Knock Out Uncut Edition

Blu-ray Review

Knock Out - Tapped out Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 15.11.2015

OT: Tapped Out

 


David gegen Goliath

In Knock Out geht’s mal wieder um einen jungen Martial-Arts-Fighter mit schwerem Schicksal.

Inhalt

Michael hatte eine schöne Kindheit, bis eines Abends ein Unbekannter beide Eltern auf offener Straße erschoss. Seither wächst er bei seinem Grandpa auf und ist der unausgeglichene Rowdie in der Schule. Als er mal wieder über die Stränge schlägt, wird er zur Resozialisierungsarbeit in einer Karateschule verdonnert. Dessen Leiter Reggie führt ihn zunächst an einer engen Leine, erkennt aber das Kampfkunstpotenzial in Michael. Zunehmend lässt er den jungen Mann am Training teilhaben und lehrt ihn, was einen guten Kämpfer ausmacht. Was Reggie nicht weiß: Michael hat durch Zufall den Killer seiner Eltern beim Cagefighting erkannt und will jetzt nichts mehr als sich für seine Eltern zu rächen. Das wiederum gefällt dem Herrn Karatemeister gar nicht, denn der hält nichts von sinnloser Gewalt. Nachdem er ihm eingebläut hat, dass blinde Wut kein guter Kämpfer ist, trainiert er seinen Schützling dennoch für das große Turnier im Ring, auf dass sich Michael auf sportliche Weise mit ihm auseinandersetzen kann …

Ein Hauch von Karate Kid weht durch Knock Out, wenn ein junger und ungestümer Kampfsportler gezähmt werden muss, um im Leben zurecht zu kommen und (gemäßigte) Rache am Mörder seiner Eltern zu nehmen. Dabei überzeugt Michael Biehn, der auch co-produzierte, als Karatelehrer mit selbstironischem Augenzwinkern. Hauptdarsteller und „Newcomer“ Cody Hackman wirkt zwar noch etwas grün hinter den Ohren, schafft es aber durchaus, seiner Figur ein wenig Emotionen zu entlocken. Da hier und da auch ein wenig Romantik mit ins Spiel kommt – immerhin verliebt sich der junge und aufstrebende Kämpfer in die hübsche Nichte seines Trainers – werden bei Knock Out im Prinzip alle gängigen Hebel des Genres bedient. Die kämpferischen Auseinandersetzungen sind zudem rasant gefilmt und ziemlich authentisch vorgeführt – mit Amateuren hat man es in der Arena jedenfalls nicht zu tun. Die beeindruckende physische Präsenz von Michaels Gegenspieler (dargestellt vom grimmig schauenden Mixed-Martial-Arts-Champion Krzysztof Soszynski) sorgt schon ohne Kampfeinsatz für Gänsehaut, weshalb man entsprechend auf die Seite des Underdog gezogen wird. Natürlich läuft im finalen Fight der beiden Kontrahenten, den Michael emotional ergreifend einleitet, alles nach gängigen Konventionen ab und der krasse Außenseiter muss zunächst brutale Prügel einstecken. Apropos Brutal: Der Film heißt nicht nur „Uncut Edtion“, sondern ist tatsächlich ungeschnitten. Das wiederum ist aber auch nicht ganz ungewöhnlich, denn mal abgesehen vom Eingangs gezeigten Mord an Michaels Eltern bleiben die blutigen Nasen und geschwollenen Augen im Ring eher auf dem Niveau eines Rocky-Boxerfilms.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Knock Out im gewöhnlichen 16:9-Format liegt grundsätzlich bei allen Parametern auf einem durchschnittlichen aber nicht schwachen Niveau. Die Schärfe geht in Ordnung und ist weder in Nahaufnahmen, noch bei Halbtotalen sonderlich herausragend. Die Bildruhe ist verhältnismäßig hoch und hält dieses Level auch bei den dunklen Szenen in der Arena. Hin und wieder wird’s mal etwas wackeliger, wenn die Kamera zu schnell schwenkt und noch dazu nahe am Käfiggitter vorbeifährt. Hin und wieder sind leichte Doppelkonturen zu erkennen. Ebenso auf durchschnittlicher Ebene befindet sich der Sound von Knock Out. Während der Kämpfe gibt’s schon mal einen druckvollen Punch, dazu herrscht in der Arena eine recht offene Atmosphäre. Die ist aber weder sonderlich authentisch, noch entsprechend effektvoll. Der Hall des Cage-Sprechers tönt eher topfig und die zwei Schüsse aus der Schrotflinte zu Beginn des Films hätten ruhig nachhaltiger im Kino einschlagen dürfen.

Bonusmaterial

Sechs Programmtipps und die Originaltrailer finden sich im Bonusmaterial von Knock Out.

Fazit

Knock Out bietet für Fans des Martial-Arts-Kampfdramas alles, was sie sich wünschen: Eine nachvollziehbare Story, eine kleine Romanze und einige packende Fights. Mehr sollte man nicht erwarten – muss man aber auch nicht.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Kanada 2014
Regie: Allan Ungar
Darsteller: Cody Hackman, Anderson Silva, Michael Biehn, Krzysztof Soszynski
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 104
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)