Blu-ray Review
OT: The Matrix
Folge dem weißen Hasen
Kult-SciFi in hoher Auflösung mit 3D-Sound – wie schlägt sich die UHD von The Matrix?
Inhalt
Neo ist zwar Hacker, aber eher ein kleines Licht im großen Kriminalitäts-Dschungel. Deshalb wundert er sich nicht schlecht, als er Besuch von ein paar seltsamen Typen bekommt. Er kann ja auch kam ahnen, dass er demnächst eine wichtige Figur in einem kaum zu glaubenden Spiel abgeben wird. Der charismatische Morpheus ist Anführer einer Truppe, die ihn Neo den „Auserwählten“ ausgemacht hat. Morpheus schildert Neo, dass die Welt, die er kennt, nur eine Oberfläche aus Schein ist. Eine im Gehirn verankerte Illusion. In Wirklichkeit liegen die Körper der Menschen als Energielieferanten in einem Bassin, das von Maschinenwesen kontrolliert wird. Menschen werden gezüchtet und geerntet. Neo allerdings könne den Menschen die Augen öffnen und ihnen den Weg aus dieser „Matrix“ zeigen …
Kurz vor dem Wechsel ins neue Jahrtausend war ich einer von vielen Kinogängern, die sich diesen mit großen Vorschusslorbeeren ausgezeichneten Film ansah. Was mich aber erwarten sollte, ahnte ich ebensowenig wie Neo im Film. Mit dem Abaluf des Abspanns war aber klar, dass von nun an kein Science-Fiction-Film mehr sein würde, wie vorher. Das eben Gesehene verschlug nicht nur mir, sondern allen den Atem, die aus dieser Vorstellung heraus kamen. Das, was Matrix an visuellen Ideen umgesetzt hatte, entsprach nicht weniger als einer technischen und rezeptorischen Revolution.
Wie aber konnte Matrix so einen Einschlag ins Sci-Fi-Genre bewirken, wo man doch schon dachte, alles gesehen zu haben?
Das Regieduo Larry (heute: Lana) und Andy (heute: Lilly) Wachowski hatte zum einen ein Drehbuch verfasst, das voll war mit philosophischen und theologischen Verweisen und Metaphern. Sie hatten einen vollkommen wahnwitzigen Cocktail aus einer George-Orwell-Geschichte mit Elementen des Kung-Fu und klassischer Action gemixt. Dabei vollbrachte dieser das Kunststück, gleichzeitig großartig zu schmecken, aber noch lange nachzuwirken.
Wohl nur wenige Filme bewirkten im gleichen Zeitraum, dass man sich nach dem Besuch der Vorstellung noch intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen, wie es bei Matrix der Fall war. Filmwissenschaftler, Philosophen und das Feuilleton hatten endlich mal wieder etwas, an dem sie sich reiben konnten und veröffentlichten gar Doktorarbeiten über den Film und dessen Sub- und Meta-Ebenen
Zum anderen hatten die Wachowski-Geschwister aber „mal eben“ die Art und Weise Action zu inszenieren revolutioniert. Mit 360°-Kamera-Installationen, die Szenen in Superzeitlupe wiedergeben konnten zeigten sie Dinge, die man noch nicht gesehen hatte. Sie konnten Szenen praktisch einfrieren und die Protagonisten in Bewegungsabläufen zeigen, die eben nur in einer virtuellen Matrix möglich wären. Wer Wer erinnert sich nicht an die legendäre Szene, in der Neo seine Macht erstmalig richtig ausüben und den auf ihn zufliegenden Kugeln ausweichen kann?
Wer liebte nicht die Anmut von Carrie-Anne Moss, wenn sie abhebt, in der Luft stehen zu bleiben scheint und dann ihre Gegner mit gekonnten Fußtritten ausschaltet?
Das war neu, das war frisch und ungewohnt. Fürs Actionkino war es fast wie der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Und es sollte alle folgenden Actionfilme und sogar Computerspiele maßgeblich beeinflussen. Kein Action-Game beispielsweise mehr ohne die sogenannte „Bullet Time“.
Matrix war Kino in Vollendung, optisch, technisch und inhaltlich, oder neudeutsch: ein absoluter „Mindfuck“! Die perfekte Vermischung der coolen und düsteren Optik begeisterte und die unfassbaren Actionszenen, die so absurd sein durften und konnten, wie sie wollten (spielten sie doch in der Matrix und somit in der Imagination der Protagonisten) waren einfach atemberaubend. Dazu gesellte sich ein druckvoller Soundtrack, eine Idealbesetzung bis in die kleinste Nebenrolle und ein Antagonist, der in seinder Diabolität sogar Hannibal Lecter den Rang abzulaufen drohte.
Die Technik wurde nach Matrix noch beeindruckender, die Spezialeffekte noch irrwitziger, aber eines gelang seitdem kaum noch: Ein Film, über den man noch Tage, ja Wochen später diskutieren kann und der überdies unglaublich unterhaltsam ist.
Dass die Wachowskis schon mit ihren beiden Folgefilmen den hart erarbeiteten und verdienten Ruf der Kino-Revolutionäre gleich wieder eigenhändig demontierten und unter billig wirkenden visuellen Effekten begruben, ist eine andere Geschichte.
Bild- und Tonqualität BD
Nach Aussagen des Anbieters hat man auch bereits die Blu-ray vom neuen 4K-Master erstellt. Und das sieht man deutlich. Schon alleine die Farbgebung gestaltet sich vollkommen anders. Das bisher vorherrschende Grün ist natürlich immer noch vorhanden, aber eben dort, wo es hingehört. Die Straße und Gebäudestrukturen sowie die Gesichtstöne erscheinen nun aber wesentlich neutraler und stimmiger. Es fügen sich deutlich mehr Blautöne hinzu und die gesamte Szenerie erinnert deutlich mehr an den damaligen Kinolook. Dazu gesellt sich noch ein (auch nach heutigen Maßstäben) phänomenaler Schwarzwert. Glücklicherweise ließ man Rauschfilter oder andere Schrecklichkeiten außen vor und behielt den ursprünglichen, körnigen Look. Ebenfalls besser ist die Neigung zu Banding, die noch der alten Blu-ray unterstellt werden konnte, während diese remasterte Fassung es nur noch ganz geringfügig aufweist.
Um zu verdeutlichen, wie gut diese neue Blu-ray von The Matrix ist, folgen hier Screenshotvergleiche zwischen der alten Blu-ray (jene aus der Premium Collection von Warner) und der neuen Fassung:
(sämtliche Screenshots wurden mit einer DSLR auf Stativ angefertigt)
Beim Sound zunächst die gute Nachricht: Selbst hier hat man schon die Dolby-Atmos-Fassung für den englischen Ton auf die Scheibe gepackt und sie somit in Verbindung mit dem remasterten Bild zur besten, bisher verfügbaren Fassung von Matrix werden lassen.
Die schlechte Nachricht folgt aber auf dem Fuße: Der deutsche Zuhörer muss mit der bisherigen Dolby-Digital-Fassung vorlieb nehmen, die er schon von den vorherigen Blu-ray-Veröffentlichungen kennt.
Hört man sich nun diese DD-Variante im Vergleich zur True-HD-kodierten Atmos-Fassung an, die für die Originalsprache zur Verfügung steht, dann ist diese schon auf der regulären Ebene schlicht souveräner, klarer, feiner detailliert und voluminöser. Hier kann die (für sich genommen gute) DD-Variante nicht mithalten.
Konzentrieren wir uns also auf den Atmos-Sound und stellen mal die Lauscher nach oben. Denn dort eröffnet sich ja nun eine neue Ebene. Aufgrund des Alters des Films und der damals nicht vorhandenen nativen Atmos-Spur, ist die Befürchtung natürlich zunächst groß, dass lediglich die übliche Ebene virtuell hochgerechnet wurde und einfach alle Effekte auch aus den Heights zu hören sind, wie es aktuell (leider) bei Der Soldat James Ryan der Fall ist. Doch diese Bedenken dürfen glücklicherweise zerstreut werden.
Richtig ist zwar, dass auch die Filmmusik ein wenig nach oben gelegt wurde, doch die Matrix darf auch einfach mehr. So ist es hier möglicherweise auch nicht immer absolut korrekt, dass die Zisch- und Wischgeräusche, die schon beim Warner-Logo ertönen, auch von oben zu hören sind. Außerdem kann man sicher drüber streiten, ob es sinnig ist, dass die von oben nach unten verlaufenden Schriften auf dem Screen auch über die Height-Speaker kommen. Aber da die Matrix nun mal ein virtueller Raum und kein realistisches Kriegsszenario ist, macht es hier wirklich Spaß und fühlt sich nicht falsch an (0’10 und 0’30). Ganz im Gegenteil. Gerade die ikonisch gewordene Schrift verursacht schon mal direkt Gänsehaut-Feeling. Taucht man dann als Zuschauer in die „0“ ein, bitzelt es rundherum – klasse (1’20).
Dreht sich die Kamera dann um Trinity, bevor sie dem Cop ihren Fußtritt verpasst, wirbelt sie auch aus der Höhe um den Zuschauer und zieht ihn sogartig ins Geschehen (3’05). Bei der anschließenden Flucht zischen sie und der sie verfolgende Agent immer wieder hörbar durch die Luft und auch die quietschend wackelnde Lampe hört man authentisch von oben (5’18).
Die Tatsache, dass die Filmmusik immer wieder dort hinzukommt, bewirkt bisweilen fröstelig-intensive Momente – beispielsweise, wenn die Agenten Neo die Wanze einpflanzen (21’25). Klasse auch das Donnern kurz darauf, sowie der Regen, der HIER korrekt gesetzt ist. Denn er prasselt auf das Dach der Wohnung, was man natürlich von oben wahrnimmt – ebenso wie kurz darauf im Auto (23’05). Ohnehin ist das Gewitter ständiger Begleiter von oben und sorgt dort bis über die 30. Minute hinaus immer wieder für brachialen Weck-auf-Donner.
Richtig krass und fast schon unangenehm schmerzvoll ist der Sound, wenn Neo in seinem Zuchtbecken erwacht und zuvor den Stecker in den Schädel bekommt – auch danach bleibt es höchst effektvoll von oben, wenn die elektrischen Geräusche den Zuschauer mitten in den Brutsaal verfrachten (ab 32’10).
Sobald das Geschehen in die Matrix wechselt, setzt es immer wieder tolle Geräusche von oben. Ob das die Sprünge sind oder Wind auf dem Hochhaus oder Neos Schrei, wenn er vom Hochhaus runterfällt – hier haben sich Sound-Mixer ans Werk gemacht, die mit Verstand und Leidenschaft bei der Sache waren.
Brachial haben sie die Nebukadnezar in Szene gesetzt, wenn sie erstmals von außen in der Maschinenwelt gezeigt wird und in der Folge krass zu knarzen beginnt (59’08).
Richtig effektvoll wird’s dann noch einmal, wenn Neo und Trinity das Erdgeschoss des Bürogebäudes in Schutt und Asche legen (ab 102’00). Was hier an Patronenhülsen, Bruchstücken und herumfliegendem Staub/Dreck durch das Heimkino donnert und von allen Seiten kommt, ist wirklich grenzgenial – ein tolles Sound-Design in Sachen 3D-Präsentation für einen so „alten“ Film. Vor allem HIER macht Matrix einem Soldat James Ryan etwas vor, der solcher Art Actionszenen einfach auf die obere Ebene zu doppeln scheint.
Zum Abschluss seien noch die 3D-Sound-Highlights genannt, die man erleben kann, wenn Neo den Kugeln ausweicht (ab 106’32), der Hubschrauber in Zeitlupe flappt (ab 108’00) oder die Maschinen im Finale die Nebukadnezar angreifen.
Einziges Manko des 3D-Sounds: Die ab und an (vor allem im Abspann von Rage Against the Machine und Marilyn Manson) schwankend laute Integration der Filmmusik auf der Höhenebene. Ansonsten ist das hier eine ganz feine Atmos-Spur.
Bild- und Tonqualität UHD
Matrix wurde 1999 natürlich noch analog gefilmt – und zwar mit Panavision-Kameras auf 35mm. Die visuellen Effekte wurden in 2K gerendert und entsprechend integriert. Vom Original-Negativ wurde nun ein neues 4K-Master erstellt und über ein 4K Digital Intermediate auf die UHD gebannt. Die Farbkorrektur und das HDR Grading wurden vom Koloristen Jan Yarbrough unter Leitung des Matrix-Kameramanns Bill Pope vorgenommen. Denn natürlich spendierte man dem Film einen erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 sowie die höhere Bilddynamik. Und das in diesem Fall mit HDR10 und Dolby Vision. Man durfte also gespannt sein, was man aus dem fast 20 Jahre alten Material herausholen konnte.
Soviel vorab: Eine ganze Menge. Allerdings liefert die bereits hervorragend gemasterte Blu-ray schon eine herausragend Basis ab, die von der UHD dann entsprechend noch mal verfeinert wird. So ist der Auflösungsvorsprung bei Close-ups noch sichtbar(er) und markiert teils messerscharfe Konterfeis von Fishburne oder Weaving – und das trotz eines sichtbar höheren, weil feiner aufgelösten Korns. Insgesamt hat Matrix aber bis auf wenige weichere Einstellungen noch nie dermaßen gut ausgesehen und liefert in Sachen Detailauflösung das Maximum, was man aus dem 20 Jahre alten Material herausholen konnte.
Beim Kontrastumfang gibt es immer mal wieder Unterschiede zwischen der HDR10- und der Dolby-Vision-Variante. Während die DV die dunkleren Einstellungen noch mal etwas härter präsentiert und im Schwarz bisweilen etwas zu weit runtergeht, ist HDR10 hier ausgewogener. Auf der anderen Seite gelingen DV dann die helleren Einstellungen prägnanter, weil HDR10 hier einen Hauch zu dunkel erscheint. Beide HDR-Varianten liefern aber sehr gute Qualität ab, ohne dass eine von beiden massiv ausfallen würde, wie es bspw. bei Star Wars: Die letzten Jedi der Fall ist.
Was richtig gut ist: Die schon bei der Blu-ray verbesserte Neigung zu Banding schluckt die höhere Farbauflösung der UHD komplett. Hier gibt es praktisch keine Probleme mehr bei Auf- und Abblendungen oder in den schwierigen Sogeffekten in die grüne Matrix-Laufschrift.
In der Folge ein paar (mehr) Screenshot-Vergleich zwischen neuer Blu-ray sowie den HDR10- und Dolby-Vision-Varianten der UHD.
Bonusmaterial
Beim Bonusmaterial muss man Anbieter Warner nun abseits von der leidigen Tondiskussion der deutschen Synchro allerdings auch mal explizit loben. Denn nur wenige UHD-Scheiben kamen bisher mit einer zusätzlichen Bonusdisk – ganz anders aber Matrix. Die dort enthaltene dritte Scheibe liefert die bereits bekannten Featurettes, sodass man hier auf nichts verzichten muss.
Angefangen bei der über zwei Stunden langen „Matrix Revisited“-Dokumentation über die sieben Kurz-Features „Behind the Matrix“ sowie die neun (noch kürzeren) „Follow-the-White-Rabbit“-Shortcuts bis hin zu „Take the Red Bill“ und das Musikvideo zu „Rock is Dead“ ist alles enthalten. Auch die Möglichkeit, über „Music Revisited“ den Soundtrack als Audio-only zu aktivieren ist enthalten. Dazu kommen die vier Audiokommentare von den „Philosophen“, den „Kritikern“, den „Schauspielern und der Crew“ sowie dem Komponisten und natürlich auch die schriftliche Einleitung der Wachowskis. Ebenfalls enthalten ist die In-Movie-Experience, die interaktiv Interviews und kleine Making-ofs einspielt.
Die UHD liefert immerhin auch alle vier Audiokommentare, verzichtet aber auf die In-Movie-Experience.
Fazit
Matrix ist Kult, wegweisend und auch heute noch ein optischer Leckerbissen. Die UHD war hier nur ein konsequenter Schritt, den Film 20 Jahre nach Erscheinen auf das beste Level zu bringen. Die Anschaffung lohnt schon alleine für die wesentlich verbesserte Bildqualität der enthaltenen Blu-ray. Die UHD legt in vielen Bereichen noch ein Schippchen drauf, ist nur ab und an etwas zu dunkel geraten. Absolut herausragend ist der englische Atmos-Sound, der für den Moment der beste 3D-Sound eines Films ist, dessen Alter weit vor der Zeit von Atmos-Abmischungen liegt. Den gleich alten Soldat James Ryan hängt er qualitativ und im Sounddesign um Längen, wenn nicht gar um Welten ab.
Einziges Manko: Die im Vergleich dazu kümmerliche deutsche Dolby-Digital-Spur.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80% (im Rahmen einer Dolby-Digital-Bewertung)
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 90%
Bonusmaterial: 100%
Film: 100%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 1999
Regie: Andy (heute: Lilly) und Larry (heute: Lana) Wachowski
Darsteller: Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss, Laurence Fishburne, Hugo Weaving
Tonformate BD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 136
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Bros.)
Soooo – nach dem diese UHD seit 2 Jahren in meiner Sammlung ruhte hab ich ihn mir nun auch mal angeschaut.
Matrix war früher noch eine meiner ersten DVDs – hatte noch diese Warner Klapphülle.
Film ist immer noch eine Perle des modernen hochwertigen Actionfilms, aber ich schreibe hier mal an die Insider bzgl. Tonspuren. Diese ist wie ja auch schon in der Rezession beschrieben echt enttäuschend. Immer wieder ärgere ich mich (wie viele andere auch) über eine fehlende HD Spur, denn diese sind qualitativ doch häufig deutlich dynamischer. Nun meine Fragen an die Experten:
Existiert eigentlich zu jedem neueren Film eine HD Spur? Und wenn es eine gibt – was hält z.B. bei Matrix Warner davon ab, diese mit zu integrieren? Ist es begrenzter Speicher oder eine andere Firmenpolitik? Sofern diese Spur existiert kostet es doch quasi nichts?
Und sofern diese nicht existiert kann man als Käufer sich ja eigentlich nicht beschweren, oder?
Welcher Ton wird denn wohl damals im deutschen Kino bei Matrix abgespielt worden sein? DD5.1? Und in USA dann ein HD Ton? Oder wurde der nachträglich erstellt?
Zumindest bei Disney ist eine logische wenn auch unbefriedigende Logik dahinter – O-Ton unkomprimiert und alle vielen anderen Spuren für ne internationale Disk komprimiert. Reduziert Kosten. Aber bei nem Toptitel wie mal z.B. Spectre mit nur 4 Tonspuren nur komprimiert – da verstehe ich die Firmenpolitik nicht. Die HD Spur muss es doch geben und der Disk Speicher müsste doch auch ausreichen?
Es existiert zu jedem Film, auch älter, der im Kino lief eine Unkomprimierte Tonspur. Diese kann man als HD (High Definition, hochauflösend) Tonspur bezeichnen. Ob die erstmals in Stereo ( Kino Stereo ist auch noch Mal anders als Hifi Stereo) oder Mehrkanal vorlag ist erstmal unerheblich, da bei den ursprünglichen Aufnahmen immer im Mehrspurverfahren gearbeitet wird. Nachträglich lassen sich diese neu arrangieren und Abmischen. So entstehen dann die Mehrkanal und Atmos Tonspuren. Die Qualität des Ausgangsmaterials ist ausschlaggebend, jeder Tontechniker, Regisseur und Studio Mitarbeiter arbeitet da anders und auch im Laufe der Jahrzehnte gab es große technologische Fortschritte.
Die gängigen HD Tonformate (DTS-HD, Dolby True-HD, Atmos, DTS-X) sind einfach Produkte der jeweiligen Firmen die lizenziert werden, ihnen ist, unter anderem, gemein dass sie alle Unkomprimiert sind, sie basieren alle auf den ursprünglichen Unkomprimierten Kino PCM Tonspuren.
Meiner Meinung nach geht es in erster Linie um Kosten für das Studio, zum einen wurde ja bereits ein neuer Mix für die OV erstellt, z. Bsp. Atmos gab es ja zur damaligen Zeit nicht, zum anderen ebenfalls ein neues Bild-Master erstellt.
Ob für den jeweiligen Markt eine HD Tonspur vorliegt, z. Bsp. bereits wegen Blu-ray Veröffentlichung erstellt, oder erst erstellt werden muss oder überhaupt kann (manchmal liegen die Originalaufnahmen der Synchronisation nicht mehr vor) ist in dem Fall auch wieder eine Kostenfrage.
Nun werden die UHD Blu-rays ja meist für den gesamten europäischen Markt gefertigt, somit müssen viele Tonspuren auf einen Datenträger.
Mal ist einfach nicht genug Platz um alle Unkomprimiert unterszubringen, mal existiert keine Unkomprimierte Tonspur für die Heimkinoveröffentlichung, Mal wird alles draufgepackt (Atmos und Unkomprimierte Stereo PCM).
Ist einfach von Studio zu Studio und selbst von Release zu Release unterschiedlich und die Beweggründe dahinter vielfältig.
hab ich gestern angeschaut, und ich muss sagen; die weissen Spzitlichter bei Auto-Scheinwerfern oder Strassenlaternen…..alle mit extrem grobem Korn und noch in blau(!). Da gibts kein weiss. Das geht bis zu den Gesichts-Stellen wo das Licht drauf scheint, dort ist es einfach unakzeptabel und auch blau-Korn in grob. Dann lieber in 2K ohne dieses blau Gefusel in den Lichtern. Mal schauen ob es sich auf die restlichen UHD-Teile durchzieht….
Ich muss mich entschuldigen, ich habe das Review nur überflogen.
Aber UHD-Bild ist nicht wirklich schärfer und detailreicher in meinen Augen.
Es gibt lediglich Helligkeits-Anspassungen/-differenzen zwischen der BR und UHD.
Oder?
Die Differenzen zwischen der alten Blu-ray und der neuen BD sowie der UHD-Blu-ray sind frappant.
Das Color Grading ist sicher an vorderster Stelle mit einer Reduktion des arg grünen Bilds der alten Blu-ray.
Aber auch die Schärfe ist deutlich besser als bei der alten Blu-ray. Zwischen neuer Blu-ray und UHD Blu-ray ist dann nicht mehr der riesige Detailzugewinn zu sehen, das ist korrekt. Allerdings ist die UHD Blu-ray noch besser encodiert und leidet nicht unter leichten Artefakten rund um Objekte.
Mag ja alles stimmen, aber mir sind die Gesichter auf der BD zu hell!
Egal welche Einstellung ich nutze.
Auch egal welcher Fernseher(Oled)
Schade, da werde ich dann auch immet aus dem Film geholt!
Leider laufen auf meinen drei Bluray Playern die DVD’s nicht mehr. 🙁
Recht absprechend finde ich den Atmos Sound der BD.
Naja, man kann nicht alles haben!
Trotzdem einer der geilsten Filme!
Hi Timo,
ich habe die UHD Fassung wieder verkauft (trotz der guten BluRay), da ich echt einfach nur enttäuscht war von der Qualität.
Wenn du sagst: „gerade so eben in Ordnung“, dann lasse ich es doch erstmal…..
Ich habe in vielen Szenen ein starkes Bildrauschen. Wie bei der Szene wo Neo nicht mehr sprechen kann in der Zelle bei den Grünen Kacheln oder auf den Gesichtern. Ist das bei euch so? Bin jedenfalls nicht begeistert von dem Rauschen. Hab nen Oled c6 und nem Pana dmp900.
Eine Grundkörnung hat „Matrix“ aufgrund seiner analogen Herkunft natürlich durchgängig. In einigen Szenen sieht man das mal mehr, mal etwas weniger stark. Uniforme Hintergründe wie die grünen Kacheln sind da oft anfällig für, bzw. sieht man es dort recht deutlich. Es mag in diesen Szenen etwas intensiver sein als während bewegterer Action-Sequenzen. Es ist aber nicht drastisch auffällig anders.
Kann Andre absolut bestätigen!
4k UHD: Bildrauschen in 90% des(in allen beleuchteten Räumen)
Die Blu-ray hingegen astrein! Kein Bildrauschen in den selben Scenen.
Daher meine Frage: Lohnt sich der Kauf der Blu-ray Trilogy Box?
UHD Fassung also absolut unnötig und totaler Mist!
Solltest du die UHD-Fassung von MATRIX nun schon haben (was ich annehme, wenn du über dessen Bildqualität sprichst), dann würde mir persönlich diese zum jetzigen Zeitpunkt reichen. Das liegt aber vornehmlich daran, dass ich die beiden Fortsetzungen nicht mag.
Wenn du alle drei haben möchtest, hast du ja keine andere Wahl als die 2013er Trilogie-BD zu nehmen – jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt.
Die geht für mich persönlich technisch aber gerade so eben in Ordnung. Man muss halt den brutal grünen Look bevorzugen. Mir persönlich gefällt das neue Color Grading von BD und UHD besser.
Beim OLED ist standardmäßig Superresolution und Rauschunterdrückung auf Niedrig was mehr Bildrauschen verursacht.
Tolle Review, wie immer. Guck die UHD grad und bin visuell echt begeistert. Der magere dt. Ton ist dagegen ein echtes Ärgernis aber nun gut.
Übrigens: da du erwähnst, dass Larry jetzt Lana heißt, musst Du auch ewähnen, dass Andy jetzt Lilly heißt. 😉 Auch er/sie ist ein Transgender mittlerweile.
Siehste mal, das wusste ich in der Tat auch noch nicht. 😉
Hab es geändert – Danke für den Hinweis 🙂
Danke für dieses top Review! Leider hat uns Warner anders als bei der Dark Night Trilogie, hier keinen deutschen lossless Ton spendiert. Sehr Schade! Durch dieses tolle Review, werde ich jetzt nur die neue Blu-ray erwerben, da mir der deutsche Ton wichtiger ( der ist ohnehin immer gleich) als das Bild ist! Die Bildqualität der neuen BD reicht mir ebenso wie das Bild der neuen BD.
Habe die UHD auch gesehen.
Was mir auffiel, ist, dass die Lippen von Keanu Reeves etwas zu rot dargestellt werden.
Man hat fast den Eindruck, er hätte Lippenstift genutzt.
Ist das auch jemandem aufgefallen?
Ansonsten bin ich mit dieser Rezension konform.
Gute Arbeit danke. Ich persönlich freu mich schon auf die uhd von jurassic park
Tolles Review. Habe die BD auch und kann Diene Erläuterungen voll bestätigen. Sehr schön auch das Du ausführlich auf die 1080p BD eingehst da ja noch nicht jeder so wie ich einen UHDTV hat.
Die Aussagen zu HDR10 versus Dolby Vision versus BD sind mit Vorsicht zu geniessen, da man HDR10 gar nicht so sieht, wie es auf der Disk ist, ausser man hat einen Bildschirm, der genug nits hat und kein Tone Mapping verwendet (und das hat eigentlich niemand ausser professionelle Häuser mit 4000 nits Referenzmonitoren). Das Dolby Vision mappt sowieso dann wieder auf die aktuellen Nits im Monitor. Somit sind Vergleiche schwierig, da man nicht wirklich das gleiche sieht, wie die Leute, die die Farbbearbeitung am Referenzmonitor machten.
Technisch ist das korrekt. Da würde ich auch nichts anderes behaupten.
Aber keiner der Käufer der UHD sieht ja auf einem Studio-Monitor, sondern sieht es näherungsweise so, wie es sich auf meinem kalibrierten Set darstellt (je nachdem, wie gut oder genau die jeweiligen TVs eben kalibriert sind).
Und nur dafür, bzw. für diejenigen sind diese Vergleiche, die ich anstelle. Da muss man so vorsichtig also gar nicht sein 😉
Derjenige mit Studiomonitor und 4000 Nits sollte sich natürlich nicht an diesen Screenshots orientieren 😉
Sau geiles Review, welches mich nur noch heisser auf die UHD macht!
Die Brille von Morpheus wurde mir einer Art Spange auf sein Nasenrücken geklippst 😉
Super auch der Vergleich zwischen alter und neuer Blu ray. Bis her dachte ich immer, dass das Grün-Grading gewollt so krass ausfiel, da es ja nur in den in-Matrix-Szenen so ist. Damals war ich noch etwas zu jung um den Film im Kino zu sehen, daher weiss ich natürlich nicht, wie er im Kino war. Immerhin musste ich damals meine Eltern anbetteln, den Film auf VHS zu bekommen, da ich noch keine 16 war. Der Vergleich im Bezug auf BD und UHD BD inkl HDR ist der Wahnsinn! Ich kann es kaum erwarten den Film in meiner UHD Sammlung begrüßen zu dürfen!
Danke für das Review!
Ahoi Phil.
Gerne geschehen. Und besten Dank für die Aufklärung bzgl. der Brille. So was in der Art dachte ich mir auch schon. Wahlweise Sekundenkleber *muahaha*
Wieder sehr gute Rezension. Danke für die ausführlichen Vergleiche HDR10 & DV.