King Kong 4K UHD

Blu-ray Review

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Cover
Universal Pictures, 03.08.2017

OT: King Kong

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Der Größte unter den Großen

Peter Jacksons Neuverfilmung von King Kong und die weiße Frau erscheint auf UHD. Lohnenswert oder eher nicht?

Inhalt

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 1
Manny hat die Nase im wahrsten Sinne voll davon, das Publikum mit öden Witzen zum Lachen zu bringen

Die große Wirtschaftskrise der 30er Jahre hat New York fest im Griff. Eine Zeit, in der die Menschen ihre wenigen Geldmittel lieber zurückhalten als ins Kino oder Theater zu gehen. Das spürt auch Ann Darrow, die gerade ihre Anstellung an einer Schauspielbühne verloren hat. Carl Denham, aktuell eher erfolgloser Regisseur, entdeckt Ann und will sie zur Hauptdarstellerin seines nächsten Films machen. Locken kann er sie mit der Tatsache, dass der Theater-Autor Jack Driscoll sein Drehbuch schreiben soll – immerhin verehrt Ann den Mann sehr. Der Plan ist, mit einem Fischkutter auf eine entfernte Insel zu reisen, von der nur Denham eine alte Karte hat. Dass er sich das Geld für die Fahrt ergaunert hat, verschweigt er lieber. Vor Ort angekommen zerschellt das Schiff an den Klippen und die Passagiere müssen feststellen, dass die Insel von einem nicht gerade freundlichen Volk bewohnt wird. Doch das ist noch nichts gegen die grausamen Kreaturen und gigantischen Urviecher, die hier überlebt zu haben scheinen. Von riesigen Tausendfüßlern über Dinosaurier bis hin zu gigantischen Skorpionen reicht das Repertoir – und allesamt sind sie feindlich gesinnt. Ebenso wie der Riesenaffe, dem die Ureinwohner Ann als Opfer darbringen wollen. Der nimmt sich die blonde Frau bereitwillig und verschleppt sie. Doch ist dieser gigantische Gorilla wirklich so böse …?

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 4
Ann suche eine neue Anstellung

Dass ausgerechnet Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson die erneute Verfilmung der Geschichte von King Kong und die weiße Frau inszenierte, ist kein Zufall. Seit seiner Kindheit und der Faszination für die Stop-Motion-Filme des Ray Harryhausen schlummerte in ihm die Idee. Überhaupt wollte er nach The Frighteners direkt die Story um den Riesenaffen auf den Weg bringen. Doch dann kam ihm die Tolkien-Trilogie „dazwischen“ – der Rest ist (Film)Geschichte – Wer darüber übrigens mehr wissen möchte, dem sei das hervorragende Buch „Peter Jackson: A Film-maker’s Journey“ von Brian Sibley empfohlen.
Jackson bekam für seine Realisierung über 200 Mio. Dollar und nutzte die fortgeschrittene Tricktechnik, um die Kreaturen der Insel sowie seinen Kong zum Leben zu erwecken. Dass er ursprünglich vom fantasievollen Homemade-B-Movie kommt und den Trashfilm liebt, sieht man aber trotz des hohen Budgets. So sind die Greenscreen-Aufnahmen der realen Darsteller vor animierten Hintergründen deutlich als solche zu erkennen und wenn die Protagonisten in King Kong knietief in erschossenen Riesen-Skorpionen stehen, fühlt man sich des Öfteren an seine Opening-Szene von Braindead erinnert und möchte am liebsten laut „Zingaja“ rufen. Nicht ohne Grund übrigens, denn die Insel auf der der kleine Zombie-Virus-Träger in Jacksons Untoten-Epos zubiss, hörte ebenfalls auf den Namen Skull Island.
Und weil der Regisseur aus Wellington/Neuseeland Filmzitate liebt, ließ er in den Frachtraum des Kutters seiner Kong-Verfilmung eine Kiste mit der Aufschrift „Sumatran Rat-Monkey – Beware the bite!“ stellen.

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 3
Carl sucht eine neue Hauptdarstellerin

Doch natürlich gegenüber Braindead alles in King Kong ein bisschen größer und epischer angelegt. Die visuellen Effekte sind im Falle des Titelhelden sowie dessen Kampf mit dem T-Rex auch heute noch hervorragend. Gerade Andy Serkis, der zuvor schon Gollum per Motion-Capturing zum grandiosen Leben erweckte, leistete erneut sensationelle Arbeit. Seiner Darstellung des Riesenaffen ist es zu verdanken, dass dieser noch nie so differenziert agierte, so ausdrucksstark und glaubwürdig. Von den aggressiven animalischen Situationen bis hin zu den gefühlvoll-sensiblen Momenten erschufen Serkis und die Trickser der WETA-Trickstudios etwas Einmaliges. Tatsächlich gelang es ihnen (bis auf jene unsägliche Eis-Rutschpartie zum Ende hin), den Silberrücken-Gorilla nie zu menschlich oder zu feindlich darzustellen. Es war stets eine Mischung aus berechtigter Furcht vor dem Riesen und Mitgefühl für ihn vorhanden. Bis zum beschriebenen „Ausrutscher“ (im wahrsten Sinne) glitt Kong nie ins Kitschige ab. Leider ist die Tricktechnik nicht durchweg gelungen. So sind neben den angesprochen trashigen Greenscreen-Sequenzen einige Kreaturen arg stümperhaft animiert und fügen sich überhaupt nicht harmonisch ins Gesamtgeschehen ein. Das schlimmste Beispiel ist hier die Sequenz mit den pflanzenfressenden Riesen-Sauriern und deren donnernde Flucht durch die Schlucht. Aber lassen wir das Mäkeln an den VFX und konzentrieren uns auf die Story.
Inszenatorisch teilte Jackson seinen Film in drei Teile und nahm sich vor allem viel Zeit, die Charaktere einzuführen – dankbar für die versammelte Riege an hervorragenden Darstellern. Von Naomie Watts über Jack Black bis hin zu Adrien Brody, die in den drei Hauptfiguren aufgingen und ihnen mehr Dimensionen verpassten als das bisherige King-Kong-Filme schafften. Dennoch mussten sie sich natürlich einem unterordnen: Kong.

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 5
Jake Driscoll hat gerade mal 15 Seiten Drehbuch fertig

Was für eine wirklich packende Atmsphäre sorgte, war die akribische Arbeit an den Kulissen und Kostümen. Die Straßen und Menschen des 30er-Jahre New York wirkten selten so detailgetreu und stimmig. Vom ersten Moment an fühlte man sich in diese Zeit zurückversetzt, in denen die Männer Knickerbocker aus Tweed trugen und die Straßen noch von Zeitungsjungen gesäumt waren. King Kong überträgt diese Stimmung eins zu eins auf den Zuschauer und wechselt dann in ein bedrohliches Szenario voller Unbekanntheit, wenn das Schiff vor der Insel zerschellt. Dort, wo der Mensch fremd ist und sich unterordnen muss, fühlt sich auch der Betrachter nicht sicher – eine nur konsequente Hinführung zum letzten Drittel, wo man auf die Bestie Mensch trifft, die den seiner Heimat beraubten Riesenaffen im Theater zur Schau stellt und letztlich Jagd auf ihn macht, weil sie das empfindet, was sie stets zu Kriegen geführt hat: Angst.
Jackson lässt keinen Zweifel daran, WER hier das wahre Tier und wer das empfindsame Naturgeschöpf ist und kleidet es in opulente und spektakuläre Bilder. Durchaus auch heute, 13 Jahre später, noch ein wirklich faszinierender Film – trotz einiger ziemlich nachlässiger Kreatur-Animationen.

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 6
Kong herrscht über Skull Island

Bild- und Tonqualität BD

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 8
Ja, da muss Ann schon ganz schön nach oben herauf schauen

King Kong war seinerzeit einer der ersten Titel von Universal Pictures, die auf Blu-ray absolute Referenz-Qualität erreichten. Mit einer bisweilen extrem guten Auflösung im Urwald sowie einer Detailflut in Kongs Fell konnte man sich gar nicht sattsehen an der Scheibe. Das gilt heute nicht mehr ganz, aber eben doch noch in Teilen. Während auch die Blu-ray hier und da nicht verschweigen kann, dass einige Effekt-Shots weicher sind und auch ab und an Objekte nicht ganz im Fokus stehen, ist sie aber immer noch hervorragend was die Aufnahmen des Riesenaffen sowie einige Totale der Insel angeht. Auch die Kontrastgebung nach der Rückkehr nach New York gefällt noch heute.
Beim Sound von King Kong gilt noch mehr als beim Bild, dass sich dieser auch 2018 noch mit den Besten messen kann. Selbst die reguläre, deutsche dts-Spur leistet hervorragende Arbeit, wird von der dts-HD-Master-Fassung aber noch mal in Feinzeichnung und Dynamik übertroffen. Schon die Atmosphäre auf den Straßen New Yorks ist toll und sobald es aufs Schiff geht, übernimmt erst Recht der Ton das Zepter. Wellen, die an den Bug schlagen, die arbeitenden Motoren oder der finale Schiffbruch – das macht schon mal richtig Spaß. Auf der Insel und vor allem während der Kampf- und Actionszenen bleibt dann kaum ein Wunsch nach Druck, Direktionalität und Weiträumigkeit offen. Erst Recht nicht beim Chaos auf New Yorks Straßen oder dem höchst effektvollen Finale am Empire State Building.

Bild- und Tonqualität UHD

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 10
Unheimliche Begegnung der Riesenechsen-Art

King Kong wurde seinerzeit vollständig analog aufgenommen und auf 35mm Film gebannt. Hierbei kamen unterschiedliche Arri-Kameras zum Einsatz. Von der Arricam LT für die leichteren Arbeiten über die Studiokamera Arricam ST bis hin zu den Arriflex 235 und 435 reichte die Palette. Für die UHD wurde allerdings lediglich auf das vorhandene digitale Master gesetzt, das schon der bisherigen Blu-ray zugrunde lag und von einem 2K-Digital-Intermediate gezogen wurde. So ist die UHD also „nur“ hochskaliert und nachträglich entsprechend mit HDR10 und dem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum versehen worden – und das leider nur bedingt gut oder gar herausragend.
Während man bei der Schärfe subjektiv schon mit wenig aufmerksamem Auge eine deutliche Steigerung feststellen kann, besteht diese bei näherer Betrachtung durch teils deutliche bis massive Überkontrastierung – und zwar auch an den Rändern. Also klassisches Edge Enhancement. Bei flachen Totalen mag das noch gefällig wirken, wie bspw. der Vogelperspektive des Kutters auf dem offenen Meer. Hier sind die Wellen definitiv dreidimensionaler und wirken wirklich besser aufgelöst. Doch sobald Figuren im Vordergrund stehen, kauft sich die UHD von King Kong den Zugewinn an Plastizität durch teils krasse Kontrastintensivierung ein, die absolut nicht natürlich wirkt. Gesichter haben teilweise so drastische Schlagschatten, dass sie schon mal wie harte Gemälde wirken. Naomi Watts Zähne sind hin und wieder viel zu weiß und wenn Jack Black am Ende auf der Bühne vor dem roten Vorhang steht, hat man selten unnatürlichere Hautfarben gesehen. Das ist auch deshalb so dramatisch, weil die Greenscreen-Szenen auf diese Weise noch stärker zutage treten und die schwächeren der Kreaturen-Animationen noch deutlicher als VFX erkennbar sind. Eine stärkere und drastischere Kontrastanhebung aufgrund von HDR10 hat es bisher noch bei keiner Ultra-HD gegeben.
Ebenfalls krass verändert zeigt sich die komplette Farbgebung. Im Gegensatz zur Blu-ray, die eher einen grünlicheren Teint nutzt, ist die UHD massiv wärmer und braun-gelber abgestimmt. Gerade während der Urwald-Szenen zeigt sich dieser Wechsel teils auf drastische Art. Während das natürlich vor allem Geschmacksache ist – manche bevorzugen ja gerade den erdigeren Look – ist es die Kontrastanhebung nicht. Denn hier hat man schlicht zu viel des Guten getan und sorgt immer wieder für deutliches Überstrahlen von hellen Partien und besagte Kantenüberschärfung.

King Kong BD vs UHD Bildvergleich 3
(4’19): Während die Blu-ray zwar etwas kontrastschwächer daherkommt, liefert sie dafür das insgesamt homogenere Bild mit der besseren Durchzeichnung
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 4
Switcht man zur UHD, sieht man bereits die andere Farbgebung. Vor allem aber das Überstrahlen auf hellen Flächen durch die deutlich intensivere Kontrastanhebung. Die Details auf dem Kassierer-Häuschen gehen fast komplett verloren
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 11
(81’01): Ebenfalls ein Beispiel für den Farb- und Kontrastunterschied: Die Blu-ray setzt mehr auf das Grün des Urwalds und wirkt damit natürlicher und stimmiger. Die Zeichnung auf dem Rücken der Dinos bleibt erhalten und die Sträucher haben unterschiedliche Farben
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 12
Legt man die UHD in den Player, scheint es von Frühling zu Herbst geworden zu sein. Die Bäume und Sträucher sind verwelkt und das Grün wurde getilgt. Noch dazu verlieren die Dinosaurier ihre Rückenzeichnung
(89’26): Werft einen Blick auf die grünen Büsche links unterhalb der beiden Steinsäulen. Die Blu-ray mag nicht ganz so kontrastintensiv sein, hat aber differenzierte Detailzeichnungen
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 14
Die übertrieben braune Wiedergabe der UHD sowie der krasse Dynamikumfang lassen die Details auf denselben Bäumen/Sträuchern verschwinden und versumpfen sie in schwarzen Schattenbereichen
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 9
(41’06): Es gibt aber auch Einstellungen, in denen die BD schwächer ist. Hier stößt sie schlicht an ihre Auflösungsgrenze und zeigt auch Artefakte in der Farbauflösung (links oben im dunkleren Bildbereich)
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 10
Das Upscaling der UHD wirkt in dieser Szenen ausnahmsweise gelungen und zeigt die Wellen eindeutig dreidimensionaler. Außerdem eliminiert die höhere Farbtiefe die Artefakte im linken Bildbereich
(138’04): Der Bildausschnitt zeigt, dass die BD tatsächlich weniger Schärfe liefert und ihren Tribut an die UHD zollen muss, was weichere Kanten und Details angeht
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 20
Hier kann die UHD durchaus punkten. Die Lampen auf der Schrift sind klarer, die Ränder der Buchstaben deutlicher und das Ganze wirkt weniger verschwommen
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 18a
(140’00): Noch deutlicher wird der Unterschied in den Auflösung bei diesem Ausschnitt mit Schrift. Die BD ist hier durchweg weicher und unschärfer
King Kong BD vs UHD Bildvergleich 18b
Die hochskalierte UHD macht es besser und umrandet die Schrift klarer, lässt sie weniger weich aussehen. Insgesamt ist das schon besser lesbar und das sieht man als stimmigeren Effekt sogar aus zwei Meter Entfernung auf einem 55“-Gerät
King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 12
Kong wird in New York zur Schau gestellt

Wenn die Bildqualität der UHD von King Kong schon nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist, wie schlägt sich der Ton? Denn immerhin hat man für die UHD ein Upgrade spendiert und beide Sprachen mit einer dts:X-Variante ausgestattet. Leider läuft diese für die deutschen Zuschauer nur mit einem dts-HD-High-Resolution-Kern (mit einer festen Bitrate von immerhin 3.4 Mbps), was zum einen komprimierter ist, zum anderen von vielen Receivern mit einem bestimmten Chipsatz nicht dekodiert wird. Hier schaltet das Gerät dann auf die Neural-X-Automatik um.
Aber selbst wenn es der Receiver umsetzen kann, ist die Abstimmung auf den Heights nur bedingt zufriedenstellend. Zu Beginn kommen der Gesang und die Musik des Intro-Songs mit leichtem Hall komplett von oben, was nicht sonderlich realistisch ist. Ohnehin bleibt die Filmmusik überraschend aktiv auf den Höhen-Kanälen. Auch die Tatsache, dass ein Hupen der Fahrzeuge auf den Straßen New Yorks von oben zu hören ist, macht nur wenig Sinn, wenn sich die Kamera auf der gleichen Ebene befindet. Klar, das liefert insgesamt mehr Rundum-Atmosphäre, aber wirklich objektbasiert ist das nicht.

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 13
Flucht aufs Empire State

Den ersten authentischen Effekt gibt’s nach etwas über zwanzig Minuten, wenn die Schiffsmotoren arbeiten und den Zuschauer komplett gefangen nehmen (22’08). Auch das Tuten und Dampfen des Schiffs-Schlots kurz darauf ertönt realistisch von oben. Wirklich ganz nett ist das Glucksen des Wassers, das Driscol hört, wenn er sich zum Schreiben in den Rumpf begibt. Dessen Visionen geben nach knapp über 30 Minuten dann erneut Anlass für einen eindrücklichen Effekt von den Heights (33’00).
Bei der Havarie des Kutters gibt es neben ein paar realistischen 3D-Sounds erneut solche, die nicht aus der Höhe kommen sollten. Wie beispielsweise die Gischt am Bug des Schiffes. Da passt es ins Bild, dass der Regen auf der Insel auch hörbar von oben kommt – und das ist nun mal in der Realität nicht der Fall. Regen hört man nur von oben, wenn er auf einen Schirm oder eine Überdachung prasselt. Aber man hört ihn nicht beim Herunterfallen (58’40).
Packender wirkt da schon das Stimm-Wirrwarr während der Szenen mit den Ureinwohnern – schon alleine, weil in Zeitlupe gefilmt wurde, was oft impliziert, dass man Stimmen von überall zu hören meint.
Auch die Hatz von Kong durch den Wald mit Ann in seiner Hand passt geräuschtechnisch. Wenn sich auf den Heights umknickende Äste herumfliegende Blätter und knacksendes Gehölz breit macht, darf das von oben kommen – immerhin ist die Kamera mit in Kongs Hand.
Viel zu selten kommen Naturgeräusche wie Vögelzirpen und ähnliches von oben, was im Urwald massiv Potenzial liegen lässt und erst spät eingesetzt wird (77’35). Dann jedoch funktioniert das richtig gut und kooperiert perfekt mit der (nach wie vor sensationell guten) regulären Ebene. Richtig eklig wird’s gar, wenn der riesige Hundertfüßler über Ann hinwegkrabbelt und sich an den oberen Lautsprechern korrekt entlang hangelt – solche Sounds hätte es öfter geben dürfen (101’30).
Richtig gut ist außerdem die Situation nach dem Fight zwischen Kong und den beiden T-Rex‘, wenn sie alle in den Lianen hängen. Plötzlich stieben Vögel hoch und das Geflatter ist überall. Auch die Lianen biegen sich hörbar von oben. Warum aber das Fallen von den Kliffs und das durch die Baumwurzeln hindurchpurzeln ohne Effekte bleibt, verstehe wer will.
Auch Kongs Chaos-Veranstaltung in New York zum Finale hin bringt Sounds, wo keine hingehören (Trampeln der flüchtenden Zuschauer) und unterlässt sie, wo sie sein sollten (King Kong springt durch die Front des Theaters). Spaß machen dann wiederum die Doppeldecker im Finale, die sich überall im Raum verteilen.

Bonusmaterial

King Kong 4K UHD Blu-ray Review Szene 14
Die Bestie Mensch greift an

Die UHD von King Kong liefert neben den beiden Filmfassungen (Kino & Extended) auch den Audiokommentar von Jackson und seiner Produzenten und Ko-Autorin Philippa Boyens.
Die Blu-ray hält diesen Audiokommentar ebenfalls bereit – allerdings hüben wie drüben nur für den Extended Cut.
Außerdem lässt sich für die Blu-ray noch das U-Control-Feature starten, das mit zahlreichen Bild-im-Bild-Szenen aufwarten kann. Die reichhaltigen Extras anderer Blu-ray-Veröffentlichungen fehlen, weil deren Bonusdisk als mögliche dritte Silberscheibe nicht mit an Bord ist.

Fazit

Während der Film auch heute noch (und trotz seiner Trash-Aspekte) Spaß macht, hat man die UHD bildtechnisch vermurkst und akustisch völlig inkonsequent umgesetzt. Einige Höhen-Sounds sind toll und machen Spaß. Andere gehören da nicht hin und wiederum andere sind viel zu viel und unrealistisch dort platziert.
Nee, diese UHD hätte es in der Form nicht gebraucht.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 70%
Tonqualität BD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD (Originalversion): 95%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 55%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 65%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 55%

Bonusmaterial: 50%
Film: 80%

Anbieter: Universalm Pictures
Land/Jahr: Neuseeland/USA 2005
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Naomi Watts, Adrien Brody, Jack Black, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Andy Serkis, Jamie Bell
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: en // dts: de
Tonformate UHD: dts:X (dts-HD-Master-Kern): en // dts:X (dts-HD-High-Resolution-Kern): de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 187/201
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
FSK: 12

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universal Pictures)

Trailer zu King Kong

Official Trailer | King Kong (2005) | Screen Bites

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9 Kommentare
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Paddy25

Super gemacht. Erleichtert mir die Entscheidung zum Upgrade. Bleibe bei meinem Steelbook. Danke

Metrada

Ok, lieben Dank.
PS: Richtig tolle & hilfreiche Seite!
Gerade für Leute wie mich, die neu auf dem Gebiet sind und nach Infos suchen perfekt!
LG

Metrada

Dankeschön
Habe gerade gesehen, dass er auch auf Netflix läuft. Wie schlägt der sich denn da gegen die Blu-ray Version?
Also lohnt sich der Mehrpreis der Disc im Vergleich zum Stream?
Der Stream ist ja auch nicht in 4K, wenn ich mich nicht verguckt habe.

Metrada

Also sollte man lieber die Blu-ray Version, an Stelle der 4K Version nehmen?
Möchten ihn mir gerne kaufen.

jack

Schade um das Potential des Films. Es gibt ja bald ein neues UHD-Steelbook von dem Film. Wird die Scheibe da drin wohl die gleiche sein oder wurde eine neue Version angefertigt?

LG Jack