Lake Fear – See der Angst

Blu-ray Review

Lake Fear See der Angst Blu-ray Review cover
Maritim/Edel, seit 27.11.2015

OT: Cypress Creek

 


Wahrheit oder Pflicht

Lake Fear tritt den Beweis an, dass Fernsehen böse ist.

Inhalt

Die vier Mädels Jordan, Stephanie, Kathy und Tina stürzen sich voller Elan und Lust auf ausgelasssenes Feiern in ein Wochenende in einer einsamen Hütte am See. Was sie nicht ahnen: In der Hütte haust das Böse und wie das mit dem Üblen so ist, nimmt es sich, was es will. In diesem Fall nach und nach eins der Mädels. Ob irrgendjemand lebendig den Ort des Geschehens verlassen wird, liegt auch daran, ob der plötzlich auftauchende Remington eine Hilfe ist oder nicht …

asLake Fear bemüht sich anfänglich nicht mal großartig, ein B-Movie zu werden, sondern bedient direkt die C-Movie-Klientel – quälend lange Einstellungen von vier Mädchen, die unbeholfen durch einen Fluss waten inbegriffen. Doch dann passiert nach einer halben Stunde etwas Überraschendes: Während die vier Mädels, bzw. ihre Darstellerinnen weiterhin zeimlich unbeholfen agieren, nutzt Regisseur/Kameramann Crum äußerst effektiv extreme Licht und Verfremdungseffekte sowie unheimliche Geräusche und subtile Kamerapositionen, um für erstaunlich spannende Gruselatmosphäre zu sorgen. Auch in diesen Momenten bleibt er ziemlich lange bei seinen Protagonistinnen, schneidet nicht wild und hektisch hin und her, was durchaus zur Stimmung passt. Ebenso wie die Verzerrungs- und Zeitraffereffekte, die er nutzt, um die Bewegungen des monströsen Bösen im Haus möglichst unangenehm und unwirklich erscheinen zu lassen. Man merkt, dass Lake Fear sehr gering budgetiert war, kann dem Regisseur aber nicht absprechen, nicht das beste aus den Mitteln herausgeholt zu haben – zumindest was die Optik angeht. Die Geschichte ist und bleibt dünn wie Papier, erklärt auch nicht wirklich, wo das Böse herkommt und/oder was es will. Da es zum Ende hin noch richtiggehend psychedelisch und höchstbizarr wird, kann man über Lake Fear sagen oder von ihm halten, was man will – ungewöhnlich ist er in jedem Fall.

Bild- und Tonqualität

Mal abgesehen von den drastischen Filterungs- und Verfremdungsmaßnahmen, die nach 30 Minuten den optischen Eindruck von Lake Fear bestimmen und die eine objektive Bildqualitätsbewertung fast unmöglich machen, ist der Film nahezu frei von Schärfe und Auflösung. Egal, ob man die Mädels in Nahaufnahme sieht oder eine Landschaft in der Halbtotalen – man hat ständig das Gefühl, sich die Augen wischen zu wollen, um besser erkennen zu können, was da auf der Leinwand passiert.
Während der Originalsound von Lake Fear nur mit 2.0 dts-HD-Master auskommen muss und auch bei den Dialogen eher topfig klingt, ist der mehrkanalige deutsche Ton durchaus räumlicher und setzt die Störgeräusche und Soundeffekte etwas effektiver. Bassdruck oder Dynamik sind zwar nicht wirklich vorhanden, doch die akustischen Schockmomente sitzen dennoch, sorgen für deutlich mehr Grusel als die Bilder es alleine vermögen würden. Dazu trägt im Übrigen auch der teilweise eingestreute Industrial-Metal-Soundtrack bei.

Bonusmaterial

Originaltrailer und Programmtipps – mehr sollte man sich vom Bonusmaterial von Lake Fear nicht erwarten.

Fazit

Lake Fear wirkt aufgrund seiner bewusst amateurhaften Bildkomposition und den drastischen Verfremdungseffekten. Wer nach 20 Minuten aufgrund des schwach gespielten Intros und der mäßigen Darsteller abschaltet, der verpasst ein ziemlich atmosphärisches und außergewöhnliches Finale.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 40%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 5%
Film: 50%

Anbieter: Maritim Pictures/Edel
Land/Jahr: USA 2014
Regie: Michael Crum
Darsteller: Shanon Snedden, Jori Gill, Taylor LeeAnn Graham, Jessica Willis, Joshua Winch
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 82
Codec: AVC
FSK: 18 (uncut)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen!