Last Kind Words

Blu-ray Review

Last Kind Words Blu-ray Review Cover
Mad Dimension/AL!VE AG, 29.08.2014

OT: Last Kind Words

 


Schweres Erbe

Stimmungsvoller Grusler mit guten Darstellern.

Inhalt

Eli hatte sich sein Teenager-Dasein ganz anders vorgestellt, als mit seiner Mutter und dem ebenso alkoholkranken wie unberechenbaren Vater irgendwo ins Südstaatenhinterland zu ziehen. Sein Dad wird dort für den geheimnisvollen Waylon arbeiten und Eli selbst darf ebenfalls hier und da zur Hand gehen. Eines Tages begegnet er im Wald der freizügigen und lebensfrohen Amanda, die in ihm so etwas wie Lebenslust erweckt. Doch kaum erzählt er Waylon davon, rät dieser von jedem weiteren Kontakt mit dem Mädchen ab. Aus gutem Grund, denn Amanda birgt ein ganz finsteres Geheimnis …

Getragen von ungewohnter, meditativ angehauchter Filmmusik geht Last Kind Words einen anderen Weg als so mancher Backwood-Horror. Beschaulich gefilmt konzentriert sich Kevin Barker auf die Entwicklung seiner Charakter, lässt vor allem Vater Bud schon durch wenige Momente zur tragischen aber ebenso charismatischen Figur werden. Dabei sollte man sich nicht vom etwas martialischen Cover und der FSK-Einstufung beeindrucken lassen, denn Last Kind Words ist kein brutaler Backwood-Slasher, sondern ein stimmungsvoller Mix aus Geistergrusel und Coming-of-Age-Drama ohne großen Blutanteil. Fließend mischt Barker in seinem ersten abendfüllenden Film Fantasie- bzw. Mystikelemente mit realem Familiendrama und schenkt seinen Figuren viel Beachtung. Auf diese Weise werden alle sechs Hauptcharaktere unverwechselbar, wirken nicht, wie in so vielen Genrewerken, austauschbar. Brad Dourif ist dabei natürlich der bekannteste Darsteller und glänzt mit einem unnachahmlichen Südstaatendialekt – natürlich nur im Original, das der deutschen Tonspur aber in jedem Fall vorzuziehen ist. Gerade Dourifs Synchronstimme klingt lustlos und gelangweilt, intoniert nur selten korrekt den notwendigen Tonfall – dagegen wirken die Synchronsprecher der beiden Teenager wie echte Vollprofis.

Bild- und Tonqualität

Dem Bild von Last Kind Words fehlt’s ein wenig an Schärfe. Vor allem der junge Eli hat immer wieder ein zu weiches Gesicht. Außerdem wischt es in Bewegungen dezent nach. Brad Dourifs Antlitz hingegen ist meist scharf. Der Kontrastumfang ist recht hoch, Tageslichtaufnahmen werden dezent abgedunkelt und gefiltert, um dem flirrenden Südstaaten-Look gerecht zu werden. Ebenso dezent wie der Last Kind Words selbst zu Werke geht, tönt es aus den Lautsprechern: Der schöne und ruhige Filmscore wird ruhig und warm auf den Lautsprechern abgelegt, die Dialoge kommen zentral aus dem Center. Erst nach einer guten halben Stunde, als ein Traktor auftaucht, wird der Subwoofer mit ins Geschehen einbezogen.

 

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Last Kind Words steht nur den Trailer zum Film zur Verfügung.

Fazit

Last Kind Words ist kein FSK-18-Horror, wie es das Cover suggeriert, sondern ein stimmungsvoll gefilmter und atmsophärischer Genremix für den man sich Zeit nehmen und von dem man nicht erwarten sollte, dass er ein Actionfeuerwerk zündet. Dafür bietet er ersatunlich viel Tiefgang und gut gezeichnete Charaktere.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt.): 55%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial:
5%
Film:
60%

Anbieter: MAD Dimension/AL!VE AG
Land/Jahr: USA 2012
Regie: Kevin Barker
Darsteller: Brad Dourif, Spencer Daniels, Sarah Steele, Alexia Fast, Clay Wilcox
Tonformate: dts-HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 87
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen!