Jurassic Park III 4K UHD

Blu-ray Review

OT: Jurassic Park

Jurassic Park III 4K UHD Blu-ray Review Cover
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Jurassic Park III 4K UHD Blu-ray Review Cover
Universal Pictures, 31.05.2018

Das große Finale

Jurassic Park 3 vollendet die ursprüngliche Trilogie.

Inhalt

Acht Jahre nach den Geschehnissen im Jurassic Park ist Dr. Alan Grant froh und glücklich darüber, sich wieder mit den toten Fossilien beschäftigen zu können. Nichts könnte ihn dazu bewegen, noch einmal auf eine der Inseln zurück zu kehren, die von den lebendigen Urzeit-Tieren bevölkert wird – außer natürlich, es stellt jemand einen großzügigen Scheck aus, damit Grant seine Forschungen weiter finanzieren kann. In diesem Fall ist das das reiche Geschäfts-Ehepaar Amanda und Paul Kirby. Die Zwei haben einen Flug über die Insel gebucht und wollen so tief wie möglich über die Wipfel von Isla Sorna fliegen – mit Grant als „Touristenführer“. Was die Kirbys dem Wissenschaftler verschweigen: Sie vermissen ihren Sohn Eric, der bei einem Gleitschirm-Ausflug auf der Insel gestrandet sein muss. Der Zufall will es, dass das Flugzeug verunglückt und man sich nun gemeinsam auf der Insel befindet und um sein Leben fürchten muss. Denn die dort mittlerweile lebenden Saurier sind vielfältiger, zahlreicher und gefährlicher geworden …

Acht Jahre nach dem Original wurde Steven Spielberg von Joe Johnston auf dem Regiestuhl ersetzt. Johnston, der zuvor mit ähnlicher Tricktechnik seinen Jumanji realisiert hatte, bewarb sich vorher schon für den zweiten Teil als Regisseur, musste sich dann aber noch vier Jahre gedulden, bis er dann in Jurassic Park III ran durfte.
Ohne eine echte Buchvorlage entschlackte man die Story des Films gleich mal um das pseudowissenschaftliche oder ökologische „Gerede“ der beiden Vorgänger und straffte den Film mal eben auf 86 Minuten reine Spielzeit. Auf diese Weise wurde JP 3 vielmehr ein Survival-Thriller mit Sauriern als ein Sci-Fi-Film vor dem Hintergrund moderner Gen-Technik.
Sam Neill (und in wenigen Szenen auch Laura Dern) kehrten zurück, nachdem sie im zweiten Teil vollständig ausgeblendet wurden. Dazu durften sich mit William H. Macy und Téa Leoni zwei neue Darsteller in die Reihe derer eingliedern, die als potenzielles Dinofutter eine besonders dumme Vorstellung abliefern. Sowohl Macy als auch Leoni agieren derart knallchargig unter ihrem Niveau, dass es kracht.

Apropos Krachen: Viel mehr noch als seine Vorgänger konzentriert sich Jurassic Park 3 auf das möglichst effektvolle Aufeinandertreffen von Dino und Mensch oder Dino und Dino. Ob das die intelligent zusammen arbeitenden
Schon die erste echte Actionszene toppt alles, was man zuvor auf den beiden Insel gesehen hatte. Wenn der als neuer Fiese-Saurier eingeführte Spinosaurus im Vorbeigehen mal eben einen T-Rex vernascht, hat das schon einen hohen Schauwert – und überzeugt tricktechnisch auch 17 Jahre später noch. Immerhin investierte man hier fast 100 Mio. Dollar – und die sicherlich nicht vornehmlich in die teuren Darsteller. Dass die zweite Fortsetzung dann nur noch ein Drittel des Erstlings, bzw. die Hälfte des zweiten Teils einspielen konnte, war dennoch ein untrügliches Zeichen, dass die Dinos auch in den Kinos auf unbestimmte Zeit aussterben würden. Naja, zumindest für 14 Jahre und bis Colin Trevorrow mit seinem Reboot Jurassic World neue Rekorde aufstellte.

Bild- und Tonqualität BD

Ähnlich wie bei Jurassic Park auch hatte die Blu-ray von Jurassic Park III für die 2011er Ultimate Trilogy ein massiv überschärftes Bild, das teilweise gruselig starke Doppelkonturen aufwies und Farben viel zu stark dramatisierte. Grün hatte mit natürlichem Grün nichts mehr zu tun und Hauttöne hatten zu viel Rot-Anteil. Der Kontrastumfang wirkte überzogen. Im Gegensatz zum soften Bild des direkten Vorgängers sah das zwar knackiger aus, aber besser ist es deshalb leider noch nicht. Für die UHD-Fassung behielt man diese Blu-ray bei und masterte sie nicht neu.
Akustisch schließt Jurassic Park 3 wieder zum ersten Teil auf und setzt sich mühelos über den schwachbrüstigen Vorgänger hinweg. Zwar gibt’s auch hier „nur“ dts 5.1 fürs Deutsche (dts-HD-Master 7.1 für die Originalspur), doch die hiesige Version ist qualitativ so nahe an der verlustfreien Originalfassung, dass man schon sehr genau hinhören muss, um Defizite auszumachen. Vielleicht sind die Effekte ein kleines bisschen feiner im Englischen und hier und da gibt es eine Spur mehr Druck. Aber während der Actionszenen ist die deutsche Version aller Ehren wert. Mit viel Druck stürzt das Flugzeug ab und der Fight zwischen Spinosaurus und T-Rex ist ein echtes Surround-Highlight. Differenziert und mit äußerst lebhafter Effektkulisse bekämpfen sich die beiden mächtigen Gegner. Satt bricht das Genick des T-Rex und wenn der Spinosaurus seinen Ruf aus vollem Halse ins Heimkino schickt, setzt es fürs Publikum neue Frisuren – das macht schon wirklich Spaß. Ob es der dts:X-Sound der UHD noch besser kann, lest ihr weiter unten.

Bild- und Tonqualität UHD

Jurassic Park III wurde, wie seine beiden Vorgänger auch, analog auf 35mm gefilmt. Zum Einsatz kamen hier Arriflex-35- und Panavision-Panaflex-Platinum-Kameras. Vom Original-Negativ-Filmmaterial ließ Universal Pictures einen kompletten 4K-Scan durchführen. Sehr auffällig ist, dass man einen ganz anderen Weg ging als bei der Erstellung der Blu-ray von 2011. Letztere war (ähnlich wie jene von Jurassic Park aus dem gleichen Zeitraum) sichtbar überschärft und viel zu krisp. Das dramatisierte nicht nur die Körnung des Films, sondern sorgte auch für Edge Enhancement. Um es vorweg zu nehmen: Die UHD zeigt dieses Problem überhaupt nicht mehr.
Natürlich kommt auch der dritte Teil der Reihe mit einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum und der höheren Bilddynamik. Auch hier in HDR10, nicht in Dolby Vision, wie es irrtümlich auf die Verpackung gedruckt wurde.
Im laufenden Bild macht sich im direkten Vergleich sofort deutlich, dass die Überschärfungen Geschichte sind. Subjektiv wirkt das Bild sogar weicher, was aber schlicht daran liegt, dass die überdramatisierte Nachschärfung der BD auf den ersten Blick Schärfe vorgaukelt. In Wahrheit sieht man eigentlich weniger Details, sondern eher digitale Artefakte. Die 4K-Disk zeigt Feinheiten zwar durchaus nicht ganz so scharf wie es bei aktuellen Filmen der Fall ist, wirkt aber insgesamt viel gleichmäßiger und sauberer in der Darstellung.
Bei den Farben hat man sich auf eher warme Töne reduziert und auch hier das überdramatische Element reduziert. Wo die Blu-ray mit fast neongrünen Wiesen und Wäldern fast Augenkrebs verursachte, ging man beim Remastering den deutlich natürlicheren Weg. Allerdings, und das ist weniger gelungen, ist das Bild massiv abgedunkelt und wirkt vom Kontrastumfang her blasser. Für sich genommen geht das in Ordnung. Im direkten Vergleich mit dem krassen Bild der BD hätte man vielleicht einen Mittelweg finden können, denn gerade die nebligen Szenen zu Beginn des letzten Drittels sind arg düster. Einige Einstellungen hinterlassen dann auch eher einen grauen Eindruck und gerade rote Farbtöne sind bisweilen etwas matt.
Wie deutlich sich das Bild geändert hat, könnt ihr anhand der folgenden Screenshots ablesen.

Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 9
(12:44): Schon bei einer regulären Aufnahme ohne echtes Close-up fällt die überschärfte Art der Blu-ray auf. Dazu ist das Korn deutlich auffällig und die Farbgebung wirkt nicht ganz natürlich
Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 10
Die UHD reduziert zunächst die Helligkeit deutlich, liefert dafür aber das wesentlich gleichmäßigere Bild. Überschärfungen sind kein Thema mehr, wenngleich es etwas soft aussieht. Die Farbgebung gelingt natürlicher

 

Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 3
(40’11): Die Blu-ray hatte vor allem eins: Satte Farben – wie hier das Grün in dem Brutkasten-Behälter
Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 4
Die UHD reduziert das ganz deutlich. Ob das schon zu flau ist, ist entweder eine Frage des Geschmacks oder vom Regisseur so gewollt

 

Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 7
(4’02): Die fast neongrünen Wiesen und Wälder der BD verwandeln sich auf der …
Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 8
… UHD zu natürlicherem Grün. Wenn man es vor Dunkelheit denn sieht
Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 5
(19’55): Die BD wirkt aufgrund der starken Kontrast- und Schärfe-Arbeit auch in Totalen subjektiv sehr knackig und farbprächtig. In Wahrheit übertreibt sie es allerdings
Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 6
Dumm, dass die Übertreibung der UHD in manchen Szenen ins Gegenteil umschlägt: Zu dunkel ist das Ganze, zu wenig farbig und insgesamt schon etwas undynamisch

 

Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 1
(57’26): Wer mal wunderschöne Überschärfungs-Artefakte sehen möchte, nimmt sich dieses Szenenfoto der BD mal in Originalgröße vor
Jurassic Park 3 BD vs UHD Bildvergleich 2
Obwohl im direkten Vergleich subjektiv weniger scharf hinterlässt die UHD den wesentlich harmonischeren Eindruck in Sachen Detailtiefe

Wie auch bei den anderen Teilen der Serie hat man für die UHD von Jurassic Park III die Tonspuren in verlustfreie dts-X-Form gebracht. Für beide Sprachfassungen liegen die Kerne in dts-HD-Master vor. Auf der regulären Ebene ändert sich deshalb nur ganz bedingt etwas. So klingt die deutsche Fassung nun noch mal diesen feinen Hauch differenzierter und gleicht sich damit praktisch komplett der englischen Version an. In Sachen reguläres Surround-Feld ist hier also Alarm angesagt.
Wie aber wurden die 3D-Sounds umgesetzt?
Die ersten Signale aus der Höhe gibt es korrekterweise, wenn der Gleitschirm ruckartig vom Boot gezogen wird, während die beiden „Fluggäste“ unter ihm hängen (3’11). Auch der Wind pustet beim Anflug auf die Insel hörbar oberhalb des eigentlichen 5.1-Setups, was den Gleitflug sehr authentisch wirken lässt. Natürlich darf dann das Flugzeug beim Anflug auf die Insel auch hören, wenn es von hinten/oben anrauscht (15’28) und wenn der Spinosaurus von seiner Anwesenheit im Dschungel verkündet, hört man das typische Raunzen aus den Heights (20’41). Während des Absturzes des kleinen Jets gibt es dann ebenfalls einige Geräusche und der Angriff der Riesenechse liefert gleiche ein Fülle an Signalen von oben (22’04). Schade indes, dass man es versäumt hat, Geräusche auf die obere Ebene zu legen, wenn sich Kamera und Protagonisten in einem Tel des Rumpfes kullernd über den Boden bewegen. Hier wäre es gerade cool gewesen, wenn man mehr verdeutlicht hätte, dass unten mal oben und oben mal unten ist (ab 24’30). Danach ist es bis auf ein paar wenige Dino-Grunzer erst einmal ruhig, bis zwei Rauchbomben geflogen kommen, die ziemlich prägnant über die Köpfe der Zuschauer hinweg im Heimkino landen (45’25). Dazwischen gibt es allerdings immer mal wieder Momente, in denen die Kamera durchaus unterhalb entsprechender Geräusch-Möglichkeiten steht, die indes ungenutzt bleiben. Von allen drei ursprünglichen JP-Filmen liefert Jurassic Park 3 die geringste Anzahl an echten 3D-Sounds.

Ganz nett ist allerdings das Mobiltelefon, das im Bauch des Spinosaurus bimmelt und unvermittelt über der Hörposition erscheint – gefolgt, natürlich, erneut von einem grunzenden Röhren des Dinos (ab 55’40). Eindrucksvoll ist dann auch das Flügelschlagen des Flugsauriers nach etwas über einer Stunde (62’33). Im Nachgang wäre aber auch hier mehr drin gewesen – gerade dann, wenn Billy an seinem Gleitschirm hängt und von oben beharkt wird oder wenn die Pterosaurier in der Schlucht umherfliegen. Auch der Tauchgang im Wasser hätte Rundum-Sounds liefern dürfen.
Und wer mal ein Demonstrations-Moment für eine verschenkte Szenen haben möchte, der nehme jene bei Minute 70’10. Wenn der Langhals-Pflanzenfresser sich von weit ooooben auf den Protagonisten hinabsenkt und dabei Laut gibt, hört man auf den vorderen Heights? Na, was genau?
Richtig: Nichts! Schade drum.
Dazu passt dann, dass der nach 72 Minuten einsetzende Regen KOMPLETT von oben zu hören ist – unabhängig davon, ob er auf ein Dach fällt oder einfach nur auf den Boden. Das klingt nach VIEL, ist aber leider nicht korrekt.
Bleibt final die Schlussfolgerung: Es gibt WENIGER 3D-Sounds als bei Jurassic Park (obwohl es mehr Dino-Action gibt). Doch WENN es mal Infos gibt, sind diese (den Regen im letzten Drittel ausgenommen) in aller Regel qualitativ hochwertiger und vor allem nicht so abgehackt.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Jurassic Park III gibt’s einen Audiokommentar des Special-Effects-Team, der im Übrigen auch auf der UHD abrufbar ist und an dem auch Stan Winston teilgenommen hat.
Die Blu-ray enthält dazu mit „Rückkehr nach Jurassic Park: Das dritte Abenteuer“ ein 25-minütiges Featurette über die Dreharbeiten zum dritten Teil.
Dazu gesellen sich dann das altbekannte Making-of sowie insgesamt zwölf kurze Featurettes aus den Archiven. Letztere klären über die Spezialeffekte, die Arbeit an den Sauriern sowie auch über die Musik und die „neuen“ Saurier auf. Produktionsfotos und Storyboard-Vergleiche runden das Ganze ab.

Fazit

Jurassic Park III ist der zwar unterhaltsame und rasante Abschluss der ursprünglichen Trilogie, was ihn aber nicht zu einem herausragenden Film werden lässt. Dafür ist das Ganze zu inhaltsleer und endet dermaßen abrupt, dass man sich fragt, ob urplötzlich das Geld ausgegangen ist.
Technisch war die Blu-ray mit einem überkontrastierten und überschärften Bild „gesegnet“, lieferte aber satten Sound. Das hat sich nicht geändert, die Disk ist die gleiche geblieben.
Die UHD entschärft das Bild (im wahrsten Sinne des Wortes) und wirkt wesentlich homogener – ist leider aber in vielen Szenen schlicht zu dunkel. Der 3D-Sound liefert ein paar passende und nette Effekte, lässt aber viel Potenzial ungenutzt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 75%

Tonqualität BD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 70%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 55%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 70%
Film: 60%

Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 2001
Regie: Joe Johnston
Darsteller: Sam Neill, William H. Macy, Téa Leoni, Alessandro Nivola, Trevor Morgan, Michael Jeter, John Diehl, Bruce A. Young, Laura Dern
Tonformate BD: dts HD-Master 7.1: en // dts 5.1: de
Tonformate UHD: dts:X (dts-HD-Master-Kern): de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 92
Codec BD: VC-1
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universal Pictures)

Trailer zu Jurassic Park 3

Jurassic Park 3 - Trailer 2 Deutsch 1080p HD

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Volker Schnitzler

Hi Timo,

Hier ist mir gerade aufgefallen, dass Du eine falsche Laufzeitangabe
gemacht hast.
92 Min. statt 127 Min. wäre korrekt.