Léon – Der Profi Limited 25th Anniversary Edition 4K UHD

Blu-ray Review

Studiocanal, 24.10.2019
Studiocanal, 03.09.2020

OT: The Professional / Léon

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Der Killer und sein Lehrling

Luc Bessons Meisterwerk erfährt seine Ehre auf UHD.

Inhalt

Von Tony erhält Léon seine Aufträge

Léon ist Profi. Ein eiskalter Killer. Eine Maschine. Seine Aufträge erledigt er mit Präzision, während er sich von der Umwelt komplett abschottet und seinen Verdienst von seinem Auftraggeber Tony verwalten lässt. Freunde hat Léon nicht. Jedenfalls keine außerhalb seiner Zimmerpflanze. Familie auch nicht. Der einzige menschliche Kontakt neben Tony ist jener zum Verkäufer im nahe gelegenen Drug Store.
Doch dann begegnet Léon dem jungen Mädchen Mathilda. Die hält es bei ihrer Patchwork-Familie nur noch selten aus – zumal der Vater ständig in kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Während sie ihrer großen Schwester, die sie immer wieder schlägt, gerne die Pest an den Hals wünschen würde, hegt sie Gefühle lediglich für ihren kleinen Bruder. Der wird eines Tages aber ebenso wie der Rest der Familie Opfer des korrupten DEA-Cops Stansfield und seiner Schergen. Warum aber auch hatte Mathildas Vater das Kokain, das er für Stansfield bunkern sollte, gestreckt und für sich selbst behalten? Mathilda bemerkt die Tat, als sie vom Einkaufen nach Hause kommt und geht an den Killern vorbei. Schnurstracks auf die Wohnungstür von Léon zu. In der Not lässt der Profi sie hinein – auch wenn er seine Enttarnung riskiert.
Fortan schließen Mathilda und Léon einen Deal: Mathilda kümmert sich ums Einkaufen, räumt bei ihm auf und bringt im das Lesen bei. Léon wiederum lehrt das kleine Mädchen, wie er vorgeht, wenn er Menschen umbringt. Denn Mathilda möchte nur eins: Sich für den Tod ihres Bruders an Stansfield rächen …

Der Killer hält sich fit – dafür reicht rudimentäres „Gerät“

Elf Jahre nachdem der Franzose Luc Besson mit seinem postapokalyptischen Drama Der letzte Kampf als Regisseur debütierte, hatte er mit Subway, Im Rausch der Tiefe und Nikita drei veritable Kultfilme inszeniert, die ihre jeweiligen Genres nachhaltig beeinflussten. Besson war dabei zwar nie der größte Geschichtenerzähler, verstand es aber nachhaltig, Stil mit Emotionalität zu verbinden.
Sein fünfter Film sollte diese Aspekte dann aber perfektionieren. Als er 1994 die Geschichte vom Profikiller und dem Mädchen schrieb, konnte er sicherlich nicht wissen, welche Wogen er damit auslösen würde. Aber mit Léon, der Profi ist ihm tatsächlich sein Meisterstück gelungen.
Im Kino zwar noch nicht wirklich erfolgreich (gerade einmal 100.000 Zuschauer lockte er in die Lichtspielhäuer), zündete das Profikiller-Märchen durch die Zweitverwertung im Heimvideo-Bereich.
Und sie machte gleich zwei Darsteller zu Weltstars. Zwar war Jean Reno kein Unbekannter mehr (immerhin hatte er in allen vorigen Filmen von Besson mitgespielt), doch erst seine Rolle als schweigsamer Profikiller verschaffte ihm die Reputation fortan in großen Hollywoodfilmen mitzuspielen.
Ein absoluter Glücksgriff war allerdings eine andere Besetzung. Natalie Portman, die mit 13 Jahren die Rolle der praktisch gleichaltrigen Figur Mathilda übernahm, bezauberte mit ihrer gleichermaßen unbekümmerten wie unerhört professionellen Art Zuschauer und Kritiker gleichermaßen. Das in Jerusalem geborene Mädchen, das zwischen High-School und Drehorten nach und nach zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen des neuen Jahrtausends wurde, war die perfekte Besetzung für das gebeutelte Mädchen.

Mathilda wächst unter ärmlichen und bedrängten Verhältnissen auf

Schon ihre erste Szene mit Reno, im Treppenhaus sitzend und die Beine durch das Geländern baumelnd gibt die Marschrichtung vor für eine ebenso aufgeweckte, wie gleichzeitig liebenswerte Mathilda.
Nur selten sieht man junge Schauspielerinnen, die scheinbar so spielend leicht große Emotionen mit mädchenhaftem Tatendrang und entschlossenem Willen paaren können. Portman gelingt das in einer unnachahmlichen Art und Weise. Zu keiner Zeit hält man sie für arrogant oder zu naiv oder albern.
Luc Besson schafft mit Léon, der Profi gleichzeitig etwas, das durchaus ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit und Sensibilität erforderte: Sein Film wird in der Beziehung zwischen Killer und Auszubildender weder lächerlich, noch droht er, eine gewisse Grenze zu überschreiten.
Es ist stets klar, dass Léon hier nicht auf eine Lolita-Geschichte eingeht. Auch wenn sein Gemüt schlicht ist, wenn er manchmal nicht so ganz helle wirkt und deshalb selbst wie ein kleines Kind erscheint, wird die Linie zwischen erwachsenem Mann und minderjährigem Mädchen nicht übertreten.
Léon ist sich seines Alters immer bewusst, auch wenn Mathildas Wesen vielleicht sogar schon reifer ist als sein eigenes.
Es gibt einen kurzen Dialog zwischen Léon und Mathilda, der die Essenz der Story perfekt auf zwei Sätze destilliert:
„Ich bin bereits erwachsen, Léon. Ich werde nur noch älter“ sagt Mathilda. Darauf antwortet Léon:
„Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug. Ich brauche Zeit, um erwachsen zu werden.“
Ja, es gibt diese Momente, in denen Mathilda etwas von „Liebe“ brabbelt (in einer emotional sehr aufgewühlten Situtation). Dennoch ist klar, dass der Film nicht in diese Falle tappt.

Korrupt bis zum Anschlag: Cop Stansfield

Oben zitierter Dialog kommt in einer entscheidenden Phase des Films, bevor es Richtung Showdown geht.
In dem setzt es dann durchaus ruppige Szenen, was wiederum auch an Gary Oldman liegt.
Denn Léon, der Profi hat ja nicht nur zwei großartige Protagonisten zu bieten, sondern auch einen sensationellen Antagonisten. Oldman als drogenabhängiger und abgewrackter DEA-Beamter, der gerne mit Gedanken an Beethoven seine Exekutionen selbst vornimmt, ist einfach unglaublich.
Unvergessen die Szene, in der er (beobachtet von einer Kamera über ihm) seine Aufputsch-Tablette knackt, während er den Nacken verrenkt, als würden seine Adern augenblicklich mit Rauschmitteln versorgt. Alleine für diesen Moment hätte Oldman eine Oscar für die beste Nebenrolle verdient gehabt. Er gibt dem Film dieses Diabolische, das Mathildas Wunsch nach Rache erst nachvollziehbar macht. Wäre es nicht Oldmans Stansfield, der (ohne mit der Wimper zu zucken) auch noch zwei Mal auf den bereits toten Vater ballert, wäre es vermutlich schwerer gewesen, die Rachegelüste einer 12-jährigen als glaubwürdig zu empfinden.
Dass uns der Film zwischendurch aber auch Zeit zum Verschnaufen gibt, liegt an den so grandios zusammen agierenden Portman und Reno.
Wenn Mathilda und Léon sich gegenseitig Filmfiguren und Musiker zum Erraten vorspielen (und jeweils kläglich scheitern), ist das witzig, bewegend und unglaublich gut gespielt. Jean Reno gibt den John Wayne so verdammt großartig, dass man ihn als Schauspieler alleine für diese Szene lieben muss. Ganz nebenbei zeigt Besson hier auch noch einmal den Generationsunterschied zwischen den beiden – und das ganz spielerisch. Selbst wenn Léon zum Finale hin in Sachen Gewalt vielleicht etwas zu dick aufträgt, bleibt unter’m Strich immer noch ein Kultfilm. Besson wurde als Regisseur in der Folge zwar größer, aber nie mehr besser.

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Bild- und Tonqualität BD

leon der profi 4k uhd blu-ray review szene 8
Léon gibt sein Wissen weiter

Die bisherige Blu-ray von Léon, der Profi datiert aus dem Jahr 2008 und firmierte unter dem Label „Ultimate Edition“, da damals bereits die Kinofassung und der Director’s Cut integriert wurden. Zeit war es also, dass dem Bild mal ein Remastering zuteil wurde, was dann 2015 für einen US-Release vorgenommen wurde. Mehr dazu im nächsten Kapitel.
Nimmt man sich zunächst die 2008er Blu-ray zur Brust, so ist diese nicht gerade furchtbar schlecht. Eher im Gegenteil. Léon ist keine Big-Budget-Produktion gewesen und auch für die Heimvideo-Releases wurde nicht zwingend die größtmögliche Summe locker gemacht. Dennoch kann die bisherige Blu-ray mit einem sehr defektfreien und vor allem warmen Look überzeugen. Zwar macht es den Anschein, als hätte man ein wenig nachgeschärft, aber aus regulärem Betrachtungsabstand nimmt man keine Artefakte wahr. Die relativ dunkle Abstimmung sorgt außerdem für ansehnliche Schwarzwerte.
Wenden wir uns der neuen BD zu, die ebenfalls auf dem Master beruht, das auch für die UHD zur Verwendung kam, so zeigt sich diese mit einer sichtbar anderen Farbgebung. Während die orangeartigen Szenen in Tonys Restaurant über die neue BD ein wenig mehr Richtung gelb tendieren, werden Hautfarben in besser ausgeleuchteten Szenen nicht ganz so dunkelbraun dargestellt. Die neue Blu-ray ist sichtbar heller gemastert, was in vielen Szenen zu einer besseren Durchzeichnung im Schwarz führt, in wiederum anderen aber Hautbereiche überstrahlen lässt. Hier wirkt die alte Blu-ray bisweilen harmonischer. Allerdings kann sie in Sachen Schärfe und vor allem Detailtiefe nicht mithalten. Schon Einzelheiten auf Gesichtern in Halbotalen gelingen detailreicher. Erst Recht sieht man dann den Vorsprung bei Schriften und Totalen von Außenaufnahmen. Treffen beide Faktoren aufeinander (Schriften UND Totale), sieht man es sogar noch deutlicher (siehe Screenshots).
Leider gibt es ein paar wenige Momente, in denen sich Filterungsartefakte auf der neuen BD einschleichen. Dies zwar nur für wenige Einzelbilder, aber gegenüber der alten Blu-ray (die an dieser Stelle artefaktfrei bleibt) eben doch vorhanden.

Blu-ray alt (33’56): (Slider ganz nach rechts): Die alte Blu-ray ist sichtbar dunkler abgestimmt. Die Hautfarben sind tiefbrauner, die Körnung wirkt nicht sonderlich homogen.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray reduziert die dunklere Abstimmung, ist aber fast etwas zu hell. Das Bild wirkt aufgrund der höheren Basisauflösung homogener und feiner. Allerdings schleicht sich in diesem Bild auch ein Problem ein …

Blu-ray alt (33’56): (Slider ganz nach rechts): … denn wo die bisherige Blu-ray zwar nicht so homogen körnig ist, leidet sie nicht unter Artefakten.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray offenbart Filterungs-Artefakte in Jean Renos Gesicht. Kleine Entwarnung: Im laufenden Bild fällt das nicht wirklich sehr störend auf und ist schnell wieder vorbei.

Blu-ray alt (63’51): (Slider ganz nach rechts): Beim Blick auf die Detailtiefe offenbaren sich die Schwächen der alten Blu-ray.

Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD basiert auf dem 4K-Master und zeigt das durchaus deutlich.

Das Komplettbild zeigt die „Größe“ des Zooms oben. Von der Auflösung abgesehen ist aber auch hier die neue BD etwas zu hell. Die Alte liefert hier bspw. den besser durchzeichneten und kontrastierten Himmel
Die beiden ziehen um – und das ziemlich oft. Wichtig: Die Pflanze muss mit

Die neue BD von Léon, der Profi kommt für den Ton bereits mit einer neuen Abmischung gegenüber der Ultimate Edition – und das absolut hörbar. Sowohl die englische als auch die deutsche Fassung liegen nun in dts-HD-Master vor, während sie bei der alten Blu-ray nur High-Resolution-kodiert waren. Das allerdings macht nicht zwingend den Unterschied aus. Hört man sich allerdings beide im Vergleich an, werden die Differenzen sofort klar.
Während die alten HD-HR-Tonspuren relativ muffig, undynamisch und leise sind, klingt die neue Abmischung wesentlich offener, ist deutlich lauter sowie gleichzeitig dynamischer. Zwar reißt auch das keine Tiefbass-Wurzeln aus (man beachte das Alter des Sounddesigns), aber wenn nach 4’28 die Bodyguards des fetten „Schweinehunds“ auf den Aufzug ballern, klingt das um Längen direktionaler, feiner aufgelöst und schlicht besser. Schon das Zuschnippen des Zippo-Feuerzeugs zu Beginn von Kapitel zwei bietet diesen feinen und dynamischen Klick, welcher der alten Fassung komplett abgeht.
Ebenso ergeht es den Stimmen. Sowohl das Organ von Léon als auch das von Tony haben nun richtig Volumen und stehen nahe vor dem Zuschauer, während sie über die 2008er Ult. Edition klingen als säßen sie einen Raum weiter. Der etwas brummelige Score zu Beginn von Kapitel 4 klingt zwar nicht tieffrequenter, wirkt aber etwas feiner aufgelöst. Im Gegensatz zu Geräuscheffekten und Stimmen hat man ihn nur unwesentlich in der Lautstärke angehoben, was im Sinne der Dynamik ist und wiederum dafür spricht, dass der neue Mix nicht einfach nur lauter gestaltet wurde. Schön zu hören, wenn Stansfield seine Tablette nimmt. Das Aufknacken der Pille kommt innerhalb des noch anwirkenden Scores deutlicher und gruselig-knacksender rüber.
Natürlich haben die Shotgun-Shots auch in der neuen Abmischung nicht die Wucht eines Fast&Furious-Titels, aber im Gegensatz zur alten Blu-ray, die hier nur ein laues Zischen verlauten lässt, gibt’s nun wenigstens so etwas wie Dynamik. In Anbetracht des Alters des Materials hat man hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet und vielleicht sogar das maximal Mögliche rausgeholt.

Bild- und Tonqualität UHD

Die Situation wird eng und brenzlig

Die 4K-Fassung von Léon, der Profi basiert auf dem Master, das von Weltvertrieb Gaumont vom Original-Negativ angefertigt und zur Verfügung gestellt wurde. Auch die dort angefertigten HDR10- und Dolby-Vision-Parameter wurden von Studiocanal übernommen.
Besson ließ seinen Kameramann Thierry Arbogast mit zwei unterschiedlichen Arriflex-Kameras und der lieferte einen äußerst filmischen Look. Vermutlich kam bisher keine Veröffentlichung so nahe an eben diese Optik heran. Mit einem wunderbar konservierten, sehr feinen Korn, das ganz offensichtlich nicht von einem Rauschfilter aufgeweicht wurde, liefert die UHD von Léon, der Profi ein unglaublich authentisches Filmerlebnis.
Und es begeht nicht die gleichen Fehler wie die Blu-ray. Die oben angesprochene Szene mit den Filter-Artefakten auf Renos Gesicht zeigt die UHD nicht – was wiederum an der deutlich höheren Datenraten liegen wird, die an dieser Stelle gut das sechsfache der Blu-ray zeigt.
Ein weiterer Vorteil der UHD gegenüber der neuen Blu-ray sind die kräftigeren Farben und Kontraste. Rote, grüne oder gelbe Farben bekommen mehr Kraft. Auch die Durchzeichnung im Himmel ist wieder besser und Hautfarben kommen wärmer zum Betrachter. Außerdem ist die auf der neuen BD bereits deutliche besserer Detailtiefe und Schärfe über die UHD nochmals das Quäntchen stärker (siehe Screenshot-Vergleich ganz unten).
Das neben erweitertem Farbraum und HDR10 ebenfalls integrierte Dolby Vision bietet eine etwas angehobene Dynamik bei hellen Bildanteilen in Mischbildern, auf dass die Kontraste noch etwas intensiver rüberkommen. Farben sind zudem noch einmal eine Spur kräftiger. Nimmt man die Eigenschaften in Summe zusammen, hat man mit der UHD die bisher bestmögliche Variante von Léon, der Profi im Heimkino.

Blu-ray (10’05): (Slider ganz nach rechts): Zwischen der neuen Blu-ray und der UHD sind die Unterschiede nicht mehr immens.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die dunklere Abstimmung der UHD sorgt aber für etwas mehr Kontrast und die etwas kräftigeren Farben fallen ebenfalls positiv auf.

UHD HDR10 vs. Dolby Vision (10’05): Beim Vergleich zwischen HDR10 und Dolby Vision fällt auf, dass die dynamische Variante ein wenig mehr Kraft in den hellen Bereichen hat.

Blu-ray (33’56): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der Blu-ray, die heller abgestimmt ist, …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bringt die UHD mehr Kontrastdynamik zurück.

Blu-ray (Slider rechts) vs UHD (Slider links): Die oben beschriebenen Artefakte auf Renos Gesicht zeigt die UHD nicht!

Blu-ray (63’51): (Slider ganz nach rechts): Die Blu-ray ist auch hier deutlich heller und erreicht nicht die ganz satten Kontraste.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Ganz anders die UHD, deren Farben intensiver und deren Kontrast dynamischer ist.

Beim Blick auf die Detailtiefe kann die UHD (Slider nach links) noch mal ein Stück mehr Definition rausholen. Das macht sie nicht nur gegenüber der alten Blu-ray zur besten Wahl, sondern auch gegenüber der neuen Blu-ray (Slider nach rechts).

Léon in der großen Stadt – ikonische Aufnahmen eines Kultfilms

Beim Ton tut sich noch ein bisschen was – zumindest für Freunde der Originalsprache. Denn der englische Sound liegt über die UHD nun in Dolby Atmos vor, während der deutsche Ton beim identischen dts-HD-Master der (neuen) Blu-ray bleibt.
Auf der regulären Ebene bleiben die Differenzen zum dts-HD-Pendant der BD gering bis unhörbar. Die Höhen-Ebene übernimmt allerdings schon von Beginn an die Filmmusik mit auf die Heights, sodass die generelle Räumlichkeit durchweg etwas höher ist – ob man das mag oder nicht.
Leider hört man relativ genau, wenn hin und wieder die Regler einfach auf und zu gemacht wurden. So hat man bspw. die Schüsse auf den Fahrstuhl auch auf die Heights gelegt, was dazu führt, dass die Stimme des Einhalt gebietenden Typs kurz von der Decke zu hören ist. Auch im nächsten Moment hört man ihn noch mit einem Kollegen sprechen. Bis dieser dann die Treppe runter rennt und plötzlich von oben alles mucksmäuschenstill ist. Das „Abdrehen“ der Rauschatmosphäre, die dann plötzlich vollkommen weg ist, lässt die Art des 3D-Sounddesigns erahnen. Zumal längst nicht jeder 3D-Sound korrekt ist. Wenn Léon den Kerl am Schlips packt und in die Tiefe zieht, ist die Kamera auf einer Ebene mit dem Opfer. Dennoch hört man den Schrei von oben – das wirkt eher befremdlich (5’07). Etwas besser funktioniert das Herunterlassen der Rolladen kurz darauf, das ebenfalls aus den Heights kommt. Auch die U-Bahn nach zehn Minuten hat man relativ aggressiv mit auf die Höhen-Speaker gemischt. Was allerdings dieser erste Dialog zwischen Léon und Mathilda auf den Heights verloren hat – und das auch noch inkonsequent (mal hört man Portmans Stimme von oben, mal nicht – wohlgemerkt bei identischen Kamerapositionen), das weiß wohl wirklich nur derjenige, der hier am Mischpult saß.
Die abgefeuerten Schüsse werden prinzipiell praktisch immer mit auf die Heights gepackt, was zwar nicht unbedingt immer logisch ist, aber zumindest etwas Räumlichkeit bewirkt – genauso wie die Straßen-Atmosphäre nach gut einer Stunde, wenn Léon Mathilda eine kleine Standpauke zu dem „Weirdo“ hält.

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Bonusmaterial

Showdown

Das Bonusmaterial von Léon, der Profi ist (fast) komplett von der alten Blu-ray bekannt. Es liegt nur auf der neuen BD vor und besteht aus den drei Featurettes: „The Road to Léon“, das noch einmal die Entstehung und die Charaktere vorstellt sowie „Starting Young“, das sich gut 15 Minuten um das damalige Nachwuchstalent Natalie Portman kümmert. „Léon – A Ten Year Retrospective“ letztlich führt das Team nach zehn Jahren noch einmal per Interview-Parts zusammen und lässt den Dreh Revue passieren. Neu hinzugekommen sind die beiden Interviews mit Jean Reno und Komponist Eric Serra.

Fazit

Léon, der Profi ist Bessons Meisterstück. Er war in den vorhergehenden Filmen nur knapp auf dem Niveau und hinterher wurde er eigentlich sukzessive schwächer. Für viele Filmfans ist Léon zudem der beste Film von Jean Reno und Natalie Portman, deren filmisches Zusammenspiel auch 25 Jahre nach dem Start des Films noch bewegt.
Die UHD liefert dazu das bisher filmischste und authentischste Bild – allerdings nur für den Director’s Cut, denn die Kinofassung liegt neben dem Dir. Cut nur auf der Blu-ray vor. Und die Blu-ray hat leider leichte Filterungsprobleme.
Keine Probleme hat der Sound, der mit einer neuen Abmischung kommt und den alten Mix um Längen abhängt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (2008): 70%
Tonqualität BD (2008): 60%

Bildqualität BD (neu): 75%
Bildqualität UHD (HDR 10 & Dolby Vision): 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD (Originalversion): 75%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 40%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 50%

Bonusmaterial: 50%
Film: 100%

Anbieter: Studiocanal Home Entertainment Sales
Land/Jahr: Frankreich/USA 1994
Regie: Luc Besson
Darsteller: Jean Reno, Gary Oldman, Natalie Portman, Danny Aiello, Peter Appel, Michael Badalucco
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, 5.1: en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 110/133
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Studiocanal Home Entertainment Sales)

Trailer zu Léon, der Profi

LEON – DER PROFI / Director's Cut | Trailer Deutsch | Am 30. September zurück im Kino!

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12 Kommentare
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Stefan

Gestern angeschaut und hey, dieses 4k Disk lohnt sich. Sowohl Bild als auch Tonqualität können wirklich überzeugen (der Film sowieso). Annähernd so gut hat mir in dieser Hinsicht in 2023 bislang nur „Tremors“ als 4k Scheibe gefallen.

Ich finde, man sieht einfach, ob echtes 4k oder 2k Master. The Shallows z.B., den ich einige Tage davor suf UHD Disk angesehen habe, hat mich mit seinem 2k Master und mittelmäßigen CGI Effekten eher enttäuscht, obwohl die 4k Scheibe in Sachen Bildqualität oft gelobt wird. Aber Léon spielt in Sachen Bildtiefe und Detaildichte in einer ganz anderen Liga.

dirk

Ist ok, aber die US UHD sieht nochmal ein ganzes Stück besser aus und wurde im Gegensatz zur deutschen Scheibe „nicht“ beschnitten/gecroppt. Schlimm, dass man in Deutschland immer nochmal dran rumpfuschen muss 🙁

Oli

Ein wahnsinns film einer der besten filme aller zeiten , die 4k umsetzung ist auch für das alter des filmes richtig gut gehört in jede sammlung rein , MEISTERWERK mehr braucht man dazu nicht sagen

Jacob

Edit: Hiermit bestätigt. SC nutzt auch bei Leon das Sony 4K Master

Jacob

https://forum.blu-ray.com/showpost.php?p=16737368&postcount=904

Der hat „Insider“ Wissen. Gab irgendwann mal auch noch einen weiteren Infoartikel dazu. Finde den gerade leider nicht..

Der Nutzer hat sich schon sehr oft als sehr zuverlässige und vertrauensvolle Quelle bestätigt 🙂

Wolfgang

Weißt du ob die US UHD von Sony auf dem selben 4K-Master von Gaumont basiert? Der US UHD mangelt es zwar an Dolby Vision, dafür bekommt man nicht nur den Director’s Cut sondern auch die Theatrical Version auf der UHD.

Jacob

Bin mir ziemlich sicher dass SC bei der Leon 4K das Sony Master genutzt hat. Ganz sicher weiß ich es für die kürzlich erschienene UK 4K von „The Fifth Element“.

Auch die sieht deutlich anders aus als die Sony 4K. In dem Fall aber besser. Bei Leon ist das schon wieder etwas anders bzw. Geschmackssache.

ondy

Beim deutschen ton wurde zwar ein neuer mix erstellt aber es ist deutlich zu hören das des öfteren mal die surround lautsprecher einen englischsprachigen nachhall wiedergeben. Am deutlichsten zu hören bei 1:59 wo geschriehen wird na los alle raus hier. auch ist immer wieder mal zu hören wie von den alten deutschen mix auf den neuen mix mit englischen sound effekten umgeschalten wird. Also das kann ich besser mit sony vegas!!