Jumanji – The Next Level 4K UHD

Blu-ray Review

Sony Pictures Entertainment Deutschland, 23.04.2020
Sony Pictures Entertainment Deutschland, 23.04.2020

OT: Jumanji – The Next Level

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Back in the Game

In Jumanji – The Next Level bekommen es die Kids mit Jürgen und seiner wilden Horde zu tun.

Inhalt

Spencer muss sich mit Opa Eddie ein Zimmer teilen

Drei Jahre nach den Ereignissen im Jumanji-Spiel haben sich die vier Freunde Spencer, Fridge, Bethany und Martha etwas aus den Augen verloren. Um sich der guten alten Zeiten zu erinnern, verabreden sie sich deshalb zum Brunch. Alle freuen sich, nur Spencer hat irgendwie Respekt vor der Situation.
Warum auch immer veranlasst ihn das, alleine das leicht defekte Jumanji-Game zu starten und sich in die Spielwelt zu begeben.
Als die Freunde ihn dann beim vereinbarten Treffen vermissen, machen sie sich auf die Suche. Zuhause finden sie allerdings nur dessen Opa Eddie sowie Milo, einen alten Geschäftspartner von Eddie vor. Als sie im Keller das Spiel entdecken, ist ihnen klar, dass sich Spencer dorthin geflüchtet hat. Also beschließt man, ebenfalls ins Game zurück zu kehren. Gesagt, getan. Doch kaum im Dschungel angekommen, bemerken sie, dass Bethany nicht dabei ist. Stattdessen stecken nun Eddie in Dr. Bravestone und Milo in Mouse.
Als würde das noch nicht genug Chaos verursachen, muss man den beiden alten Herren erst einmal die Spielregeln erklären, auf dass sie nicht ständig Leben verlieren. Doch dabei bleibt es nicht. Denn die Welt in Jumanji wird von Jürgen, dem Brutalen bedroht. Jürgen hat das Falkenjuwel gestohlen. Ein Fruchtbarkeitsamulett, das das Land gedeihen lässt. Wenn dieses nicht zurück erobert wird, könnte die ganze Spielwelt bald Geschichte sein …

Zurück im Spiel

Die 2017er Neuverfilmung von Jumanji war DER große Überraschungserfolg im Kino weltweit. Fast eine Milliarde Dollar hat das von Jake Kasdan (Sex Tape) inszenierte Remake seinerzeit eingespielt und war damit weit erfolgreicher als das 1995er Original mit Robin Williams. Zu verdanken hatte der Film das nicht nur seinen erwachsen gewordenen CGI-Effekten (bei allem Charme des Originals kann man sich dessen visuelle Effekte heute kaum noch anschauen), sondern vor allem seiner Besetzung. Der mittlerweile herrlich selbstironisch agierende Dwayne Johnson führte das Quartett an, das von Kevin Hart, Jack Black und der wunderbaren Karen Gillan ergänzt wurde.
Nach solch einem durchschlagenden Erfolg war klar, dass es eine Fortsetzung geben würde.
Und so gab es bereits zum Kinostart des ersten Teils verlässliche Aussagen von Cast & Crew, dass man erneut in die Spielwelt eintauchen würde.
Neben dem eine Woche später gestarteten Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers konnte sich Jumanji – The Next Level erstaunlich gut etablieren und spülte für Sony Pictures erneut knapp 800 Mio. Dollar in die Kasse. Kein Wunder, dass bereits über ein weiteres Sequel … aber bleiben wir erst einmal bei diesem.
The Next Level setzt zunächst auf das altbewährte Konzept. Was sollte man auch abändern, wenn es darum geht, erneut in das gleiche Spiel einzutauchen. Die auffälligste Änderung ist deshalb das Hinzufügen von neuen Figuren zum aus dem ersten Teil bekannten Cast.

Wenn selbst „Der Fels“ wie ein Zwerg wirkt

Mit Danny DeVito und Danny Glover ergänzte man die Charaktere in der realen Welt um zwei deutlich ältere Herren. Als Spencers Opa Eddie gebührt DeVito bereits von Beginn an ein augenzwinkernder Auftritt. Glover hingegen spielt Eddies alten Kumpel Milo.
Die Tatsache, dass gemeinsam mit Fridge und Martha nur zwei der bekannten Teenies ins Spiel eindringen, während Spencer in selbigem verschwunden ist und Bethany außen vor bleibt, ist allerdings nur die halbe Miete. Hinzu kommt, dass nur Martha ihre angestammte Rolle der Ruby Roundhouse erfüllen darf, während Fridge sich von seinem Dasein als „Mouse“ Finbar erholen darf und in Sheldon Oberons Körper gastiert. Alleine das sorgt schon für ein paar Lacher.
Den meisten Spaß hat man allerdings erneut mit Dr. Smolder Bravestone und Franklin „Mouse“ Finbar. Der soeben erst an der Hüfte operierte Opa Eddie gibt Dwayne Johnson erneut Anlass für eine mehr als augenzwinkernde Performance. Wenn er immer wieder erstaunt auf seine massiven Unter- und Oberarmmuskeln schaut, als hätte er sie noch nie gesehen (was für Opa Eddie in seinem Körper zweifelsohne gilt), dann kann man dem hünenhaften Ex-Wrestler diese vermeintlich selbstverliebte, aber eben so charmant selbstironisch gespielte Ader einfach nicht übel nehmen. Außerdem gibt er anfangs einen herrlich überdrehten Bravestone, wenn er DeVitos Schauspiel zu imitieren versucht.
Kevin Hart, und das ist fast ebenso witzig, ist dieses Mal eben nicht überdreht, weil der sanftmütige Milo in ihm steckt. Auch Hart kann deshalb zeigen, dass er auch noch anders kann. Die ständigen Kabbeleien der beiden, die aus ihren echten Leben her rühren, sorgen für zahlreiche (auch slapstickhafte) Gags.
Dass man die Spezialfähigkeiten und Schwächen der Avatare leicht verändert hat, sorgt dann an anderer Stelle für Abwechslung (und Verwirrung unter den Protagonisten).

Nicht die selben wie im ersten Teil

Neben dem erneut leidenschaftlich und humorvoll aufspielendem Cast sind auch hier wieder die Actionszenen der zweite Unterhaltungsfaktor. Ein bisschen mehr Varianz gibt es dieses Mal, wenn es aus dem Dschungel in die Wüste geht, zur Hälfte des Films ein dunkles Banditendorf zum Schauplatz wird und es später sogar sibirisch kalt wird.
Gemeinsam müssen die Avatare vor wild gewordenen Straußen flüchten, in einer waghalsigen und sehr stark an Videogames angelehnten Sequenz über umher schwebende Brücken balancieren oder den Showdown in sibirischer Eiseskälte absolvieren. Das macht aufgrund seiner Rasanz genauso viel Spaß wie im Vorgänger.
Wer allerdings Innovation sucht; wer sich denkt, die Geschichte würde tatsächlich auf ein „höheres Level“ gehievt, der sieht sich enttäuscht. Die Storyline um das magische Amulett, das gefunden werden muss, um Jumanji zu retten, ist so dünn wie Zeitungspapier. Tatsächlich dient sie ohnehin nur dazu, von einer Actionszene in die nächste zu geleiten – quasi eine Randerscheinung; eine Cutscene, die man überspringt, um endlich weiter zocken zu können, weil sie inhaltlich ohnehin unbedeutend bleibt.
Das kann man sicherlich bemängeln, wenn man auf eine etwas tiefgründigere Story gehofft hatte, die auch noch mehr Hintergründe zur Herkunft des Spiels offenbart hätte. Immerhin taugen die Verwicklungen in Jumanji – The Next Level aber dazu, dass sich die Menschen, die in den Avataren stecken, aussprechen können; dass persönliche Schwierigkeiten aus der Vergangenheit ausgepackt und verhandelt werden. Am Ende reicht’s dann für ein bisschen Versöhnlichkeit und eine deutliche Anspielung auf das geplante zweite Sequel.

2000 gegen Einen – kein fairer Kampf

Bild- und Tonqualität BD

Kurz zuvor war die Kräfteverteilung noch eine andere

Wie schon beim ersten Teil, so hat auch die Blu-ray von Jumanji – The Next Level bereits ein vorzügliches Bild. Die hohe Laufruhe zeugt von der digitalen Herkunft und lässt praktisch keinerlei Körnung zu. Lediglich ganz vereinzelt sieht man etwas Rauschen im Himmelshintergrund über der Wüste oder ganz spät auf der verschneiten, nächtlichen Straße vor dem Nora’s. Aber bei regulärem Betrachtungsabstand fällt das bereits nicht mehr auf. Hin und wieder kann man ganz leichte Artefakte in dunklen Bildbereichen aus machen. Beispielsweise bei der Bewegung der Wolken nach 48’52.
Die Kontrastierung wiederum ist wirklich sehr gut geworden. Sieht man von ganz vereinzelten Momenten ab, in denen helle Hintergründe und helle Bereiche auf Gesichtern, bzw. Köpfen ganz leicht überstrahlen, hat die Blu-ray hier alles im Griff. Schwarz ist satt, Farben sind prächtig und im Zusammenspiel mit deren Vielfältigkeit gibt’s eine Menge referenzwürdiger Farbkontraste zu bewundern.

Wie ein Käfer auf dem Rücken

Jumanji – The Next Level liefert über die Blu-ray für beide Sprachen unkomprimiertes dts-HD-Master. Die Tonspur beginnt zunächst mit gut verständlichen Dialogen, die allerdings in den Actionszenen schon mal etwas zu leise geraten sind.
Wenn dann nach knapp 15 Minuten das Spiel ruft, hört man die perkussiven Elemente einmal um sich herum wandern, was den ersten Glanzpunkt in Sachen Surroundaktivität setzt. Richtig dynamisch wird’s erstmalig, wenn das Nilpferd (mal wieder) auftaucht. Allerdings fehlt es im Gegensatz um Vorgänger dennoch immer wieder an akustischen Details.
Wo Willkommen im Dschungel von Beginn an eine äußerst lebhafte Tier- und Dschungelkulisse lieferte, ist hier erst einmal gar nichts zu hören. Und obwohl NPC Nigel mit seiner Doppeldecker-Propellermaschine fetzig aufkreuzt, hört man im Inneren des alten Fliegers praktisch keine Umgebungsgeräusche. Da sitzen die vier Avatare mit ihrem Piloten in der ollen Kiste und man hört ihre Dialoge glasklar aus dem Center. Aber auch nur das. Das Ding muss Jahrhunderte alt sein (sorry für die Übertreibung) und man hört nicht ein bisschen Rumpeln oder Ächzen. Das Rauschen vom Motor, der keine zwei Meter weiter vorne im Bug seine Arbeit verrichtet, ist fast nicht hörbar. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass man hier beim Sounddesign etwas gespart hat.
Gespart hat man allerdings nicht am Tiefbass. Er drückt schon bei der Straußenherde ordentlich ins Heimkino und fetzt erstmals bei 35’31 so richtig, wenn das RPG-Geschoss einschlägt. Die späteren Actionszenen sind dann auch wieder auf dem hohen Niveau des Vorgängers was dedizierte Geräusche angeht. Das Kreischen der Mandrill-Affen sorgt für Gänsehaut und auch die Sand-Buggys bieten satte Sounds.

Bild- und Tonqualität UHD

Eddie und Milo fetzen sich seit Jahrzehnten – nun auch über ihre Avatare

Jumanji 2 – The Next Level ist komplett mit ARRI Alexa Minis aufgenommen worden. Von dem volldigitalen Material in 3.4K hat man allerdings ein 2K-Digital-Intermediate gezogen, das für die UHD wieder hochskaliert wurde.
Jumanji 2 ist nach Zombieland 2 auch gleichzeitig der zweite Film in Deutschland, dessen UHD mit dem IMAX Enhanced Label ausgestattet ist. Es kommt also auch hier ein Bildverbesserungs-Algorithmus zum Einsatz, bei dem das Material entrauscht wird. Dies geschieht nach den Maßgaben der jeweiligen Filmemacher. Während dieses von Rauschen befreite Bild auf sämtlichen TVs wiedergegeben wird, schalten IMAX-Enhanced-zertifizierte Fernseher zusätzlich noch in einen kalibrierten Wiedergabemodus. Derzeit sind das allerdings nur bestimmte Sony-TVs.
Die Tatsache, dass IMAX Enhanced an Bord ist, bedeutet übrigens, dass man auf Dolby Vision (das der Vorgänger noch hatte) hier verzichten muss. Denn Dolby ist Konkurrent von DTS und DTS ist Kooperationspartner von IMAX Enhanced beim Ton.
Bei Zombieland – Doppelt hält besser hatte die Rauschminderung leider ein paar sehr weiche Einstellungen von Gesichtern zum Resultat – ein Ergebnis der zu starken Rauschfilterung. Bei Jumanji – The Next Level fallen ähnliche Probleme weniger stark auf. Lediglich in den ganz dunklen Szenen nach 95 Minuten wirkt Gillans Gesicht schon mal etwas zu soft
Close-ups der altgedienten Herren De Vito und Glover hingegen zeigen deren Charaktergesichter derart plastisch, dass man jedes einzelne Härchen im grauen Dreitagebart oder auf dem Kopf einzeln zählen kann. Dazu ist die Bildruhe in der Tat sensationell gut. Wer hier noch Körnung oder Rauschen entdeckt, trägt vermutlich Lupen als Brillengläser. Kontraste sind noch mal stärker als über die Blu-ray und liefern jederzeit beeindruckend strahlkräftige Bilder mit dennoch sattem Schwarz. Strahlkraft ist ein gutes Wort, denn die 6248 Nits maximale Helligkeit (ja, HDR10 ist bis 10.000 Nits spezifiziert) und die 902 Nits maximaler durchschnittlicher Lichtstärke sorgen für großartige Spitzlichter. Seien es Reflexionen auf Brillenrändern, in den Augen oder auf den Pflanzen sowie die hell leuchtenden Lampen in der dunklen Westernstadt-Sequenz (56’30) oder die Lichterketten nach 110’22. Ebenfalls besser ist die Auflösung in dunklen Bildbereichen. So sind die Wolkenschwaden im nächtlichen Himmel nach 48’52 klar umrissen, wo die BD hier leichte Artefakte offenbart.
Negativ fallen lediglich ein paar vereinzelte CGI-Shots auf. Beispielsweise die Straußenherde, die von weit hinten auf die vier Protagonisten zuwalzt oder auch die Eröffnungssequenz selbst, die den Dschungel arg soft präsentiert. Dass es sich dennoch nur um ein Upscale handelt, sieht man daran, dass die Detailauflösung nur geringfügig besser ist.

Blu-ray (81’29): (Slider ganz nach rechts): Die BD ist im Hintergrund gegenüber der UHD weniger kontrastreich.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet mehr Dynamik in den Wolken und dem Gebirge.

Blu-ray (9’18): (Slider ganz nach rechts): Ein ähnliches Bild ergibt sich in dieser Szene.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet mehr Zeichnung auf der verschneiten Straße und den hellen Oberflächen.

Blu-ray (31’12): (Slider ganz nach rechts): Noch spannender wird’s im Wüstenszenario.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Der leicht gelbliche Teint von Johnson weicht einer gesünder braunen Hautfarbe. Der Sand kommt authentischer und kontrastreicher zum Himmel rüber.

Blu-ray (41’25): (Slider ganz nach rechts): Ähnliches auch in diesem Bild.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Mehr Schattierungen, kräftigere Farben, mehr Kontrast. Die UHD schlägt die schon gute Blu-ray sichtbar in der Dynamik.

Blu-ray (103’34): (Slider ganz nach rechts): Ebenfalls beeindruckend ist dieser Vergleich.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch in diesem Wolkenszenario vor nachmittäglichem Himmel hängt die UHD die BD deutlich ab. Mehr Zeichnung, mehr Dramatik, bessere Durchzeichnung, plastischere Wolken.

Blu-ray (5’33): (Slider ganz nach rechts): Im Close-up liegen beide Disks auf sehr ähnlichem Niveau.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Man kann der UHD die etwas konturierteren Symbole und Zahlen unterstellen. Allerdings nimmt hier auch die Kontrastdynamik Einfluss.

Zur Veranschaulichung des Zooms aus dem Bild oben, das Bild hier in voller Größe
Garstiges Federvieh

Beim Ton gibt’s das erwartete dts:X fürs Englische, das praktisch unausweichlich ist, wenn die Disk mit IMAX Enhanced kommt. Wie der Vorgänger auch (damals mit Dolby Atmos) gibt’s also auch hier eine 3D-Soundspur für den O-Ton. Die deutsche Fassung bleibt bei dts-HD-Master. Wer über ein IMAX Enhanced System verfügt, der bekommt hier also noch einmal ein extra angepasstes Bassmanagement (wie auch immer das aussieht). Receiver, die über dieses Siegel nicht verfügen, geben reguläres dts:X aus.
Die Tatsache, dass nur der O-Ton hier mit dem 3D-Soundformat kommt, sollte uns aber nicht grämen, denn die dts:X-Fassung ist in puncto 3D-Sounds eine Enttäuschung. Verglichen mit der sehr aktiven Atmos-Spur beim Vorgänger passiert hier nur selten etwas. Das bedeutet zwar nicht, dass es keine Soundeffekte gibt und dass diese nicht korrekt gesetzt sind, wenn sie kommen. Doch es fehlt diese fantastische Atmosphäre vom ersten Teil. Der lieferte Dschungelgeräusche, Vögel und ähnliches Getier. Man wurde auch akustisch regelrecht in den Film eingesaugt. Ähnliches gibt’s dieses Mal leider überhaupt nicht. Man wird das sicherlich nicht dem dts:X vorwerfen können, sondern eben dem Sounddesign an sich, aber im Vergleich zum Vorgänger ist das hier echt mager.
Ein wenig Regen und das leise Gewitter hört man ab 2’58, der Einzug ins Spiel wird ebenso mit Geräuschen begleitet. Allerdings lange nicht so effektvoll wie bei Teil I. Und wenn Oberon vom Himmel fällt, gibt’s natürlich auch Sounds (19’02). Ebenso natürlich bei jedem verwirkten, bzw. neuen Leben. Das Glucksgeräusch ist ja bereits bekannt. Auch die Status-Einblendungen bekommen jeweils ein kurzes 3D-Geräusch. Während der Wüstenszene fliegt die Propellermaschine dann mal kurz über die Heights (28’23) und die Straußen picken zehn Minuten später das Dach vom Buggy (37’20). Es dauert weitere knapp 19 Minuten, bevor ein netter Sprungfeder-Sound zu hören ist, was in Summe in der ersten Stunde des Films wirklich wenig ist. Und es ist ja nicht so, dass es keine Möglichkeiten gegeben hätte.

Gruppenbild ohne Pferd

Immerhin fetzt nach 62’10 eine Rakete mal so richtig über die Heights und danach gibt’s dann New-Life-Sounds im Quintett. Nach 68’38 dürfen außerdem die Mandrill-Affen zeigen, wo’s lang geht. Zunächst sorgen sie für einen kurzen, aber sehr deutlichen 3D-Sound, wenn sie die Hängebrücken bevölkern. Im Nachgang hätte ihr Geschrei aber deutlich vehementer mit auf die Heights gelegt werden können. Immer wieder sieht man sie formatfüllend in die Kamera kreischen und später umher fliegen. Da hätte es immer wieder Anlass gegeben, deutlich mehr aus der Sache zu machen. Nach 98’20 gibt es dann schneidenden Wind und kurz darauf knackst, quietscht und rattert es im Zeppelin (100’25). Dennoch: Man wird das Gefühl nicht los, dass hier mehr drin gewesen wäre.
Tja, und dann gibt’s noch den Bass. Beziehungsweise dessen „Fehlen“. Denn wo die IMAX Enhance Fassung ja eigentlich ein dediziertes Bassmanagement für entsprechende Ketten hat, sollte der Ton auf NICHT IMAX Enhanced fähigen Ketten möglichst unverändert erklingen. Tut er nur leider nicht.
Was hier an Tiefbass gegenüber der regulären dts-HD-Masterfassung (unabhängig, ob man die deutsche oder englische nimmt) fehlt, ist schon frech. Da schlägt nach etwas über 35 Minuten das RPG-Geschoss ein und die Auslenkung des Subwoofers ist vielleicht ein Viertel von dem, was über die deutsche und englische dts-HD-Master-Fassung zu sehen und zu spüren ist. Sollte dies über eine IMAX Enhanced Kette wieder auf dem Niveau der dts-HD-MA-Spuren sein, wäre es umso frecher. Denn dann zwingt man die Kunden tatsächlich über einen reduzierten Sound bei regulären Wiedergabeketten zum Kauf eines IMAX Enhanced Receivers.

Und das kritisiere ich an dieser Stelle deutlich. Gerne darf mich jemand, der eine IMAX Enhanced Kette sein Eigen nennt, kontaktieren und seine Eindrücke schildern, ob in oben genannter Szene der Tiefton ähnlich packend zugreift wie über die deutsche dts-HD-Masterspur, zwischen der man auf der UHD ja hin- und herwechseln kann.
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Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Thu, 19 Oct 2023
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Bonusmaterial

Opa Eddie wird gleich ganz neue Seien an seinem Avatar-Körper kennen lernen

Das Bonusmaterial befindet sich komplett auf der enthaltenen Blu-ray. Die UHD bietet hier keine Extras.
Auf der BD finden sich neben witzigen Outtakes insgesamt elf Featurettes. In „Nimm‘ deine Rollen ein“ fokussiert sich etwas auf den neuen Charakter, der von Akwafina dargestellt wird. „Wiedersehen der Darsteller“ lässt dann den angestammten Cast des Vorgänger zu Wort kommen.
„Ein Level weiter“ läuft etwas länger und kümmert sich um die Entstehung und Steigerung des zweiten Teils. Außerdem versucht man zu ergründen, warum der erste Teil so erfolgreich lief.
Im Nachgang gibt’s noch zwei Szenenanalysen (Straußen-Sequenz und Mandrill-Szene).
„Musik mit Rhys Darby“ zeigt den Darsteller des NPC-Spieleerklärers wie er am Set ein Jingle für den Film improvisiert. „Awkwafina – Die Einbrecherkatze“ zeigt die Rapperin beim Rumalbern in der Maske. „Jürgen, der Brutale“ gibt Rory McCann eine Bühne, seinen Bösewicht noch mal näher vorzustellen.
„Irgendwann wird jeder erwachsen“ ist nur ein kurzer Clip über ein erneutes Rumblödeln – dieses Mal sind alle Darsteller beteiligt.
„Telenovela“ macht für 60 Sekunden auf lateinamerikansiche TV-Optik und „Süßes oder Saures“ hält Dwayne Johnsons früherem Outfit (genau das mit der Bauchtasche) den Spiegel vor. Zwei Prävisualisierungs-Vergleiche runden das Material entsprechend ab.

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Fazit

Schon der Vorgänger war sicherlich nicht das originellste Fantasy-Abenteuer, aber er war durchweg unterhaltsam, witzig und von selbstironischen Darbietungen seiner Schauspieler durchzogen. Im Prinzip gilt all das auch für Jumanji – The Next Level. Mit dem Unterschied, dass echte Innovationen ausbleiben und die Story ziemlich dünn ist. Selbst das kann aber nicht verhindern, dass man auch im zweiten Teil von rasanten Actionszenen und gut aufgelegten Darstellern durch zwei kurzweilige Heimkinostunden geleitet wird.
Sehr gut gelingt hier der dynamische deutsche Ton mit satten Tiefbassattacken, aber etwas weniger Surround-Geräuschkulisse als im Vorgänger. Ärgerlich sind die fehlende Bassintensität (zumindest bei nicht vorhandener IMAX-Enhanced-Kette) und die schwach ausgeprägte 3D-Sound-Aktivität beim englischen dts:X-Original.
Gut, dass der deutsche dts-HD-MA-Ton auf der UHD erhalten bleibt, denn deren Bild gehört trotz fehlendem Dolby Vision zu den besten 2K-Upscales überhaupt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 90%
Bildqualität UHD: 95%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 50%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 70%
Film: 70%

Anbieter: Sony Pictures Entertainment Deutschland
Land/Jahr: USA 2019
Regie: Jake Kasdan
Darsteller: Dwayne Johnson, Jack Black, Karen Gillan, Kevin Hart, Bobby Cannavale, Missi Pyle, Maribeth Monroe, Rhys Darby, Alex Wolff, Tim Matheson
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: dts:X (dts-HD-MA-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 123
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Nein (2K DI)
Maximale Lichtstärke: 6248
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2019 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.)

Trailer zu Jumanji – The Next Level

Jumanji: The next Level - HD Trailer

 

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14 Kommentare
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Andy

Hallo,
ein paar Gedanken zum IMAX-DTSX. Seit kurzem nenne ich einen Denon A110 mein eigen und habe damit eine 7.2.8 Lautsprecherkonfiguration einrichten können. Von den 8 Höhenlautsprechern sind immer nur jeweils 6 aktiv, da Atmos re/li-lastig ist (vorn, Mitte, hinten – jeweils rechts und links; Auro-3D und IMAX-DTSX sind mehr Center-lastig, da diese vorn und hinten Lautsprecher für links und rechts haben, dafür aber einen Front-Center und den Top-Center („Voice of God“ in Auro-3D). Also strenggenommen ist das eine 7.2.6 Konfiguration. Eingemessen habe ich das ganze mit einem Audyssey-Setup des Receivers. Den Dynamik-Umfang reduziere ich immer auf „Medium“.
Wenn ein Sound DTS, DD oder ähnliches ist, dann rechnet Neural:X immer auf alle Kanäle um, aber es werden die Top-Mitte links und rechts benutzt (wie bei Atmos). Ist der Sound Auro-3D oder IMAX-DTS:X, dann werden der Top-Center und Top-Front benutzt. Der Unterschied ist zwar marginal, aber es ist eben eine andere Idee dahinter.

Aber zum Film. Die deutsche Synchron-Fassung ist (wie so oft) sprachlich deutlich klarer verständlich, weshalb die Grundlautstärke ein wenig verschieden ist. Natürlich kann ich keine Messungen durchführen, denn wenn ich messen muß, ist der Unterschied sowieso so gering, daß es nicht wichtig ist. Was ich aber sagen kann ist, daß selbst der Unterschied von DTS:X zu IMAX-DTS:X enorm ist. Wirklich hörbar. IMAX-DTS:X ist hörbar klarer, deutlicher ausdifferenziert und (gefühlt) räumlicher. Die Bässe sind unwesentlich kräftiger, aber es rummst doch gewaltig und aus meiner Sicht deutlicher lokalisierbar.

Zusammenfassung:
Wer nicht 15 Lautsprecher anschließen kann, sondern „nur“ 4 Höhenlautsprecher hat – bitte installiert Top-Front und Top-Mitte. Erst seitdem ich die Top-Mitte Lautsprecher habe, habe ich das richtige „Höhen“-gefühl. Die Top-Rear werden nur selten benutzt, aber die Top-Mitten geben das richtige Gefühl für den Sound von oben.
IMAX-DTS:X ist geil, wird aber m.E. ebenso wie Auro-3D einen Nischenprodukt bleiben. Auro-3D ist perfekt für Musik – unschlagbar.

Viele Grüße,
Andy

Nico

Hi Timo
Das der Bass fehlt, kann ich mit meinem Equipment nicht bestätigen. Aber wie Du bei Bad Boys schon geschrieben hast, muss die Lautstärke etwas angehoben werden, da die deutsche Synchro in meinen Ohren kraftvoller daher kommt.
Mir fehlt jetzt halt der Vergleich zu einer nicht IMAX Enhanced fähigen Kette, da auch im ausgeschalteten IMAX Modus der Bass vorhanden ist.

Nico

Jetzt bin ich auch neugierig geworden und hab die UHD bestellt.
Bisher hab ich nur festgestellt, dass bei einer DTS 5.1 Tonspur die beiden Surround-Kanäle mit IMAX Enhanced auf die Back Surrounds gelegt werden.

Christoph

Hallo Timo,
habe gestern schon mal kurz rein gehört. Da passiert auf jeden Fall einiges an DSP Magie. Ganz besonders auffällig beim Center, der plötzlich 3 mal so groß und ein bisschen künstlich wirkt.
Das Nilpferd hat mich dann mit seinem Schalldruck fast von der Couch gerammt. 😉
Jetzt ist meine Neugierde auf jeden Fall getriggert herauszufinden was das IMAX enhanced so ungefähr macht. Das wird wohl ein längerer Test am Wochenende. Ich kann zumindest die Frontlautsprecher abschalten, da die über eine extra Endstufe laufen. Kennst Du Dich zufällig mit REW aus? Ich überlege ob ich mit meinem Messmikrofon einfach mal eine Scene zum A/B Vergleich messen kann und gucken wie sich die Frequenzen unterscheiden.
Grüße,
Christoph

Christoph

Hallo,
ihr habt es geschafft das ich mir jetzt aus wissenschaftlichen Gründen die UHD bestellt habe. 🙂 Habe den Film mit einem Apple TV 4K bei iTunes gesehen. Dort hat die englische Spur Dolby Atmos, welche ich jetzt zwar nicht herausragend, aber auch nicht schlecht fand. Da ich eine IMAX Enhanced Kette habe, sehe ich mich dazu aufgefordert das jetzt mal zu testen. Schliesslich hast Du mich schon vor einigen Fehlkäufen bewahrt.;-)

Die obige Beschreibung ist allerdings nicht ganz korrekt. Im IMAX Kino gibt es nur vollbereichs Lautsprecher und keinen Subwoofer. iMAX enhanced soll das ganze in einem normalen Heimkino simulieren. Habe den Verstärker erst seit 2 Monaten, somit wird das auch mein erster IMAX Test.

Ich werde dann berichten.

Grüße,
Christoph

Kinomike

Heimkineast da gebe ich dir absolut recht IMAX war für mich immer ein fast 16:9 Bild bei dem man die schwarzen Balken nicht hat. Bin der Meinung das das alles einfach nur Kundenverarsche ist, desweiteren verstehe ich nicht warum man ständig was neues rausbringen muss anstatt mal das vorhandene zu perfektionieren‍♂️

Heimkineast

„Imax Enhanced“ mit fetten schwarzen Balken? Sehe nicht wo da der Mehrwert sein soll.

Kinomike

Kann die 4K Blu Ray seit heute auch mein eigen nennen. Was das Bild betrifft bin ich echt überwältigt, wirkt sehr plastisch und dreidimensional (habe den Film damals im Kino in 3D gesehen gehabt, wirkt auf der Disc sogar besser) aber was den Sound betrifft bin ich echt enttäuscht nachdem ich vor paar Wochen mit le Mans 66 gesehen habe was in puncto Surround möglich ist trotz komprimierter Spur war überwältigend. Aber diese DTS X Spur ist wirklich enttäuschend genauso wie die dts hd Spur im deutschen (bin froh das ich den Film dank auromatic upmixen konnte so machte der Film soundtechnisch wieder einigermaßen Spaß) aber man muss echt sagen das die Qualität von Sony in letzter Zeit stark Nachlässt. So hohe Qualität im Hardware bereich bieten und dann das bei der digitalen Auswertung ist traurig. Hoffe das Bad Boys for Life nicht genauso schlecht wird.
Ps. Danke dir für die Reviews, bin inaktiv schon länger dabei, aber habe jetzt Lust aktiv mitzumachen, bestelle mir die Filme auch immer über die links hoffe kann dich damit unterstützen ✌️

Daniselk

War auf das Bild mit dem Text
„2000 gegen Einen – kein fairer Kampf“ bezogen.

DaniSelk

Hi, sauber rezensiert! 😉 aber zwei Anmerkungen:
Der IMAX Ton ist für Vollbereich Lautsprecher gedacht und ein erster Linie nicht für Subwoofer, d.h. wenn die Lautsprecher (konstruktionsbedingt) nicht bis 50Hz Vollgas geben können, bzw. man nur so kleine Brüll-Würfelchen (jegliche Art von Kompakt LS) sein Eigen nenn, kommt da eben nichts… – Ist nicht die Schuld der Tonspur, sonder dem Lautsprecher Setup geschuldet. Ob das Format fürs Wohnzimmer geeignet ist, steht wieder auf ’nem anderen Blatt Papier.

Und eine Frage zum Cinemascope Bild: Ist das vom Projektor aufgenommen? Man sieht hier einen „sehr deutlichen“ Qualitätsabfall. Sieht fast nicht mehr nach einer 4K Quelle aus. Oder ist das einfach nur unvorteilhaft komprimiertes Bild?

Viele Grüße.

Tim

Schade was den Ton betrifft, aber er wandert trotzdem in die Sammlung.
Danke für das Review und schönes WE