Blu-ray Review
OT: Love, Rosie
Spatz in der Hand oder Vogel auf dem Dach?
In Love, Rosie kriegen sich Zwei – oder auch nicht oder doch …?
Inhalt
London, irgendwann in den 90ern: Rosie und Alex lieben sich – und das schon seit ihrer Kindheit. Einzig: Sie haben es sich nie gesagt. Während er mit der heißesten Braut der Schule Spaß hat, guckt sie irgendwie in die Röhre, rächt sich aber immerhin mit einem x-beliebigen Typen. Und so kommt es, dass Alex ein Stipendium an einer US-Uni annimmmt und sie derweil ungewollt schwanger wird. Trotz der Trennung durch den großen Teich verlieren sich die Zwei dennoch nicht aus den Augen. Selbst dann nicht, als Alex anfängt Karriere in den Staaten zu machen, während Rosie mehr und mehr in die Mutterrolle hineinwächst und dafür die eigenen Berufsperspektiven in den Wind schießt. Als auch Alex, mittlerweile in einer wenig glücklichen Beziehung mit einer hübschen, dafür aber ziemlich herrischen Frau, ein Kind erwartet, droht die innige Beziehung tatsächlich einen Knick zu bekommen. Und spätestens als Rosie dann doch den zuvor geflüchteten Vater ihrer Tochter heiratet, ist es wohl endgültig vorbei mit den romantischen Gefühlen, oder?
Nach P.S. Ich liebe dich ist Love, Rosie eine weitere Verfilmung eines Buchs von Cecilia Ahern. Die junge Schriftstellerin hatte mit erstgenanntem einen weltweiten Erfolg, der mit Hilary Swank und Gerard Butler ebenso erfolgreich als Kinoadaption lief. Nun tritt Lily Collins als Hauptdarstellerin in die Fußstapen von Swank und trägt den Film locker auf ihren Schultern. Tatsächlich ist das aber auch nötig, denn Love, Rosie watet knietief in jedem Genreklischee. Von der leicht verrückten, nicht ganz so hübschen Zickenfreundin, die stets ehrlich rausposaunt was sie denkt und dafür sorgt, dass Rosie an ihrer Seite merkt, wie furchtbar kompliziert ihr eigenes Leben ist, bis zu willkommenen Zufällen wie der Tatsache, dass das Kind von Alex dann doch irgendwie nicht von ihm ist; von den ganzen oberflächlichen Freundinen, die Alex mit nach Hause bringt, um möglichst doch nicht emotional gebunden zu sein, bis hin zum unvermeidbaren Ende, das sich auch noch bei Tochter Katie zu wiederholen scheint – Christian Ditters Love, Rosie ist der Inbegriff einer vorhersehbaren Teenager-Romanze. Davon ab ist sein Film aber auch charmant, unterhaltsam und teilweise berührend. Vor allem die ungewöhnlich authentischen Szenen zwischen Rosie und ihrer heranwachsenden Tochter funktionieren sehr gut. Die Liebesgeschichte ist am Ende aber nur deshalb ansprechend, weil Collins und Sam Claflin (Finnick Odair aus Tribute von Panem – Catching Fire) wunderbar miteinander harmonieren. Dazu passt der End-90er und 2000er-Jahre-Soundtrack, der locker beschwingt durch den Film geleitet und perfekt zur jeweiligen Situation passt.
Bild- und Tonqualität
Für eine romantische Komödie ist das Bild von Love, Rosie ein klein wenig körnig. Gerade in den vielen Diskotheken- und Barszenen passt das aber ganz gut. Herausragend sind die Kontraste, die zu jeder Zeit, auch während der dunklen Sequenzen sämtliche Details herausarbeiten. Als Rosie in der Apotheke ihren Schwangerschaftstest macht, kommen die leuchtend pinken Haare der jungen Nachwuchs-Pharmazeutin trotz nächtlicher Szenerie hervorragend zur Geltung. Die Schärfe gelingt in Nahaufnahmen sehr gut.
Die 90er-Jahre-Filmsongs von Love, Rosie kommen schön voluminös aus sämtlichen Lautsprechern. Sämtliche Speaker werden miteinbezogen und gerade bei den ersten beiden Titeln bekommt der LFE-Kamal richtig gut zu tun. Die Dialoge, die die romantische Komödie ansonsten größtenteils dominieren, gelangen klar und gut verständlich ans Ohr. Allerdings sind sie im Verhältnis zur Musik zu leise abgemischt – oder die Musik zu laut, je nach Blickwinkel.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Love, Rosie wartet neben einem Audiokommentar noch ein (sehr kurzes) Making-of. Dazu gibt’s elf Interviews, einen Blick hinter die Kulissen und ein paar Snippets. Abgerundet wird’s durch das Musikvideo „Get Me Back“.
Fazit
Ebenso harmlos-vorhersehbares wie nettes Romantikdrama mit einer überzeugenden Hauptdarstellerin – viel mehr kann man zu Love, Rosie kaum sagen.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 50%
Film: 60%
Anbieter: Highlight Communications
Land/Jahr: D/GB 2014
Regie: Christian Ditter
Darsteller: Lily Collins, Sam Claflin,Christian Cooke, Jaime Winston, Tamsin Egerton, Suki Waterhouse
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en // DD 2.0: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 103
Codec: AVC
FSK: 6