John Carpenter’s The Thing – Das Ding aus einer anderen Welt 4K UHD

Blu-ray Review

Universal Pictures, 23.09.2021

OT: The Thing

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Body-Horror-Kult in 4K

Zwei Jahre nach der remasterten Turbine-Blu-ray erscheint Carpenters SciFi-Horror in nativem 4K.

Inhalt

Was ist bei den Norwegern passiert?

Der Südpol, das ewige Eis: Die Mitarbeiter einer amerikanischen Forschungsstation werden plötzlich aufgeschreckt, als ein Hubschrauber mit zwei Kollegen der norwegischen Station Jagd auf einen scheinbar wehrlosen Hund macht. Zwei Situationen später ist der Hubschrauber mit einem der Norweger verunglückt und der andere von den Amerikanern in Notwehr erschossen worden. Der Hund überlebt und wird in der US-Basis aufgenommen. Was keiner ahnt: Das Tier ist kein Erdenhund mehr. Vielmehr hat sich ein außerirdischer Organismus seiner bemächtigt, nachdem die Norweger ein uraltes, im Eis eingefrorenes Alien-Raumschiff freigelegt hatten. Dieser Organismus bricht eines Nachts aus dem Hundekörper aus. Zwar gelingt es den Forschern, das blutige Gebilde zu zerstören. Doch fortan weiß keiner vom anderen, ob er eventuell infiziert ist. Das Misstrauen unter den Kollegen wächst und die außerirdische Lebensform holt sich einen nach dem anderen …

Sorgenvoll: Der Doc

Vorab: Wer mein Review zur Turbine-Blu-ray von 2019 gelesen hat, kann direkt zum Kapitel Bild- und Tonqualität vorwärts scrollen. Den Rezensions-Text habe ich mir erlaubt, noch einmal zu verwenden.
Irgendwann im Herbst 1988: Ein 37cm-Röhren-TV, ein VHS-Rekorder und ein (erwachsener) Bekannter, der schon nach zehn Minuten einschlief. Exakt das ist die Ausgangssituation, in der ich mich als 13-jähriger damals befand. In Sachen Altersfreigabe vollkommen ungeeignet und in puncto Filmgenuss bis dato eher von 
Taran und der Zauberkessel vergruselt worden, offenbarte sich mir in den folgenden 110 Minuten ein Erlebnis, das ich bis heute nicht vergessen habe und auch nie mehr vergessen werde.
Während wir heutzutage scheinbar nicht mal mehr in Filme eintauchen können, die gigantischen Bombast auf drei Meter Bildbreite mit zehn Lautsprechern präsentieren, reichte dieses minimale, technisch aus heutiger Sicht vollkommen antiquierte Setup aus, um eine Atmosphäre und Spannung zu erzeugen, die ich bis heute nur selten wieder erlebt habe – wenn überhaupt.
Vielleicht war aber genau diese Ausgangssituation ideal. Denn ohne zu wissen, was die internationale Kritik sechs Jahre zuvor über Carpenters Folgewerk zu Die Klapperschlange gesagt und geschrieben hatte, war ich komplett unvoreingenommen. Und ich hätte ehrlich gesagt auch milde gelächelt, wenn ich gewusst hätte, dass das Lexikon des internationalen Films geschrieben hatte: „… doch angesichts der damit produzierten Ekelszenen, Blutorgien und Leichensezierereien mag man solche Trickkunst kaum würdigen. Carpenter begnügt sich mit der Sensation. Innere Spannung und ironische Brechungen kommen zu kurz.“

Die Angst geht um

Tja, manchmal liegen sie halt doch falsch, die Herren Kritiker. Bei Carpenter war es gleich mehrfach so und im Falle von Das Ding aus einer anderen Welt strafte sie das spätere Publikum auch Lügen.
Einer aus diesem Publikum war übrigens Quentin Tarantino und seine Emotionen mit The Thing dürften sich mit vielen Zuschauern decken:

„The Thing was probably the one movie of all the individual films that I’ve seen that influenced [Reservoir] Dogs the most, because in some ways it’s the same idea. You have a bunch of guys trapped in a situation that they can’t get out of, in a very claustrophobic situation where nobody can trust anybody. It scared the living hell out of me. The thing about it is, the tension and the anxiety and the claustrophobia and the fear and the distrust that was running around those men came straight out into the movie theatre.“

Und wenn Tarantino das sagt, kann’s so falsch vielleicht ja nicht sein. Zwar war die Verfilmung der Erzählung „Who Goes There“ von John W. Campbell jr. auch im Kino kein Erfolg, aber Im Nachgang umso mehr. The Thing dürfte in den 80ern einer der am häufigsten ausgeliehen Filme in den Videotheken gewesen sein. Und das vollkommen zu Recht. Denn der vom Lexikon monierte „Spannungsmangel“ kann nur beanstandet werden, wenn man sich offenbar einzig auf die Splatter-Effekte konzentriert. Natürlich verfehlten auch diese ihre Wirkung nicht. Immerhin handelt es sich bei den Masken und Prothesen von Rob Bottin um die extrovertiertesten, die das Kino bis dato (und eigentlich auch danach) gesehen hatte.

Auch infiziert?

Wer natürlich nur im Blick hat, dass die erste Verfilmung des Stoffes von 1951 mit einem Schattenwesen und weitgehend ohne Gewalt realisiert wurde, vermisst vielleicht die subtile Art. Denn subtil war Carpenter sicher nicht. Seinem Film aber Spannungsmangel vorzuwerfen, ist fast zynisch. Denn schon die grundsätzliche Situation in der beengten Station, von der es keine Flucht gibt, sorgt für Thrill. Dass dann das große Misstrauen ausbricht, sorgt gar für nervenzerrende Momente. Als MacReady gegen Ende die teils gefesselten Kollegen testet, hätte man das kaum packender gestalten können. Alleine diese Sequenz gehört zu den spannendsten Momenten des 80er-Jahre-Kinos. Dazu dann die Suspense, die davon ausgeht, dass der Zuschauer immer etwas früher ahnt, aus wem es als nächstes ausbricht – und schon hat man jeden Kritiker von damals auf den Boden der Tatsachen geholt. Ein weiterer Vorwurf war die angeblich mangelnde Charaktertiefe. Mangelnd? Das muss man dann mal ins Verhältnis mit einem der aktuelleren Blockbuster setzen. Gegen heutige Produktionen liefert Das Ding aus einer anderen Welt geradezu philosophisch tiefgründige Charaktere. Und alle sind während des Films und bleiben auch danach noch greifbar und im Gedächtnis. Auch, weil sie individuell und stark besetzt sind. Und das nicht nur in Carpenters damaligem Lieblingsdarsteller Kurt Russell. Das komplette Ensemble agiert glaubwürdig und selbst in ihren Verwandlungen kann man sie noch wiedererkennen – ein Verdienst der genialen Masken von Bottin.
Um dann doch noch darauf zu sprechen zu kommen: Was er hier in einer Vielzahl an Körperverwandlungs-/Bodyhorror-Szenen realisierte, sucht noch heute seinesgleichen. Ob es die eingefrorenen und schon mutierten Leichen auf der norwegischen Basis sind oder die Live-Action-Verwandlungen in der US-Station im späteren Verlauf. Mehr Kreativität sah man zuvor nie und auch später eher selten. Und wenn man heute Szenen wie den Reanimationsversuch anschaut, der zum Einbrechen des Oberkörpers von Vance führt, ist das immer noch ein äußerst wirkungsvoller, ja schockierender Effekt.

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Bild- und Tonqualität BD

Kreaturenverwandlungen

2019 hatte Turbine mit der Neuauflage von The Thing endlich die alte, völlig rauschgefilterte Blu-ray aufs verdiente Altenteil geschickt. Stattdessen nutzte man eine 4K-Restauration, die 2017 von ARROW vorgenommen wurde, als Basis. Diese Turbine-Blu-ray ist leider NICHT mit ins Paket der 4K-Veröffentlichung von Universal gelangt. Wo auch immer die Gründe dafür liegen: Die beiliegende BD ist erneut die alte und tödlich entrauschte Blu-ray von Universal. Entsprechend sieht diese dann (wer sie noch nicht kennen sollte) folgendermaßen aus: Die Farben sind eher erdig und in den zahlreichen Innenraumszenen geht’s teilweise sehr dunkel zu – dunkel, bis zum Versumpfen von Details. Apropos Details: Durch die massive Rauschfilterung gingen nicht nur die ursprüngliche Körnung, sondern hin und wieder auch echte Bildinhalte verloren. So verschwand ein Tischtennisball in der Bewegung und auch der Rotor eines Helikopters war in Bewegung nicht durchgängig zu erkennen. Und TROTZ Rauschfilterung gab’s dennoch genug Schmutzpartikel und zudem wirklich störende Längsstreifen während einiger hellerer Außenaufnahmen. Durchweg kein wirklich gutes, sondern eher ein ziemlich durchschnittliches bis schwaches Bild, das die Blu-ray damals abgab.

Hat’s Windows auch erwischt?

Beim Ton setzte die alte Blu-ray von The Thing auf eine 5.1-DTS-Spur, die zwar etwas räumlich erschien, ansonsten aber auch einiges an Federn lassen musste. So gab es hörbare Asynchronitäten, die der Synchro innewohnten. Nicht selten sprachen die Synchronsprecher früher als die Darsteller die Lippen bewegten. Jetzt kann man so etwas natürlich im Receiver kompensieren, doch „leider“ war die Asynchronität nicht durchgängig, sondern nur an einigen Stellen. Beispielsweise beim Gespräch zwischen Doc Blair und Clark nach 35’12. Hier kommt schon das „Clark“, also der Anfang des Gesprächs, sichtbar zu früh. Außerdem fehlten auch noch zwei (Halb)Sätze bei 10’35 („und dann auf uns“) und bei knapp 71’00 („Mach die Tür zu“).
Davon ab waren die Dialoge an sich gut verständlich und die Räumlichkeit, wie erwähnt, für einen so alten Film ganz in Ordnung. Sobald die Filmmusik etwas dramatischer einsetzte, gab’s sogar mal etwas Tiefbass.
Turbine hatte bei seiner Fassung 2019 nicht nur sämtliche US-Fassungen integriert, sondern auch die restaurierte 2.0 Synchro aufgespielt und eine neue DTS-HD-Master-Mischung in 5.1 abgelegt, die räumlicher war und vor allem die Asynchronitäten beseitigte. Allerdings klangen Windgeräusche und Flammenwerfer ein wenig phasenverschoben. Aber, wie gesagt: Die Turbine-Blu-ray liegt dem UHD-BD-Set NICHT bei. Wer sie hat, halte sie alleine aufgrund der zahlreichen restaurierten Tonfassungen in Ehren.

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Bild- und Tonqualität UHD

Genießt MacReady noch das Vertrauen der anderen?

Wie oben erwähnt, wurde von The Thing im Jahre 2017 bereits ein 4K Scan angefertigt, der auch als Vorlage für die Turbine Blu-ray genommen wurde. Universal dürfte gut daran getan haben, sich ebenfalls diesen Scan zu schnappen, um darauf basierend ein neues Grading mit HDR10 und erweitertem Farbraum zu erstellen. Ausgehend vom auf 35-mm-Filmmaterial gedrehten Carpenter-Horror hat man nun die Körnung absolut authentisch restauriert. Nahezu jeder Schmutzpartikel und Störstreifen gehört nun der Geschichte an und das Bild sah nie echter und griffiger aus als jetzt. Und das gilt auch in Abgrenzung zur Turbine-Blu-ray. Zwar war diese der alten Blu-ray bereits um Längen überlegen, doch gegenüber der zusätzlichen Auflösung und vor allem der Bilddynamik hat die Turbine-Scheibe hier das Nachsehen. Denn die UHD-BD von Das Ding ist vor allem eins: Wirklich kontrastark. Und das ohne Übertreibung oder zu brutales HDR. Wer sich aber mal den weißen Schnee rund um die Station bei Tageslicht anschaut, der will nie wieder in die gräulich-schmuddelige Masse zurück die von der alten Blu-ray präsentiert wurde. Die Schneeflächen strahlen im Gegensatz zur alten Blu-ray und wirken richtig gleißend, ohne zu überkontrastieren. Dazu ist auch die Durchzeichnung im Dunklen besser. Denn wo man zuvor kaum etwas auf Schattenbereichen erkennen konnte, ist nun noch Detailzeichnung vorhanden. Gerade die Innenraumszenen profitieren maßgeblich vom HDR-Grading. Während die generelle Farbgebung in den Außenszenen kühler ist (was explizit so von Carpenter und Kameramann Dean Cundey freigegeben wurde) als über die seltsam warm gestimmte, alte Blu-ray und Innenraum-Sequenzen eine authentische Wärme haben, ist die Universal-UHD-BD gerade in Innenräumen kontraststärker als die teils etwas zu hell abgestimmte Turbine-BD.
Die Fein- und Tiefen-Auflösung setzt sich dann wiederum Galaxien von der alten Blu-ray ab, kann aber auch die Turbine-Full-HD-BD noch in die Schranken verweisen. Wenn man beispielsweise bei 38’03 auf der Plakette im Hubschrauber noch Wörter und Zahlen lesen kann, wo die alte Blu-ray nur undefinierten Matsch abbildete, dann kann man sich sicher sein, die bisher bestmögliche Bildqualität für Carpenters The Thing zu bekommen. Zumal die Farbintensität und -differenzierung der Blut- und Bodytransforming-Effekte wirklich klasse geworden ist. Da machen die gruseligen Maskeneffekte gleich doppelt so viel Spaß. Von vorne bis hinten eine wirklich überzeugende 4K-Umsetzung.

Blu-ray (7’01): (Slider ganz nach rechts): Die alte Blu-ray kam schmutzig, dunkel und farblich wenig authentisch rüber.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K UHD Blu-ray ist authentisch kühl und bewusst bläulich gestimmt. In puncto Helligkeit wischt sie mit der alten BD den Boden auf.

Blu-ray (4’33): (Slider ganz nach rechts): Noch mal deutlicher was die Farbgebung angeht. Die alte Blu-ray war deutlich wärmer/brauner.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die neue Farbgebung ist kühler und bläulich.

Blu-ray (15’48): (Slider ganz nach rechts): Die alte BD war noch mit zahlreichen Schmutzpartikeln durchsetzt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe ist frei von den allermeisten Schmutzpartikeln.

Blu-ray Universal (24’49): (Slider ganz nach rechts): In den Innenräumen war die alte BD schlicht zu dunkel und ließ Details versumpfen.
Blu-ray TURBINE (Slider ganz nach links): Die Turbine-Blu-ray zeigte die Innenräume wesentlich heller.

Blu-ray TURBINE (24’49): (Slider ganz nach rechts): Noch einmal der Vergleich zwischen der Turbine-Blu-ray und der 4K-Fassung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD BD zeigt gegenüber der Turbine Blu-ray ein kontrastreicheres Bild. Insgesamt die homogenste Fassung.

Blu-ray Universal (34’16): (Slider ganz nach rechts): Die alte Blu-ray war so dunkel, dass man die schaurigen Masken oft gar nicht erkannt hat.
Blu-ray Turbine (Slider ganz nach links): Die Turbine Blu-ray von 2019 hellte hier bereits deutlich auf und zeigte viel mehr Details

Blu-ray Turbine (34’16): (Slider ganz nach rechts): Und auch hier noch mal der Vergleich zwischen der Turbine und der 4K UHD BD.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray liefert mit erweitertem Farbraum und HDR das intensivere Kontrast- und Farberlebnis. Die Effekte fallen dadurch blutiger und „fleischiger“ aus.

Blu-ray (76’10): (Slider ganz nach rechts): Feuer ist immer eine Paradedisziplin von 4K-UHD-BDs. Während die alte Blu-ray arg gelb und überkontrastiert erschien …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … lässt die UHD Blu-ray das Ganze orangefarbener, satter und besser durchzeichnet erscheinen.

Blu-ray (55’50): (Slider ganz nach rechts): Auch hier: Die alte Blu-ray war zu dunkel. Hauttöne dazu etwas magentalastig.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD lässt Hauttöne realistischer/wärmer erscheinen und hat mehr Helligkeit bei gleichzeitig besserem Kontrastverhalten.

Blu-ray (33’02): (Slider ganz nach rechts): Die Feinauflösung der alten Blu-ray war praktisch nicht vorhanden.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Erst die 4K-Scheibe zeigt eine Treppe, wo eine Treppe und kein Matschhaufen ist.

Zur Verdeutlichung das Bild in vollem Umfang
Blu-ray (37’21): (Slider ganz nach rechts): Die Aufschrift auf dem Hubschrauber: Ein undefinierter Klumpen an Buchstaben über die alte Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe lässt die Aufschrift komplett lesbar erscheinen.

Blu-ray (37’21): (Slider ganz nach rechts): Ebenfalls nicht schön: Die hässlichen vertikalen Schmutzstreifen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk zeigt keine Streifen, sondern authentisches Filmkorn, wo es hingehört.

Auch hier das Bild in seiner vollen Größe zur Veranschaulichung des Ausschnitts oben
Blu-ray (38’03): (Slider ganz nach rechts): Und noch ein eindrucksvoller Auflösungsvergleich. Die Tafel im Inneren des Helikopters lässt sich über die alte Blu-ray nicht ansatzweise lesen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Zieht man das Moiré des Screenshots ab, lässt sich die Schrift im laufenden Bild über die UHD Blu-ray perfekt ablesen. Ein himmelweiter Unterschied.

Der Hund kann nichts dafür

Für die UHD Blu-ray hat Universal nun sowohl fürs Englische als auch fürs Deutsche einen DTS:X-Mix angefertigt. Also auf dem Papier die alte DTS-Fassung der alten Blu-ray upgegradet. Schade nur, dass auch die alten Fehler wieder mit an Bord sind. So ist auch die DTS:X-Synchro teilweise asynchron und es fehlen wieder die zwei Sätze, die Turbine für die 2019er Blu-ray eingefügt hatte. Man sieht also auch hier: Die Turbine-Tonspur wurde von Universal nicht angefragt/übernommen. Es wurde aus der alten Fassung ein neuer Mix erstellt, der immerhin nicht unter den Phasing-/Phasenverschiebungseffekten des Turbine-5.1-Mixes leidet. Und der insgesamt auch räumlicher klingt als die alte DTS-Fassung. Wirklich dynamisch oder kräftig wird er deshalb aber noch nicht. Gegenüber der alten DTS-Mischung hat er zwar etwas mehr Präsenz und ist auch etwas lauter eingepegelt, aber die Konzentration wurde offenbar auf eine höhere Räumlichkeit gelegt, was man gut wahrnehmen kann, wenn man sich die Geräuscheffekte auf den Rearspeakern im Vergleich zur alten DTS-Version anhört.
Wechselt man auf die englische DTS:X-Fassung, so klingen deren Geräusche noch einmal etwas authentischer und präziser. Wird Glas zerbrochen, ist das klanglich sauberer und besser aufgelöst. Rennt Windows den Flur entlang, klingen seine Schritte fester und „echter“. Beide DTS:X-Spuren bieten hier und da etwas Basseinsatz, wenn die Musik mehr Drama macht oder auch der Hubschrauber in der Nähe der Kamera landet. Wenden wir uns der Höhen-Ebene zu, die bei einer DTS:X-Spur theoretisch mit einbezogen werden kann, was man auch tat. Schon die Geräuscheffekte während der Titeleinblendung werden mit Höhen-Effekten belegt und natürlich auch der Helikopter zu Beginn. Und das klingt gar nicht mal so übel, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Upmix handeln (müsste). Zum Teil ist es schon fast etwas zu viel, was da von den Heights passiert. Nicht jeder Soundeffekt (bspw. splitterndes Glas auf der Kameraebene oder Schüsse, die ebenfalls auf Höhe der Kamera passieren) ist korrekt gesetzt, was einen simplen Upmix nur noch wahrscheinlicher macht, da es ein wenig den Anschein macht, als wäre eine große Menge der regulären Surroundeffekte nach oben gewandert.

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Bonusmaterial

Das Bonusmaterial war vor zwei Jahren natürlich eine Bank, bei der Special Edition von Turbine. Für die UHD Blu-ray gibt’s jetzt das (schon ziemlich betagte, aber dennoch spannende) 83-minütige Featurette: „John Carpenters The Thing: Der Terror nimmt Gestalt an“ sowie verpatzte Szenen, den Original Trailer und den FIlmkommentar mit Carpenter und Russell.

Fazit

John Carpenters The Thing – Das Ding aus einer anderen Welt ist nach wie vor ein absolut packender Horrorschocker, der nicht nur von seinen genialen Masken lebt, sondern die Figuren allesamt ausreichend vorstellt und vertieft. Aus heutiger Sicht kann man ihn nur als Klassiker bezeichnen – selbst wenn das vor vierzig Jahren kaum einer ahnen konnte oder wollte.
Die 4K UHD Blu-ray zeigt den Film nun in bisher ungesehener Qualität. Sowohl die Restaurierung des ursprünglichen Filmkorns als auch die Schärfe, Farbgebung und Kontrastierung sind hervorragend gelungen. Gleiches kann man auch für die Räumlichkeit der beiden DTS:X-Tonspuren sagen. Leider nur mit der bereits bekannten Asynchronität einiger Stellen beim deutschen Ton sowie zweier fehlender Sätze.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 55%
Bildqualität UHD: 85%

Tonqualität BD: 60% (Abwertung aufgrund von asynchron laufenden Stellen und zweier fehlender Sätze)
Tonqualität BD (Originalversion): 75%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 70% (Abwertung aufgrund von asynchron laufenden Stellen und zweier fehlender Sätze)
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 60%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 60%

Bonusmaterial: 50%
Film: 90%

Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 1982
Regie: John Carpenter
Darsteller: Kurt Russell, Wilford Brimley, T. K. Carter, David Clennon, Keith David, Richard Dysart
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD: DTS:X (DTS-HD-Master-Kern): de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 109
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universal Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.

Trailer zu The Thing

John Carpenter's The Thing original trailer (1982) HQ


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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26 Kommentare
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Basti

Danke für die ausführliche Rezension eines meiner Lieblingsfilme Timo.
Ich war auch etwas überrascht, die alte Blu-ray neben der 4K Disc im Steelbook vorzufinden.
Weisst du eigentlich, ob es bei der Arrow Video UK Veröffentlichung auch Stellen gibt wo was asynchron ist?
Ich habe The Thing u.a. in der Turbine Box (modernes Design) und der Arrow Video UK Limited Edition.
Schön zu sehen übrigens, dass Birnenblatt die Piece of Art Box von Escape from New York mit dem Artwork von Christopher Shy veröffentlicht, der ja auch das moderne Motiv für die Turbine Box geliefert hat. Passt dann gut nebeneinander ins Regal.
2019 hatte ich das Glück The Thing nochmal bei uns im Cineplex in Münster zu sehen „one night only screening“.

Greetz,
Basti

Aguirre

Danke für deinen ausführlichen Kommentar Timo. Das habe ich bisher auch bemerkt ich habe einen Pana Oled HZW2000 und den UB9004 UHD Player und da sieht für mich meistens DV (sofern vorhanden) etwas besser und knackiger aus.

Gruß Mario

Aguirre

Danke Timo für die schnelle Antwort.

Bevorzugst du eher DV oder eher HDR wenn beides vorhanden ist auf der Disc?
Also ich finde DV meistens etwas filmischer, schärfer und hat die bessere Durchzeichnung.

Mach weiter so, großartige Arbeit!

Aguirre

Hallo Timo,
sehr starkes Review, zu einem sehr starken Film.

Timo ich habe eine Frage an dich und zwar mit was machst du als die Bilder von deinen TV’s?
Gerade die Vergleiche zwischen HDR und DV. fotografierst du das ab?

dirk

Ein Vergleich mit der US-UHD wäre hier sehr interessant, da diese einen anderen, wahrscheinlich größeren Bildausschnitt zeigt.

Michael

Wie immer eine tolle Review zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme, wenn nicht sogar DEM Lieblingsfilm. Schön auch, dass man sich bei den Übertragungen auf UHD hier und da wirklich Mühe gibt und das Bildmaterial zukunftsfähiger macht. Vielleicht aber noch mal ganz dumm gefragt (das habe ich im Text nicht ganz verstanden): die Asynchronität beim Ton liegt nur bei der deutschen Tonspur vor oder auch im Englischen? Erstes wäre für mich zu verschmerzen 😉

Dieter

Hallo

Was bedeutet Phasen Verschiebung bei der Turbine Blu-ray ?
In wiefern macht sich das bemerkbar?

Ich besitze ein Auro 3D System und denke das ich mit der Turbine Tonspur und der Auromatic besser bedient bin als mit der deutschen fehlerhaften DTS-X Tonspur…. Das einzige wo ich Abstriche machen muss wird denke ich beim Bild sein…. Wobei das Bild der Turbine vö schon ganz gut ist

Würde mich über deine Meinung freuen
Gruß Dieter

Uli

Deine Rezension bestätigt meinen superguten Eindruck vom Wochenende, als ich mir den Film sofort nach Lieferung angeschaut habe.
Der Film hat meine Jugend geprägt damals und ich sehe ihn immer wieder gerne. Endlich in einer nahezu perfekten Umsetzung.
Das Dr. Copper einen Nasenring trägt habe ich erst jetzt auf der 4K Version entdeckt.

Stefan Schubert

Fällt das stark auf mit den asynchronen Stellen? Und wie lange ist das jeweils mit den asynchronen Stellen? Würde mich mal interessieren. Gruß:Stefan

Ess.

Und wieder eine super Rezension von meinem Lieblings Kritiker. Sehr objektiv, wie immer! Aber 1981 haben sich einige Beteiligten mit „Escape From New York beschäftigt, weshalb der Film von 1982 ist… MfG

Ess.

1981 haben sich einige Beteiligten mit „Escape From New York“ beschäftigt…

David

Danke für die Info! Außerdem muss ich ein dickes Lob aussprechen, das hier ist meiner Meinung nach die beste Seite für 4K Reviews und der Ratgeber für Neuanschaffungen!

David

Gab es eine Änderung des Formats? Bei der Turbine Edition ist es mit 2,35:1 angegeben, hier mit 2,39:1.

blooob

deine ton bewertung ist nicht wirklich eindeutung. liest sich irgendwie ein bisschen wischiwaschi. einen direkten vergleich mit der von turbine erstellten tonspur und der neuen DTS:X hätte ich gut gefunden. also eine klarere definition.

David Hilbert

Ich bin mit der UHD-Auswertung mega zufrieden. Das Bild ist ein Traum. Beim Ton ist mir die A-Synchronität und die fehlenden Sätze, ehrlich gesagt, noch nie aufgefallen. Muss ich beim nächsten Mal drauf achten.

Ja die Turbine-BD und das Boni-Materisl wären natürlich schön gewesen, aber da hätte Universal ja auf die VÖ eines deutschen Labels für eine international angedachte VÖ zurückgreifen müssen. Das war leider klar das dem nicht so sein wird.

Aber allein wegen dem tollen UHD-Bild lohnt sich die erneute Investition absolut. 🙂