Blu-ray Review
OT: John Wick 4
Schwarzmalerei
Zum vierten Mal checken wir ins Continental ein.
Inhalt
John Wick war aufgrund eines Mordes im Continental exkommuniziert worden. In der Folge wurde er gejagt und sollte, um sich freizukaufen, Winston erschießen. Der Leiter des Continental hatte seinerseits mit der Hohen Kammer zu kämpfen und schoss daraufhin auf John. Schwer verletzt konnte dieser vom vernarbten Bowery King geborgen werden. Beide waren sich einig, gegen die Hohe Kammer kämpfen zu wollen. Nach seiner Regeneration beginnt John seinen Feldzug und tötet den Ältesten in Jordanien. Daraufhin erhält der Marquis Vincent de Gramont von der hohen Kammer sämtliche Befugnisse, John und seine Verbündeten aus dem Weg zu räumen. Um das zu erreichen, setzt er den blinden Auftragskiller Caine, einen einstigen Weggefährten von Wick ein. Caine wird vom Marquis unter Druck gesetzt, da er ansonsten seiner Tochter Mia etwas antun würde. Es erfordert weitere Aufträge und Wiedergutmachungen, bis John am Ende einen Ausweg aus seiner Situation gezeigt bekommt …
Wut, Schuld und Überleben – unter diesen drei Überschriften könnte man die drei ersten Filme des John-Wick-Franchises stellen. Dreimal steht mit dem gleichnamigen Titelhelden ein Keanu Reeves vor der Kamera, der all jene Lügen strafte, die ihn nach der Matrix-Trilogie nur noch in seichten B-Movies sahen. Intensives monatelanges Training vor den Beginn der Dreharbeiten gestellt zeigte sich der sympathische (und im Feld der Hollywoodgrößen auch menschlich herausragende) Mime in bester Form, um die teils unglaublich inszenierten Actionchoreografien zu absolvieren. John Wick ließ die wahrlich nicht schlechten Fights aus 96 Hours alt aussehen, was in den Fortsetzungen allerdings auch mehr und mehr zum Selbstzweck verkam, um die herum eine Quasi-Geschichte geschrieben wurde. Begann es mit einer herausragenden emotionalen Bindung an den Protagonisten im ersten Teil, wurde das JW-Universum in den beiden Sequels immer größer und weltumspannender. Das sorgte natürlich für exotische Schauplätze und ein paar spannende Nebenfiguren, wirkte bisweilen aber auch redundant und überlang. Überlänge ist ein gutes Stichwort, denn John Wick 4 läuft 170! Minuten. Das sind fast drei Stunden und eine Laufzeit, die ansonsten epischem Fantasy oder aber Abschlussfilmen des MCU zuteil wurden. Wir haben es aber mit einem Actionfilm zu tun. Mithin dem Genre, das neben dem Horrorfilm und der Komödie in aller Regel mit der kürzesten Laufzeit auskommt.
Für Fans der Filme ist das natürlich erst einmal ein Grund zur Freude, denn das bedeutet natürlich gleichzeitig mehr Zeit für absurd choreografierte Kämpfe und visuelle Mätzchen. Und davon bietet John Wick 4 in der Tat reichlich. Schon alleine der erste groß angelegte Fight in Osaka nimmt sich in Summe fast 30 Minuten. So kommt man dann auch auf insgesamt fast drei Stunden Filmlänge. Trotz Donnie Yen, der den blinden Kämpfer überzeugend mimt, kann man gewisse Ermüdungserscheinungen in den Actionszenen aber nicht verleugnen. Natürlich ist das immer noch rasant, gut geschnitten und schön choreografiert, aber die wirklich innovativen Ideen fehlen zunächst und sie halten auch ein paar ungelenke und nicht so perfekt wie bisher vollzogene Aktionen bereit. Inhaltlich sind es zudem schon arg viele Bedingungen, die plötzlich wie ein weißer Hase aus dem Hut gezogen werden, um die Geschichte vorwärts zu treiben und doch wieder eine Möglichkeit für die Helden der Geschichte finden, sich zu rehabilitieren. Wirft man dem Film hier vor, dass er diese Winkelzüge nur braucht, um sich von einer Actionszene zur nächsten zu hangeln, dann kann man das nicht grundsätzlich von der Hand weisen. Dafür gibt es nach wie vor coole Spielereien. Beispielsweise jene mit eingeblendeten Schriften, die schon ein kleines Markenzeichen der Reihe geworden sind. Wenn Caine die Blindenschrift seines Auftrags berührt und sich dabei für den Zuschauer lesbar aufblättert, was dort eingeprägt ist, gehört das zu den netten Einfällen des Films. Dazu gibt es ein paar ruhigere Momente, in denen Dialoge dominieren und ein bisschen philosophische Tiefe angehaucht wird. Das tut dem ansonsten hoch gepaceten Film gut und ist auch gar nicht mal allzu peinlich oder pathetisch.
Darstellerisch gibt’s zum einen Business as usual, wenn Keanu Reeves seinen Wick stoisch wie immer gibt, zum anderen darf ein Ian McShane mal etwas aus der Reserve kommen, wenn auch er Vergeltungsgedanken hegt. Eine charmante Ergänzung ist Shamier Anderson als „Tracker“, während eine ganz bestimmte Figur so gar nicht funktionieren will: Man kann aus einem nichtssagenden Babyface einen Soziopathen machen, vor dem man ernsthaft zurückschreckt und eingeschüchtert ist oder es geht furchtbar daneben. Bill Skarsgård mag ein ganz passabler Pennywise gewesen sein, mit all der Schminke und dem künstlichen Gebiss. Als Marquis bleibt er leichenblass und ein maximal unterbelichteter Gegenspieler. Warum er diese Macht- und Respektsposition hat; warum alle vor ihm eingeschüchtert sind – die Erklärung dazu bleibt John Wick: Kapitel 4 schuldig. Eine tolle Ergänzung ist Clancy Brown, der im Alter immer mehr Profil entwickelt und hier als „Schiedsrichter“ eine unheimliche Souveränität ausstrahlt. Final bringt uns das zu Lance Reddick, dem sympathischen Mimen, der mich schon in Bosch begeistern konnte. Die Nachricht von seinem Tod hat mich persönlich ziemlich mitgenommen hat und spätestens nach 13 Minuten Filmlaufzeit hat man hier einen ziemlich dicken Kloß im Hals. Was im vierten Teil noch mehr als sonst herausragt, ist die atmosphärische Stimmung. Kameraführung und Beleuchtung sind exzellent. Sie heben den Actioner deutlich aus dem Einerlei vergleichbarer Genrevertreter hervor, was auch dadurch unterstützt wird, dass die Filmmusik passend gewählt wurde und auch mal in coole Elektronikgefilde wechselt (67’40)
- UHD
Bild- und Tonqualität BD
Zunächst vorweg: Eine Blu-ray hat maximal 50 GB Speicherkapazität. Das muss im Falle von John Wick 4 ausreichen, um einen 170 Minuten langen Film aufzunehmen, der zwei verlustfrei komprimierte Atmos-Tonspuren und eine Fülle an Extras zu beherbergen. Wahrlich nicht gerade wenig Material, das hier unterkommen muss. Und leider sieht man das nicht selten. Vor allem das Encoding hat so seine Probleme und zeigt schon den Sonnenaufgang nach drei Minuten mehr schlecht als recht. Das digitale Rauschen wird zu keiner Zeit homogen eingefangen und bildet immer wieder Ansammlungen nebst arg soften Bereichen. Während schwieriger Licht-/Farbverhältnisse gibt’s dann auch mal deutlichere Artefakte – so zum Beispiel beim Lichteinfall aus den Fenstern bei 7’40. Dort kollidieren hohe Laufzeit, damit verbunden die stärkere Kompression, das deshalb schwächere Encoding und die geringere Farbauflösung der Blu-ray sehr unglücklich. Ob zusätzliche eine Filterung zum Einsatz kam, lässt sich nicht garantiert sagen. Allerdings wirkt das Bild bisweilen recht soft. Schon in Halbtotalen lässt die Schärfe etwas nach und auch Hintergründe sind immer mal wieder etwas weich – und zwar auch weicher als „einfach“ digital-glatt. Vielmehr hat das Antlitz von Ian McShane schon etwas leicht wachsiges. Auch die Oberflächen beim Überblick über Paris (14’11) erscheinen wenig detailreich und eher wachsig. Davon ab gefallen aber vor allem die Kontraste, die schön sattes Schwarz offenbaren, dem Filmlook, der stets ein bisschen ins Grünliche abdriftete, aber treu bleiben. Anfangs kommen hier sehr viele warm gestimmte Bilder hinzu, da der Film bei Sonnenaufgang beginnt und der Energieplanet für schräg einfallendes Licht sorgt.
Vorbildlich (und bei Anbieter Leonine wahrlich nicht oft der Fall): Schon die Blu-ray liefert Dolby Atmos für beide! Sprachfassungen. Zuletzt lizensierte Leonine oft die US-Tonspur nicht in Atmos. Welche der beiden Sprachen man auch wählt, sie pumpen ordentlich. Erste Dynamik setzt es beim Getrampel der Pferde nach dreieinhalb Minuten, das von einzelnen Schüssen unterbrochen wird, die wirklich fetzig rüberkommen. Hört man derartige Tonspuren, weiß man erst einmal, was möglich ist und was bei so vielen Marvel-Titeln der letzten Jahre versaubeutelt wurde. Auch die Fights kommen mit Wucht und teils furztrockenen Schlägen rüber, die von entsprechenden Querschlägern ergänzt werden. Die Surrounds werden aktiv mit einbezogen und der Subwoofer bekommt immer wieder ordentlich zu tun. Beispielsweise auch dann, wenn der Score pumpt (73’57). Stimmen gehen im Actiongewirr dabei nicht unter, sondern sind in aller Regel wirklich gut verständlich. Hören wir uns auf der Höhen-Ebene um, so gibt es den ersten deutliche(re)n Effekt während der flatternden Fahnen nach sechs Minuten, die hübsch und hörbar umherwehen. Nach 29’32 gibt’s dann wie aus dem Nichts einen zischenden Pfeil. Darauf folgt atmosphärisches Widerhallen der Schüsse, mit ein paar dedizierten Querschlägern und metallischen Geräuschen. Das wird noch mal intensiver, sobald John auf dem Dach des Hauses nach 32 Minuten eingreift. Das Schöne an den Sounds: Sie stechen heraus und sind exakt/bewusst gesetzt. Kein simples Hochmischen der kompletten Atmosphäre, sondern griffige Geräusche, die das Geschehen wunderbar ergänzen und erlebbarer werden lassen, ohne zu viel zu tun oder es zu übertreiben. Das macht schon richtig Spaß, wenn man den Weg der Kugeln durch den Raum vom Abfeuern übers Zischen bis zum Einschlag an einer Säule oder ähnlichem nachverfolgen kann. Die Elektroschwankungsgeräusche in der U-Bahn nach 57 Minuten klingen zwar etwas ungewöhnlich, werden aber physisch korrekt ebenfalls auf die Heights gelegt. Klasse ist das permanente Knarzen und Knacksen während der Hinrichtungsszene nach etwas über 70 Minuten, bei dem man den eigenen Nacken unweigerlich anspannt, während man sich in der selben Situation wähnt. Schüsse nach etwas über 80 und wasserfallartige Sound nach etwas über 82 Minuten sind die nächsten 3D-Sounds eines Films, der stets Akzente auf die Heights setzt, ohne diese dauerhaft „zuzumüllen“.
- Blu-ray
Bild- und Tonqualität UHD
John Wick 4 wurde komplett digital gefilmt. Zum Einsatz kamen die ARRI Alexa LF und die Alexa Mini LF. Vom vorhandenen Material in 4.5K-Auflösung wurde ein 4K-DI gezogen, was die Scheibe zur nativen 4K-Disk werden lässt. Obendrauf gibt’s noch HDR10 und Dolby Vision sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Da Leonine-Titel in den letzten Jahren nicht selten sehr dunkel und manchmal auch fehlerhaft gemastert waren, hier zunächst die Entwarnung. Die Leonine Disk weist keine offensichtlichen Fehler auf und ist mit der US-Disk identisch. Sie ist zwar dunkler gemastert worden, dabei aber nie zu dunkel oder gar mit Versumpfungen kämpfend. Wenn man sich die Scheibe mit der Blu-ray verglichen anschaut, spielt die UHD Blu-ray natürlich ihre Speichergrößenvorteile sowie die höhere Farbtiefe voll aus. Denn die Artefakte, die man über die Blu-ray nicht nur bei Minute 7’40 zu sehen bekommt, sind der 4K-Disk fern. Die Auflösung im einfallenden Licht ist perfekt, fängt das leichte Digitalrauschen korrekt ein und bleibt völlig frei von Artefakten. Die etwas weiche bis fast wachsige Optik der Gesichter weicht einem wesentlich plastischeren Look, der wesentlich dreidimensionaler erscheint als über die Full-HD-Scheibe. Schwarzwerte kommen viel knackiger rüber und intesivieren die Kontraste maßgeblich. Wunderbar sind auch die Sonnenaufgänge zu Beginn, die Paris viel eindrucksvoller abbilden und in den Spitzlichtern echte Highlights setzen. Und wo wir gerade beim Eifelturm sind: Dessen feine Details werden sichtbar besser aufgelöst dargestellt und man erkennt schlicht mehr von den Streben und Bauwerkseinzelheiten. Auch Close-ups sehen besser aus und zeigen mehr Falten und Details in den Gesichtern. Sämtliche Gesichtern erscheinen plastischer und dreidimensionaler. Farben sind durchweg kräftiger, was man vor allem bei den Neontönen erkennt, die in der U-Bahn-Station von der Kamera eingefangen werden. Das leichte Digitalrauschen wird außerdem wesentlich homogener eingefangen, was gegenüber der Blu-ray ein weiterer sichtbarer Vorteil ist.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht das über die 4K-Scheibe sehr viel dynamischer aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray hat diese nicht (siehe Vergrößerung im nächsten Bild).
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk bleibt souverän.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Disk ist wesentlich dynamischer in den Spitzlichtern, säuft im Schwarz aber nicht ab. Hier kann der Screenshot nicht abbilden, wie es wirklich aussieht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bringt die native 4K-Disk besser zur Geltung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Mehr Dynamik und Präsenz in den Spitzlichtern.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird die bessere Auflösung sehr deutlich. Das Bild der UHD BD ist viel plastischer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kann die HDR-Disk viel besser.
- UHD
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial besteht aus insgesamt elf Featurettes, die sowohl auf der Blu-ray als auch auf der UHD Blu-ray zu finden sind. In mehr oder weniger kurzen (zwischen drei und 20 Minuten) Beiträgen bekommt man die Beziehung zwischen Regisseur und Hauptdarsteller oder auch die Darstellung der physischen Vorbereitungen für den Film aufgedröselt. Natürlich gibt’s auch ein längeres Feature zu Donny Yen, der hier als blinder Killer auftritt und eine asiatische Legende ist. Auch eine aufwändige One-Shot-Sequenz wird analysiert und die Autostunt-Szene bekommt mit zehn Minuten eine ausführlichere Beschreibung. Ungewöhnlich für Leonine: Das Bonusmaterial liefert deutsche Untertitel.
Fazit
John Wick 4 dehnt das Mögliche des Actionfilms auf ein episches Maß, was nicht immer ausschließlich geglückt ist. Ein bisschen Straffung hier und da, etwas weniger Haudrauf und Schlagsichtot hätten zu weniger Ermüdungserscheinungen geführt, die hier durchaus mal einsetzen. Atmosphärisch ist der vierte Teil allerdings obenauf und es wurde wirklich mal Zeit, dass ein Film den Kreisverkehr rund um den Triumphbogen als Action-Setpiece nutzt – sicherlich mit die spektakulärste Szene des Films. Audiovisuell ist die UHD Blu-ray der Blu-ray überlegen, weil sie Artefakte vermeidet, die über die Full-HD-Scheibe deutlich sichtbar sind. Der Atmos-Sound kann zudem überzeugen und Leonine hat hier gut abgeliefert.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 70%
Film: 70%
Anbieter: Leonine Distribution
Land/Jahr: USA 2023
Regie: Chad Stahelski
Darsteller: Keanu Reeves, Ian McShane, Clancy Brown, George Georgiou, Donnie Yen, Bill Skarsgård, Laurence Fishburne, Lance Reddick
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 170
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1198 Nit
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Leonine Distribution)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Top Review, so wie gewohnt lieber Timo.
Immer, wenn Timo einen Film beim Bild oder Ton mit 90% oder drüber bewertet, bekomme ich weiche Knie. Das liegt sicherlich daran, dass ich – Dank Timo – Besitzer von Godzilla vs. Kong bin (hui, das war echt viel übel Film). Warum das wichtig ist? Weil ich mittlerweile den dargebotenen Inhalt zum Teil wegignorieren kann und mich dann einfach am Bild und ggf. Ton erfreue. Und dafür muss das dann auch wirklich passen. John Wick 3 war schon anstrengend, aber im Grund solide. Nun, jetzt also John Wick 4. Bild & Ton sind wirklich vorzüglich und die Kamera vom alten Dänen ist generell ganz weit oben angesiedelt. Ach, bevor ich es vergesse, so wie die Handlung, ich musste den Film als 2 Teiler genießen, aber er war schon so ok. Ich nehm jetzt mal die Treppe….:o)
Ich habe mich selten bei einem Actionfilm so gelangweilt. Trotz zahlreicher Actionszenen. Mit Teil 3 war es eigentlich schon erledigt. Teil 4 ist schlicht überflüssig.
Hm,
am Ende des Filmes war – und bin ich noch immer – gespalten.
Visuell toll, sehr gute Choreografie und sehr guter Sound!
Aber es war eigentlich alles in den Kämpfen dieses „etwas too much“.
Das fand ich super störend! Und daher von mir nur eine 3-…
Ich bin außerdem über die Bildbewertung erstaunt.
Da ich die ersten drei Teile als Blu-Ray habe, hatte ich Teil 4 nicht als 4k Scheibe, sondern eben auch als Blu-Ray gekauft.
Über meinen Panasonic 824 4k Player fand ich das Bild auf der Leinwand (Epson 9200er Full-HD) deutlich besser als hier beschrieben. Erstaunlich deshalb, weil ich ansonsten die visuelle Kritik eigentlich immer zu 100% mitgehe – aber dieses Mal das Bild deutlich besser empfunden habe…
lg,
Oliver
Schau dir die genannte Szene noch mal an und auch sonst auf Farbverläufe. Die BD hat mit drei Stunden Film, Bonusmaterial und zwei Atmosspuren wirklich allerhand Material – und das geht halt in Summe auf die Komprimierung.
Das mache ich…
Und rein von den Daten her hast du natürlich recht…
50GB sind da eigentlich zu knapp.
Ein bisschen Off-Topic, aber: Kann mir jemand erklären, warum Leonine immer noch keine 4K/DV bei itunes anbietet? Alle anderen schaffen das ja auch…
Uncle Money wird da dran schuld sein.
Vielleicht streicht Apple bei 4K anteilig mehr Kohle ein
Ich glaube das liegt an einem Exklusivvertrag zwischen Leonine und Amazon.
Wird zwar in dem Artikel nicht explizit erwähnt, aber ist schon komisch, dass die Titel von Leonine bei Amazon Video alle in UHD kaufbar sind, bei iTunes aber nicht…
https://www.4kfilme.de/amazon-prime-video-und-deutsche-leonine-studios-schliessen-mehrjaehrige-vereinbarung-ab/
Bei RakutenTV gibt es sie auch in 4K.
Wie schaut es mit den festen Untertiteln in besagter interessanter Schrift aus – sind diese fest eingebrannt und auf deutsch oder für OV-Schauende variabel?
Bei LEONINE sind die für gewöhnlich immer auf deutsch fest eingebrannt.
Kann es aber nicht mit Sicherheit sagen, da ich die US Disc habe.
Hi, ja da hat Leonine leider wieder verkackt. Die deutschen Untertitel sind fest eingebrannt. Hab mir die UK Version wir auch bei teil 2 und 3 geholt
Hi
Vielen Dank wiedermal für die super Review.
Bin ja schon länger Leser bei dir.
Zum Film. Bester Actioner seit langem. Bulletrain und JW4 zeigen wie Action auszusehen hat. Punkt.
LG
Manuel
Schöner Test, danke. Gibt es einen sichtbaren Unterschied zwischen DV und HDR10?
Ist immer abhängig vom Display. Bei mir war DV ein klitzkleines bisschen knackiger bei Spitzlichtern. Da der LG aber gerne etwas ins Grün abdriftet, habe ich vornehmlich HDR10 genutzt, da der Film ja praktisch nur im Dunkeln spielt und mir da tendenzielle Grünbetonung subjektiv negativ auffällt.
Für mich ganz knapp nach dem ersten Teil der beste John Wick.
Unglaubliche Kampfsequenzen, tolle Co-Protagonisten (allen voran natürlich Donny Yuen & der „Seeker“) und einfach großartige Bilder.
Auch das „Pathos-Geschwurbel“ war für mich weniger als im 3. Teil.
War schon im Kino total geflasht und auch auf UHD (habe mir schon im Juni die US-Scheibe gegönnt, weil ich nicht warten wollte) schon wieder „nach-genossen“ – kein Wunder bei dem Ton & Bild
Definitiv ein Highlight in meiner Sammlung.
Bin ich ganz deiner Meinung!
Hi,
kurze Frage:
Wie hast du dir die US Scheibe geholt?
LG
Manuel
@Marcel: Ups, Sorry, ich sehe gerade, dass ich die UK-UHD habe.
(seltsam – hätte darauf wetten können, dass sie aus den US ist)
Habe ich stumpf bei Amazon.co.uk bestellt.
Sonst (wie ich es bei vielen US-UHDs tue) wäre es halt Amazon.com gewesen.
Ich denke mal, dass das UK-Version preiswerter und schneller bei mir gewesen ist als die US es geschafft hätte (VO nur 3 Tage später und Versandkosten aus UK sind üblicherweise niedriger als aus US).
Danke für das wieder einmal aussagekräftige Review. Bei den guten technischen Werten kommt man ja schon in Versuchung, aber mir war der 3. Teil schon zu drüber und zuletzt ist mir das mit dem Hirn abschalten bei Moonfall auch schon nicht ausreichend geglückt.
Randbemerkung: Action im Arc de Triomphe Kreisverkehr hatten wir schon bei Mission Impossible : Fallout
Nicht so schlecht wie der 3. Teil, aber dennoch einfach nur schlecht das Kapitel 4.
Dabei ist es gar nicht mal die Laufzeit die einen verärgert, sondern das der Film jegliche Bodenhaftung verloren hat, die Teil 1 und auch noch Teil 2 ausgezeichnet hat. Auch die Figuren sind hier nur Beiwerk und einem völlig egal.
Der ganze Film wirkt comichaft und wie ein Videospiel, jenseits von gut und böse. Die knallbunte Optik tut ihr übriges dazu. Die Charaktere verhalten sich völlig seltsam, ein blinder der besser schießt als ein Scharfschütze und dazu reihenweise Gegner umhaut,oder sogar normale Pokerkarten erkennt, John Wick springt aus dem dritten Stock auf einen Bully ,wird X mal von einem Auto angefahren oder gegengeschleudert (Triumpfbogen), muss zweimal die Treppe mit den 220 Stufen hochlaufen, weil er fast obenangekommen, wieder runter purzelt und läuft einfach weiter, als ob nichts wäre. Dazu diese dämlichen Anzüge, die jede Kugel abfangen, eine Discoszene die mit dem Publikum an dämlichkeit nicht mehr zu überbieten ist und zu guter letzt ein Westernartiger Showdown, der einfach nur noch peinlich ist. Hier hätte man mal ein paar alte Western als Anschauungsunterricht heranziehen sollen!
Die Fights ,oder der Videospielsequenz wo die die Kamera von oben filmt (Original aus einem Videospiel entnommen, aber zumindest gut) wiederholen sich in ihrer Art ständig und ufern letztlich in der peinlichsten Szene im ganzen Film, wo sich Keanu Reeves fast selber mit den Nunchakus verletzt. Dazu CGI Szenen ohne Ende, die selbst ein blinder ,als solche erkennen würde. Sorry für den Vergleich!
Von den Dialogen der Keanu Reeves von sich gibt, fange ich gar nicht erst an.
Klar kann man sagen, Hirn aus und Spaß haben, aber bei soviel Müll kann man nicht mehr wegsehen.
Wer Action sehen will sollte sich The Raid 1 und 2 , oder Gangs Of London Staffel 1 Folge 5 ansehen. Auch Filme wie Bring Me The Head Of Alfredo Garcia, The Wild Bunch, John Woo`s The Killer oder Bullet in the Head, sind so einem Film Wie John Wick Kapitel 4 jederzeit um Lichtjahre voraus.
Was ich persönlich schade finde ist, das ich den Film gerne in 4K gesehen hätte, da er hier ja optisch wirklich punkten kann, aber ein zweites mal tue ich mir den Müll nicht an.
…und was hat überhaupt Donnie Yen veranlasst in dem Film mitzuspielen.
Scott Adkins war zumindest unterhalsam, aber der Kampf auch viel zu harmlos.
Schade drum…Schade drum, das das Niveau von Filmen teilweise so ein niedriges Niveau erreicht hat und es selbst dem mainstream Publikum völlig egal, was man ihm vorsetzt.
Bester Dialog des Filmes: Ich bin Klaus…ich bin Klaus…ich bin Klaus
PS: Kommentar wurde leider nicht angezeigt, deshalb ein 2. Versuch!
Kommentare, die mit noch unbekannter Mail geschrieben werden, müssen einmal durch die Freigabe – Spamschutz 😉
Ab jetzt werden sie sofort freigeschaltet.
Kurz und knapp: Bin ganz Deiner Meinung
Kann ich zu 100% unterschreiben, ein Film sollte Inhalt und Story haben, zumindest soviel dass ein klein wenig Interesse und Neugierde besteht. Beides kommt mir hier nach kurzer Zeit abhanden…
@Timo: Danke für das, wie immer, klasse Review.
Lernt man bei Leonine etwa dazu was Untertitel beim Bonusmaterial anbelangt. Ich hatte die Hoffnung fast schon aufgegeben.
Bin überrascht, kein Kommentar zum Sound bei den Schlägen auf das Brett direkt am Anfang?
Im Kino (Samsung Onyx) ist da erstmal das komplette Publikum in den Sitz gefallen, die Wucht dieser Schläge war unfassbar.
In der Tat haben die ziemlich Wucht.
Gestern zur Demonstrationszwecken die Szene laufen lassen und damit meinen Sub geschrottet 🙁
Hallo Timo wieder eine klasse Review. Fand den Film etwas zu lang aber sehr Unterhaltsam. Habe die UK Disk schon lange hier liegen und auch diese Begeistert in Bild und Ton.