Masquerade

Blu-ray Review

Koch Films, 09.12.2021

OT: Masquerade

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Hinter den Masken

Wenn Home Invasion zu Home Frustration wird.

Inhalt

Hilft auf der Party: Rose

Wenn reiche Menschen sich das Gewissen mal etwas erleichtern wollen, halten sie Charity-Aktionen ab. Im Falle von Caseys Eltern organisiert die Frau Mama einen neckischen Maskenball, dem die hohe Gesellschaft der näheren und weiteren Umgebung treu folgt. Immerhin bleibt man ja fast anonym und kann auch mal ein bisschen rumflirten. Auf Casey passt derweil die langjährige Babysitterin auf. Die hat zwar Angst vor Horrorfilmen, kümmert sich ansonsten aber rührend um die Teenagerin. Kaum geht’s in Richtung Bett, dringen jedoch zwei maskierte Unholde ein und töten die Aufpasserin im Affekt. Casey flieht auf den Dachboden. Dort bleibt sie aber nicht lange unentdeckt und muss fortan um ihr Leben bangen. Jedenfalls solange, bis ihre Eltern wieder Zuhause sind. Doch die hängen lange auf der Party und brauchen dann noch einen Chauffeur, um ihren alkoholisierten Zustand nicht zur Gefahr für Leib und Leben werden zu lassen. Ob Casey überleben wird, bis sie letztlich nach Hause kommen? Und wie reagieren die Einbrecher, die vielleicht immer noch im Haus sind ..?

Muss um ihr Leben fürchten: Casey

Manchmal sind’s die kleinen Anbieter, die in schwierigen Zeiten für Inhalte sorgen. Im Falle von Masquerade besorgte sich das US-Label Shout! Factory die Vermarktungsrechte und hierzulande stieg Koch Films mit ins Boot, um den kleinen Home-Invasion-Thriller auch dem deutschen Publikum anzubieten. Das bekommt nun Bella Thorne in der Hauptrolle, die in den USA eine ziemlich bunte Persönlichkeit ist. Gerade mal 24 Jahre jung garnierte man sie mit zahlreichen Kids- und Jugendfilmpreisen, bevor sie (ziemlich üblich und vorhersehbar) auch als Sängerin reüssierte und (wenig üblich und noch weniger vorhersehbar) als Regisseurin ins Pornogeschäft (Her & Him) einstieg. Zuletzt sah man die vielbeschäftigte Darstellerin noch in Assassination Nation. Von dessen Produktions-Wertigkeit ist Masquerade allerdings weit entfernt. Sehr weit. Nutzte Assassination-Regisseur Levinson in der zweiten Hälfte coole Kamerafahrten und füllte seine (nicht immer gelungene) Kritik an sozialen Medien und Internet-Darstellungssucht mit sämtlichen Stilmitteln, die der moderne Film so hergibt, geht’s in Masquerade arg konventionell zu. Kameraeinstellungen sind meist wenig innovativ (sieht man von tempovorgaukelnder Wackelei mal ab) und das reduzierte Setting auf das Innere des Haues überzeugt schon in puncto Ausstattung nicht.

Fiese Wichte im Anmarsch

Dazu hält sich der Score dezent zurück, was hier aber nicht wirklich gewollt wirkt, sondern eher finanziell bedingt. All das wäre nicht ganz so schlimm, wenn die Darstellerleistungen halbwegs passen würden. Leider ist aber auch das nicht der Fall. Während die Eindringlinge hinter Masken versteckt kaum Gelegenheit zu überzeugendem Minenspiel haben, sind die Darsteller von Caseys Mama und Papa offenbar aus einer schlechten TV-Serie entliehen. Würde man sie einen Tag später in einer Folge Reich und schön sehen, wäre man kaum verwundert. Die eingangs angesprochene Bella Thorne fungiert hier als Schnittstelle zwischen den Eltern und den bereits im Haus befindlichen Komplizen. Als Kunststudentin fährt sie Mama und Papa vom Maskenball nach Hause und der Zuschauer weiß hier schon, dass hinter der netten Fassade der Partyangestellten etwas Durchtriebenes steckt. Das darf sie dann im Finale auch entsprechend eiskalt umsetzen.

Rose hat ein Geheimnis

Dass trotz der Tatsache, dass die junge Casey sich vor den Kunstdieben verstecken muss, keine Spannung aufkommt, liegt dabei nicht an Alyvia Alyn Lind, die in der Rolle durchaus authentisch ängstlich wirkt. Es liegt vielmehr daran, dass im Haus praktisch keine Dynamik entsteht. Man sieht schwarz gekleidete Eindringlinge durch die Räume schreiten und mal ein bisschen mit der Taschenlampe rumfunzeln. Es werden Kunstwerke untersucht und erst nach einer halben Stunde gibt’s mal so etwas wie Tempo und ein wenig Thrill. Jedenfalls für einen kurzen Moment. Warum einer der Gangster allerdings eine tief verzerrte Stimme hat, weiß wohl nur der Autor vom Drehbuch. Ebenso, warum es so unglaublich lange dauert, das Haus seiner Kunstwerke zu berauben. Wie unglaublich schlecht muss diese Durchführung geplant sein, wenn man sich (gefühlt) lediglich eine halbe Stunde Zeit lässt, um die Bilder einzusacken. In das wenig stimmige Bild passt, dass der Hausherr trotz Stromausfalls und beunruhigender Ruhe selbst dann noch keinen Verdacht auf seltsame Vorkommnisse im Haus hat, wenn seine Frau plötzlich verschwunden ist. Also ganz ehrlich: Wer hat sich solch einen Nonsens ausgedacht und angenommen, das wäre auch noch spannend? Selbst 80 Minuten (Netto sind’s gar nur 77) sind noch zu lang für diesen Murks, der sich dann auch noch urplötzlich in puncto Gewaltdarstellung hervor tut und damit erneut den Ton nicht trifft. Erst nach rund 70 Minuten gibt’s eine bemerkenswerte Szene, die dann in ein aufgesetztes, aber immerhin überraschendes Ende mündet, das eigentlich zu gut ist für die erste, ziemlich zähe Stunde Film.

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Format: Blu-ray
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Erscheinungstermin: Thu, 09 Dec 2021
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Bild- und Tonqualität

Casey wehrt sich

Masquerade kommt im mittlerweile nicht selten genutzten Bildformat von 2.00:1, was vor allem Netflix-Produktionen des Öfteren aufweisen. Zweifelsohne digital gedreht ist die Bildruhe durchweg hoch. Grieseln oder Körnung sieht man praktisch nicht. Selbst die dunklen Nachtszenen bleiben rauscharm. Herausragend sind die Farben, die äußerst kräftig wiedergegeben werden. Gut zu erkennen am roten Kleid der Dame nach acht Minuten. Die generelle Farbstimmung konzentriert sich auf erdige Brauntöne, die ein wenig an US-TV-Produktionen erinnern – was der Produktion einen etwas billigen Look verpasst. Allerdings liegt das auch am relativ günstigen Setting. Nicht schön sind auffällige Banding-Artefakte bei dunklen Szenen mit leichten Helligkeitsabstufungen (20’31) – meist bedingt durch eine niedrige Datenrate und/oder schwaches Encoding. Ähnliche Probleme gibt’s auch immer mal wieder, wenn die Taschenlampen der Eindringlinge durch die Zimmer leuchten. Masquerade bietet fürs Deutsche und Englische einen unkomprimierten DTS-HD-Master-Sound, der weitgehend unspektakulär daherkommt. Vor allem der eher frontal abgemischte und sehr dezent agierende Score sorgt hier nicht gerade für ein räumliches Gefühl. Soundeffekte gibt’s nur wenige und echte Dynamik bleibt meist aus. Immerhin sind die Stimmen sehr gut verständlich, wenngleich nicht jeder der Synchronsprecher überzeugt. Man merkt durchaus am Ton, dass hier nicht sonderlich viel Budget zur Verfügung stand. Was man ihm allerdings nicht anlasten kann, sind auffällige Fehler oder ähnliches. Und wenn Casey durch die Dachbodendecke kracht, gibt’s sogar mal so etwas wie Surroundeffekte.

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Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Masquerade ist praktisch nicht existent. Hier wurden lediglich die Trailer zum Film sowie ein paar Programmtipps abgelegt. Nicht, dass es zu diesem Film sonderlich viel zu erzählen gegeben hätte.

Fazit

Wenn Masquerade in der ersten Stunde ein wenig tempo- und einfallsreicher gewesen wäre; wenn die Darsteller hier etwas mehr Leidenschaft gezeigt und die Kamera stimmiger eingesetzt worden wäre – ja, WENN das alles passiert wäre, dann hätte aus einem lange Zeit unterdurchschnittlichen Thriller ein guter Film werden können. Denn das Ende (obwohl etwas abrupt erklärt und damit nicht zu 100 Prozent schlüssig) ist besser als der Film es verdient hat.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 40%

Anbieter: Koch Films
Land/Jahr: USA 2021
Regie: Shane Dax Taylor
Darsteller: Bella Thorne, Skyler Samuels, Mircea Monroe, Austin Nichols, Alyvia Alyn Lind
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,00:1
Laufzeit: 80
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter xx)
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Trailer zu Masquerade

Masquerade - Try to survive the Night (Deutscher Trailer) - Bella Thorne, Alyvia Alyn Lind


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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4 Kommentare
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Berkan

Ist das was für die schlechtesten Filme aller Zeiten? Schade eigentlich bei der Besetzung.

Dennis

Das du dir sowas immer antust, einfach in der Mitte abbrechen und nie wieder davon reden/schreiben