Last Man on Earth

Blu-ray Review

Last Man on Earth Blu-ray Review Cover
Lighthouse Home, 22.09.2017

OT: Lone Wolves

 


Offene Türen

Low-Budget-SciFi aus Australien.

Inhalt

Die Zukunft in kurzer Zeit: Die Erde ist zum unwirtlichen Planeten geworden, der entvölkert scheint. Und die, die noch da sind, werden von brutalen Mutanten gejagt oder herumwabernder Strahlung bedroht. Irgendwann scheint Soldat James Conroy der Einzige zu sein, der in seiner Umgebung die Apokalyse überlebt hat. Doch dann, eines Tages, hört er im Rauschen des Funks eine Stimme. Die gehört Garry Freeman, einem Astronauten, der ebenso einsam und verlassen auf der Polaris rund um die Erde treibt und der von der Katastrophe in der Heimat noch nichts mitbekommen hat. Gemeinsam wollen sie ergründen, was zu den Zuständen auf der Erde geführt hat. Als sie Kontakt zu einer Wissenschaftlerin erhalten, die ihnen eine Antwort geben kann, trauen sie ihren Ohren kaum …

Last Man on Earth, der im Original ein wenig treffender mit „Lone Wolves“ betitelt ist, versprüht von Beginn an ein wenig den Charme eines Projekts wie Bad Taste von Peter Jackson. Sämtliche Waffen wurden sichtbar selbst zusammen gedengelt, wobei allerlei Alltagsgegenstände zum Einsatz kamen. Gleiches gilt für Funkgeräte und sonstige elektronische Helfer. Die visuellen Effekte sind rudimentär, erzeugen dadurch aber ihren ganz eigenen Reiz. Ja, Christopher Jacobs Film ist sichtbar für sehr wenig Geld entstanden und genutzt wurden hauptsächlich öffentlich zugängige Wiesen und Wälder, um den einsamen Wolf James bei seinem Tageswerk zu filmen. Astronaut Garry hingegen sitzt irgendwo in einem Kabuff, das man mit ein paar Schaltern ausgerüstet hat und so das Innere einer Raumstation simulieren soll. Weil die Stimmung aber irgendwie funktioniert, kann man sich dem Ganzen nicht mal entziehen. Es hilft natürlich, Last Man on Earth genau unter diesen Aspekten zu schauen und ihm zugute zu halten, dass er von Fans für Fans gemacht wurde. So muss als Kopf einer Kreatur dann auch schon mal ein Arm herhalten, dem man einen Müllsack übergeworfen hat. Weil das aber irgendwie charmant ist, bleibt man dran. Zumal die Dialoge zwischen Conroy und Freeman durchaus Humor besitzen und bisweilen während der Streifzüge Conroys sogar echte Spannung aufkommt. Und wenn die Kreaturen dann in bester Rollenspiel-Manier durch den Wald hüpfen, gesellen sich ein paar nette Trash-Momente hinzu. Wer hier keinen qualitativ hochwertigen Mix aus Gravity und I am Legend erwartet, der kann mit Last Man on Earth durchaus Spaß haben.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Last Man on Earth liegt im 16:9-„Vollbild“ vor und weist eine Besonderheit auf. Während normalerweise real gefilmte Aufnahmen plastischer sind als gerenderte Szenen und VFX in der Regel weicher wirken, ist es hier anders herum. So ist die Außenansicht der Erde mit dem Satelliten im Vordergrund nach knapp fünf Minuten richtig knackig, während die Realszenen verwaschen, unscharf und kontrastarm daherkommen. Szenen in Dunkelheit, wie jene im Tunnel nach etwa einer halben Stunde, sind dermaßen voll mit Störstreifen, dass man kaum noch was sieht. Dafür gibt das dem Film durchaus einen bösen Anstrich.
Die beiden dts-HD-Master-Spuren mit 5.1 Kanälen bleiben zwar grundsätzlich relativ frontal, liefern aber hin und wieder durchaus räumliche Informationen. Die beiden Hubschrauber, die nach zwei Minuten den Himmel queren, fliegen beispielsweise durchaus greifbar durchs Heimkino. Die Filmmusik bspw. bleibt aber vollkommen auf den Center beschränkt. Der präsentiert die Dialoge gleichsam gut verständlich. Die deutsche Synchronisation ist überdies erstaunlich hochwertig geworden. Das hat man bei günstigen Filmen auch schon schlimmer gehört.

Bonusmaterial

Das Menü von Last Man on Earth bietet lediglich den Filmstart und die Sprachauswahl an. Selbst Kapitel lassen sich nicht aufrufen. Hier herrscht also Mangelware.

Fazit

Last Man on Earth bleibt durchweg sichtbar günstig produziert, hat aufgrund seiner liebevollen Ausstattung und der nicht mal unspannenden Story ein Stein bei all jenen im Brett, die fanbasierte Projekte mögen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 40%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 0%
Film: 50%

Anbieter: Lighthouse Home
Land/Jahr: AUS 2016
Regie: Christopher Jacobs
Darsteller: David Leeming, Warren Otteraa, Dan Purdey
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 87
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Last Man on Earth

LONE WOLVES Official Movie Trailer

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