Kick-Ass 2

Blu-ray Review

Kick-Ass 2 Blu-ray Review Cover
Universal Pictures, seit 19.12.2013

OT: Kick-Ass 2: Balls to the Wall

 


Amateur-Bürgerwehr

Im zweiten Teil gibt es mal wieder mächtig Prügel für Gut und Böse.

Inhalt

Zwei Jahre nachdem „Kick-Ass“ und „Hit-Girl“ ihre Gegner zur Strecke gebracht haben, geht Mindy immer noch ihrem Superheldendasein nach, während David faul auf der Couch liegt. Da eine Menge Nachahmer die Straßen (un)sicher machen, erwacht auch in David plötzlich wieder das alte Feuer. Er lässt sich von Mindy trainieren, doch die hängt nach einer ernsten Unterredung mit ihrem Vormund Marcus ihr Kostüm erstmal an den Nagel. Der beste Freund ihres verstorbenen Dads will, dass sie endlich mal etwas für das „richtige“ Leben tut. David, davon beseelt nicht alleine auf Streife zu gehen, findet über das Internet Anschluss an die Superheldengruppe um „Colonel Stars and Stripes“.
Der Zusammenschluss der Alltagshelden ist auch bitter nötig, denn Red Mist ist in einem Fetischkostüm als „Motherfucker“ unterwegs und findet ebenfalls ein paar Verbündete in seinem Kampf für das Böse. Sein Ziel ist dabei so simpel wie eindeutig: Der Tod von Kick-Ass …

Klar zweigeteilt präsentiert sich Kick-Ass 2: Während der Humor zu Beginn an vorderster Stelle steht und erneut eine Menge Comic-Zitate für Fans zum Tragen kommen, übernimmt in der zweiten Hälfte die bekannte Brutalität des Vorgängers das Zepter.
Wer Teil I gesehen hat und gerade aufgrund seiner erfrischenden Andersheit mochte, wird die erste Stunde lieben: Die Sprüche sind ungehobelt und in die Fresse, die Kritik an Mainstream-Verhalten könnte größer nicht sein und sämtliche aus dem ersten Teil bekannte Darsteller sind erneut mit großer Leidenschaft bei der Sache. Wer hätte noch dazu gedacht, dass Jim Carrey mal jenseits von seiner üblichen Grimassen-Performance agieren und richtig Spaß machen könnte? Als Col. Stars and Stripes jedenfalls hat er die Zuschauer auf seiner Seite. Klasse ist auch wieder Hamsterbacke Christopher Mintz-Plasse, dem keine Aktion zu peinlich ist und der es trotz seiner Boshaftigkeit schafft, dabei ein gewisses Charisma an den Tag zu legen – ja, man hat sogar Mitleid mit ihm und seinem unbeholfenen Verhalten. Wie schon im ersten Teil steht Cloe Grace Moretz jedoch erneut über allen anderen. Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit schafft sie den Wechsel von der deprimierten Teenagerin auf das taffe Kampfgirl. Ihr Talent ist unbestreitbar und bewundernswert – egal, ob sie nun in intensiven Dramen oder einem reinen Spaßfilm wie Kick-Ass 2 mitspielt.
Lassen wir mal dahingestellt, ob die eine, vollkommen unnötige Szene mit dem „Kotzteil“ und damit der Abstieg in die Niederungen des Fäkalhumors nötig gewesen wäre, so gibt es immer noch genug rotzfreche Szenen und Elemente, die den zweiten Teil von Kick-Ass bis nach dem Abspann zu einem unterhaltsamen Erlebnis machen – einen Sinn für diese Art Humor vorausgesetzt.

Bild- und Tonqualität

Klare, natürliche Farben und sehr angenehme Kontraste bestimmen das Bild von Kick-Ass 2. In Nahaufnahmen sind Gesichter absolut scharf und die Bildruhe ist in sämtlichen Szenen beständig hervorragend. Auch die Schwarzwerte passen und die Detailtiefe ist sehr gut.
Akustisch kann schon zu Beginn von Kick-Ass 2 der kongeniale Soundtrack mit fettem Basseinsatz und Synthesizer-Effekten auf den Rearchannels überzeugen. Die Actionszenen sind entsprechend dynamisch und sehr räumlich vertont. Mindys Motorrad-Wettrennen mit Marcus liefert eine Vielzahl an Stereo- und Surroundeffekten und wenn Polizeiautos in die Luft fliegen, rappelt es im Karton. Akustisches Highlight ist aber die Schießerei auf dem Friedhof (77’50). Der deutsche dts-Sound ist gar nicht so weit entfernt vom englischen dts-HD-Master-Pendant, die Dialoge klingen im Original noch ausgewogener.

Bonusmaterial

Kernstück der Extras von Kick-Ass 2 ist neben dem Audiokommentar mit dem Regisseur und den drei Hauptdarstellern das 50-minütige Making-of, das in mehrere Teile aufgesplittet ist. Inhaltlich geht es um die Besetzung, um die Waffen und Stunts und darum, wie man gegenüber dem Erstling einen Schritt weitergehen wollte. Dazu gibt es Einblick in die Arbeit am Showdown und in das Setdesign.
Zum Making-of gesellen sich noch erweiterte Szenen, ein alternativer Anfang und ein Bericht über die Entstehung der Wagen-Sequenz. In „Big-Daddy kommt zurück“, einer entfernten Szene, wird gezeigt, dass Hit Girl eine kurze Vision ihres toten Vaters hat.

Fazit

Auch im zweiten Teil herrlich respektloser Anarcho-Spaß mit gut aufgelegten Darstellern, der seine Faszination aus dem krassen Gegensatz von respektlos-albernem Witz und brutaler, comichafter Gewalt zieht.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 85%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 70%
Film: 75%

Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Jeff Wadlow
Darsteller: Aaron Taylor-Johnson, Cloe Grace Moretz, Christopher Mintz-Plasse, Jim Carrey
Tonformate: dts HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 103
Codec: AVC
FSK: 18

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