Blu-ray Review
OT: Last Action Hero
Schlüssel zu einer anderen Welt
Die Actionkomödie mit Arnold Schwarzenegger erstrahlt in neuem Glanz.
Inhalt
Der junge Danny ist ein Filmfreak. Wenn er nicht gerade (gelangweilt) in der Schule hockt, rennt er ins nahe gelegene Kino und schaut sich seine Lieblings-Actionfilme an. Allen voran die Serie rund um Jack Slater, den stahlharten Cop, der abgeschossene Kugeln auch mit den Zähnen auffangen könnte. Eines Abends bekommt er vom alteingesessenen Filmvorführer Nick eine Quasi-Exklusiv-Premiere des jüngsten Jack-Slater-Sequels. Und weil Nick ein großer Houdini-Fan ist, gibt er Danny auch noch eine angeblich magische Eintrittskarte. Wie magisch diese ist, spürt der Schuljunge ziemlich bald. Denn unvermittelt landet ein Sprengsatz aus dem Film neben ihm im Kino. So etwas nennt man dann wohl „die vierte Wand durchbrechen“. Danny wird derweil in den Film teleportiert und landet unvermittelt in einer Autoverfolgung und auf Jacks Rücksitz. Klar, dass beide ziemlich verdattert sind. Allerdings ist sich nur Danny bewusst, dass Jack eine Filmfigur ist, während der Actionheld sich selbst für höchst real hält. Entsprechend schlägt er Dannys naseweise Kommentare darüber, wie es in den Slater-Filmen so abläuft, erst einmal in den Wind. Allerdings bekommt einer der Bösewichte des Streifens Dannys Erläuterungen mit und kann die goldene Kino-Eintrittskarte in seine Gewalt bringen. Mit dieser gelingt ihm der Wechsel in die Realität. Und weil Danny und Jack ihm folgen, muss Slater feststellen, dass der kleine Junge wohl doch Recht hatte …
Ja, auch in den 90ern gab’s schon Filme, deren Entstehungsgeschichte derart bewegt; deren Produktion derart hektisch ablief und deren Veröffentlichung im Nachgang unter keinem guten Stern stand, dass man sich im Nachhinein wundern muss, dass es überhaupt noch eine Kinopremiere gab.
Last Action Hero von John McTiernan ist so ein Beispiel. Die erste Drehbuchfassung von den ursprünglichen Autoren Zak Penn und Adam Leff stammt aus dem Frühjahr 1991. Darin hieß die Hauptfigur noch Arno Slater und der junge Danny war mit 15 Jahren gar nicht mehr soooo jung. Diese Fassung ging dann durch zahlreiche Hände und am Ende bot man sich gegenseitig hoch. Columbia Pictures ergatterte die Filmrechte dann für nicht weniger als 350.000 Dollar. Doch dabei blieb es nicht. Nicht nur, dass Arnold Schwarzenegger, der frühzeitig Interesse anmeldete, ganze 15 Mio. Dollar Gage verlangte, wollte er zeitgleich Änderungen am Skript vornehmen lassen. Dafür engagierte man dann Shane Black als überarbeitenden Autoren. Der strich gleich mal eine weitere Million Dollar ein. Als dann John McTiernan als Regisseur an Bord kam, zeigte auch der sich mit dem Drehbuch unzufrieden. Dieses Mal natürlich gegenüber der „neuen“ Fassung von Shane Black. Also wurde Black entlassen und Schwarzenegger empfahl William Goldman (Misery). Eine weitere Million Dollar wanderte über den Tisch, um ein paar relevante Änderungen vorzunehmen. So hieß Arno dann jetzt auch Jack und Danny wurde jünger gemacht. Bevor also irgendeine Klappe gefallen war, hatte man schon knapp unter 20 Mio. Dollar für den Hauptdarsteller und die Autoren ausgegeben. Und damit nicht genug. Nach Testvorführungen musste mit ultraheißer Nadel noch einmal das Ende neu gedreht werden und die Zeit für die Postproduktion war ohnehin ultraknapp.
Um Last Action Hero auf die Straße der Schwarzen Zahlen zu bringen, investierte Columbia Pictures außerdem hohe Summe in Werbung und Marketingmaßnahmen. Doch wenn man dann auch noch unglücklich startet (eine Woche nach Spielbergs Jurassic Park) und die Mundpropaganda aus den Testvorführungen die Runde macht, dann sieht’s am Ende düster aus. Last Action Hero spielte seine Produktions- und Marketingkosten nicht ein und gilt als einer der prominentesten Flops der 90er Jahre.
Aber es sind nicht nur die Produktionsumstände, die den Film etwas unglücklich wirken lassen. Denn der Mix aus Action, Komödie und Quasi-Vater-Sohn-Geschichte ist bisweilen unausgegoren und mit 130 Minuten deutlich zu lang geraten. Da kommt dann auch mal etwas zähe Langeweile auf, wenn sich die Themen irgendwie im Kreis zu drehen scheinen. Schauspieler wie Anthony Quinn als Mafiaboss wirken „verschenkt“ und die Gags nicht immer gut getimt. Auf der anderen Seite hat Last Action Hero auch seine coolen Momente. Allen voran ist es tatsächlich Arnold Schwarzenegger, der hier erstmalig mit viel Selbstironie gegen sein Harter-Kerl-Image anspielt. Jeglichen Narzissmus beiseite legend begegnet Slater den Terminator-2-Pappaufstellern mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle mit einem knackigen Einzeiler und begegnet dem Image des Haudrauf-Machocops mit viel Augenzwinkern. Auch die Integration von unzähligen Cameos trägt zur Unterhaltung bei. Zwar finden die meisten davon im Finale bei der Filmpremiere von Slater IV statt, doch das Aufgebot dort kann sich wirklich sehen lassen. Von Tina Turner als Bürgermeisterin über Sharon Stone und Robert Patrick, die in ihren Filmrollen als Catherine Tramell und T-1000 auftreten, bis hin zu Schwarzeneggers damaliger Ehefrau Maria Shriver, Little Richard, James Belushi, Chevy Chase oder Jean-Claude Van Damme reicht die Riege der Gastauftritte. Natürlich werden auch zahlreiche Filme persifliert/zitiert. So zum Beispiel E.T. – Der Außerirdische in der Fahrradszene oder Klassiker wie die 1948er Hamlet-Verfilmung. Letztere sorgte damals für Aufsehen und macht auch heute noch Spaß. Immerhin sieht man Arnold Schwarzenegger als Prinz Hamlet mit Maschinepistole durchs Schloss pflügen und mit den Worten „To be or not to be … not to be!“ schließen. Das ist schon wirklich ein großer Spaß.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bild- und Tonqualität BD
Die Blu-ray von Last Action Hero gehört heutzutage nicht mehr zu den wirklich beeindruckenden Scheiben. Ganz augenscheinlich wurde hier teils massiv gefiltert, was gerade die Eröffnungsszene auf dem Dach in Close-ups ziemlich wachsig erscheinen lässt. Das Make-up vom Ripper wirkt beinahe, als hätte man eine Kerze über ihm zerfließen lassen. Dazu kommt die düster-triste Vorstellung in der Danny-Welt, die wenig aufregende Farben präsentiert, in den Kontrasten schon mal Details auf dunklen Bereichen absaufen lässt und die Konsistenz der Körnung sehr unterschiedlich darstellt. Halbtotale und Totale dürften außerdem durchweg etwas schärfer sein.
Die bisherige Blu-ray lieferte für beide Sprachen unkomprimierten DTS-HD-Master-Sound, der sich allerdings in puncto Dynamik und Lautstärke durchaus voneinander unterschied. Während der Eröffnungssequenz packt der Subwoofer des O-Tons wesentlich stärker zu und der überfliegende Helikopter ist hörbar präsenter. Wenn Arnold dann über die Autodächer stapft, hat das einfach mehr Bums als über die hiesige Fassung – trotz unkomprimiertem Sound auf beiden Seiten. Auch der Score wirkt etwas druckvoller. Stimmen werden hingegen für einen Film der 90er recht gut dargestellt. Selbst wenn ihnen im Verhältnis zum O-Ton etwas Volumen fehlt, sind die gut verständlich und ordentlich eingebettet. Die Räumlichkeit der Actionszenen weiß auch heute noch zu gefallen. Ob das Schüsse sind, die durch den Raum peitschen, der eben beschriebene Hubschrauber oder starke Regenfälle, die auf sämtlichen Speakern prasseln. Das macht auch im Jahr 2021 noch viel Spaß, selbst wenn die deutsche Fassung mehr Dynamik hätte vertragen können.
Bild- und Tonqualität UHD
John McTiernan hat Last Action Hero seinerzeit mit Kameras vom Typ Panavision Panaflex Gold II analog aufzeichnen lassen. Entsprechend gelangte der Film analog auf 35 mm Film. Für die Ultra-HD-Blu-ray wurde nun ein komplett neuer 4K-Scan vorgenommen und das in dieser Form nun hochaufgelöst vorliegende Material im Nachgang mit einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum sowie HDR10 als Kontrastdynamik gemastert.
Vorab schon mal eine Feststellung: Das Upgrade von der alten Blu-ray auf die UHD-BD lohnt sich in fast jeder Einstellung. Gerade die großen Kritikpunkte der Blu-ray – beispielsweise die teils tristen Farben und etwas zu harschen Kontraste werden hier wesentlich stimmiger dargestellt. Wo zuvor Details auf dunklen Bildanteilen oftmals versumpften, liefert die 4K-Scheibe häufig noch Zeichnung. Wo Einstellungen von Gesichtern oft kontrastarm und etwas trüb wirkten, ist nun Dynamik drin. Zudem haben Hautfarben mehr Kraft und die teils arg braun-/sepiabetonten Momente im Kino werden neutraler dargestellt. Herausragend ist die HDR-Dynamik. Denn mit 3991 Nit Spitzenhelligkeit und 1352 Nit maximaler durchschnittlicher Bildlichtstärke hat man Reserven für äußerst helle Lichtquellen. So gelangt bspw. die Leuchtreklame am Kino extrem beeindruckend zum Betrachter (ohne zu Überreißen) und wenn Slater im Straßenkreuzer mal eben eine Statue umfährt, strahlt die Blumenbepflanzung im Garten rundherum derart, dass man die Blu-ray im direkten Vergleich am liebsten sofort entsorgen möchte. Dazu gibt’s das authentische und nicht gefilterte Korn der analogen Filmaufnahmen und entsprechend auch keine furchtbar matschigen Szenen mehr. Das Make-up des Ripper lässt sich zwar immer noch als solches erkennen, aber nun kommen plötzlich Details in seinen Bart und und die Haut bekommt eine Struktur zurück (6’00),
Die UHD-BD ist allerdings nicht frei von kleineren Problemen. So gibt es ein paar Einstellungen, in denen die Auflösung teils drastisch in die Knie geht, weil bspw. die Kamera aus einer Position immer weiter ins Bild hinein zoomt. Da sieht Robert Proskys Gesicht dann schon mal aus, als käme es direkt von einer DVD (17’09). Auch bei 84’07 sieht Arnolds Gesicht in puncto Körnung und Farbreproduktion nicht sonderlich gut aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Man kann erahnen, dass die goldene Farbe des Cabrios deutlich mehr strahlt. Dazu liefern die Wiesen im Hintergrund viel mehr Farbdifferenzierung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt strahlendere Farben und Kontraste. Dazu die gebräunteren Hautfarben.
Bitte beachten: Die Belichtung lag hier auf Hemd und Gesicht, nicht auf dem Hintergrund. Im laufenden Bild gibt es dort keine Versumpfungen bei der UHD-BD.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe liefert Details, die der BD fremd sind.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD holt das Ganze durch die höhere Auflösung und HDR wesentlich plastischer hervor.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Über die 4K-Scheibe kann man es hingegen lesen.
Der UHD-Blu-ray von Last Action Hero hat man dankenswerterweise kein Downgrade für die Synchronfassung verpasst. Hier kommt nach wie vor der gute DTS-HD-Master-Sound zum Einsatz, der auch auf der alten Blu-ray war. Fürs Englische gibt’s allerdings Dolby Atmos mit True-HD-Kern. Und diese Tonspur hat’s durchaus in sich. Auf der regulären Ebene ist sie vielleicht eine Nuance weniger druckvoll, was sich aber im nicht auffälligen Bereich bewegt.
Addiert man die 3D-Soundebene hinzu, hat man hier teils wirklich gute Arbeit geleistet – vor allem in den Actionszenen brennt die Hütte. Der Helikopter zu Beginn fliegt äußerst griffig über die Köpfe hinweg und das Geratter des Maschinengewehrs kurz darauf erfüllt auch den Raum. Hinzu kommt der stets präsente Score, der sich auffällig von oben hinzu addiert. Nicht immer ist die Trennung der Stimmen dabei aber perfekt. Und nicht immer macht’s Sinn, wenn bspw. Geballer von vorne kommt, aber von den Heights wiedergegeben wird. Schön ist indes, das die Räumlichkeit noch mal etwas luftiger wiedergegeben wird als über die DTS-HD-MA-Spur der Blu-ray – selbst wenn der Tiefbass hier und da etwas weniger aggressiv pumpt. Auffällige 3D-Sounds gibt’s dann wieder beim Regen nach 15’20 oder bei 20’27, wenn der einzelne Schuss maximal prägnant über die Höhenspeaker abgesetzt wird. Wenn’s dann nach 24’30 so richtig kracht und explodiert, wackelt nicht nur das Heimkino in puncto Tiefbass, sondern brechen sämtliche Einzelteile des Hauses gefühlt über den Köpfen zusammen. Witzig ist auch Dekkers Gebrüll in Richtung Slater, kurz darauf, das ebenso den ganzen Raum einnimmt. Wenn nach 75 Minuten noch mal richtig fetzig geballert wird, erscheint auch das (ebenso wie der Helikopter darauf) als effektvolles 3D-Sound-Gewitter. Außerdem gab es bis zu diesem Zeitpunkt auch immer mal wieder (korrekt gesetzte) Stimmen von oben. Bricht dann bei 82’50 der Truck durch die obere Etage, muss man sich gar unwillkürlich in Deckung begeben. Richtig gut kommt auch die Premieren-Durchsage nach 101 Minuten, die über die verregneten Straßen der Stadt hallt.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bonusmaterial
Entgegen der alten Blu-ray enthält die UHD-BD tatsächlich (ein paar) Extras. Der Original-Hinter-den-Kulissen-Kurzfilm läuft 6’36 und liegt in SD-Qualität vor. Ein paar der Filmschnipsel werden von Arnold selbst kommentiert und wir bekommen ein paar Erklärungen dazu, Fünf entfernte Szenen und ein alternatives Ende schließen sich an und das Musikvideo „Big Gun“ von AC/DC beschließt das Ganze. Wobei, nicht ganz. Es gibt auch noch einen Audiokommentar von John McTiernan. Der ist zwar nicht gerade redselig, was aber verschmerzen lässt, dass es das einzige Extra ist, das nicht untertitelt wurde.
Fazit
Last Action Hero hat seine Schwächen, so ehrlich müssen auch die Fans des Streifens sein. Aber als Guilty Pleasure mit ein paar knackigen Einzeilern und einem reichhaltigen Schatz an (Film)Zitaten macht er zeitweise auch wirklich Spaß. Auch heute noch.
Und mit der UHD-Blu-ray gleich noch viel mehr. Nicht nur liefert diese immerhin die unveränderte deutsche DTS-HD-Master-Spur, sondern eine sehr lebhafte und dynamische Atmos-Fassung und ein Bild, das bis auf kleinere Ausrutscher dem der Blu-ray durchweg überlegen ist.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 65%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 40%
Film: 60%
Anbieter: Sony Pictures Home Entertainment
Land/Jahr: USA 1993
Regie: John McTiernan
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, , Anthony Quinn, Austin O’Brien, Charles Dance, F. Murray Abraham
Tonformate BD (2010): dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 131
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 3991
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 1993 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Last Action Hero
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Gutes Review, Timo! Mittlerweile wird diese Zeile fast etwas überflüssig 😉 Aber im Ernst, in jedem Beitrag steckt viel Zeit und Herzblut, das sieht man. Bitte weiter so!
Ein Film, bei dem die Meinungen weit auseinander gehen. Auch als Actionfilmfan, der gewissermaßen mit den Herren Schwarzenegger, Stallone und Willis ,,aufgewachsen“ ist (obwohl zum Zenit der filmischen Laufbahn der Erwähnten noch gar nicht geboren), muss man sich eingestehen, dass dieser Film gerade im Mittelteil etwas langatmig und nicht frei von Kritik ist. Nichtsdestotrotz ist für mich Last Action Hero ein genialer und oft unterschätzter Film. Welcher Junge hat den nicht davon geträumt, zusammen mit seinem Film-Idol im Cabrio durch LA zu cruisen und den ,,Bösen Jungs“ das Handwerk zu legen? Wie Schwarzenegger sich selbst und das gesamte Genre der damaligen Zeit mit einem derart großen Augenzwinkern aufs Korn nimmt, macht ihn für mich noch sympathischer. Die unzähligen Anspielungen (E.T., Amadeus usw.), Easter Eggs, Cameos bringen eine kurzweilige Würze ins Spiel. An genialen Filmzitaten mangelt es dem Film eher nicht. Abgesehen von den machomäßigen Sprüchen Slaters, den verkorksten Redewendungen Tony Vivaldis, bietet der Film aber auch Dialoge, die, man glaubt es kaum, auf den zweiten Blick (bzw. Hörprobe) Tiefgang bietet. Wenn Slater im Kino vor dem echten Schwarzenegger steht und ihm ins Gesicht sagt, wegen ihm habe er Albträume, dann ist das schon bemerkenswert, wie ich finde. Dass der Film an den Kassen einigermaßen floppte, war aus verschiedenen Gründen (natürlich im Beitrag genannt 😉 ) fast schon vorhersehbar. Man hatte sich nach Terminator 2 viel vorgenommen und entsprechend war die Fallhöhe immens. Ein Jahr später konnte man aber mit True Lies wieder glänzen. Seitenhiebe des Films (Urzeit Park, wo ,,Leo der Furz“ versenkt wird) auf den eine Woche vorher erschienen Jurassic Park wirken im Nachhinein etwas überambitioniert…
Insgesamt aber ein großer Spaß und unterhaltsames Kino, wo man nicht immer so streng sein muss mit dem Content. Ein verdientes Upgrade in sehr guter Qualität, gerade auch in Kombination mit unkomprimiertem Ton – da kann man sich freuen!
Noch eine Frage: Kommt dieses Jahr noch das UHD-Upgrade von True Lies? War für die Zukunft im Gespräch, oder Timo?
Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian.
Danke dir für deine Eindrücke zu LAH. Immer cool, wenn Leser sich so ausführlich an einem Film auslassen und weitere Aspekte mit einbringen!
TRUE LIES – puh, da fragen wir mal Herrn Cameron: „James, kommt da dieses Jahr noch was??“
Im Ernst, ich weiß es nicht. Es gibt, soweit ich weiß, mittlerweile 4K-Abtastungen von TRUE LIES und ABYSS. Aber solange der gute Mann noch an AVATAR 2 bis Siebenunddrölfzig arbeitet, sehe ich da ehrlich gesagt im Moment noch ein bisschen dunkelgrau.
Die 4K-Fassung von True Lies und The Abyss – auf die ich auch beide sehnlichst warte – ist gefühlt ja auch schon ewig in der Mache und muss imho von James Cameron noch abgenommen werden. Das größere Problem dürfte aber mittlerweile die Akquisition von 20th Century Fox durch Disney sein! Denn Disneys Interesse an 4K-UHD-Veröffentlichungen ist ja nunmal leider sehr gering!
Ich hoffe auch inständig, dass True Lies in einer schönen Edition als UHD/HDR-Auflage kommt.
Übrigens folgende „interessante“ Info; man will wohl eine Serie starten, Pilot bereits in Auftrag:
https://www.hollywoodreporter.com/tv/tv-news/true-lies-reboot-from-james-cameron-in-the-works-at-cbs-4131437/