Jurassic Park 4K UHD

Blu-ray Review

Jurassic Park 4K UHD Blu-ray Review Cover
Universal Pictures, 31.05.2018

OT: Jurassic Park

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„Wir haben Dodgson hier!“

Spielbergs Dino-Klassiker erscheint auf UHD.

Inhalt

Wissenschaftler Dr. Alan Grant ist wenig begeistert, als eines Tages der Milliardär John Hammond in seine aktuellen Ausgrabungen und Untersuchungen platzt. Als der dann auch noch etwas von geklonten Dinosauriern faselt, hält ihn Grant für komplett verrückt. Doch seine Neugier ist geweckt und so lässt er sich auf die Reise zu einer fernen Insel ein. Gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Ellie Sattler und dem Chaosforscher Dr. Ian Malcolm werden sie im „Jurassic Park“ willkommen geheißen und bekommen, sie trauen ihren Augen kaum, tatsächlich leibhaftige Dinos zu Gesicht. Doch, da ist sich Chaostheoretiker Malcolm sicher, das wird nicht ohne Folgen bleiben. Und in der Tat: Ein Stromausfall begünstigt, dass zwei Velociraptoren und der stattliche T-Rex aus den gesicherten Arealen entkommen und von nun an Jagd auf alle menschlichen Zweibeiner machen ..

Fünf Jahre ist es her, dass hier auf diesem Blog die Rezension zur gerade erschienenen 3D-Blu-ray von Jurassic Park mit den Worten „20 Jahre ist es her …“ eingeleitet wurde. Nun sind es 25 Jahre, die Spielbergs Saurier-Spektakel auf dem T-Rex-Buckel hat. Erstaunlicherweise kann man den Film, der seinerzeit die ganz große Blockbusterwelle der Neuzeit eingeläutet hat, auch heute noch sehr gut schauen. Gut, es dauerte damals ohnehin recht lange, bevor Spielberg die Katze aus dem Sack – respektive die Saurier aus dem Ei – schlüpfen ließ, was die Konzentration zunächst auf Geschichte und Darsteller legte. Und selbst wenn Laura Derns einförmiger Gesichtsausdruck (Marke Kinnlade heruntergeklappt) immer noch nervt, ist es immer noch ganz nett anzuschauen, wie diese Riege aus erwachsenen Männern und Wissenschaftlern wie kleine Kinder vor den bebrüteten Eiern steht und staunt, als dort ein waschechtes Urzeitviech schlüpft. Außerdem hatte Spielberg schon immer ein Gespür für Atmosphäre – und die ist auch heute noch toll, auf dieser Insel dort im Nirgendwo.

Das war es dann auch, was mich seinerzeit begeisterte. Jurassic Park war 1993 der erste Anlass für mich, ein großes Cineplex zu besuchen. Im Cinemaxx in Essen lief Spielbergs Film gefühlt auf zehn von 16 Leinwänden und die Schlangen waren gigantisch. Vielleicht machte diese riesige Leinwand sowie der Surround-Sound auch entsprechend Eindruck, denn zuvor waren es immer nur Kleinstadtkinos mit Stereo-Sound und Raucherlaubnis gewesen, die von meiner Anwesenheit zeugten. Es war und ist aber auch ein ziemliches Spektakel, das Spielberg hier in überlebensgroßen Bildern abfeiert. Wenn der T-Rex die Protagonisten in ihren hübsch lackierten Jeeps verfolgt und zuvor die Erschütterungen im Wasserglas von dessen baldiger Ankunft verkünden – das ist schon großes Unterhaltungskino. Und zwar unabhängig davon, dass die Story auf einen Bierdeckel passt. Ganze 9,3 Mio. Zuschauer wollten das damals in Deutschland sehen – zum Vergleich: Fack Ju Göhte 2, der erfolgreichste Film der letzten Jahre, lockte „gerade mal“ 7,7 Mio. Besucher in deutsche Kinos.
Die Tatsache, dass Spielberg mit seinen visuellen Effekten seinerzeit Maßstäbe setzte und die digitale Tricktechnik auf ein neues Level hob, war sicherlich ein Grund, warum man sich so gut in den Jurassic Park versetzen und seine Dinos bestaunen konnte. Das war einfach meilenweit entfernt von den Gummi-Anzügen, die bisher in Saurier-Filmen eingesetzt wurden – wenngleich diese Filme natürlich ihren ganz besonderen Charme haben. Aus heutiger Sicht ist Jurassic Park natürlich vor allem deshalb reizvoll, weil er der Startschuss einer Filmreihe ist, die ab dem 06.06.2018 über insgesamt fünf Teile verfügt und nach 14 Jahren Pause vor drei Jahren einen frischen und noch erfolgreicheren Reboot erhielt. Es scheint also was dran zu sein, an diesem Thema mit den Urzeit-Echsen, dass es auch 25 Jahre nachdem ein kurzarmiger T-Rex aus seinem Käfig ausbrauch für weltweiten Kinoerfolg sorgt.

Bild- und Tonqualität BD

Erfreulicherweise hatte man 2013 für die neuerliche 3D-Kino-Auswertung das Bild des Films bereits einmal komplett überarbeitet – übrigens von einem 4K-Scan, das inklusive einer kompletten Farbüberarbeitung von Spielberg selbst abgesegnet worden war. Der Look gegenüber der bisher erhältlichen 2D-Blu-ray von Jurassic Park wurde dabei drastisch geändert: Hatte die „alte“ Blu-ray-Fassung kühle Farben, ein deutliches Korn und litt an massiven Überschärfungen, wirkte die Bildqualität der 3D-Version um Längen harmonischer. Ein Rauschfilter beseitigte das Filmkorn, die Farben wurden deutlich wärmer abgestimmt und die Schärfe war ausgewogener – dabei aber trotz Filterung vor allem in Nahaufnahmen sehr gut (Details der Dinohaut). Lediglich in Totalen fällt der eingesetzte Rauschminimierer unangenehm auf, lässt die Büsche im Hintergrund wie gemalte Aquarelle erscheinen (5’58). Hier ist dann leider zu sehen, dass man – ausgehend von der ursprünglichen Blu-ray – zu sehr in die entgegengesetzte Richtung gearbeitet hat. Zudem ist das Kontrastverhältnis nicht sonderlich gut. Viele Einstellungen in hellen Szenen erscheinen trüb-milchig. Nun liegt mit der Blu-ray, die der UHD beigelegt wurde, nicht die 3D-BD vor, sondern die reguläre 2011er Fassung. Also jene überschärfte, drastisch körnige, mit Doppelkonturen behaftete und sehr grobe Fassung – erkennbar übrigens am VC-1-Codec.
Leider ging man also nicht (wie zuletzt bei Gladiator) den Weg, auch die Blu-ray auf dem neuen 4K-Master basieren zu lassen.
Wie deutlich der Unterschied zwischen der 2011er und der 2013er 3D-Blu-ray ist, zeigen euch die drei Screenshotvergleiche unten. Auch wenn dieser Vergleich hier nicht relevant ist, weil man nicht die Wahl hat, die 2013er 3D-Fassung anzuschauen, ist es vielleicht noch mal interessant, sich das vor Augen zu führen.
Bei den Screenshots ist die 2013er 3D-Fassung immer links und die 2011er (und auch hier integrierte) Version immer rechts.

Beim Sound muss entsprechend auch wieder ein Rückschritt gemacht werden. Denn wenn beim Bild die Blu-ray unverändert von der 2011er Version übernommen wurde, gilt das für den Ton natürlich ebenfalls. Ergo: Kein dts-HD mehr auf der Blu-ray, sondern reguläres dts 5.1.
Und der ist gegenüber der englischen Version in 7.1-dts-HD-MA leider nur ein T-Rex im Wasserglas. Im Bass weniger druckvoll, in den Effekten weniger fein und in Sachen Direktionalität auch nur gut, aber nicht sehr gut. Immerhin fügen sich die Dialoge harmonisch ein und effektvoll ist er natürlich schon – gerade für einen 25 Jahre alten Film wie Jurassic Park.
Die echte Ton-Neuerung gibt’s aber auf der UHD – siehe weiter unten.

Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD 2011 bs 2013 1
2013er 3D-Version (6’00): Das Bild wurde durch starke Rauschfilter sehr viel harmonischer aber auch drastisch weicher. Bisweilen sorgte das für wachsartige Gesichter wie hier
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD 2011 bs 2013 2
2011er/2018er Fassung: Das Korn ist heftiger, die Nachschärfungen deutlich und die Farbabstimmung kühler
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD 2011 bs 2013 5
2013er 3D-Version (95’35): Auch hier sieht man sehr deutlich die weichere Abstimmung, was auf den CGIs noch stärker zum Tragen kommt.
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD 2011 bs 2013 6
2011er/2018er Fassung: Harte Kontraste, deutliches Überschärfen und die kühlere Farbabstimmung auch hier

Bild- und Tonqualität UHD

Jurassic Park 4K UHD Blu-ray Review Szene 8
Freuen sich wie kleine Kinder: Hammond, Grand und Ellie

Jurassic Park stammt aus dem Jahr 1993 – natürlich wurde seinerzeit noch nicht digital gefilmt. Aufgenommen wurde Spielbergs Film mit Panavision-Panaflex-Platinum-Kameras – und zwar auf 35mm Film. Von diesem analogen Material ließ Universal Pictures bei NBCUniversal StudioPost einen kompletten 4K-Scan vom Original-Negativ anfertigen und führte dazu ein neues Color-Grading durch, das möglichst nahe ans Original Kinomaterial herankommen sollte.
Interessanterweise hat die UHD wieder den deutlich kühleren Look der 2011er Blu-ray und entfernt sich von der warmen 2013er Version, die Spielberg ja angeblich präferiert hatte. Man darf also rätseln, WELCHE Farbstimmung nun die vom Regisseur gewünschte ist. Vielleicht hat er es sich aber auch selbst wieder überlegt.
Grundsätzlich muss man sagen, dass die mit HDR10 und erweitertem Farbraum ausgestattete UHD die bisher beste Bildqualität für Jurassic Park liefert, die es bisher gegeben hat. Allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen. So war sicher zu erwarten, dass die nur in 2K gerenderten und heute auch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit befindlichen VFX deutlich weicher sind. Gerade die Anfangs-Szene mit den Brachiosaurus-Vertretern ist schon sehr soft. Leider sind hier sogar unschöne Farbsäume zu erkennen – und zwar an den Ästen des Baumes, den der Brachiosaurus abknabbert. Während die Blu-ray dort leichtes Überschärfen zeigt, ist die UHD hier mit chromatischer Aberration dabei (21’05). Von den pastellartigen Wolkengebilden ganz zu schweigen, die aber offenbar im Ausgangsmaterial schon so aussehen.
Die Kontrastgebung allerdings ist hervorragend. Insgesamt etwas dunkler abgestimmt, hat man jetzt endlich nicht mehr das viel zu helle Bild und auch nicht die milchigen DKontraste der Blu-rays. Durch die etwas dunklere Abstimmung fällt das Korn sogar eher weniger stark auf als bei der Blu-ray. Und die UHD ist eben nicht überschärft, sondern liefert eine gute, in Close-ups bisweilen fürs Alter des Films sehr gute Schärfe. Wie sich das im direkten Vergleich mit der enthaltenen Blu-ray darstellt, zeigen die Vergleichs-Screenshots:

Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 4
2013er Blu-ray (15’45): Fangen wir mit einem Dreier-Vergleich zwischen 2013er 3D-BD, 2011er/2018er BD und UHD an. Die 2013er Fassung ist auch hier weich, wachsartig und sehr warm von der Farbgebung her
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 5
2011/2018 2D-BD: Die damalige und hier wieder beiliegende Blu-ray hat dieses recht hart kontrastierte und zu wuselig-überschärfte Bild, dessen Filmkorn extrem und digital überzeichnet wirkt
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 6
UHD: Die 4K-Fassung reduziert die Helligkeit (was hier von der Kamera etwas zu deutlich eingefangen wurde), liefert aber das vom Korn und der Schärfe her homogenste und gleichmäßigste Bild. Farben werden gut ausdifferenziert, ohne zu übertreiben und das Mal auf Neills Gesicht ist wesentlich plastischer
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 8
(19’47): Die Blu-ray hat im direkten Vergleich farblich das Nachsehen. Rot ist weniger intensiv und eher orange und Hauttöne haben einen etwas grünlichen Stich
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 9
Die UHD liefert das knackigere Rot und die natürlichen Hauttöne – die Wolken im Hintergrund sehen aber immer noch aus wie ein Aquarell-Gemälde
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 23
(95’35): Die Blu-ray hat die unschön ins neonartige übertriebenen Grüntöne (Busch rechts) und zeigt deutliche Doppelkonturen am Kopf und Hemd des Beobachters vorne
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 24
Kontrastintensiver, harmonischer im Grün und ohne Doppelkonturen/Überschärfen im Vordergrund kommt die Ultra-HD rüber
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 11
(40’42): Auch hier ist zu erkennen, dass die BD ihre Farben übertreibt. Gerade im Gesicht von Neill ist zu viel Drama, die Lippen wirken unnatürlich.
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 12
Die UHD ist zwar dunkler, aber sichtbar angenehmer in den Farben. Noch dazu ist das Korn durch weniger deutlich, was man in Neills Gesicht wesentlich weniger ausmacht als links bei der BD
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 17
(55’33): Noch ein Beispiel für die starke Körnung auf der BD ist der rote Hintergrund im „Execute“. Die Schrift ist trotz Nachschärfung weniger detailliert als …
Jurassic Park 4K UHD Bildvergleich BD vs. UHD 18
… hier rechts bei der UHD. Klarer, satter und konturierter sind die Schriften und der rote Hintergrund ist lange nicht so grobkörnig

Wie oben schon angedeutet: Auch beim Sound tut sich was – und das auch sehr zur Freude deutscher Heimkino-Fans. Denn während fast überall anders nur die Originalsprache in 3D-Sound-Formaten integriert wird, tut Universal hier auch etwas für die hiesigen Zuschauer.
Sowohl die deutsche als auch die englische Fassung kommen in dts:X daher (beide mit dts-HD-Master-Kern). Wer also nicht über eine dts:X-fähige Anlage und 3D-Sound-Speaker-Aufstellung verfügt, bekommt hier immerhin den von der 2013er Version bekannten und hervorragenden dts-HD-HD-MA-Ton.
Und der ist zunächst auf der 2D-Ebene richtig großartig:
Wenn der Brachiosaurus auftritt, packt der Subwoofer so vehement zu, dass der Boden wackelt und sein elefantöses Tröten erfüllt sämtliche Lautsprecher mit Signalen (21’18 und 21’28). Ebenso donnernd voluminös wird’s, wenn der T-Rex durch seine fernen Schritte Kreise im Wasserbecher hervorruft (62’30). Der folgende Angriff des Fleischfressers, sein Grollen und die Attacke gehören zum dynamischsten, was man bei einem Film diesen Alters hören darf (ab 65’00).
Doch was macht der dts:X-Sound in der Höhe?
Nun, der ist leider oft eine Enttäuschung.
Erstmalig hört man etwas, wenn der Gabelstapler kurz am Bild vorbeifährt (1’35). Dann allerdings beispielsweise nichts, wenn die Arbeiter in der Höhle picken, was sicherlich für Hall sorgen müsste (4’50). Während der Szene mit dem Hubschrauber ist es zunächst korrekt. Denn den filmt die Kamera zunächst immer aus der Höhe oder auf derselben Ebene. Hier ist es also richtig, dass man nichts von oben hört. Nach der Landung jedoch steht die Kamera unterhalb des Rotors – und man hört immer noch nichts (18’17).
Ruf des Brachiosaurus kommt dann aber doch von oben – immerhin ist das Viech ja riesengroß (20’25).
Hingen wieder absolut nicht, wenn die Kuh von oben auf die Kamera (und damit aufs T-Rex-Areal) herabgelassen wird – kein Muhen, kein Geräusch des Krans – nichts (32’10). Erst wenn dann der Saurier sein blutiges Werk vollrichtet, setzt es urplötzlich aus dem Nichts brachiale Effekte und Sauriergeräusche, die den Zuschauer mitten ins Dickicht des Bambus-Grases versetzen (32’38).
Gewitter-/Donnergrollen (53’17) bei dem dann relativ unangenehm auffällt, wenn sich sogar ein paar atmosphärische Vogel-Zwitscher-Geräusche hinzugesellen, die offenbar mit dem Sound für das Gewitter verbunden waren und sich mit auf die Höhenkanäle gelegt haben – genau DIESE Naturatmosphäre ist es aber, die durchweg fehlt und den Raum nach oben hätte öffnen können (53’40).
Immerhin ein dickes Lob: Der Regen, der im Nachgang fällt, wird nur DANN akustisch von oben präsentiert, wenn die Protagonisten in den Jeeps sitzen und er aufs Dach prasselt und nicht vorher schon, wenn er einfach nur auf die Erde fällt (55’48). Da die Passage mit dem Regen und den auf Schienen gezogenen Autos sehr lange dauert, wird es hier also immer mal wieder räumlich. Dazu kommt dann nach 62 Minuten das entfernte Getrampel des T-Rex und dessen Gebrüll nach gut 64 Minuten wird dann ebenfalls rundherum präsentiert (64’15). Was hier aber ebenso wie bei den dezenten Vogelgeräuschen negativ auffällt, ist das abgehackte und wenig flüssige Integrieren der 3D-Sounds. Es klingt so, als hätte jemand abrupt die Regler AUF- und wieder ZU gedreht. Teilweise werden Geräusche sogar abgehackt – wie beim Angriff des Rex auf die beiden Kids (66’15).
Im Gesamtumfeld aller Kanäle fällt das zwar nicht massiv auf, hört man sich jedoch die Heights mal isoliert an, ist man schon etwas verwundert.
Schön dagegen das Knacken der Äste, kurz bevor der Jeep durch den Baum herunterkracht (ab 77’35). Aber auch hier: Plötzlich hört man Urwaldvögel aus der Höhe, die sonst nur auf der regulären Ebene bleiben – wirklich differenziert hat man den Mix für die Heights also nicht.
Schön schaurig ist das Gebrüll des T-Rex, wenn Malcolm und die anderen im Jeep vor ihm fliehen und die Riesen-Echse ihnen nachbrüllt – auch wenn das bisweilen etwas klingt, als huste sie in einen Blecheimer (ab 80’00). Danach ist es dann mal wieder für fast eine halbe Stunde still, bis der Velociraptor in der Küche brüllt (109’25). Das darf er darauf auch noch ein paar weitere Male tun. Doch ansonsten bleibt’s auch hier still. Einzig seine Atem- und Kreisch-Geräusche sind isoliert zu hören, kein umgebender Sound. Und das wirkt auch hier zu losgelöst und wenig homogen.
Noch schlimmer wird es, wenn die Kids, Grant und Ellie an den Seilen der Dino-Modelle baumeln. Mal gibt es dazu 3D-Sounds (116’12), mal in der fast gleichen Szenerie keine (116’23) – und wenn die Befestigung aus der Decke reißt oder das Modell herabsegelt, bleibt es ebenfalls still (116’27, 116’37).
Ach ja: Sicherlich kein Muss in Sachen 3D-Sound und bei Jurassic Park komplett auf die reguläre Ebene beschränkt: Die Filmmusik.

Bonusmaterial

Im Gegensatz zur 3D-Blu-ray von 2013, die nur wenig Bonusmaterial hatte, gibt’s auf der hier enthaltenen Blu-ray von Jurassic Park die bekannten Extras von der 2011er Ultimate Trilogie. Dort enthalten sind drei Featurettes unter dem Titel „Rückkehr nach Jurassic Park“: „Anbruch einer neuen Zeit“, „Wie Vorgeschichtliches entsteht“ und „Der nächste Schritt der Evolution“ – insgesamt haben diese eine Laufzeit von gut 60 Minuten. Dazu gibt es noch sechsteiliges Hinter den Kulissen sowie Storyboards und Kurzfeaturettes aus dem Archiv. Hier versteckt sich bspw. das ursprüngliche Making-of.

Fazit

Jurassic Park ist zweifelsohne ein Klassiker im Abenteuerkino und sah noch nie besser aus. Allerdings sieht er immer noch nicht hervorragend aus und die Tatsache, dass man lieblos die altbekannte Blu-ray mit in die Box packte, ist ärgerlich.
Schön, dass die UHD für Deutsch und Englisch einen dts:X-Sound liefert – weniger schön, dass dieser lange nicht alle Möglichkeiten konsequent nutzt und dedizierte 3D-Sounds teilweise viel zu abgehackt und nach Zufallsprinzip ertönen. Im Zusammenspiel mit dem „gewöhnlichen“ 5.1-Setup ist das zwar meist subjektiv eindrucksvoll, aber gerade die Atmosphäre der ständig aktiven Vögel und Tiere auf der Insel hätte noch viel mehr nach oben verlagert werden können.
Glücklicherweise ist der Ton auf der regulären Ebene nach wie vor sensationell gut und äußerst vehement.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität BD (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD (Originalversion): 95%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 65%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 65%

Bonusmaterial: 70%
Film: 75%

Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 1993
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Sam Neill, Jeff Goldblum, Richard Attenborough, Laura Dern, Samuel L. Jackson
Tonformate BD: dts HD-Master 7.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD: dts:X (dts-HD-Master-Kern): de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 127
Codec BD: VC-1
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universal Pictures)

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14 Kommentare
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Aguirre

Hey Timo,
auf der Rückseite steht das die UHD „DV“ haben soll? Ist das wieder so ein Druckfehler wie schon bei Scarface?
Bei der UHD steht auch DV drauf, der Film hat aber nur HDR-10…

Kannst du das bestätigen, Timo?

Gruß
Mario

Aguirre

Danke Timo für die Auskunft.

Michael

Ah, die 2013-Disc war also die 3D-Version – ich habe es mir schon fast gedacht als ich die Rezension der 3D-Scheibe gelesen habe und dort von der 2D-Discs keine Rede war. 🙂 Danke für die Aufklärung!

Michael

Hallo,
als eifriger Leser der Seite habe nun das erste Mal eine Frage: In der mal wieder sehr ausführlichen und gelungenen Rezension steht, dass der UHD die „alte“ Blu-ray von 2011 beiligt. Heute habe ich das UHD-Set erhalten, und nach nur einem schnellen blick in das Case zeigte sich, dass die beiligende HD-Blu-ray identisch zu sein scheint mit der 2D-Blu-ray, die der 3D-Version von 2013 beiliegt. Verstehe ich hier etwas nicht? Basierte die 2D-Disc von 2013 gar nicht auf dem neuen Master sondern entsprach der Version von 2011, und wenn hier von der 2013-Disc die Rede ist, ist dann nur die 3D-Version gemeint?
Wenn jemand diese Sitation für mich konkretisieren könnte, wäre ich dankbar. 🙂

Michael

Die Discs (Blu-ray im UHD-Set und 2D-Blu-ray im 3D-Set) sind bei mir äußerlich identisch, mit der gleichen Artikelnummer (oder wie immer die im Deutschen heißt): 25353/G51/R2
Gerne schau ich mir dir Discs mal genauer an. Gibt es bei der Wiedergabe offensichtliche Unterschiede zwischen den 2D-Discs von 2011 und 2013, etwa beim Menü, die sich direkt erkennen lassen?

Michael

Kein Problem. Ich habe nun die Discs mal reingelegt und ich sehe sowohl bei den Menüs und auch bei der Bildqualität keine Unterschiede, speziell an den Stellen, zu denen du hier auch Vergleichsbilder zeigst. Somit scheint der UHD in meinem Fall tatsächlich die 2D-BD von 2013 beizuliegen. Was ganz nett wäre, da ich nun wohl doch das 3D-Set rauswerfen kann (das sowieso ich nur wegen der 2D-BD gekauft hatte). 🙂

jörg

es gibt meines erachtens keine bessere reviewseite im deutschsprachigen raum als diese. allein schon die vergleichsbilder und zeitangaben beweisen, dass hier jemand richtig ahnung hat UND leidenschaftlich ist.

Peter

Vielen Dank für den Test. Hoffe die anderen 3 JP Filme sind was die Höhenlautsprecher angeht besser. Bin auf die Tests gespannt.

Dustin

Vielen Dank für den Test