werden nachvollziehbar eingeführt. Sir Ben Kingsley schließlich darf als wohl skurrilster Schurke der Filmgeschichte alle Register seines Könnens ziehen und selbstverständlich wartet nach dem Abspann wieder ein witziger Querverweis zu den Avengers-Kollegen. Wenn’s so weitergeht, darf Iron Man gerne wiederkommen, wie es der Abspann ankündigt!

Bild- und Tonqualität

Schon die beiden Vorgänger hatten nahezu mustergültige Bild- und Toneigenschaften. Iron Man 3 toppt dies aber noch einmal. Das Bild ist absolut ruhig, offenbart keinerlei Unruhen, Unschärfen oder gar Artefakte. Die Farben sind kräftig, natürlich und klar. Der Kontrastumfang ist hoch. Die Detailtiefe lässt den Film schon bei der Wiedergabe in 2D ein Höchstmaß an Plastizität entwickeln.
Beim Ton von Iron Man 3 gibt es dann nicht mal mehr einen Ansatz von Kritik: Schon bei der ersten kleineren Explosion wackelt es bedrohlich im Heimkino (4’00) und der Subwoofer verkündet im Anschluss daran vom kommenden Unheil. Auch die ersten Eskapaden Starks beim Anlegen des neuen Anzugs strotzen vor Effekten und Dynamik. Umherfliegende Teile des MARK-42 lassen den Zuschauer unwillkürlich den Kopf einziehen und der erste Anschlag der Nanotech-Soldaten schlägt mit voller Wucht zu (26’00). Wenn dann Starks protzige Hütte in Schutt und Asche gelegt wird, meint man in der Tat, das Heimkino stürzt gleich ein und im effektvollen Finale wird klar: Alles andere als die Höchstnote wäre hier unangemessen.

3D-Effekt

Der in 2D gefilmte Iron Man 3 legt trotz seiner erst nachträglichen Konvertierung ein fast mustergültiges Erscheinungsbild hin. Die bereits bei zweidimensionaler Wiedergabe sehr hohe Tiefe wird noch einmal getoppt und erzeugt ohne jede Störung oder Doppelkontur eine Sogwirkung, die besonders im Finale eine Intensivierung des Gezeigten zur Wirkung hat. Zwar gibt es keine betont vordergründigen und plakativen 3D-Effekte (sieht man mal vom Plastik-Visor ab, mit dem Stark seine Drohnen steuert), doch insgesamt wurde die Konvertierung sehr gut umgesetzt, um das Vergnügen zu steigern. Da hat man schon deutlich schwächere 3D-Konvertierungen gesehen.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial der Single-3D-Blu-ray von Iron Man 3 ist überschaubar: Der untertitelte Audiokommentar von Regisseur Shane Black und Co-Autor Drew Pearce bleibt recht sachlich, ist aber sehr redselig und informativ. Unglaubliche Bilder bekommen wir in „Enstehung einer Szene: Angriff auf die Air Force One“ zu sehen. Entgegen aller üblichen Herangehensweisen wurde die Rettungssequenz der 13 Leute, die aus dem Flugzeug fallen, nicht vor Green-Screen gedreht, sondern tatsächlich in der Luft. Dafür waren 600 Flüge und unzählige Absprünge notwendig. „Iron Man 3 Unmasked“ lässt uns etwa elf Minuten daran teilhaben, wie Robert Downey jr. sich physisch auf den dritten Teil vorbereitet hat, wie die Szene mit dem Angriff auf Tonys Haus realisiert wurde und wir erfahren ebenso, dass man tatsächlich einen ganzen Wassertank sprengte, als Stark von den Supersoldaten angegriffen wird. Das kurze Audi-Featurette ist so kurz, dass man es sich auch hätte sparen können. Die Patzer hingegen sind witzig wie immer und zeigen, dass Downey jr. zu den sympathischsten Typen Hollywoods gehört. In Marvels One-Shot erwartet den Fan ein neue Erweiterung des Marvel-Universums um die schlagkräftige Agentin Carter.

Fazit

Nachdem Iron Man für mich zur Top-3 der Superheldenfilme gehört und ich mit blankem Entsetzen mitansehen musste, wie Iron Man 2 alle Tugenden des Erstlings über Bord warf, bin ich erleichtert. Um nicht zu sagen begeistert, denn Iron Man 3 kehrt zurück zu den Eigenschaften des ersten Teils und intensiviert die Action um einige Stufen. Dazu gesellt sich ein Cast, das die schwachen Figuren und Leistungen von Sam Rockwell und Mickey Rourke im zweiten Teil vergessen lässt. Bangte ich noch vor dem Genuss des dritten Teils, freue ich mich nun bereits auf den vierten, denn Iron Man 3 ist perfektes Popcorn-Kino!
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 90%
Tonqualität (dt. Fassung): 100%
Tonqualität (Originalversion): 100%
Bonusmaterial: 40%
Film: 85%
3D-Effekt: 80%

Anbieter: Concorde Home Entertainment
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Shane Black
Darsteller: Robert Downey jr., Gwyneth Paltrow, Don Cheadle, Sir Ben Kingsley, Guy Pearce, Jon Favreau
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Real 3D: Nein (konvertiert)
Laufzeit: 131
Codec: AVC/MVC
FSK: 12

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