Matrix Revolutions 4K UHD

Blu-ray Review

matrix revolutions 4K uhd blu-ray review cover
Warner Home, 08.11.2018

OT: Matrix: Revolutions

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Finale, oh oh!

Das von vielen ersehnte und von anderen befürchtete Finale der Wachowski’schen Filmphilosophie erscheint natürlich auch als 4K-Disk.

Inhalt

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Neo sinniert immer noch darüber, ob er wirklich der Auserwählte ist

Neo hat die Informationen des Architekten und Trinity in der Matrix das Leben gerettet. Beim Versuch, die Menschen außerhalb der Matrix vor den Maschinen zu retten, fällt er jedoch scheinbar in ein Koma. Tatsächlich befindet er sich aber in einer Zwischenwelt aus Matrix und Realität. Nachdem Morpheus ihn aus dieser befreien kann, erfährt Neo vom Orakel, dass er der Gegenpol von Agent Smith ist und somit das Gleichgewicht der Macht darstellt. Währenddessen bereitet sich Zion auf den alles entscheidenden Kampf mit den Maschinen vor. Kann der Auserwählte die Vernichtung der Menschen noch verhindern …?

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Ex-Agent Smtih kann darüber nur lachen

Während zwischen dem ersten und zweiten Teil (inhaltlich) noch sechs Monate Zeit vergingen, schließt Matrix: Revolutions unmittelbar an Reloaded an.
Um das so stringent wie möglich wirken zu lassen, filmten die Wachowskis die beiden Nachfolger von Matrix am Stück – ähnlich wie Peter Jackson bei seiner Herr-der-Ringe-Trilogie. Allerdings konnte auch das nicht verhindern, dass die Kinozuschauer nach Reloaded offensichtlich schwer enttäuscht von der Fortführung der Geschichte waren. Strömten sie für den zweiten Teil noch in Scharen in die Kinos (742 Mio. Dollar), kam der dritte Teil mit 427 Mio. Dollar nicht mal mehr auf das Ergebnis des Originals (463 Mio. Dollar). Fans und Kritiker waren sich erstaunlich einig darin, dass die Wachowskis mit den beiden Nachfolgern die philosophische Grundidee des Films verraten und zugunsten von Schauwerten und Technik-Spielereien begraben hatten.
Das stimmt zwar nicht so ganz, doch das, was an Philosophie und Meta-Ebene in Reloaded und Revolutions noch übrig war, verwirrte mehr als es zur Erleuchtung führte. Außerdem lieferte es auch zahlreiche Widersprüche zur eigentlichen Story. Kein Wunder, dass viele Fans (wie Neo im dritten Teil) irgendwann nur noch Bahnhof verstanden.

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Der Trainman kontrolliert die Zwischenwelt

Scheinbar hatten die Regie-Geschwister damit aber gerechnet. Denn mit dem Revolutions gelang es ihnen, von den inhaltlichen Schwächen abzulenken, die Zähigkeit des zweiten Teils zu überwinden und neben einigen kurzweiligen Actioneinlagen im Verlauf des Films hinüber zu einem „Showdown“ zu wechseln, der ab der Hälfte des Films einsetzt und der für sich genommen Maßstäbe setzte – WENN man denn mal die erste und ziemlich zähe halbe Stunde überwunden hat. Was Matrix: Revolutions aber während der Szenen in der echten Welt im Kampf mit den Maschinen für ein Actionfeuerwerk abfackelt, sucht selbst heute noch seinesgleichen.
Da scheinen Myriaden an Maschinen in die Hauptstadt einzudringen und es wird geballert, als wollte man die kurze Mensch-Maschinen-Auseinandersetzung im Intro von Terminator 2 als Langfilm-Variante anbieten.

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Das neue Orakel

Gut, von den als Sklaven in Brutkästen vor sich hin dümpelnden Menschen ist hier keine Rede mehr. Aber hübsch sieht der Krieg aus – immerhin.
Wenngleich man sich fragen darf, ob die Wachowskis dann doch zu viel Alien gesehen haben und warum jetzt dieser Kampf Mensch vs. Maschine nur funktioniert, wenn der Mensch sich der Maschinen bedient? Die Philosophie des Erstlings und das Hervorheben des menschlichen Verstandes gegenüber den seelenlosen Maschinen erscheint hier jedenfalls ausgehebelt.
Das größte Manko von Matrix: Revolutions aber ist seine Fantasielosigkeit und das Ignorieren der Matrix selbst. Was die optischen Finessen im Original ausmachte und als Basis für irrwitzige Aktionen diente (technisch gesprochen praktisch einer gigantischen Festplatte glich), ist nunmehr zum mickrigen Arbeitsspeicher geworden. Und wenn man sich in der Matrix aufhält, sitzt man meist beim Kette rauchenden (warum eigentlich) Orakel – GÄHN.
Offenbar gingen den Geschwistern schlicht die originellen Ideen aus, was letztlich auch im abgekupferten Design der Verteidigungsmaschinen gipfelte.
Schade drum. Denn nicht wenige Fans des Originals hätten sich nach dem „Genuss“ von Teil II und III gewünscht, zuvor die blaue Pille eingeworfen zu haben …

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Komm, wir überfallen eine Disko!

Bild- und Tonqualität BD

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Der Krieg gegen die Maschinen ist im vollen Gange

Wie schon bei den beiden Vorgängern, so basiert auch bei Matrix: Revolutions die neue BD auf dem 4K-Master mit dem angepassten Color Grading. Während die bisherige Blu-ray des dritten Teils deutlich besser aussah als jene von Matrix: Reloaded (obschon die Filme zeitgleich gedreht wurden), trifft das auf die neue BD nicht immer zu. Mehr noch als beim direkten Vorgänger wurde die Helligkeit der BD hochgeschraubt. In Kombination mit dem neuen Color Timing, das vor allem in den Szenen in der Realwelt rosiger/roter und weniger kühl daherkommt, drängt sich hier bisweilen sogar ein etwas weniger scharfer Eindruck auf, da die hohe Helligkeit beispielsweise auf gut ausgeleuchteten Gesichtern weniger Kontrast und damit weniger Detailtiefe zulässt. Einige Szenen (vor allem in der Disko) fallen extrem farbig aus. So ist der rote Lippenstift von Persephone brutal kräftig und das purpurne Hemd des Merowinger glänzt fast metallisch kräftig.
Interessant außerdem: Noch öfter als bei Reloaded gibt es mal Szenen in der Matrix, denen der grüne Tint genommen und mal welche, in denen gar die alte BD neutraler war (siehe Bildstrecke unten). Dennoch: Grundsätzlich und über weite Strecken ist es auch hier vorbei mit dem Grün.
Allerdings fällt im dritten Teil dann doch stärker auf, dass die Szenen in der Matrix insgesamt deutlich weniger Screentime ausmachen. Ein großer Teil der Zeit spielt sich das Geschehen in der heruntergekommenen Realwelt statt, in der die Maschinen in Zion einfallen. Wie oben erwähnt, wurde jenen Bildern der leicht gelblich-braune Anteil der alten Blu-ray genommen und durch eine rosigere, frischere, aber auch kühlere Farbgebung ersetzt. Wirkt die neutrale Farbgebung innerhalb der Matrix noch vorteilhaft, weil deutlich mehr Farbdifferenzierung zu sehen ist, hinterlassen die Realwelt-Szenen einen etwas zwiespältigen Eindruck.

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(7’33) Blu-ray alt: Ja, das ist ein Screenshot von der ALTEN Blu-ray. Gar nicht mal so grün, wie man vermuten sollte. Eher neutral-bläulich mit gut ausdifferenziertem Gelb auf dem Kleid.
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Ja, das ist die neue (EIGENTLICH) neutraler abgestimmte Blu-ray. Nur eben nicht in vereinzelten Szenen, bei denen man das Gefühl hat, die Kinder wären bei der Geburt vertauscht worden. Apropos Kind: Das gelbe Kleid leidet hier deutlich unter einer Einfärbung und wirkt nicht differenziert.
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(23’33) Blu-ray alt: Nein, doch nicht bei der Geburt vertauscht. Ihr seht ein Bild der ALTEN Blu-ray, genau 16 Minuten nach dem ersten Vergleichsbild oben. Nun ist die alte BD mit Grünfärbung auf neutralen Flächen versehen …
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… während die neue BD mit dem neutraleren, etwas kühleren Look daherkommt
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(30’06) Blu-ray alt: Zwar ist der goldgelbe Anstrich der Hauttöne über die alte Blu-ray nicht so rasend schön, durch die etwas dunklere Abstimmung wirkt sie aber fast etwas detaillierter in Close-ups auf hellen Bereichen …
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… als die neue Blu-ray, die eher rosig-rote Gesichtstöne liefert und aufgrund der arg hellen Abstimmung auf hellen Oberflächen nicht so viel Detailtiefe hat.
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Niobe kämpft entschlossen an der Seite von Morpheus

Analog zu Matrix und Matrix: Reloaded kommt auch Matrix: Revolutions mit dem altbekannten Dolby-Digital-Sound fürs Deutsche.
Ja, das ist schade. Zumal es diverse Beispiele gibt, bei denen auch nachträglich verlustfrei gewordene Tonspuren wirklich das MEHR bieten, was man durch die höhere Datenrate erhofft. Zum Glück weist der dritte Teil aber nicht die versaubeutelte Muffigkeit des direkten Vorgängers auf, sodass wir uns hier wieder auf dem DD-Niveau des ersten Teils bewegen. Freilich mit einem Bonus an Action in der letzten Stunde.
Vom ersten Moment an aber ist die Tonspur um Längen besser als jene von Reloaded. Stimmen haben Timbre und klingen offen und frei, ohne jede Belegtheit oder Muffigkeit. Auch die Lautstärke ist von Grund auf höher. Man muss also nicht so hochpegeln, um auf ein der englischen Fassung vergleichbares Niveau zu gelangen. Effekte auf sämtlichen Speakern bleiben luftig und liegen auf einem für eine Dolby-Digital-Spur hervorragenden Niveau. Auch der perkussive Soundtrack liefert hier tolle Räumlichkeit und Dynamik (11’08).
Bei allem „Lob“ für die Dolby-Digital-Spur, ist die englische Dolby-True-HD-Variante noch besser und kommt außerdem ebenfalls mit Dolby-Atmos-Upgrade.
Bevor wir aber auf die Höhen-Ebene wechseln, zunächst noch ein paar Worte zum Unterschied auf der regulären Ebene gegenüber der deutschen Fassung: Während der Actionszene in der U-Bahn fallen Schüsse noch etwas knackiger aus und der quietschende Zug donnert noch etwas wuchtiger vorbei. Außerdem ist der O-Ton deutlich lauter abgemischt und in Summe auch dynamischer. Während der Zeitlupen-Kampf-Szenen zwischen Neo und Smith liefert die US-Fassung außerdem mehr Tiefbass. Im direkten Vergleich sicher um gut 10-15 Bewertungspunkte besser. Allerdings finden die Bewertungen (ganz unten) immer im Rahmen ihrer jeweiligen Kodierung statt.

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Der Rat wird über die neuesten Entwicklungen informiert

Wechseln wir nun auf die Höhen-Ebene, beginnt Revolutions sehr ähnlich wie Reloaded und fügt während der Titel-Sequenz die elektronischen Matrix-Geräusche luftig von oben hinzu. Aber auch in der Folge passt der 3D-Sound.
So hört man die Fußtritte auf der Leiter sowie die Stimme prägnant von oben, als der Techniker aus der oberen Etage zu den Kollegen stößt (3’20).
Dass es im dritten Teil bisweilen etwas ruhiger von oben ist, liegt an der ersten Stunde, die dann doch recht dialogbasiert ist. Umso korrekter, dass man hier nicht einfach Dinge nach oben schiebt, die da nichts verloren haben.
Aber schon bei der spektakulären Szene während des Überfalls auf den Club hagelt es korrekte Sounds von oben, die richtig Spaß machen.
Auch einzelne Effekte wie das Ausschalten der Oberlichter nach etwas über dreißig Minuten geraten spektakulär. Ebenso wie das von oben herabschwebende und elektrisch sirrende Schiff (37’50).

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Das ist mal eine abgesägte Schrotflinte nach Matrix-Art

Sobald Zion dann zum Kampf rüstet und die Oktopus-Maschinen durch den Raum schwirren, bleibt es von oben kaum mehr still. Selbst wenn hier nicht alle Geräusche absolut korrekt gesetzt sind, weil einige eben auch nicht sichtbar im oberen Bereich angesiedelt sind, werden die Heights nicht zugematscht. Es ist immer auch Platz für feine und detaillierte Geräusche. Beispielsweise, wenn die Beton-Decke von den Maschinen nach und nach zerstört wird und dies mit unheilvollem Knacksen angekündigt wird (62’20). Wenn die Maschinen dann die Schiffe der Kommandanten angreifen und sich oberhalb der Cockpits einen Weg hinein bohren, sind das schon klasse 3D-Sounds. Für gut 40 Minuten heißt es hier: Dauerfeuer.
Im Showdown zwischen Neo und Smith macht man dann überraschenderweise nicht den Fehler, den Regen von oben prasseln zu lassen. Dafür hört man das Gewitter und den Donner beeindruckend rundherum. Die Kampfhandlungen der beiden werden immer dann unterstützt, wenn Glas um sie herum splittert, die Stadt in einer Druckwelle untergeht oder die zwei wuschend durch die Gegend fliegen.
Alles in Allem ist das zwar nicht ganz so abwechslungsreich wie im zweiten Teil, aber immer noch eine eindrucksvolle Atmos-Spur.

Bild- und Tonqualität UHD

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Neo scheint doch nicht unbesiegbar

Da Matrix: Revolutions parallel zu Reloaded gefilmt wurde, sind hier die Kameras entsprechend identisch. Mit Panavision Panaflex und Arriflex 235 nahm man auf 35mm Film analog auf. Die VFX wurden in 2K gerendert und in den Film integriert. Vom analogen Original-Material wurde auch hier ein 4K-Scan angefertigt und von Kolorist Jan Yarbrough unter der Aufsicht des Matrix-Kameramanns Bill Pope mit einem neuen Color Timing versehen, das deren Aussage zu Folge dem gewünschten Ideal entspricht.
Der UHD wurde natürlich auch ein erweiterter Farbraum im Rahmen von Rec.2020 spendiert sowie der höhere Dynamikumfang HDR in HDR10 und Dolby Vision integriert.
Während man vom erweiterten Farbraum aufgrund weitgehenden Fehlens entsprechender Farbigkeit nur selten etwas sieht – bzw. einige der echten bunten Szenen eher bewusst reduziert wurden, stützt sich auch hier die UHD voll auf die höhere Auflösung sowie den erweiterten Dynamikumfang. Konnten wir oben bereits lesen, dass es manchmal nicht ganz konsistent ist, was die Grünfärbung innerhalb der Matrix angeht, sind auch über die UHD die Hauttöne in der Realwelt eher rosig und nicht goldbraun gehalten. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, wenn man sich den Screenshot mit Laurence Fishburne unten anschaut.

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Showdown zwischen dem Auserwählten und Smith

Gegenüber der neuen Blu-ray hat die UHD dann aber im Kontrast die Nase vorn. Wo die BD zu hell erscheint, hebt die UHD die Bilddynamik bisweilen sichtbar an. Sie reduziert die überhellen Bereiche, sättigt gleichzeitig Schwarz, zeichnet aber dennoch besser durch. Insgesamt wirkt sie hier deutlich harmonischer als die UHD von Reloaded. Dazu gibt es nur wenige Szenen, die so weich erscheinen wie die Highway-Szene oder jene mit dem Architekten im Vorgänger.
Revolutions ist durchweg schärfer und in der Körnung auch nicht so schwankend. Klar ist allerdings, dass man das Korn auf den hellen Oberflächen auch hier deutlicher sieht als auf der alten, weniger gut aufgelösten Blu-ray. Damit sollte man also definitiv leben können. In Sachen Detailtiefe schlägt die UHD die neue Blu-ray sogar sichtbarer als beim direkten Vorgänger, bei dem die Blu-ray weitgehend knackiger aussah.
Beim Vergleich zwischen HDR10 und Dolby Vision hängt es etwas von der Grundhelligkeit der Szene ab. Bei mittleren Helligkeiten hat Dolby Vision die Nase durchaus vorne, weil es vom HDR10-Bild noch einen ganz leichten Grauschleier nimmt. In hellen Szenen unterscheiden sich beide kaum voneinander. Während dunkler Szenen sind Schlagschatten auf Gesichtern über Dolby Vision etwas weniger durchzeichnet, wobei die helleren Bereiche allerdings mehr Kraft erhalten. Mit beiden HDR-Formaten kann man aber glücklich werden.

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(3’23) Blu-ray alt: Deutlich sichtbar auf der alten BD sind die zwar wärmeren, aber sehr gelbgold-lastigen Hauttöne der Darsteller in der Realwelt
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Blu-ray neu: Das angepasste und dem Original-Look entsprechende Color-Grading will es kühler und gleichzeitig rosig auf den Hautfarben.
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UHD HDR10: Die UHD liefert gegenüber der neuen Blu-ray sichtbar mehr Kontrast und das wieder etwas natürlichere, nicht ganz so rosige Hautbild. Außerdem ist selbst auf diesem Vollbild der Auflösungsvorsprung gegenüber der alten BD erkennbar (siehe Ohrumrandung und Hautstruktur).
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UHD Dolby Vision: Per Dolby Vision werden die Schlagschatten noch mal dunkler und die Haut erscheint noch kontrast- und farbreicher. Im laufenden Bild ist der Mangel an Durchzeichnung auf Schwarz nicht in dem Maße sichtbar wie hier auf dem Screenshot.
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(42’58) UHD HDR10: Sähe man den direkten Vergleich nicht, würde man es nicht merken.
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UHD Dolby Vision: Aber wenn man die Bilder im schnellen Wechsel sieht, erkennt man, dass Dolby Vision einen ganz leichten Schleier vom Bild nimmt und auf diese Weise für noch mehr Kontrast – gerade bei mittleren Helligkeiten sorgt.
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(89’14) Blu-ray alt: Ein gutes Beispiel, bei dem die alte Farbgebung schlicht gar nicht passt. Außer Blau kann man hier kaum etwas erkennen
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UHD Dolby Vision: Die UHD (und auch die neue BD, die hier kaum anders aussieht) differenzieren Farben wesentlich besser aus. Außerdem leuchten die roten „Augen“ der Maschinen nun viel deutlicher und intensiver.
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(110’25) Blu-ray alt: Smith kriegt’s auf die Zwölf. Genauso wie der Zuschauer, der hier außer Grün praktisch keine andere Farbe erkennen kann.
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UHD HDR10: Es ist ja nicht so, dass die neue Farbgebung KEIN Grün mehr zeigen würde. Es ist nur schlicht dort, wo es hingehört und nicht überall.
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(117’31) Blu-ray alt: Kommt in Matrix mal eine andere Farbe als Grün, Blau oder Grau ins Spiel, war die alte BD seinerzeit durchaus intensiv und strahlend. Allerdings riss sie auf den hellen Details auch aus.
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Blu-ray neu: Die neue Farbgebung reduziert das krasse Orange etwas, bleibt dafür aber etwas differenzierter in den feinen Lichtsträngen.
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UHD HDR10: Die UHD macht es wieder satter und stellt die feinen Lichtstränge besonders klar und definiert dar.
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(85’56) Blu-ray alt: Eine der Szenen, in der die eigentlich wärmere alte Blu-ray innerhalb der Realwelt zwar ihren goldgelben Teint verliert …
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UHD Dolby Vision: … das neue Color Grading allerdings hier nicht kühler, sondern noch mal wärmer und intensiver wird. Außerdem ist schon auf dem Vollbild der Auflösungsvorsprung der UHD zu erkennen.
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Blu-ray alt: Erst Recht sichtbar wird die schwächere Auflösung beim Zoom ins Bild. Bei einer der schärfsten Szenen des Films offenbart die alte Blu-ray dann doch die Grenzen ihrer 1080p-Abtastung.
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UHD Dolby Vision: Mehr Zeichnung in den Lippen, deutlichere Vertiefungen in Fishburnes charakteristischem Gesicht und Pupillen, an deren Rand man das leichte Ausreißen erkennt, während im oberen Bild Treppenstufen sichtbar werden.
Beim Sound auf der UHD gibt’s keinen Unterschiede zu jenem der Blu-ray – hier findet man die identischen Tonspuren.

Bonusmaterial

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Wie lange wird der Frieden dieses Mal halten?

Wie schon beim ersten und zweiten Teil hat es auch für Matrix: Revolutions das komplette (bekannte) Bonusmaterial auf die Disks geschafft. Während die UHD mit den Kommentaren vorlieb nehmen muss, ist auf der Blu-ray noch die In-Movie-Experience enthalten.
Auf der Bonus-Disk liegen dann zahlreiche Featurettes, deren Lauflänge insgesamt gut vier Stunden beträgt. Mal mehr und mal weniger intensiv kümmert man sich um die CGIs, um die Evolution der Bullet-Time, um die Erschaffung einer Hundertschaft des vormaligen Agenten Smith, um die Crew hinter dem Film oder nimmt explizit eine Szene wie die „Club-Hel-Szene“ unter die Lupe. Des Weiteren gibt’s Featurettes über die Musik, das Sound-Design oder die Welt der Matrix-PC-Games. Alles in Allem sehr erschöpfendes Material – nur halt eben nicht neu.

Fazit

Matrix: Revolutions bringt für viele das Franchise zu einem unbefriedigenden Ende. Die Hardcore-Fans des ersten Teils wurden und werden mit Reloaded und Revolutions wohl nie glücklich werden. Im Finale gibt’s nun vor allem Futter für Actionfans, wenn die Schlacht um Zion in einem regelrechten Krieg endet. Dass Bilder und Motive von anderen Filmen geklaut sind, muss man dabei in Kauf nehmen.
Die UHD liefert allerdings auch hier das insgesamt wesentlich harmonischere, stimmigere Bild ohne den übertriebenen Grünstich. In den Realwelt-Szenen könnte es dem einen oder anderen aber etwas zu kühl werden. Hier war die bisherige Blu-ray wärmer. Schärfer und detaillierter aber ist die UHD in jedem Falle und ein lohnenswertes Upgrade zur bisherigen Disk.
Vor allem auch für Original-Ton-Fans, die in den Genuss der tollen Dolby-Atmos-Spur kommen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD (HDR10): 85%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): 85%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 85% (im Rahmen einer Dolby-Digital-Bewertung)

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 85%

Bonusmaterial: 100%
Film: 70%

Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2003
Regie: Andy (heute: Lilly) und Larry (heute: Lana) Wachowski
Darsteller: Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss, Hugo Weaving, Jada Pinkett Smith, Mary Alice, Tanveer Atwal, Monica Bellucci, Ian Bliss, Collin Chou, Nathaniel Lees, Harry Lennix, Harold Perrineau, Bernard White, Lambert Wilson
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 136
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und Screenshots von BD und UHD liegt bei Anbieter Warner Home Video)

Trailer zu Matrix

Matrix Trailer Deutsch / German

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